Marburger Zeitung. Nr. 57, Marburg, 12.05.1908.Nr. 57, 12. Mai 1908. Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] lande, durch die Auszeichnung Füllekruß' erhärtet wurde. Redner verwies in längeren Ausführungen darauf, daß Füllekruß es verstanden habe, den nach des Tages Last und Mühen ermüdeten Sängern immer neue Lust zur Pflege des deutschen Liedes einzuflößen; an Pflichterfüllung und treuer Hingabe an die Kunst sei Füllekruß allen ein Vorbild ge- worden. Kein rauschender Festabend, sondern ein der großen Bescheidenheit des Tondichters und Sang- meisters Füllekruß angemessener Familienabend soll ihm zu Ehren heute stattfinden. Lange möge er uns erhalten bleiben in voller geistiger Frische! (Lebhafter Beifall.) L.-G.-R. Liebisch drückte namens des Männergesangvereines seine Freude aus über die hohe Auszeichnung, die Füllekruß zuteil wurde. Sie ehre nicht nur ihn, sondern auch die Lieder- tafel und sei weiterhin eine Anerkennung des deutschen Liedes überhaupt. Redner verwies sodann auf die Freundschaftsbande, welche beide Vereine verknüpfen, deren beider Ziel die Pflege des deutschen Liedes sei. Redner schloß mit einem Heil auf Füllekruß und die Südbahnliedertafel. (Großer Beifall.) Der Gefeierte dankte mit kurzen, bewegten Worten den Rednern; auf dem ihm verliehenen Orden stehen die Worte: "Gott mit uns!" Jawohl, sagte der Redner, Gott mit dem deutschen Liede und mit uns! Den weiteren Verlauf des Abendes füllten Liedervorträge beider Gesangvereine und des Vier- gesanges des Männergesangvereines sowie der Werk- stättenkapelle aus, welche ihrem einstigen Leiter zu Ehren ihre schönsten Weisen ertönen ließ. Möge Herr Füllekruß noch durch viele Jahrzehnte sich der erhaltenen Auszeichnung und der Wertschätzung er- freuen, die er überall genießt. Der Spar- und Darlehenskassenverein für die Stadt und den politischen Bezirk Marburg Parkmusik. Morgen (Mittwoch) abends Eröffnung des Kasinogartens. Morgen Von der Rettungsabteilung. Für den Grand Elektro-Bioskop. Es ist doch Beitritt zum Stadtverschönerungs- Verein. Es wird hiemit bekannt gegeben, daß Der Theatrograph in Th. Götz' Brau- Von der Südbahn. In der Hamburger Einen Radfahrer mit Steinen be- worfen. Am Sonntag abends warf ein in die Ein empfindlicher Verlust. Ein Geschäfts- Ein Kind in der Drau ertrunken. Aus Brunndorf wird uns geschrieben: Agnes Eingesendet. Für diese Rubrik übernimmt die Schriftleitung nur die preß- Dank. Die Ortsgemeinde Lendorf fühlt sich verpflichtet, Besonders gebührt er der Feuerwehr Pobersch, Auch die freiwillige Feuerwehr Roßwein hat Gemeindeamt Lendorf, am 11. Mai 1908. Lügenhafte Gehässigkeit. Geehrte Schriftleitung! Bitte um Aufnahme Zu der am 10. d. M. gebrachten Notiz im Auf diese unwahre Angabe ersuche ich den Zufolge zahlreicher Wohnungsnachfragen werden [irrelevantes Material] Nr. 57, 12. Mai 1908. Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] lande, durch die Auszeichnung Füllekruß’ erhärtet wurde. Redner verwies in längeren Ausführungen darauf, daß Füllekruß es verſtanden habe, den nach des Tages Laſt und Mühen ermüdeten Sängern immer neue Luſt zur Pflege des deutſchen Liedes einzuflößen; an Pflichterfüllung und treuer Hingabe an die Kunſt ſei Füllekruß allen ein Vorbild ge- worden. Kein rauſchender Feſtabend, ſondern ein der großen Beſcheidenheit des Tondichters und Sang- meiſters Füllekruß angemeſſener Familienabend ſoll ihm zu Ehren heute ſtattfinden. Lange möge er uns erhalten bleiben in voller geiſtiger Friſche! (Lebhafter Beifall.) L.-G.