Marburger Zeitung. Nr. 6, Marburg, 14.01.1913.Nr. 6, 14. Jänner 1913 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] Ehrenhausen, 13. Jänner. (Plötzlicher Tod). Heute um viertel 2 Uhr mittag ist die Pri- Mahrenberg, 12. Jänner. (Feuerwehr- kränzchen.) Unsere freiwillige Feuerwehr feiert Oberhaag, 12. Jänner. (Silberne Hoch- zeitsfeier.) Herr Franz und Frau Josefa Krie- Friedau, 12. Jänner. (Turnvereins- hauptversammlung). Der hiesige deutsche Luttenberg, 12. Jänner. (Drei Kühe gestohlen). In der Nacht auf heute wurden Lichtenwald, 12. Jänner. (Brand.) Am Windischgraz, 11. Jänner. (Unglück in der Holzriese). Der bei der Herrschaft des Windischgraz, 11. Jänner. (Ein un- redlicher Kirchenkämmerer). Der Besitzer Mureck, 12. Jänner. (Es werde Licht!) Nach jahrelanger, mühevoller Arbeit und unzähligen Marburger Nachrichten. Militärisches. Übersetzt wurde der Leutnant Von der Advokatenkammer. Als einst- Todesfall. In Mureck ist am 10. Jänner Ernennung von Distriktsärzten. Der Zweites Konzert des Philharmouischen Vereines. Das am Freitag den 17. Jänner im Spende. Anläßlich des Ablebens der In- Faschingsunterhaltungen. Hausbälle Gesellenprüfung der Kleidermacher- genosseuschaft. Alle jene Lehrlinge und Lehr- Hausball in Heins Gastwirschaft. Den Kurs über technische Vollendungs- arbeiten des Holzes. In Marburg findet in der Lehrerversammlung. Der deutsche Lehrer- Das Brückengespenst. Zum Schlusse der Aus Angst vor dem Kriege wahn- sinnig geworden. Der Grundbesitzer Silvio Zwei Kinder verbrannt. Aus Radkers- Nr. 6, 14. Jänner 1913 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] Ehrenhauſen, 13. Jänner. (Plötzlicher Tod). Heute um viertel 2 Uhr mittag iſt die Pri- Mahrenberg, 12. Jänner. (Feuerwehr- kränzchen.) Unſere freiwillige Feuerwehr feiert Oberhaag, 12. Jänner. (Silberne Hoch- zeitsfeier.) Herr Franz und Frau Joſefa Krie- Friedau, 12. Jänner. (Turnvereins- hauptverſammlung). Der hieſige deutſche Luttenberg, 12. Jänner. (Drei Kühe geſtohlen). In der Nacht auf heute wurden Lichtenwald, 12. Jänner. (Brand.) Am Windiſchgraz, 11. Jänner. (Unglück in der Holzrieſe). Der bei der Herrſchaft des Windiſchgraz, 11. Jänner. (Ein un- redlicher Kirchenkämmerer). Der Beſitzer Mureck, 12. Jänner. (Es werde Licht!) Nach jahrelanger, mühevoller Arbeit und unzähligen Marburger Nachrichten. Militäriſches. Überſetzt wurde der Leutnant Von der Advokatenkammer. Als einſt- Todesfall. In Mureck iſt am 10. Jänner Ernennung von Diſtriktsärzten. Der Zweites Konzert des Philharmouiſchen Vereines. Das am Freitag den 17. Jänner im Spende. Anläßlich des Ablebens der In- Faſchingsunterhaltungen. Hausbälle Geſellenprüfung der Kleidermacher- genoſſeuſchaft. Alle jene Lehrlinge und Lehr- Hausball in Heins Gaſtwirſchaft. Den Kurs über techniſche Vollendungs- arbeiten des Holzes. In Marburg findet in der Lehrerverſammlung. Der deutſche Lehrer- Das Brückengeſpenſt. Zum Schluſſe der Aus Angſt vor dem Kriege wahn- ſinnig geworden. Der Grundbeſitzer Silvio Zwei Kinder verbrannt. Aus Radkers- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="3"/> <fw place="top" type="header">Nr. 6, 14. Jänner 1913 Marburger Zeitung</fw><lb/> <cb/> <div type="jVarious" n="1"><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Ehrenhauſen,</hi> 13. Jänner.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Plötzlicher<lb/> Tod).</hi> </head> <p>Heute um viertel 2 Uhr mittag iſt die Pri-<lb/> vate Frau Karoline <hi rendition="#g">Apot</hi> infolge Herzſchlages<lb/> plötzlich geſtorben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Mahrenberg,</hi> 12. Jänner.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Feuerwehr-<lb/> kränzchen.)</hi> </head> <p>Unſere freiwillige Feuerwehr feiert<lb/> den Faſching mit einem Kränzchen, welches am<lb/> 26. Jänner in Verbindung mit einem Glückshafen<lb/> in Brudermanns Gaſthaus abgehalten wird. 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Die<lb/> Neuwahl der Ämterführer hatte folgendes Ergebnis:<lb/> Sprechwart und deſſen Stellvertreter: Adv. Kand.<lb/> E. Vennigerholz, Stud. Jur. O. Koſſer, Turn-<lb/> wart und deſſen Stellvertreter: Lehrer W. Thyr,<lb/> Oberlehrer W. Hriber, Säckelwart: Lehrer E.<lb/> Winkler, Zeugwart: Handelsangeſtellter Petek,<lb/> Schriftwart: Lehrer A. Glauninger.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Luttenberg,</hi> 12. Jänner.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Drei Kühe<lb/> geſtohlen).</hi> </head> <p>In der Nacht auf heute wurden<lb/> dem Grundbeſitzer Peter <hi rendition="#g">Ternowetz</hi> in Lutten-<lb/> berg drei Küche im Werte von 1000 K. geſtohlen.<lb/> Ternowetz bemerkte den Abgang ſeiner Kühe um<lb/> 4 Uhr früh, als er dieſelben füttern wollte. Die<lb/> Gendarmerie fand in einer Kleinoſchegſchen Winzerei,<lb/> in der die Eheleute Joſef und Maria <hi rendition="#g">Turk</hi> als<lb/> Winzer bedienſtet ſind, die drei Kühe. 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Jänner.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Unglück in<lb/> der Holzrieſe).</hi> </head> <p>Der bei der Herrſchaft des<lb/> Grafen Thun in Suchadol beſchäftigte Holzarbeiter<lb/> Valentin <hi rendition="#g">Semecnik</hi> hatte im Walde die Holz-<lb/> ſtämme in die Holzrinne zu bringen. Dabei kam<lb/> ein Stamm frühzeitig ins Rollen und traf Semecnik<lb/> mit ſolcher Wucht, daß ihm der rechte Unterſchenkel<lb/> zerſchmettert wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Windiſchgraz,</hi> 11. Jänner.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Ein un-<lb/> redlicher Kirchenkämmerer).</hi> </head> <p>Der Beſitzer<lb/> und Kirchenkämmerer Leonhard <hi rendition="#g">Pacnik</hi> in Raßwald<lb/> verfertigte einen Klingelbeutel und ſammelte jedesmal<lb/> während des dortigen Gottesdienſtes ab. Dadurch,<lb/> daß er jene, die ihm nicht freiwillig gaben, zum<lb/> Geben aufforderte, ſtörte er den Gottesdienſt. Da<lb/> er übrigens auch noch von dem Gelde, das er<lb/> ſammelte, einen Großteil ganz unverfroren aus<lb/> dem Beutel nahm und für ſich behielt, ſah ſich<lb/> der Pfarrer gezwungen, gegen Pacnik die Anzeige<lb/> zu erſtatten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Mureck,</hi> 12. Jänner.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Es werde Licht!)</hi> </head><lb/> <p>Nach jahrelanger, mühevoller Arbeit und unzähligen<lb/> Beratungen erlebten wir heute die erſte elektriſche<lb/> Beleuchtung unſeres Marktes. Anfangs der Mei-<lb/> nung, die Mur ſei eine ideale Kraftſpenderin, ver-<lb/> folgte man ein, dieſe Waſſerkraft ausnützendes Pro-<lb/> jekt, bis ſich endlich das Reſultat ergab, daß die<lb/> Launen der Mur ſich teurer ſtellten, als Rohöl.<lb/> Als man ſchließlich ſchweren Herzens ſich für eine<lb/> Heizkraftanlage entſchieden hatte, wurde ſofort zum<lb/> Bau geſchritten. Raſch entſtand der Bau der Zen-<lb/> trale, den unſer heimiſche Baumeiſter Paul Ulz auf-<lb/> führte. Die beſtbekannte Firma Pichler beſorgte die<lb/> Anlage und Inſtallation, womit der äußerſt rührige<lb/> Herr Chefmonteur Dittelbacher betraut war, deſſen<lb/> Energie und Umſicht manche ſchwierige Hinderniſſe<lb/> beſeitigte. Die beiden 50 <hi rendition="#aq">PH</hi> Dieſelmotore lieferte<lb/> die Maſchinenfabrik Leobersdorf, der volle Aner-<lb/> erkennung gezollt werden muß. Insbeſonders ſei die<lb/> äußerſt präziſe Montage des Herrn Obermonteurs<lb/> Amendt erwähnt, der bewies, daß dieſe Firma erſt-<lb/> klaſſige Kräfte beſitzt. In der Bevölkerung herrſcht<lb/><cb/> allſeits große Freude über dieſen großen Fortſchritt<lb/> in unſerem Markte und iſt hiefür die große Ab-<lb/> nahme von Licht und Kraft ein Beweis, daß man<lb/> auch beſtrebt iſt, dieſen Fortſchritt auszunützen. Be-<lb/> ſondere Erwähnung verdient auch die herrliche Kir-<lb/> chenbeleuchtung, deren Zuſtandekommen Herr Pfarrer<lb/> Edelsbrunner ermöglichte, wodurch er ſich ein dau-<lb/> erndes Denkmal ſeines Wirkens ſetzte. Möge dieſes<lb/> neue Werk. deſſen Strahlen am 12. Jänner 1913<lb/> unſeren Markt zum erſtenmale erhellten, die Hoff-<lb/> nungen erfüllen die ſich daran knüpften und möge<lb/> unſer Markt im Scheine dieſes Lichtes hinfort nur<lb/> glückliche Zeiten ſchauen. Der Gemeindevertretung ſei<lb/> aber ein donnerndes Heil! zu weiterem Schaffen<lb/> zugerufen. <hi rendition="#et">Wauwau.