-R. Liebiſch drückte namens des Männergeſangvereines ſeine Freude aus über die hohe Auszeichnung, die Füllekruß zuteil wurde. Sie ehre nicht nur ihn, ſondern auch die Lieder- tafel und ſei weiterhin eine Anerkennung des deutſchen Liedes überhaupt. Redner verwies ſodann auf die Freundſchaftsbande, welche beide Vereine verknüpfen, deren beider Ziel die Pflege des deutſchen Liedes ſei. Redner ſchloß mit einem Heil auf Füllekruß und die Südbahnliedertafel. (Großer Beifall.) Der Gefeierte dankte mit kurzen, bewegten Worten den Rednern; auf dem ihm verliehenen Orden ſtehen die Worte: „Gott mit uns!“ Jawohl, ſagte der Redner, Gott mit dem deutſchen Liede und mit uns! Den weiteren Verlauf des Abendes füllten Liedervorträge beider Geſangvereine und des Vier- geſanges des Männergeſangvereines ſowie der Werk- ſtättenkapelle aus, welche ihrem einſtigen Leiter zu Ehren ihre ſchönſten Weiſen ertönen ließ. Möge Herr Füllekruß noch durch viele Jahrzehnte ſich der erhaltenen Auszeichnung und der Wertſchätzung er- freuen, die er überall genießt. Der Spar- und Darlehenskaſſenverein für die Stadt und den politiſchen Bezirk Marburg Parkmuſik. Morgen (Mittwoch) abends Eröffnung des Kaſinogartens. Morgen Von der Rettungsabteilung. Für den Grand Elektro-Bioskop. Es iſt doch Beitritt zum Stadtverſchönerungs- Verein. Es wird hiemit bekannt gegeben, daß Der Theatrograph in Th. Götz’ Brau- Von der Südbahn. In der Hamburger Einen Radfahrer mit Steinen be- worfen. Am Sonntag abends warf ein in die Ein empfindlicher Verluſt. Ein Geſchäfts- Ein Kind in der Drau ertrunken. Aus Brunndorf wird uns geſchrieben: Agnes Eingeſendet. Für dieſe Rubrik übernimmt die Schriftleitung nur die preß- Dank. Die Ortsgemeinde Lendorf fühlt ſich verpflichtet, Beſonders gebührt er der Feuerwehr Poberſch, Auch die freiwillige Feuerwehr Roßwein hat Gemeindeamt Lendorf, am 11. Mai 1908. Lügenhafte Gehäſſigkeit. Geehrte Schriftleitung! Bitte um Aufnahme Zu der am 10. d. M. gebrachten Notiz im Auf dieſe unwahre Angabe erſuche ich den Zufolge zahlreicher Wohnungsnachfragen werden [irrelevantes Material] <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header">Nr. 57, 12. Mai 1908. Marburger Zeitung</fw><lb/><cb/> lande, durch die Auszeichnung Füllekruß’ erhärtet<lb/> wurde. Redner verwies in längeren Ausführungen<lb/> darauf, daß Füllekruß es verſtanden habe, den nach<lb/> des Tages Laſt und Mühen ermüdeten Sängern<lb/> immer neue Luſt zur Pflege des deutſchen Liedes<lb/> einzuflößen; an Pflichterfüllung und treuer Hingabe<lb/> an die Kunſt ſei Füllekruß allen ein Vorbild ge-<lb/> worden. Kein rauſchender Feſtabend, ſondern ein der<lb/> großen Beſcheidenheit des Tondichters und Sang-<lb/> meiſters Füllekruß angemeſſener Familienabend ſoll<lb/> ihm zu Ehren heute ſtattfinden. Lange möge er uns<lb/> erhalten bleiben in voller geiſtiger Friſche! (Lebhafter<lb/> Beifall.) L.-G.-R. <hi rendition="#g">Liebiſch</hi> drückte namens des<lb/> Männergeſangvereines ſeine Freude aus über die<lb/> hohe Auszeichnung, die Füllekruß zuteil wurde.<lb/> Sie ehre nicht nur ihn, ſondern auch die Lieder-<lb/> tafel und ſei weiterhin eine Anerkennung des deutſchen<lb/> Liedes überhaupt. Redner verwies ſodann auf die<lb/> Freundſchaftsbande, welche beide Vereine verknüpfen,<lb/> deren beider Ziel die Pflege des deutſchen Liedes<lb/> ſei. Redner ſchloß mit einem Heil auf Füllekruß<lb/> und die Südbahnliedertafel. (Großer Beifall.) Der<lb/> Gefeierte dankte mit kurzen, bewegten Worten den<lb/> Rednern; auf dem ihm verliehenen Orden ſtehen<lb/> die Worte: „Gott mit uns!