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Marburger Nachrichten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Militäriſches.</hi> </head> <p>Überſetzt wurde der Leutnant<lb/> in der Reſerve Dr. Med. Theodor <hi rendition="#g">Matzhold</hi><lb/> JR. 87 zum Aſſiſtenzarzt in der Reſerve. (Aufent-<lb/> haltsort Graz.) Transferiert wurde der Kadett in<lb/> der Reſerve Heinrich <hi rendition="#g">Obriſt</hi> vom LJR. 26 zum<lb/> LSchR. <hi rendition="#aq">I.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der Advokatenkammer.</hi> </head> <p>Als einſt-<lb/> weiliger Stellvertreter des am 2. Jänner geſtorbenen<lb/> Rechtsanwaltes Dr. Lorber wurde der Rechtsan-<lb/> walt Herr Dr. Ernſt <hi rendition="#g">Mravlag</hi> in Marburg beſtellt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Todesfall.</hi> </head> <p>In Mureck iſt am 10. Jänner<lb/> der Privatier Franz <hi rendition="#g">Knödl</hi> aus Weitersfeld plötz-<lb/> lich infolge eines Schlaganfalles verſchieden. Knödl<lb/> war Mitglied der Bezirksvertretung und durch län-<lb/> gere Zeit auch Mitglied des Bezirks- und des Orts-<lb/> ſchulrates.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ernennung von Diſtriktsärzten.</hi> </head> <p>Der<lb/> ſteiermärkiſche Landesausſchuß hat im Einvernehmen<lb/> mit der Statthalterei Herrn Primarius Dr. Franz<lb/><hi rendition="#g">Kamniker</hi> zum definitiven Diſtriktsarzt des die<lb/> Gemeinde Radkersburg umfaſſenden Sanitäts-<lb/> diſtriktes mit dem Sitze in Radkersburg ferners Herrn<lb/> Dr. Theobald <hi rendition="#g">Zirngaſt</hi> zum definitiven Diſtrikts-<lb/> arzt für den neugebildeten Sanitätsdiſtrikt St.<lb/> Leonhard W.-B. und Dr. Emil <hi rendition="#g">Treo,</hi> landſchaft-<lb/> lichen Brunnenarzt in Rohitſch-Sauerbrunn, für<lb/> Kurort Rohitſch-Sauerbrunn, Heil. Dreifaltigkeit,<lb/> Heil.-Kreuz, Nimno, Plat, Umgebung Rohitſch-<lb/> Sauerbrunn, Koſtreinitz, Takatſchevo, Breſtovetz,<lb/> St. Hermagoras, Reinkowetz und St. Katharina<lb/> ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zweites Konzert des Philharmouiſchen<lb/> Vereines.</hi> </head> <p>Das am Freitag den 17. Jänner im<lb/> Kaſinoſaale ſtattfindende Kammermuſikkonzert enthält<lb/> eine durchwegs moderne Vortragsordnung, welche<lb/> dadurch noch an erhöhtem Intereſſe gewinnt, weil<lb/> eine ausgezeichnete Sangeskraft der Grazer Oper<lb/> dieſe durch eine Reihe prächtiger Lieder unſerer beſten<lb/> Meiſter bereichert. Fräulein Emmy v. Mortinger,<lb/> welche zum erſtenmale bei uns ſingt, iſt eine Sanges-<lb/> kraft von hervorragender Bedeutung und im Beſitze<lb/> von glänzenden Stimmitteln, welche in einer be-<lb/> wundernswerten Sangeskunſt und Vortragsweiſe<lb/> ihren herrlichen Ausdruck finden. Eine Reihe von<lb/> Liedern bringt dieſer geſchätzte Sangesgaſt, welche<lb/> am Flügel von Herrn Direktor Klietmann begleitet<lb/> werden. Dieſes Konzert leitet eine höchſt eigenartige<lb/> Sonate des modernen Meiſters Richard Strauß in<lb/> F-Dur für Cello und Klavier ein, welches vom Mu-<lb/> ſiklehrer Herrn Römiſch, einem Meiſter des Cellos,<lb/> und von Herrn Direktor Klietmann geſpielt werden<lb/> wird. Dieſes Konzert ſtellt ganz beſondere techniſche<lb/> Anforderungen an die Vortragenden. Außer dieſem<lb/> entzückenden Werke kommt ein prächtiges Streich-<lb/> quartett in A-Moll von Chriſtian Sinding von den<lb/> Muſiklehrern des Vereines, den Herren Direktor<lb/> Klietmann, Weidinger, Bärmann und Römiſch, ein<lb/> Werk voll blühender Schönheit der Melodienführung,<lb/> zur Aufführung. Sinding, ein geborener Norweger.