“ Jawohl, ſagte der<lb/> Redner, Gott mit dem deutſchen Liede und mit<lb/> uns! Den weiteren Verlauf des Abendes füllten<lb/> Liedervorträge beider Geſangvereine und des Vier-<lb/> geſanges des Männergeſangvereines ſowie der Werk-<lb/> ſtättenkapelle aus, welche ihrem einſtigen Leiter zu<lb/> Ehren ihre ſchönſten Weiſen ertönen ließ. Möge<lb/> Herr Füllekruß noch durch viele Jahrzehnte ſich der<lb/> erhaltenen Auszeichnung und der Wertſchätzung er-<lb/> freuen, die er überall genießt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Spar- und Darlehenskaſſenverein</hi> </head><lb/> <p>für die Stadt und den politiſchen Bezirk Marburg<lb/> hat die Amtsſtunden Montag und Donnerstag von<lb/> 10 bis 12 Uhr in der Färbergaſſe 1, wo Beitritte<lb/> und Geſchäftsanteile <hi rendition="#aq">à</hi> 20 K. entgegengenommen<lb/> werden. (Siehe das Inſerat in der heutigen Nummer.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Parkmuſik.</hi> </head> <p>Morgen (Mittwoch) abends<lb/> 6 Uhr beginnt die erſte heurige Parkmuſik; ſollte<lb/> ſchlechtes Wetter eintreten, ſo wird die Parkmuſik<lb/> Donnerstag ſtattfinden. — Vielfach vorgebrachten<lb/> Wünſchen nachkommend, hat der Ausſchuß des<lb/> Stadtverſchönerungsvereines beſchloſſen, zur Zeit<lb/> der Parkkonzerte aus Verkehrsrückſichten den Auf-<lb/> enthalt von Perſonen mit Kinderwagen in der<lb/> Hauptallee und in der Nähe des Muſikpavillons<lb/> zu unterſagen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eröffnung des Kaſinogartens.</hi> </head> <p>Morgen<lb/> (Mittwoch) wird der Kaſinoreſtaurateur Herr<lb/><hi rendition="#g">Walter</hi> den Kaſinogaſtgarten eröffnen; ein ſchönes<lb/> grün eingerahmtes Fleckchen Erde am Domplatze,<lb/> das den Aufenthalt dort äußerſt angenehm macht.<lb/> (Wir verweiſen auf das betreffende Interat in der<lb/> heutigen Nummer.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der Rettungsabteilung.</hi> </head> <p>Für den<lb/> Fond der Rettungsabteilung ſpendete Herr <hi rendition="#g">Wundſam</hi><lb/> aus Treſternitz 10 K., wofür der herzlichſte Dank<lb/> ausgeſprochen wird. Sonntag nachmittag mußte<lb/> über Veranlaſſung des Herrn Dr. <hi rendition="#g">Krauß</hi> Frau<lb/> Eliſabeth <hi rendition="#g">Belli,</hi> Bergſtraße 5 wohnhaft, mit dem<lb/> Rettungswagen zum Südbahnhofe überführt werden.<lb/> Die Genannte wurde dann behufs Vornahme einer<lb/> Operation in die Klinik nach Graz gebracht. Geſtern<lb/> halb 11 Uhr nachts ſtürzte die, Schmiderergaſſe 5<lb/> wohnhafte Magdalena <hi rendition="#g">Praſchnig</hi> in der Burg-<lb/> gaſſe unter hyſteriſchen Krämpfen zuſammen. Herr<lb/> Chefarzt <hi rendition="#g">Urbaczek</hi> ließ ſofort die Rettungsabteilung<lb/> alarmieren, welche auch ſofort erſchien. Ihr Ein-<lb/> ſchreiten war aber nicht mehr nötig. Dieſelbe<lb/> Frauensperſon ſtürzte heute um 9 Uhr vormittags<lb/> am Rathausplatze unter den gleichen Erſcheinungen<lb/> zuſammen. Über Veranlaſſung des Stadtarztes<lb/> Herrn Dr. <hi rendition="#g">Leonhard</hi> jun. wurde die Praſchnig<lb/> im Rettungswagen in ihre Wohnung überführt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Grand Elektro-Bioskop.</hi> </head> <p>Es iſt doch<lb/> ſtaunenswert, was uns heutzutage Photographie<lb/> und Elektrizität vorzuzaubern vermögen und ſo iſt<lb/> auch die Beliebtheit kinematographiſcher Vor-<lb/> führungen erklärlich. Die Bilder, welche dieſe Woche<lb/> im Grand Elektro-Bioskop („Stadt Wien“) an der<lb/> Reihe ſind, bringen wieder recht hübſche Sachen.<lb/> Der weit mehr als ſonſt ein Großer der Erde be-<lb/> kannt gewordene Detektiv Sherlok Holmes übt eine<lb/> beſondere Anziehungskraft aus. Neuſeeland, die<lb/> Schweiz im Winter und Motorboote auf hoher<lb/> See ſind recht intereſſante Aufnahmen. Die dra-<lb/> matiſchen Bilder: Das Herz bleibt jung und Ge-<lb/> rettet durch ſeine Lieblinge bieten ſpannende Szenen,<lb/> während die kolorierten Aufnahmen: Zauberteich<lb/> und Frauenkopfſchmuck angenehm unterhalten und<lb/><cb/> die heiteren Bilder: der Sonntagsjäger, der be-<lb/> trunkene Fenſterputzer große Heiterkeit erwecken.