<lb/> iſt der genialſte jetzt lebende nordiſche Komponiſt.<lb/> Er lebt in Chriſtianta. Der Kartenvorverkauf hat<lb/> bereits in der Papierhandlung dea Herrn Rudolf<lb/> Gaißer am Burgplatz begonnen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Spende.</hi> </head> <p>Anläßlich des Ablebens der In-<lb/> ſpektorsgattin Frau Kornelia <hi rendition="#g">Perko,</hi> geweſenen<lb/> Vorſteherin der hieſigen Haushaltungs- und Fort-<lb/> bildungsſchule, überwies der Lehrkörper dieſer Anſtalt<lb/> dem Verein zur Unterſtützung armer Schulkinder<lb/> den Betrag von 22 Kronen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Faſchingsunterhaltungen.</hi> </head> <p>Hausbälle<lb/> finden am nächſten Samstag ſtatt in Brunndorf,<lb/> Gaſthaus Meichenitſch (Paulitſch) und in Peter<lb/> Trofenigs Gaſthaus; in der Ziegeleireſtauration in<lb/><cb/> Leitersberg (Stelzer) und in St. Lorenzen im Gaſt-<lb/> hauſe Riſchnigg. In Oberrothwein wird ein Haus-<lb/> ball am Sonntag (Beginn 3 Uhr) im Gaſthauſe<lb/> Lobniggs Witwe abgehalten. Am gleichen Tage und<lb/> zur ſelben Stunde beginnt im Gaſthauſe Tſcherne<lb/> in Roßwein ein Burſchenball. — In Tſcheligis<lb/> Brauhausreſtauration am Hauptplatze findet am<lb/> 18. Jänner ein großer Sautanz ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Geſellenprüfung der Kleidermacher-<lb/> genoſſeuſchaft.</hi> </head> <p>Alle jene Lehrlinge und Lehr-<lb/> mädchen, welche daran gehen wollen, die Geſellen-<lb/> prüfung abzulegen, werden aufgefordert, ihre Geſuche,<lb/> belegt mit dem Lehrzeugniſſe, beim Vorſtand dieſer<lb/> Genoſſenſchaft, Herrn Andreas Letonia, Schwarz-<lb/> gaſſe, bis längſtens Sonntag den 19. Jänner ab-<lb/> zugeben. Der Tag der Geſellenprüfung wird ſpäter<lb/> bekanntgegeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Hausball in Heins Gaſtwirſchaft.</hi> </head> <p>Den<lb/> P. T. Beſuchern des am 16. Jänner in Heins<lb/> Gaſtwirtſchaft ſtattfindenden Hausballes ſteht ein<lb/> Wagen zur freien Benützung zur Verfügung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kurs über techniſche Vollendungs-<lb/> arbeiten des Holzes.</hi> </head> <p>In Marburg findet in der<lb/> Zeit vom 26. Jänner bis 8. Februar 1913 ein vom<lb/> ſteiermärkiſchen Gewerbeförderungsinſtitute gemeinſam<lb/> mit dem k. k. Lehrmittelbureau für gewerbliche Unter-<lb/> richtsanſtalten, Wien, veranſtalteter Kurs über tech-<lb/> niſche Vollendungsarbeiten des Holzes ſtatt. Als<lb/> Leiter wird Herr Ignaz Reſchenhofer fungieren. Der<lb/> Unterricht findet täglich von 6 bis 9 Uhr abends<lb/> ſtatt. Zum Kursbeſuche werden Meiſter und Ge-<lb/> hilfen der holzverarbeitenden Gewerbe zugelaſſen.<lb/> Anmeldungen ſind umgehend an die Produktivge-<lb/> noſſenſchaft der Tiſchlermeiſter oder an die Genoſſen-<lb/> ſchaft der Tiſchler in Marburg zu richten. Der<lb/> Unterricht erfolgt unentgeltlich und erhält jeder Teil-<lb/> nehmer am Schluſſe des Kurſes eine Kotlektion von<lb/> nach dem neueſten Verfahren gebeizten Brettchen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lehrerverſammlung.</hi> </head> <p>Der deutſche Lehrer-<lb/> verein Umgebung Marburg hält Donnerstag den<lb/> 16. d. im Gaſthofe Fuchs (Edmund Schmidgaſſe)<lb/> ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Beginn<lb/> Punkt 10 Uhr vormittags.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das Brückengeſpenſt.