<lb/> „Der ſprechende Zahnarzt und ſeine Patientin“ iſt<lb/> höchſt gelungen durch die natürliche Wiedergabe der<lb/> Sprache. Herr Orla und ſeine dreſſierten Hunde<lb/> ſeien auch genannt. — Nun hat der Unternehmer<lb/> auch eine tüchtige Kraft für das Klavierſpiel ge-<lb/> wonnen, welches die Bilder begleitet und die Pauſen<lb/> ausfüllt. — Morgen Mittwoch finden wieder<lb/> Kinder- und Schülervorſtellungen ſtatt, wie auch<lb/> jeden Samstag.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Beitritt zum Stadtverſchönerungs-<lb/> Verein.</hi> </head> <p>Es wird hiemit bekannt gegeben, daß<lb/> außer beim Vereinsſäckelwarte, Herrn Kaufmann<lb/><hi rendition="#g">Soß,</hi> in folgenden Lokalen Anmeldungen zum<lb/> Beitritt als Mitglied zum Stadtverſchönerungsver-<lb/> eine aus Gefälligkeit entgegengeommen werden:<lb/> Im Caf<hi rendition="#aq">é</hi> „Meran“, Caf<hi rendition="#aq">é</hi> „Zentral“, in der Buch-<lb/> handlung des Herrn <hi rendition="#g">Heinz</hi> vormals Isling und<lb/> bei Herrn L. <hi rendition="#g">Kralik.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Theatrograph</hi> </head> <p>in Th. <hi rendition="#g">Götz’</hi> Brau-<lb/> hausſaale erfreut ſich eines ſehr guten Beſuches.<lb/> Beſonders kann man aus dem hochintereſſanten<lb/> Programm hervorheben: Die Beſteigung der Dolo-<lb/> miten, eine naturgetreue Wiedergabe einer der<lb/> ſchönſten und ſchwierigſten Bergpartien Tirols; das<lb/> Drama „Kindesliebe“ iſt ein wahres Lebensbild.<lb/> Die Bilder „Die Jagd nach der Perücke“, „Die<lb/> Amme aus Not“, ſowie „Bei Lehmann wird ein<lb/> Hund geſucht“ entlockten den Beſuchern wahre Lach-<lb/> ſalven und kam dabei gewiß jedermann auf ſeine<lb/> Rechnung. Jede Vorſtellung darert zwei Stunden<lb/> und hat eine Pauſe von nur 5 Minuten. Beſonders<lb/> muß noch die tadelloſe genaue Vorführung hervor-<lb/> gehoben werden. Wir können daher den Theatrograph<lb/> jedem nur beſtens empfehlen, umſomehr, da jeden<lb/> Montag und Donnerstag neues Programm geboten,<lb/> ſomit für eine große Abwechſlung geſorgt wird. Die<lb/> Eintrittspreiſe ſind deshalb ſo niedrig gehalten, um<lb/> den Beſuch jedermann zu ermöglichen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der Südbahn.</hi> </head> <p>In der Hamburger<lb/> Verſammlung der Aktionäre der öſterreichiſchen<lb/> Südbahn wurde folgende Reſolution angenommen:<lb/> Die Aktionäre der Südbahn erſuchen das Ham-<lb/> burger Schutzkomitee, in tunlichſter Übereinſtimmung<lb/> mit den Intereſſengemeinſchaften in Frankfurt a. M.<lb/> und Wien unverzüglich energiſche Maßnahme zur<lb/> durchgreifenden <hi rendition="#g">Sanierung</hi> der öſterreichiſchen<lb/><hi rendition="#g">Südbahn</hi> zu treffen und für eine möglichſt<lb/> zahlreiche Vertretung in der nächſten General-<lb/> verſammlung Sorge zu tragen. Die Forderungen<lb/> ſollen ſich vor allem auf eine gründliche Statuten-<lb/> änderung und auf Wiederaufnahme der jährlichen<lb/> Verloſungen der Aktien nach dem vorhandenen<lb/> Plane, auf Erleichterung der Obligationslaſten und<lb/> auf Verminderung des unerträglichen fiskaliſchen<lb/> Druckes beziehen. Die Verſammlung hält es für<lb/> unerläßlich, die erwähnten Forderungen nötigenfalls<lb/> im Wege des Rechtes zu verfolgen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Einen Radfahrer mit Steinen be-<lb/> worfen.</hi> </head> <p>Am Sonntag abends warf ein in die<lb/> Stadt zurückfahrender Radfahrer am Leitersberge<lb/> einige Knallerbſen, um einen Hund zu verſcheuchen,<lb/> der ihm im Wege ſtand. Er wurde dafür mit<lb/> Steinen beworfen und erlitt dadurch einige Ver-<lb/> letzungen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein empfindlicher Verluſt.