</hi> </head> <p>Zum Schluſſe der<lb/> letzten Sitzung des Gemeinderates, als der bisherige<lb/> Finanzreferent Stadtrat Julius <hi rendition="#g">Pfrimer</hi> von<lb/> dieſem ſeinem Amte Abſchied nahm, verwies er<lb/> u. a. auch darauf, daß das Brückengeſpenſt nun-<lb/> mehr gebannt iſt. In den früheren Jahren und bis<lb/> vor noch nicht langer Zeit herrſchte die größte<lb/> Unklarheit über die Summen, welche die Folgen des<lb/> Reichsbrückenbaues beanſpruchen werden; man ſtand<lb/> ſtets vor neuen Aufgaben und ängſtlich und unwillig<lb/> frug man ſich immer wieder: Was wird denn noch<lb/> kommen? Dieſe Unbeſtimmtheit über das Ende und<lb/> die ſchließliche Größe der Opfer für den Brückenbau<lb/> ging in der Bevölkerung und im Gemeinderate<lb/> immer umher wie ein unfaßbares Geſpenſt, welches<lb/> auch dem Finanzreferenten ſo manche ſchwere Sorge<lb/> bereitet haben mag. Und nun iſt dieſes Geſpenſt<lb/> endlich doch verſchwunden; alle finanziellen Folge-<lb/> wirkungen des Reichsbrückenbaues ſind nun, bis<lb/> auf die Regulierung des Hauptplatzes, abgeſchloſſen;<lb/> die Endziffern liegen endlich vor und wir ſind vor<lb/> großen Überraſchungen nun gefeit. Die <hi rendition="#g">Eröff-<lb/> nung</hi> der neuen Reichsbrücke dürfte im <hi rendition="#g">Mai</hi> d. J.<lb/> erfolgen. Hoffentlich wird es nicht lo lange dauern,<lb/> bis am Hauptplatze die gewaltigen Sand- und<lb/> Steinhaufen verſchwinden, die im Verein mit der<lb/> Abſperrung einer großen Fläche den Wagenverkehr<lb/> am Hauptplatze und den Markt auf das ärgſte be-<lb/> hindern und zu zahlreichen Klagen Anlaß geben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus Angſt vor dem Kriege wahn-<lb/> ſinnig geworden.</hi> </head> <p>Der Grundbeſitzer Silvio<lb/><hi rendition="#g">Radic</hi> in Steinbrück verkaufte aus Angſt vor dem<lb/> Kriege ſeinen Beſitz um 22.000 Kronen. Hierauf<lb/> lud er Freunde zu einem Mahle, und als ſich alle<lb/> gut unterhielten, ſtand er auf und warf ein Paket<lb/> Banknoten (über 20.000 Kronen) in das Ofenfeuer.<lb/> Hierauf floh er in einen Wald, wo man ihn am<lb/> nächſten Tage erhängt fand.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zwei Kinder verbrannt.</hi> </head> <p>Aus Radkers-<lb/> burg berichtet man: Am 8. Jänner zwiſchen 3 und<lb/> 4 Uhr nachmittags brannte ein Winzerhaus in Ka-<lb/> pellen bis auf die Mauern nieder; das angebaute<lb/> Herrenhaus konnte gerettet werden. Dem Feuer<lb/> fielen auch zwei Kinder im Alter von zwei und<lb/> viereinhalb Jahren des Winzers Franz Großmann<lb/> zum Opfer. Als das Feuer ausbrach, lag der Winzer<lb/> im größeren Zimmer an einer hochgradigen Lungen-<lb/> entzündung krank darnieder und die beiden Kinder<lb/> vertrieben ſich die Zeit in der an die Küche an-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Nr. 6, 14. Jänner 1913 Marburger Zeitung
Ehrenhauſen, 13. Jänner. (Plötzlicher
Tod). Heute um viertel 2 Uhr mittag iſt die Pri-
vate Frau Karoline Apot infolge Herzſchlages
plötzlich geſtorben.
Mahrenberg, 12. Jänner. (Feuerwehr-
kränzchen.) Unſere freiwillige Feuerwehr feiert
den Faſching mit einem Kränzchen, welches am
26. Jänner in Verbindung mit einem Glückshafen
in Brudermanns Gaſthaus abgehalten wird. Die
Muſik beſorgt die Muſikrunde Wuchern.
Oberhaag, 12. Jänner. (Silberne Hoch-
zeitsfeier.) Herr Franz und Frau Joſefa Krie-
ger, Gaſthofbeſitzer, feierten am 11. Jänner im
engſten Familenkreiſe das Feſt ihrer ſilbernen Hoch-
zeit. Aus nah und fern wurden dem Jubelpaare
herzliche Glückwünſche dargebracht. Möge ihm auch
das goldene Hochzeitsjubiläum beſchieden ſein!
Friedau, 12. Jänner. (Turnvereins-
hauptverſammlung). Der hieſige deutſche
Turnverein „Jahn“ hielt Samstag den 11. d. im
Hotel Bauer ſeine ordentliche Hauptverſammlung ab.
Die einzelnen Berichte der Ämterführer wurden mit
großer Befriedigung zur Kenntnis genommen. Die
Neuwahl der Ämterführer hatte folgendes Ergebnis:
Sprechwart und deſſen Stellvertreter: Adv. Kand.
E. Vennigerholz, Stud. Jur. O. Koſſer, Turn-
wart und deſſen Stellvertreter: Lehrer W. Thyr,
Oberlehrer W. Hriber, Säckelwart: Lehrer E.
Winkler, Zeugwart: Handelsangeſtellter Petek,
Schriftwart: Lehrer A. Glauninger.