</hi> </head> <p>Ein Geſchäfts-<lb/> mann in Poberſch hat geſtern auf einem Spazier-<lb/> gange im Straſchunerwald bei Poberſch aus ſeinem<lb/> auf dem Arm getragenen Überzieher eine Brieftaſche<lb/> mit 70 K. Geld, einen Pfandſchein, belehnt mit<lb/> 100 K., eine goldene Herrenuhr mit goldener langer<lb/> Kette, eine goldene Halskette mit einem Herzchen<lb/> als Anhängſel, welches mit drei Diamantenſplittern<lb/> beſetzt iſt, einen auf den Namen Johann <hi rendition="#g">Konegger</hi><lb/> lautenden Waffenpaß und eine vom Lebensmittel-<lb/> magazine Marburg ausgeſtellte Rechnung über<lb/> 76 K., im materiellen Geſamtwerte von 390 K. ver-<lb/> loren. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieſe Fund-<lb/> gegenſtände gegen den geſetzlichen Finderlohn am<lb/> Polizeiamte abzugeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein Kind in der Drau ertrunken.</hi> </head><lb/> <p>Aus <hi rendition="#g">Brunndorf</hi> wird uns geſchrieben: Agnes<lb/><hi rendition="#g">Birſcha,</hi> Ehegattin des in Poberſch wohnhaften<lb/> Beſitzers Joſef <hi rendition="#g">Birſcha,</hi> befand ſich am 8. d. M.<lb/> mit ihren Kindern allein zu Hauſe. Während ſie<lb/> nachmittags im Zimmer mit Bodenreiben beſchäftigt<lb/> war, entfernten ſich der 10jährige Joſef und der<lb/> 6jährige Otto Birſcha vom Hauſe und begaben ſich<lb/> zu der beiläufig fünf Minuten entfernten Drau.<lb/> Dort ſpielten ſie an einem Seitenarme des Drau-<lb/> ſtromes mit Sand, wobei Otto Birſcha in das<lb/> Waſſer fiel und ertrank. Deſſen Leichnam wurde<lb/><cb/> erſt am nächſten Tage geborgen und am Ortsfried-<lb/> hofe in Poberſch beerdigt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jReadersLetters" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Eingeſendet.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Für dieſe Rubrik übernimmt die Schriftleitung nur die preß-<lb/> geſetzliche Verantwortung.</hi> </p><lb/> <div type="letter" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dank.</hi> </head><lb/> <p>Die Ortsgemeinde Lendorf fühlt ſich verpflichtet,<lb/> den freiwilligen Feuerwehren Poberſch, Marburg<lb/> und Roßwein anläßlich des Großfeuers am<lb/> 29. April l. J. bei den Beſitzern Heller und Horvath<lb/> für die raſche Hilfeleiſtung den Dank auszuſprechen.</p><lb/> <p>Beſonders gebührt er der Feuerwehr Poberſch,<lb/> welche als erſte am Brandplatze erſchienen, und nur<lb/> ihrer Schlagfertigkeit iſt es zu verdanken, daß zwei<lb/> weitere Objekte vom Feuer verſchont geblieben ſind.</p><lb/> <p>Auch die freiwillige Feuerwehr Roßwein hat<lb/> tatkräftig mitgewirkt und iſt bis 2 Uhr früh mit<lb/> der Poberſcherfeuerwehr am Brandplatze geblieben.</p><lb/> <p>Gemeindeamt <hi rendition="#g">Lendorf,</hi> am 11. Mai 1908.</p><lb/> <byline>Stefan <hi rendition="#g">Lorbeg.</hi> </byline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lügenhafte Gehäſſigkeit.</hi> </head><lb/> <p>Geehrte Schriftleitung! Bitte um Aufnahme<lb/> dieſer Zeilen in Ihrem geſchätzten Blatte:</p><lb/> <p>Zu der am 10. d. M. gebrachten Notiz im<lb/> „Arbeiterwille“ mit dem Titel „Ein Rohling“,<lb/> dahingehend, daß ich meinen Heizer mit einem<lb/> Schraubenſchlüſſel blutig geſchlagen hätte und daß<lb/> der Heizer dadurch von der Maſchine gefallen ſei,<lb/> erlaube ich mir folgendes zu erklären:</p><lb/> <p>Auf dieſe <hi rendition="#g">unwahre</hi> Angabe erſuche ich den<lb/> Einſender, er möge ſich bei mir legitimieren, damit<lb/> er dem „Arbeiterwille“ den <hi rendition="#g">wahren</hi> Sachverhalt,<lb/> nicht aber <hi rendition="#g">unwahres Geſchwätz</hi> einſenden<lb/> kann, widrigenfalls er ſich höheren Ortes zu ver-<lb/> antworten haben wird. Dem „Arbeiterwille“ aber<lb/> erteile ich den guten Rat, ſich über ſolche Angelegen-<lb/> heiten <hi rendition="#g">beſſer</hi> zu informieren, bevor eine Perſon<lb/><hi rendition="#g">unſchuldig auf den Pranger geſtellt</hi> wird.</p><lb/> <byline>Achtungsvoll<lb/> Joſef <hi rendition="#g">Markon,</hi> Lokomotivführer.</byline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="2"> <p>Zufolge zahlreicher Wohnungsnachfragen werden<lb/> Vermieter leerſtehender Wohnungen und möblierter<lb/> Zimmer der Magdalenenvorſtadt erſucht, dieſe<lb/> Wohnungen ſofort bei Herrn Kaufmann Koroſchetz<lb/> anzumelden, der, wie bekannt, die unentgeltliche<lb/> Vermittlung derſelben in liebenswürdigſter Weiſe<lb/> übernommen hat.</p><lb/> <byline>Verſchönerungsverein<lb/> Marburg-Magdalenenvorſtadt.</byline> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 57, 12. Mai 1908. Marburger Zeitung
lande, durch die Auszeichnung Füllekruß’ erhärtet
wurde. Redner verwies in längeren Ausführungen
darauf, daß Füllekruß es verſtanden habe, den nach
des Tages Laſt und Mühen ermüdeten Sängern
immer neue Luſt zur Pflege des deutſchen Liedes
einzuflößen; an Pflichterfüllung und treuer Hingabe
an die Kunſt ſei Füllekruß allen ein Vorbild ge-
worden. Kein rauſchender Feſtabend, ſondern ein der
großen Beſcheidenheit des Tondichters und Sang-
meiſters Füllekruß angemeſſener Familienabend ſoll
ihm zu Ehren heute ſtattfinden. Lange möge er uns
erhalten bleiben in voller geiſtiger Friſche! (Lebhafter
Beifall.) L.-G.-R. Liebiſch drückte namens des
Männergeſangvereines ſeine Freude aus über die
hohe Auszeichnung, die Füllekruß zuteil wurde.
Sie ehre nicht nur ihn, ſondern auch die Lieder-
tafel und ſei weiterhin eine Anerkennung des deutſchen
Liedes überhaupt. Redner verwies ſodann auf die
Freundſchaftsbande, welche beide Vereine verknüpfen,
deren beider Ziel die Pflege des deutſchen Liedes
ſei. Redner ſchloß mit einem Heil auf Füllekruß
und die Südbahnliedertafel. (Großer Beifall.) Der
Gefeierte dankte mit kurzen, bewegten Worten den
Rednern; auf dem ihm verliehenen Orden ſtehen
die Worte: „Gott mit uns!“ Jawohl, ſagte der
Redner, Gott mit dem deutſchen Liede und mit
uns! Den weiteren Verlauf des Abendes füllten
Liedervorträge beider Geſangvereine und des Vier-
geſanges des Männergeſangvereines ſowie der Werk-
ſtättenkapelle aus, welche ihrem einſtigen Leiter zu
Ehren ihre ſchönſten Weiſen ertönen ließ. Möge
Herr Füllekruß noch durch viele Jahrzehnte ſich der
erhaltenen Auszeichnung und der Wertſchätzung er-
freuen, die er überall genießt.
Der Spar- und Darlehenskaſſenverein
für die Stadt und den politiſchen Bezirk Marburg
hat die Amtsſtunden Montag und Donnerstag von
10 bis 12 Uhr in der Färbergaſſe 1, wo Beitritte
und Geſchäftsanteile à 20 K. entgegengenommen
werden. (Siehe das Inſerat in der heutigen Nummer.)
Parkmuſik. Morgen (Mittwoch) abends
6 Uhr beginnt die erſte heurige Parkmuſik; ſollte
ſchlechtes Wetter eintreten, ſo wird die Parkmuſik
Donnerstag ſtattfinden. — Vielfach vorgebrachten
Wünſchen nachkommend, hat der Ausſchuß des
Stadtverſchönerungsvereines beſchloſſen, zur Zeit
der Parkkonzerte aus Verkehrsrückſichten den Auf-
enthalt von Perſonen mit Kinderwagen in der
Hauptallee und in der Nähe des Muſikpavillons
zu unterſagen.
Eröffnung des Kaſinogartens. Morgen
(Mittwoch) wird der Kaſinoreſtaurateur Herr
Walter den Kaſinogaſtgarten eröffnen; ein ſchönes
grün eingerahmtes Fleckchen Erde am Domplatze,
das den Aufenthalt dort äußerſt angenehm macht.
(Wir verweiſen auf das betreffende Interat in der
heutigen Nummer.)
Von der Rettungsabteilung. Für den
Fond der Rettungsabteilung ſpendete Herr Wundſam
aus Treſternitz 10 K., wofür der herzlichſte Dank
ausgeſprochen wird. Sonntag nachmittag mußte
über Veranlaſſung des Herrn Dr. Krauß Frau
Eliſabeth Belli, Bergſtraße 5 wohnhaft, mit dem
Rettungswagen zum Südbahnhofe überführt werden.