Luttenberg, 12. Jänner. (Drei Kühe
geſtohlen). In der Nacht auf heute wurden
dem Grundbeſitzer Peter Ternowetz in Lutten-
berg drei Küche im Werte von 1000 K. geſtohlen.
Ternowetz bemerkte den Abgang ſeiner Kühe um
4 Uhr früh, als er dieſelben füttern wollte. Die
Gendarmerie fand in einer Kleinoſchegſchen Winzerei,
in der die Eheleute Joſef und Maria Turk als
Winzer bedienſtet ſind, die drei Kühe. Die Winzerin
wurde nach längerem Suchen auf dem Dachboden,
unter dem Heu verſteckt, gefunden. Der Winzer
hatte ſchon vorher die Flucht ergriffen.
Lichtenwald, 12. Jänner. (Brand.) Am
8. Jänner brannte das Wohnhaus der Beſitzersleute
Michael und Anna Grazer in Blanca bis auf den
Grund nieder. Dem Brande fielen auch das ganze
Getreide, Futtervorräte, die Lebensmittel und ſämt-
liche Fahrniſſe zum Opfer. Der Brand entſtand da-
durch, daß der Ofen überheizt worden war. Die
Eheleute ſind auf 600 K. verſichert.
Windiſchgraz, 11. Jänner. (Unglück in
der Holzrieſe). Der bei der Herrſchaft des
Grafen Thun in Suchadol beſchäftigte Holzarbeiter
Valentin Semecnik hatte im Walde die Holz-
ſtämme in die Holzrinne zu bringen. Dabei kam
ein Stamm frühzeitig ins Rollen und traf Semecnik
mit ſolcher Wucht, daß ihm der rechte Unterſchenkel
zerſchmettert wurde.
Windiſchgraz, 11. Jänner. (Ein un-
redlicher Kirchenkämmerer). Der Beſitzer
und Kirchenkämmerer Leonhard Pacnik in Raßwald
verfertigte einen Klingelbeutel und ſammelte jedesmal
während des dortigen Gottesdienſtes ab. Dadurch,
daß er jene, die ihm nicht freiwillig gaben, zum
Geben aufforderte, ſtörte er den Gottesdienſt. Da
er übrigens auch noch von dem Gelde, das er
ſammelte, einen Großteil ganz unverfroren aus
dem Beutel nahm und für ſich behielt, ſah ſich
der Pfarrer gezwungen, gegen Pacnik die Anzeige
zu erſtatten.
Mureck, 12. Jänner. (Es werde Licht!)
Nach jahrelanger, mühevoller Arbeit und unzähligen
Beratungen erlebten wir heute die erſte elektriſche
Beleuchtung unſeres Marktes. Anfangs der Mei-
nung, die Mur ſei eine ideale Kraftſpenderin, ver-
folgte man ein, dieſe Waſſerkraft ausnützendes Pro-
jekt, bis ſich endlich das Reſultat ergab, daß die
Launen der Mur ſich teurer ſtellten, als Rohöl.
Als man ſchließlich ſchweren Herzens ſich für eine
Heizkraftanlage entſchieden hatte, wurde ſofort zum
Bau geſchritten. Raſch entſtand der Bau der Zen-
trale, den unſer heimiſche Baumeiſter Paul Ulz auf-
führte. Die beſtbekannte Firma Pichler beſorgte die
Anlage und Inſtallation, womit der äußerſt rührige
Herr Chefmonteur Dittelbacher betraut war, deſſen
Energie und Umſicht manche ſchwierige Hinderniſſe
beſeitigte. Die beiden 50 PH Dieſelmotore lieferte
die Maſchinenfabrik Leobersdorf, der volle Aner-
erkennung gezollt werden muß. Insbeſonders ſei die
äußerſt präziſe Montage des Herrn Obermonteurs
Amendt erwähnt, der bewies, daß dieſe Firma erſt-
klaſſige Kräfte beſitzt. In der Bevölkerung herrſcht
allſeits große Freude über dieſen großen Fortſchritt
in unſerem Markte und iſt hiefür die große Ab-
nahme von Licht und Kraft ein Beweis, daß man
auch beſtrebt iſt, dieſen Fortſchritt auszunützen. Be-
ſondere Erwähnung verdient auch die herrliche Kir-
chenbeleuchtung, deren Zuſtandekommen Herr Pfarrer
Edelsbrunner ermöglichte, wodurch er ſich ein dau-
erndes Denkmal ſeines Wirkens ſetzte. Möge dieſes
neue Werk. deſſen Strahlen am 12. Jänner 1913
unſeren Markt zum erſtenmale erhellten, die Hoff-
nungen erfüllen die ſich daran knüpften und möge
unſer Markt im Scheine dieſes Lichtes hinfort nur
glückliche Zeiten ſchauen. Der Gemeindevertretung ſei
aber ein donnerndes Heil! zu weiterem Schaffen
zugerufen. Wauwau.
Marburger Nachrichten.
Militäriſches. Überſetzt wurde der Leutnant
in der Reſerve Dr. Med. Theodor Matzhold
JR. 87 zum Aſſiſtenzarzt in der Reſerve. (Aufent-
haltsort Graz.) Transferiert wurde der Kadett in
der Reſerve Heinrich Obriſt vom LJR. 26 zum
LSchR. I.
Von der Advokatenkammer. Als einſt-
weiliger Stellvertreter des am 2. Jänner geſtorbenen
Rechtsanwaltes Dr. Lorber wurde der Rechtsan-
walt Herr Dr. Ernſt Mravlag in Marburg beſtellt.
Todesfall. In Mureck iſt am 10. Jänner
der Privatier Franz Knödl aus Weitersfeld plötz-
lich infolge eines Schlaganfalles verſchieden. Knödl
war Mitglied der Bezirksvertretung und durch län-
gere Zeit auch Mitglied des Bezirks- und des Orts-
ſchulrates.
Ernennung von Diſtriktsärzten. Der
ſteiermärkiſche Landesausſchuß hat im Einvernehmen
mit der Statthalterei Herrn Primarius Dr. Franz
Kamniker zum definitiven Diſtriktsarzt des die
Gemeinde Radkersburg umfaſſenden Sanitäts-
diſtriktes mit dem Sitze in Radkersburg ferners Herrn
Dr. Theobald Zirngaſt zum definitiven Diſtrikts-
arzt für den neugebildeten Sanitätsdiſtrikt St.
Leonhard W.-B. und Dr. Emil Treo, landſchaft-
lichen Brunnenarzt in Rohitſch-Sauerbrunn, für
Kurort Rohitſch-Sauerbrunn, Heil. Dreifaltigkeit,
Heil.-Kreuz, Nimno, Plat, Umgebung Rohitſch-
Sauerbrunn, Koſtreinitz, Takatſchevo, Breſtovetz,
St. Hermagoras, Reinkowetz und St. Katharina
ernannt.
Zweites Konzert des Philharmouiſchen
Vereines. Das am Freitag den 17. Jänner im
Kaſinoſaale ſtattfindende Kammermuſikkonzert enthält
eine durchwegs moderne Vortragsordnung, welche
dadurch noch an erhöhtem Intereſſe gewinnt, weil
eine ausgezeichnete Sangeskraft der Grazer Oper
dieſe durch eine Reihe prächtiger Lieder unſerer beſten
Meiſter bereichert. Fräulein Emmy v. Mortinger,
welche zum erſtenmale bei uns ſingt, iſt eine Sanges-
kraft von hervorragender Bedeutung und im Beſitze
von glänzenden Stimmitteln, welche in einer be-
wundernswerten Sangeskunſt und Vortragsweiſe
ihren herrlichen Ausdruck finden. Eine Reihe von
Liedern bringt dieſer geſchätzte Sangesgaſt, welche
am Flügel von Herrn Direktor Klietmann begleitet
werden. Dieſes Konzert leitet eine höchſt eigenartige
Sonate des modernen Meiſters Richard Strauß in
F-Dur für Cello und Klavier ein, welches vom Mu-
ſiklehrer Herrn Römiſch, einem Meiſter des Cellos,
und von Herrn Direktor Klietmann geſpielt werden
wird. Dieſes Konzert ſtellt ganz beſondere techniſche
Anforderungen an die Vortragenden. Außer dieſem
entzückenden Werke kommt ein prächtiges Streich-
quartett in A-Moll von Chriſtian Sinding von den
Muſiklehrern des Vereines, den Herren Direktor
Klietmann, Weidinger, Bärmann und Römiſch, ein
Werk voll blühender Schönheit der Melodienführung,
zur Aufführung. Sinding, ein geborener Norweger.
iſt der genialſte jetzt lebende nordiſche Komponiſt.
Er lebt in Chriſtianta. Der Kartenvorverkauf hat
bereits in der Papierhandlung dea Herrn Rudolf
Gaißer am Burgplatz begonnen.
Spende. Anläßlich des Ablebens der In-
ſpektorsgattin Frau Kornelia Perko, geweſenen
Vorſteherin der hieſigen Haushaltungs- und Fort-
bildungsſchule, überwies der Lehrkörper dieſer Anſtalt
dem Verein zur Unterſtützung armer Schulkinder
den Betrag von 22 Kronen.
Faſchingsunterhaltungen. Hausbälle
finden am nächſten Samstag ſtatt in Brunndorf,
Gaſthaus Meichenitſch (Paulitſch) und in Peter
Trofenigs Gaſthaus; in der Ziegeleireſtauration in
Leitersberg (Stelzer) und in St. Lorenzen im Gaſt-
hauſe Riſchnigg. In Oberrothwein wird ein Haus-
ball am Sonntag (Beginn 3 Uhr) im Gaſthauſe
Lobniggs Witwe abgehalten. Am gleichen Tage und
zur ſelben Stunde beginnt im Gaſthauſe Tſcherne
in Roßwein ein Burſchenball. — In Tſcheligis
Brauhausreſtauration am Hauptplatze findet am
18. Jänner ein großer Sautanz ſtatt.
Geſellenprüfung der Kleidermacher-
genoſſeuſchaft. Alle jene Lehrlinge und Lehr-
mädchen, welche daran gehen wollen, die Geſellen-
prüfung abzulegen, werden aufgefordert, ihre Geſuche,
belegt mit dem Lehrzeugniſſe, beim Vorſtand dieſer
Genoſſenſchaft, Herrn Andreas Letonia, Schwarz-
gaſſe, bis längſtens Sonntag den 19. Jänner ab-
zugeben. Der Tag der Geſellenprüfung wird ſpäter
bekanntgegeben.
Hausball in Heins Gaſtwirſchaft. Den
P. T. Beſuchern des am 16. Jänner in Heins
Gaſtwirtſchaft ſtattfindenden Hausballes ſteht ein
Wagen zur freien Benützung zur Verfügung.
Kurs über techniſche Vollendungs-
arbeiten des Holzes. In Marburg findet in der
Zeit vom 26. Jänner bis 8. Februar 1913 ein vom
ſteiermärkiſchen Gewerbeförderungsinſtitute gemeinſam
mit dem k. k. Lehrmittelbureau für gewerbliche Unter-
richtsanſtalten, Wien, veranſtalteter Kurs über tech-
niſche Vollendungsarbeiten des Holzes ſtatt. Als
Leiter wird Herr Ignaz Reſchenhofer fungieren. Der
Unterricht findet täglich von 6 bis 9 Uhr abends
ſtatt. Zum Kursbeſuche werden Meiſter und Ge-
hilfen der holzverarbeitenden Gewerbe zugelaſſen.
Anmeldungen ſind umgehend an die Produktivge-
noſſenſchaft der Tiſchlermeiſter oder an die Genoſſen-
ſchaft der Tiſchler in Marburg zu richten. Der
Unterricht erfolgt unentgeltlich und erhält jeder Teil-
nehmer am Schluſſe des Kurſes eine Kotlektion von
nach dem neueſten Verfahren gebeizten Brettchen.
Lehrerverſammlung. Der deutſche Lehrer-
verein Umgebung Marburg hält Donnerstag den
16. d. im Gaſthofe Fuchs (Edmund Schmidgaſſe)
ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Beginn
Punkt 10 Uhr vormittags.
Das Brückengeſpenſt. Zum Schluſſe der
letzten Sitzung des Gemeinderates, als der bisherige
Finanzreferent Stadtrat Julius Pfrimer von
dieſem ſeinem Amte Abſchied nahm, verwies er
u. a. auch darauf, daß das Brückengeſpenſt nun-
mehr gebannt iſt. In den früheren Jahren und bis
vor noch nicht langer Zeit herrſchte die größte
Unklarheit über die Summen, welche die Folgen des
Reichsbrückenbaues beanſpruchen werden; man ſtand
ſtets vor neuen Aufgaben und ängſtlich und unwillig
frug man ſich immer wieder: Was wird denn noch
kommen? Dieſe Unbeſtimmtheit über das Ende und
die ſchließliche Größe der Opfer für den Brückenbau
ging in der Bevölkerung und im Gemeinderate
immer umher wie ein unfaßbares Geſpenſt, welches
auch dem Finanzreferenten ſo manche ſchwere Sorge
bereitet haben mag. Und nun iſt dieſes Geſpenſt
endlich doch verſchwunden; alle finanziellen Folge-
wirkungen des Reichsbrückenbaues ſind nun, bis
auf die Regulierung des Hauptplatzes, abgeſchloſſen;
die Endziffern liegen endlich vor und wir ſind vor
großen Überraſchungen nun gefeit. Die Eröff-
nung der neuen Reichsbrücke dürfte im Mai d. J.
erfolgen. Hoffentlich wird es nicht lo lange dauern,
bis am Hauptplatze die gewaltigen Sand- und
Steinhaufen verſchwinden, die im Verein mit der
Abſperrung einer großen Fläche den Wagenverkehr
am Hauptplatze und den Markt auf das ärgſte be-
hindern und zu zahlreichen Klagen Anlaß geben.
Aus Angſt vor dem Kriege wahn-
ſinnig geworden. Der Grundbeſitzer Silvio
Radic in Steinbrück verkaufte aus Angſt vor dem
Kriege ſeinen Beſitz um 22.000 Kronen. Hierauf
lud er Freunde zu einem Mahle, und als ſich alle
gut unterhielten, ſtand er auf und warf ein Paket
Banknoten (über 20.000 Kronen) in das Ofenfeuer.
Hierauf floh er in einen Wald, wo man ihn am
nächſten Tage erhängt fand.
Zwei Kinder verbrannt. Aus Radkers-
burg berichtet man: Am 8. Jänner zwiſchen 3 und
4 Uhr nachmittags brannte ein Winzerhaus in Ka-
pellen bis auf die Mauern nieder; das angebaute
Herrenhaus konnte gerettet werden. Dem Feuer
fielen auch zwei Kinder im Alter von zwei und
viereinhalb Jahren des Winzers Franz Großmann
zum Opfer. Als das Feuer ausbrach, lag der Winzer
im größeren Zimmer an einer hochgradigen Lungen-
entzündung krank darnieder und die beiden Kinder
vertrieben ſich die Zeit in der an die Küche an-
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