Die Genannte wurde dann behufs Vornahme einer
Operation in die Klinik nach Graz gebracht. Geſtern
halb 11 Uhr nachts ſtürzte die, Schmiderergaſſe 5
wohnhafte Magdalena Praſchnig in der Burg-
gaſſe unter hyſteriſchen Krämpfen zuſammen. Herr
Chefarzt Urbaczek ließ ſofort die Rettungsabteilung
alarmieren, welche auch ſofort erſchien. Ihr Ein-
ſchreiten war aber nicht mehr nötig. Dieſelbe
Frauensperſon ſtürzte heute um 9 Uhr vormittags
am Rathausplatze unter den gleichen Erſcheinungen
zuſammen. Über Veranlaſſung des Stadtarztes
Herrn Dr. Leonhard jun. wurde die Praſchnig
im Rettungswagen in ihre Wohnung überführt.
Grand Elektro-Bioskop. Es iſt doch
ſtaunenswert, was uns heutzutage Photographie
und Elektrizität vorzuzaubern vermögen und ſo iſt
auch die Beliebtheit kinematographiſcher Vor-
führungen erklärlich. Die Bilder, welche dieſe Woche
im Grand Elektro-Bioskop („Stadt Wien“) an der
Reihe ſind, bringen wieder recht hübſche Sachen.
Der weit mehr als ſonſt ein Großer der Erde be-
kannt gewordene Detektiv Sherlok Holmes übt eine
beſondere Anziehungskraft aus. Neuſeeland, die
Schweiz im Winter und Motorboote auf hoher
See ſind recht intereſſante Aufnahmen. Die dra-
matiſchen Bilder: Das Herz bleibt jung und Ge-
rettet durch ſeine Lieblinge bieten ſpannende Szenen,
während die kolorierten Aufnahmen: Zauberteich
und Frauenkopfſchmuck angenehm unterhalten und
die heiteren Bilder: der Sonntagsjäger, der be-
trunkene Fenſterputzer große Heiterkeit erwecken.
„Der ſprechende Zahnarzt und ſeine Patientin“ iſt
höchſt gelungen durch die natürliche Wiedergabe der
Sprache. Herr Orla und ſeine dreſſierten Hunde
ſeien auch genannt. — Nun hat der Unternehmer
auch eine tüchtige Kraft für das Klavierſpiel ge-
wonnen, welches die Bilder begleitet und die Pauſen
ausfüllt. — Morgen Mittwoch finden wieder
Kinder- und Schülervorſtellungen ſtatt, wie auch
jeden Samstag.
Beitritt zum Stadtverſchönerungs-
Verein. Es wird hiemit bekannt gegeben, daß
außer beim Vereinsſäckelwarte, Herrn Kaufmann
Soß, in folgenden Lokalen Anmeldungen zum
Beitritt als Mitglied zum Stadtverſchönerungsver-
eine aus Gefälligkeit entgegengeommen werden:
Im Café „Meran“, Café „Zentral“, in der Buch-
handlung des Herrn Heinz vormals Isling und
bei Herrn L. Kralik.
Der Theatrograph in Th. Götz’ Brau-
hausſaale erfreut ſich eines ſehr guten Beſuches.
Beſonders kann man aus dem hochintereſſanten
Programm hervorheben: Die Beſteigung der Dolo-
miten, eine naturgetreue Wiedergabe einer der
ſchönſten und ſchwierigſten Bergpartien Tirols; das
Drama „Kindesliebe“ iſt ein wahres Lebensbild.
Die Bilder „Die Jagd nach der Perücke“, „Die
Amme aus Not“, ſowie „Bei Lehmann wird ein
Hund geſucht“ entlockten den Beſuchern wahre Lach-
ſalven und kam dabei gewiß jedermann auf ſeine
Rechnung. Jede Vorſtellung darert zwei Stunden
und hat eine Pauſe von nur 5 Minuten. Beſonders
muß noch die tadelloſe genaue Vorführung hervor-
gehoben werden. Wir können daher den Theatrograph
jedem nur beſtens empfehlen, umſomehr, da jeden
Montag und Donnerstag neues Programm geboten,
ſomit für eine große Abwechſlung geſorgt wird. Die
Eintrittspreiſe ſind deshalb ſo niedrig gehalten, um
den Beſuch jedermann zu ermöglichen.
Von der Südbahn. In der Hamburger
Verſammlung der Aktionäre der öſterreichiſchen
Südbahn wurde folgende Reſolution angenommen:
Die Aktionäre der Südbahn erſuchen das Ham-
burger Schutzkomitee, in tunlichſter Übereinſtimmung
mit den Intereſſengemeinſchaften in Frankfurt a. M.
und Wien unverzüglich energiſche Maßnahme zur
durchgreifenden Sanierung der öſterreichiſchen
Südbahn zu treffen und für eine möglichſt
zahlreiche Vertretung in der nächſten General-
verſammlung Sorge zu tragen. Die Forderungen
ſollen ſich vor allem auf eine gründliche Statuten-
änderung und auf Wiederaufnahme der jährlichen
Verloſungen der Aktien nach dem vorhandenen
Plane, auf Erleichterung der Obligationslaſten und
auf Verminderung des unerträglichen fiskaliſchen
Druckes beziehen. Die Verſammlung hält es für
unerläßlich, die erwähnten Forderungen nötigenfalls
im Wege des Rechtes zu verfolgen.
Einen Radfahrer mit Steinen be-
worfen. Am Sonntag abends warf ein in die
Stadt zurückfahrender Radfahrer am Leitersberge
einige Knallerbſen, um einen Hund zu verſcheuchen,
der ihm im Wege ſtand. Er wurde dafür mit
Steinen beworfen und erlitt dadurch einige Ver-
letzungen.
Ein empfindlicher Verluſt. Ein Geſchäfts-
mann in Poberſch hat geſtern auf einem Spazier-
gange im Straſchunerwald bei Poberſch aus ſeinem
auf dem Arm getragenen Überzieher eine Brieftaſche
mit 70 K. Geld, einen Pfandſchein, belehnt mit
100 K., eine goldene Herrenuhr mit goldener langer
Kette, eine goldene Halskette mit einem Herzchen
als Anhängſel, welches mit drei Diamantenſplittern
beſetzt iſt, einen auf den Namen Johann Konegger
lautenden Waffenpaß und eine vom Lebensmittel-
magazine Marburg ausgeſtellte Rechnung über
76 K., im materiellen Geſamtwerte von 390 K. ver-
loren. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieſe Fund-
gegenſtände gegen den geſetzlichen Finderlohn am
Polizeiamte abzugeben.
Ein Kind in der Drau ertrunken.
Aus Brunndorf wird uns geſchrieben: Agnes
Birſcha, Ehegattin des in Poberſch wohnhaften
Beſitzers Joſef Birſcha, befand ſich am 8. d. M.
mit ihren Kindern allein zu Hauſe. Während ſie
nachmittags im Zimmer mit Bodenreiben beſchäftigt
war, entfernten ſich der 10jährige Joſef und der
6jährige Otto Birſcha vom Hauſe und begaben ſich
zu der beiläufig fünf Minuten entfernten Drau.
Dort ſpielten ſie an einem Seitenarme des Drau-
ſtromes mit Sand, wobei Otto Birſcha in das
Waſſer fiel und ertrank. Deſſen Leichnam wurde
erſt am nächſten Tage geborgen und am Ortsfried-
hofe in Poberſch beerdigt.
Eingeſendet.
Für dieſe Rubrik übernimmt die Schriftleitung nur die preß-
geſetzliche Verantwortung.
Dank.
Die Ortsgemeinde Lendorf fühlt ſich verpflichtet,
den freiwilligen Feuerwehren Poberſch, Marburg
und Roßwein anläßlich des Großfeuers am
29. April l. J. bei den Beſitzern Heller und Horvath
für die raſche Hilfeleiſtung den Dank auszuſprechen.
Beſonders gebührt er der Feuerwehr Poberſch,
welche als erſte am Brandplatze erſchienen, und nur
ihrer Schlagfertigkeit iſt es zu verdanken, daß zwei
weitere Objekte vom Feuer verſchont geblieben ſind.
Auch die freiwillige Feuerwehr Roßwein hat
tatkräftig mitgewirkt und iſt bis 2 Uhr früh mit
der Poberſcherfeuerwehr am Brandplatze geblieben.
Gemeindeamt Lendorf, am 11. Mai 1908.
Stefan Lorbeg.
Lügenhafte Gehäſſigkeit.
Geehrte Schriftleitung! Bitte um Aufnahme
dieſer Zeilen in Ihrem geſchätzten Blatte:
Zu der am 10. d. M. gebrachten Notiz im
„Arbeiterwille“ mit dem Titel „Ein Rohling“,
dahingehend, daß ich meinen Heizer mit einem
Schraubenſchlüſſel blutig geſchlagen hätte und daß
der Heizer dadurch von der Maſchine gefallen ſei,
erlaube ich mir folgendes zu erklären:
Auf dieſe unwahre Angabe erſuche ich den
Einſender, er möge ſich bei mir legitimieren, damit
er dem „Arbeiterwille“ den wahren Sachverhalt,
nicht aber unwahres Geſchwätz einſenden
kann, widrigenfalls er ſich höheren Ortes zu ver-
antworten haben wird. Dem „Arbeiterwille“ aber
erteile ich den guten Rat, ſich über ſolche Angelegen-
heiten beſſer zu informieren, bevor eine Perſon
unſchuldig auf den Pranger geſtellt wird.
Achtungsvoll
Joſef Markon, Lokomotivführer.
Zufolge zahlreicher Wohnungsnachfragen werden
Vermieter leerſtehender Wohnungen und möblierter
Zimmer der Magdalenenvorſtadt erſucht, dieſe
Wohnungen ſofort bei Herrn Kaufmann Koroſchetz
anzumelden, der, wie bekannt, die unentgeltliche
Vermittlung derſelben in liebenswürdigſter Weiſe
übernommen hat.
Verſchönerungsverein
Marburg-Magdalenenvorſtadt.
_
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |