Mährisches Tagblatt. Nr. 266, Olmütz, 21.11.1892.[Spaltenumbruch]
eines städt. Beamten um Einzahlung der Dienst- (Benesice-Vorstellung.) Zum Vortheile (Der Impfzustand der Kinder in den hiesigen Volks- und Bürgerschulen, sowie bei den Kindern im vorschulpflichtigen Alter.) Auf Grundlage der im Vorjahre wieder wirksam (Vom Schwurgerichte.) Die Verhandlung (Die Tarifirung des Artikels "Malz".) Wie das, von dem Kammer-Secretär Herrn (Ueber häusliche Frauen-Beschäftigung.) In der nächsten Zeit findet auch hier ein Cursus (Ueberfahren) wurde Samstag Nachmittags (Unfall.) Samstag Nachmittags tummelten Theater. "Der Zigeunerbaron". Operette in 3 Acten von Johann Strauß. Das am jüngsten Samstag stattgefundene [Spaltenumbruch]
eines ſtädt. Beamten um Einzahlung der Dienſt- (Beneſice-Vorſtellung.) Zum Vortheile (Der Impfzuſtand der Kinder in den hieſigen Volks- und Bürgerſchulen, ſowie bei den Kindern im vorſchulpflichtigen Alter.) Auf Grundlage der im Vorjahre wieder wirkſam (Vom Schwurgerichte.) Die Verhandlung (Die Tarifirung des Artikels „Malz“.) Wie das, von dem Kammer-Secretär Herrn (Ueber häusliche Frauen-Beſchäftigung.) In der nächſten Zeit findet auch hier ein Curſus (Ueberfahren) wurde Samſtag Nachmittags (Unfall.) Samſtag Nachmittags tummelten Theater. „Der Zigeunerbaron“. Operette in 3 Acten von Johann Strauß. Das am jüngſten Samſtag ſtattgefundene <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> eines ſtädt. Beamten um Einzahlung der Dienſt-<lb/> verleihungsgebühren in 24 Monatsraten. —<lb/> Geſuch eines ſtädt. Beamten um Sicherſtellung<lb/> eines Vorſchuſſes durch monatliche Gehaltsabzüge.<lb/> — Geſuch des ſtädt. Thierarztes Franz Sallinger<lb/> um Verbeſſerung ſeiner Bezüge. — Geſuche um<lb/> ein ausgeſchriebenes Juriſten-Stipendium. —<lb/> Note der Direction der k. k. Oberrealſchule mit<lb/> den Geſuchen um ein zur Vermählung Ihrer<lb/> k. u. k. Majeſtäten geſtiftetes Stipendium. —<lb/> Eingaben mit Bezug auf den zu Oſtern 1893<lb/> ablaufenden Theatervertrag. — Bericht der 2.<lb/> Section über den Voranſchlag der ſtädt. gewerbl.<lb/> Fortbildungsſchule für das Jahr 1893. (2. Leſ.)<lb/> — Bericht der 2. Section über das Geſuch der<lb/> Kinderbewahranſtalt um unentgeltlichen Waſſer-<lb/> bezug und um eine außerordentliche Spende von<lb/> Brennholz. (2. Leſung.) — Bericht der 2. Sec-<lb/> tion über das Anſuchen der pädagogiſchen Cen-<lb/> tralbibliothek zu Leipzig um eine Subvention. —<lb/> Bericht der 2. Section über das Geſuch der Lei-<lb/> tung des ſtädt. Kindergartens um eine Spende<lb/> für die Chriſtbeſcherung an die Kinder der An-<lb/> ſtalt. — Bericht der 2. Section über das Ge-<lb/> ſuch des Herrn C. Münſter um unentgeltliche<lb/> Theilnahme ſeiner Tochter am franzöſiſchen<lb/> Sprachunterrichte in der Mädchenbürgerſchule. —<lb/> Aeußerung des Gemeinderathes über ein Geſuch<lb/> des prov. Forſtadjuncten Aug. Ružička. — Dank-<lb/> ſchreiben des penſ. Controllors an der Pfandleih-<lb/> anſtalt Herrn Carl Mück. — Antrag des Cura-<lb/> toriums der ſtädt. Pfandleihanſtalt um Aufnahme<lb/> eines Practikanten. — Antrag auf eine zweck-<lb/> mäßige Theilung der wirthſchaftlichen Agenden.<lb/> — Bericht der 1. Section über die Verpachtung<lb/> der Wieſenparcelle Nr. 629 nächſt dem Neuſtifter<lb/> Wehre. (2. Leſung.) — Bericht der 1. Section<lb/> über zwei Pachtverträge mit der Firma der<lb/> Herren A. u. H. May über mehrere Ackerpar-<lb/> zellen unterhalb des Fortes Galgenberg. (2.<lb/> Leſung.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Beneſice-Vorſtellung.)</hi> </head> <p>Zum Vortheile<lb/> unſeres verdienten Opernregiſſeurs, des Baſſiſten,<lb/> Herrn Rudolf <hi rendition="#g">Reineke,</hi> der während ſeines<lb/> hieſigen Wirkens ſo vielfache Proben künſtleriſcher<lb/> Tüchtigkeit gegeben und ſich als den beſten Baß-<lb/> buffo bewährt hat, den unſere Bühne ſeit Langem<lb/> beſaß, geht am kommenden Donnerſtage Meyerbeers<lb/> „Afrikanerin“ in Scene. Die Beliebtheit dieſer<lb/> Oper wie jene des Beneficianten bürgen für ein<lb/> gutbeſuchtes Haus. Die Selika wird Frl. v.<lb/> Rodriguez, den Vasko Herr Gerhardts ſingen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der Impfzuſtand der Kinder in den<lb/> hieſigen Volks- und Bürgerſchulen, ſowie<lb/> bei den Kindern im vorſchulpflichtigen Alter.)</hi> </head><lb/> <p>Auf Grundlage der im Vorjahre wieder wirkſam<lb/> gewordenen Verordnungen hat bekanntgegebener<lb/> Weiſe jedes in die Schule eintretende Kind ein<lb/> Impfzeugniß nachzuweiſen und ſind die Amts-<lb/> ärzte angewieſen, den Impfzuſtand der Schul-<lb/> kinder einer Prüfung zu unterziehen. Wie wir<lb/> bereits im Vorjahre meldeten, wurden im Jahre<lb/> 1891 auf Veranlaſſung des Phyſikates die Kin-<lb/> der <hi rendition="#g">ſämmtlicher Claſſen</hi> der hieſigen Volks-<lb/> und Bürgerſchulen auf ihren Impfzuſtand von<lb/> den ſtädt. Aerzten unterſucht und gleichzeitig den-<lb/> ſelben die Impfzeugniſſe unentgeltlich zugeſtellt.<lb/> Die Ungeimpften wurden ebenfalls unentgeltlich<lb/> der Impfung zugeführt und die im Verlaufe des<lb/> Schuljahres aufgenommenen Kinder haben die<lb/> gleiche Ueberwachung des Impfzuſtandes erfahren,<lb/> ſo daß hiedurch bereits im Vorjahre die Impf-<lb/> verhältniſſe dieſer Schulkinder durchwegs klarge-<lb/> legt und außerordentlich günſtig geſtaltet wurden.<lb/> Für das Schuljahr 1892/3 ſind nun vom Phy-<lb/> ſikate die gleichen Vorkehrungen eingeleitet wor-<lb/> den, damit nicht nur jedes in die hieſigen Schulen<lb/> eintretende Kind nach vorgenommener Unterſuchung<lb/> ein Impfzeugniß erhalte, ſondern auch, um die<lb/> „nicht“ oder „ohne Erfolg“ geimpfen Kinder<lb/> möglichſt raſch der Impfung zuzuleiten. Das<lb/> Reſultat dieſer — gewiß mühevollen Arbeit —<lb/> hat nun das Phyſikat in einem längeren Be-<lb/> richte niedergelegt, aus dem wir entnehmen, daß<lb/> von den 2312 die hieſigen Volks- und Bürger-<lb/> ſchulen, ſowie die k. k. Uebungsſchule beſuchenden<lb/> Kindern bloß <hi rendition="#g">zwei</hi> Kinder ungeimpft verbleiben,<lb/> von denen das eine in der Kindheit geblattert<lb/> haben ſoll, während die Angehörigen des anderen<lb/> Kindes die Impfung nicht zugeben wollen. Andere<lb/> 2 Schüler ſind wiederholt erfolglos geimpft<lb/> worden und können daher als immun angeſehen<lb/> werden. <hi rendition="#g">Dieſer äußerſt günſtige Impf-<lb/><cb/> zu ſtand der Schulkinder,</hi> für deſſen<lb/> fernere Erhaltung das Phyſikat alljährlich zu<lb/> ſorgen beſtrebt ſein wird, dürfte nicht nur all-<lb/> mählig die Impfverhältniſſe der ganzen Be-<lb/> völkerung wohlthätig beeinflußen und verallge-<lb/> meinern helfen, ſondern auch als eine aner-<lb/> kennenswerthe Leiſtung der Sanitätsbehörde anzu-<lb/> ſehen ſein, durch welche die Gefahren der Blattern-<lb/> krankheit wirkſam eingeſchränkt werden dürften.<lb/> Da, wie wir ferner erfahren, auch die Impfung<lb/> der im letzten Jahre geborenen Kinder beinahe<lb/> allgemein durchgeführt worden iſt und in den<lb/> hieſigen Kindergärten die Prüfung des Impfzu-<lb/> ſtandes der Kinder ebenfalls ein ſehr befriedigen-<lb/> des Ergebniß lieferte, ſo iſt wohl zu erwarten,<lb/> daß die bezüglichen Bemühungen des Phyſikates<lb/> von den beſten Erfolgen für die Geſundheitsver-<lb/> hältniſſe unſerer Bevölkernng begleitet ſein wer-<lb/> den. Das Phyſikat hofft auch, daß unter An-<lb/> wendung des derzeitigen Impfmodus, nach wel-<lb/> chem die Impfſtellen bei jedem Kinde mit Carbol-<lb/> waſſer gereinigt, die Impfnadel jedesmal desin-<lb/> ficirt und jedes Kind mit echter Kuhpockenlymphe<lb/> und niemals von Arm zu Arm geimpft wird,<lb/> das Vertrauen zur Impfung bei der Bevölkerung<lb/> gehoben werde und allmählig die Vorurtheile<lb/> und hiemit auch die Schwierigkeiten des Impf-<lb/> geſchäftes ſchwinden dürften.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Vom Schwurgerichte.)</hi> </head> <p>Die Verhandlung<lb/> gegen Richard Ragel und Conſorten wegen Be-<lb/> trugs, beziehungsweiſe Mitſchuld an dem Betruge<lb/> wurde, nachdem geſtern das Beweisverfahren<lb/> geſchloſſeu worden war, zu Ende geführt. Die<lb/> Geſchworenen beantworteten nach einem überaus<lb/> klaren und gründlichen Reſumé dea Vorſitzenden<lb/> L. G. R. Neugebauer von den an ſie geſtellten<lb/> 14 Hauptfragen die erſte den Richard Nagel be-<lb/> treffende Hauptfrage mit 8 Stimmen nein, die<lb/> zweite denſelben Angeklagten betreffende Haupt-<lb/> frage mit 11 Stimmen ja, eine Stimme nein.<lb/> Von den übrigen Hauptfragen wurden die erſten<lb/> zwei, welche die Mutter und Frau des Ange-<lb/> klagten betrafen, mit zehn Stimmen, die übri-<lb/> gen Fragen einhellig verneint. — Der Ge-<lb/> richtshof ſprach auf Grundlage dieſes Ver-<lb/> dictes den Erſtangeklagten, Richard Nagel des<lb/> Verbrechens des Betruges durch Verhehlung eines<lb/> Theiles von ſeinem Vermögen, wodurch der wahre<lb/> Stand der Maſſe verdreht wurde, ſchuldig, ſprach<lb/> ihn dagegen von der weiteren Anklage frei und<lb/> verurtheilte ihn zum ſchweren Kerker in der Dauer<lb/> von 15 Monaten, während die von Dr. Blumen-<lb/> zweig vertheidigten Verwandten des Richard<lb/> Nagel und die übrigen von Dr. Eben verthei-<lb/> digten acht Angeklagten gänzlich freigeſprochen<lb/> wurden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Tarifirung des Artikels „Malz“.)</hi> </head><lb/> <p>Wie das, von dem Kammer-Secretär Herrn<lb/> M. Hoenig herausgegebene „Mähr.-ſchleſ. Induſtrie-<lb/> und Handelsblatt“ berichtet, hat der Bezirkseiſen-<lb/> bahnrath in Köln folgenden Beſchluß gefaßt:<lb/> „Nachdem die Bedingungen für die im Jahre 1891<lb/> (1. September) verſuchsweiſe eingeführten Aus-<lb/> nahmstarife aus dem Oſten nach dem Weſten für<lb/> Getreide Mehl-Mühlenproducte jetzt nicht mehr<lb/> zutreffen, befürwortet der Bezirks-Eiſenbahnrath<lb/> Köln, die <hi rendition="#g">Aufhebung des Tarifes</hi> bei dem<lb/> Miniſter der öffentlichen Arbeiten zu beantragen.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ueber häusliche Frauen-Beſchäftigung.)</hi> </head><lb/> <p>In der nächſten Zeit findet auch hier ein Curſus<lb/> zum Erlernen einer Reihe von Handarbeiten<lb/> ſtatt, welche, urſprünglich von unſeren deutſchen<lb/> Kunſtgewerbe-Vereinen ausgehend, ſich erfreulicher-<lb/> weiſe jetzt bei unſeren Frauen nnd Töchtern<lb/> immer allgemeineren Eingang zu erringen ſcheinen.<lb/> Ueber alle Theile Deutſchlands verbreiten ſich in<lb/> den letzten Jahren Lehrerinnen, die aus ſolchen<lb/> Inſtituten hervorgegangen ſind und die dort er-<lb/> worbenen Kenntniſſe in immer weitere Kreiſe<lb/> tragen. Die hier eingetroffene Lehrerin Fräulein<lb/> Joſefa <hi rendition="#g">Theben,</hi> wohnhaft Bäckergaſſe Nr. 9,<lb/> 2. Stock unterrichtet in der häuslichen<lb/> Anfertigung von künſtlichen Blumen und Filigran-<lb/> arbeiten. Ueber den Werth ſolcher Arbeiten, die<lb/> als Schmuckgegenſtände, Ballgarnituren, Bouquets,<lb/> Kleiderbeſätze, Blumenkörbe, Sophakiſſen, Wand-<lb/> und allerart von Zimmer-Ausſchmückungen Ver-<lb/> wendung finden, werden unſere Töchter am<lb/> beſten zu urtheilen wiſſen. Durch das auf-<lb/> merkſame Eingehen auf alle die kleinen Einzel-<lb/> heiten einer Blume, eines Zweiges, werden unſere<lb/> Kinder erſt ganz auf dieſe herrlichen Naturge-<lb/> bilde aufmerkſam gemacht und in ihnen Schön-<lb/><cb/> heitsſinn und Freude an der Natur im Großen<lb/> geweckt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ueberfahren)</hi> </head> <p>wurde Samſtag Nachmittags<lb/> 1 Uhr in der Böhmengaſſe die Schuhmachers-<lb/> gattin Franziska Uvizel aus Kojetein. Der un-<lb/> vorſichtige Fuhrmann ſuchte ſein Heil in der<lb/> Flucht, indem er nach Anrichtung des Unglücks<lb/> im raſcheſten Tempo davonfuhr. Die Schwerver-<lb/> letzte wurde in das Spital transportirt. Später<lb/> gelang es, den ſchuldtragenden Fuhrmann in der<lb/> Perſon eines Grundbeſitzers aus Schmeil ſicher-<lb/> zuſtellen und wird ſich derſelbe vor Gericht zu<lb/> verantworten haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Unfall.)</hi> </head> <p>Samſtag Nachmittags tummelten<lb/> ſich einige Burſchen, welche es nicht mehr er-<lb/> warten konnten, dem Eisſport zu huldigeu, auf<lb/> dem wilden Eisplatze im „Waldel“. Da die<lb/> Eisdecke nur ſehr ſchwach gefroren war, brach<lb/> einer der Burſchen — ein 17jähr. Kutſchersſohn<lb/> — durch die Eisdecke und wäre beinahe ertrunken,<lb/> hätte demſelben der Diener des Eislaufvereins<lb/> nicht rechtzeitig Hilfe geleiſtet.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Theater.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">„Der Zigeunerbaron“.</hi><lb/> Operette in 3 Acten von Johann Strauß.</head><lb/> <p>Das am jüngſten Samſtag ſtattgefundene<lb/> Benefice des Operettentenors Hrn. Emil <hi rendition="#g">Krauſe</hi><lb/> hatte einen künſtleriſch ſchönen, pekuniär jedoch<lb/> weniger günſtigen Erfolg. Letzteres iſt um ſo be-<lb/> klagenswerther, als Herr Krauſe zu den beſten<lb/> Mitgliedern unſerer Bühne zählt und dem Publi-<lb/> cum bereits manche höchſt gelungene Leiſtung bot.<lb/> Herr Krauſe wird ſich alſo für diesmal mit dem<lb/> künſtleriſchen Erfolge beſcheiden müſſen. Dieſer<lb/> war ein vollkommener und es iſt durchaus<lb/> keine Uebertreibung, wenn wir conſtatiren, daß<lb/> die Strauß’ſche Operette <hi rendition="#g">„Der Zigeuner-<lb/> baron“,</hi> welche Herr Krauſe zum Beneſice<lb/> gewählt hatte, ſeit Jahren an unſerer Bühne<lb/> keine ſo gerundete, in allen Theilen vollendete<lb/> Wiedergabe fand, als ſie dießmal dem Werke zu<lb/> theil wurde. In erſter Linie iſt der Beneficiant<lb/> zu nennen, welcher die Titelpartie nicht nur ge-<lb/> ſanglich ſondern auch ſchauſpieleriſch gleich vor-<lb/> züglich wiedergab. Der Beneficiant, der bei ſeinem<lb/> Erſcheinen auf der Bühne mit Applaus empfangen<lb/> wurde und eine ſchöne Kranzſpende erhielt, ſang<lb/> die Partie mit dem vollen Aufgebote ſeiner ſchönen<lb/> und ſympathiſchen Simmmittel und errang einen<lb/> glänzenden Erfolg, der ſich von Act zu Act<lb/> ſteigerte. Fräulein <hi rendition="#g">Koleit</hi> (Saffi) überraſchte<lb/> das Publicum durch eine vortreffliche Leiſtung.<lb/> Die ſchöne Stimme der Sängerin kam zur voll-<lb/> ſten Geltung und die geſchmackvolle Art ihres<lb/> Geſanges machte nicht minder Effect. Das Duett:<lb/> „Wer hat uns getraut?“ iſt wol ſelten an un-<lb/> ſerer Bühne ſo prächtig geſungen worden, wie wir<lb/> es dießmal von Seite des Herrn Krauſe und<lb/> des Frl. Koleit hörten. Eine geſangliche Leiſtung<lb/> erſten Ranges bot Frl. <hi rendition="#g">Kronthal</hi> als „Czipra“;<lb/> ſie übertraf alle ihre Vorgängerinnen in dieſer<lb/> Parthie und erntete wahre Beifallsſtürme. Dabei<lb/> ließ ſich die Sängerin, deren ſchöne Stimme auch<lb/> im Enſemble ſiegreich durchdrang, nicht zum<lb/> Forciren verleiten, ſondern ſang in edler und<lb/> geſchmackvoller Weiſe, die Gunſt der Zuhörer<lb/> im Sturme erobernd. Herr <hi rendition="#g">Indra</hi> war ein<lb/> trefflicher „Zſupan“, deſſen trockener Humor von<lb/> beſter Wirkung war. Frau <hi rendition="#g">Seyfferth</hi> (Mira-<lb/> bella) und Hr. <hi rendition="#g">Marx</hi> (Cornero) fügten ſich trefflich<lb/> in das Enſemble. Volles Lob gebührt Hrn. <hi rendition="#g">Amenth</hi><lb/> (Graf Homonay), der das Werberlied prächtig<lb/> und mit Verve vortrug und hiefür vielen Beifall<lb/> fand. Frl. <hi rendition="#g">Claron</hi> (Arſena) hatte mit einer<lb/> geſanglichen Indispoſition zu kämpfen, während<lb/> Herr <hi rendition="#g">Mailberg</hi> (Ottokar) wohl im Geſange<lb/> Befriedigendes leiſtete, in ſchauſpieleriſcher Be-<lb/> ziehung jedoch recht unzulänglich war. Herr<lb/> Capellmeiſter <hi rendition="#g">Andreae</hi> dirigirte die Operette<lb/> mit großem Geſchick und participirte mit an<lb/> den Ehren des Abends. Auch der Regie des<lb/> Herrn <hi rendition="#g">Indra</hi> ſei mit voller Anerkennung ge-<lb/> dacht. Trotz des ſchwachen Beſuches der Vor-<lb/> ſtellung befand ſich das Publicum in beſter<lb/> Stimmung und kargte nicht mit ſeinem Beifalle,<lb/> der ein vollkommen wohl verdienter war.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
eines ſtädt. Beamten um Einzahlung der Dienſt-
verleihungsgebühren in 24 Monatsraten. —
Geſuch eines ſtädt. Beamten um Sicherſtellung
eines Vorſchuſſes durch monatliche Gehaltsabzüge.
— Geſuch des ſtädt. Thierarztes Franz Sallinger
um Verbeſſerung ſeiner Bezüge. — Geſuche um
ein ausgeſchriebenes Juriſten-Stipendium. —
Note der Direction der k. k. Oberrealſchule mit
den Geſuchen um ein zur Vermählung Ihrer
k. u. k. Majeſtäten geſtiftetes Stipendium. —
Eingaben mit Bezug auf den zu Oſtern 1893
ablaufenden Theatervertrag. — Bericht der 2.
Section über den Voranſchlag der ſtädt. gewerbl.
Fortbildungsſchule für das Jahr 1893. (2. Leſ.)
— Bericht der 2. Section über das Geſuch der
Kinderbewahranſtalt um unentgeltlichen Waſſer-
bezug und um eine außerordentliche Spende von
Brennholz. (2. Leſung.) — Bericht der 2. Sec-
tion über das Anſuchen der pädagogiſchen Cen-
tralbibliothek zu Leipzig um eine Subvention. —
Bericht der 2. Section über das Geſuch der Lei-
tung des ſtädt. Kindergartens um eine Spende
für die Chriſtbeſcherung an die Kinder der An-
ſtalt. — Bericht der 2. Section über das Ge-
ſuch des Herrn C. Münſter um unentgeltliche
Theilnahme ſeiner Tochter am franzöſiſchen
Sprachunterrichte in der Mädchenbürgerſchule. —
Aeußerung des Gemeinderathes über ein Geſuch
des prov. Forſtadjuncten Aug. Ružička. — Dank-
ſchreiben des penſ. Controllors an der Pfandleih-
anſtalt Herrn Carl Mück. — Antrag des Cura-
toriums der ſtädt. Pfandleihanſtalt um Aufnahme
eines Practikanten. — Antrag auf eine zweck-
mäßige Theilung der wirthſchaftlichen Agenden.
— Bericht der 1. Section über die Verpachtung
der Wieſenparcelle Nr. 629 nächſt dem Neuſtifter
Wehre. (2. Leſung.) — Bericht der 1. Section
über zwei Pachtverträge mit der Firma der
Herren A. u. H. May über mehrere Ackerpar-
zellen unterhalb des Fortes Galgenberg. (2.
Leſung.)
(Beneſice-Vorſtellung.) Zum Vortheile
unſeres verdienten Opernregiſſeurs, des Baſſiſten,
Herrn Rudolf Reineke, der während ſeines
hieſigen Wirkens ſo vielfache Proben künſtleriſcher
Tüchtigkeit gegeben und ſich als den beſten Baß-
buffo bewährt hat, den unſere Bühne ſeit Langem
beſaß, geht am kommenden Donnerſtage Meyerbeers
„Afrikanerin“ in Scene. Die Beliebtheit dieſer
Oper wie jene des Beneficianten bürgen für ein
gutbeſuchtes Haus. Die Selika wird Frl. v.
Rodriguez, den Vasko Herr Gerhardts ſingen.
(Der Impfzuſtand der Kinder in den
hieſigen Volks- und Bürgerſchulen, ſowie
bei den Kindern im vorſchulpflichtigen Alter.)
Auf Grundlage der im Vorjahre wieder wirkſam
gewordenen Verordnungen hat bekanntgegebener
Weiſe jedes in die Schule eintretende Kind ein
Impfzeugniß nachzuweiſen und ſind die Amts-
ärzte angewieſen, den Impfzuſtand der Schul-
kinder einer Prüfung zu unterziehen. Wie wir
bereits im Vorjahre meldeten, wurden im Jahre
1891 auf Veranlaſſung des Phyſikates die Kin-
der ſämmtlicher Claſſen der hieſigen Volks-
und Bürgerſchulen auf ihren Impfzuſtand von
den ſtädt. Aerzten unterſucht und gleichzeitig den-
ſelben die Impfzeugniſſe unentgeltlich zugeſtellt.
Die Ungeimpften wurden ebenfalls unentgeltlich
der Impfung zugeführt und die im Verlaufe des
Schuljahres aufgenommenen Kinder haben die
gleiche Ueberwachung des Impfzuſtandes erfahren,
ſo daß hiedurch bereits im Vorjahre die Impf-
verhältniſſe dieſer Schulkinder durchwegs klarge-
legt und außerordentlich günſtig geſtaltet wurden.
Für das Schuljahr 1892/3 ſind nun vom Phy-
ſikate die gleichen Vorkehrungen eingeleitet wor-
den, damit nicht nur jedes in die hieſigen Schulen
eintretende Kind nach vorgenommener Unterſuchung
ein Impfzeugniß erhalte, ſondern auch, um die
„nicht“ oder „ohne Erfolg“ geimpfen Kinder
möglichſt raſch der Impfung zuzuleiten. Das
Reſultat dieſer — gewiß mühevollen Arbeit —
hat nun das Phyſikat in einem längeren Be-
richte niedergelegt, aus dem wir entnehmen, daß
von den 2312 die hieſigen Volks- und Bürger-
ſchulen, ſowie die k. k. Uebungsſchule beſuchenden
Kindern bloß zwei Kinder ungeimpft verbleiben,
von denen das eine in der Kindheit geblattert
haben ſoll, während die Angehörigen des anderen
Kindes die Impfung nicht zugeben wollen. Andere
2 Schüler ſind wiederholt erfolglos geimpft
worden und können daher als immun angeſehen
werden. Dieſer äußerſt günſtige Impf-
zu ſtand der Schulkinder, für deſſen
fernere Erhaltung das Phyſikat alljährlich zu
ſorgen beſtrebt ſein wird, dürfte nicht nur all-
mählig die Impfverhältniſſe der ganzen Be-
völkerung wohlthätig beeinflußen und verallge-
meinern helfen, ſondern auch als eine aner-
kennenswerthe Leiſtung der Sanitätsbehörde anzu-
ſehen ſein, durch welche die Gefahren der Blattern-
krankheit wirkſam eingeſchränkt werden dürften.
Da, wie wir ferner erfahren, auch die Impfung
der im letzten Jahre geborenen Kinder beinahe
allgemein durchgeführt worden iſt und in den
hieſigen Kindergärten die Prüfung des Impfzu-
ſtandes der Kinder ebenfalls ein ſehr befriedigen-
des Ergebniß lieferte, ſo iſt wohl zu erwarten,
daß die bezüglichen Bemühungen des Phyſikates
von den beſten Erfolgen für die Geſundheitsver-
hältniſſe unſerer Bevölkernng begleitet ſein wer-
den. Das Phyſikat hofft auch, daß unter An-
wendung des derzeitigen Impfmodus, nach wel-
chem die Impfſtellen bei jedem Kinde mit Carbol-
waſſer gereinigt, die Impfnadel jedesmal desin-
ficirt und jedes Kind mit echter Kuhpockenlymphe
und niemals von Arm zu Arm geimpft wird,
das Vertrauen zur Impfung bei der Bevölkerung
gehoben werde und allmählig die Vorurtheile
und hiemit auch die Schwierigkeiten des Impf-
geſchäftes ſchwinden dürften.
(Vom Schwurgerichte.) Die Verhandlung
gegen Richard Ragel und Conſorten wegen Be-
trugs, beziehungsweiſe Mitſchuld an dem Betruge
wurde, nachdem geſtern das Beweisverfahren
geſchloſſeu worden war, zu Ende geführt. Die
Geſchworenen beantworteten nach einem überaus
klaren und gründlichen Reſumé dea Vorſitzenden
L. G. R. Neugebauer von den an ſie geſtellten
14 Hauptfragen die erſte den Richard Nagel be-
treffende Hauptfrage mit 8 Stimmen nein, die
zweite denſelben Angeklagten betreffende Haupt-
frage mit 11 Stimmen ja, eine Stimme nein.
Von den übrigen Hauptfragen wurden die erſten
zwei, welche die Mutter und Frau des Ange-
klagten betrafen, mit zehn Stimmen, die übri-
gen Fragen einhellig verneint. — Der Ge-
richtshof ſprach auf Grundlage dieſes Ver-
dictes den Erſtangeklagten, Richard Nagel des
Verbrechens des Betruges durch Verhehlung eines
Theiles von ſeinem Vermögen, wodurch der wahre
Stand der Maſſe verdreht wurde, ſchuldig, ſprach
ihn dagegen von der weiteren Anklage frei und
verurtheilte ihn zum ſchweren Kerker in der Dauer
von 15 Monaten, während die von Dr. Blumen-
zweig vertheidigten Verwandten des Richard
Nagel und die übrigen von Dr. Eben verthei-
digten acht Angeklagten gänzlich freigeſprochen
wurden.
(Die Tarifirung des Artikels „Malz“.)
Wie das, von dem Kammer-Secretär Herrn
M. Hoenig herausgegebene „Mähr.-ſchleſ. Induſtrie-
und Handelsblatt“ berichtet, hat der Bezirkseiſen-
bahnrath in Köln folgenden Beſchluß gefaßt:
„Nachdem die Bedingungen für die im Jahre 1891
(1. September) verſuchsweiſe eingeführten Aus-
nahmstarife aus dem Oſten nach dem Weſten für
Getreide Mehl-Mühlenproducte jetzt nicht mehr
zutreffen, befürwortet der Bezirks-Eiſenbahnrath
Köln, die Aufhebung des Tarifes bei dem
Miniſter der öffentlichen Arbeiten zu beantragen.“
(Ueber häusliche Frauen-Beſchäftigung.)
In der nächſten Zeit findet auch hier ein Curſus
zum Erlernen einer Reihe von Handarbeiten
ſtatt, welche, urſprünglich von unſeren deutſchen
Kunſtgewerbe-Vereinen ausgehend, ſich erfreulicher-
weiſe jetzt bei unſeren Frauen nnd Töchtern
immer allgemeineren Eingang zu erringen ſcheinen.
Ueber alle Theile Deutſchlands verbreiten ſich in
den letzten Jahren Lehrerinnen, die aus ſolchen
Inſtituten hervorgegangen ſind und die dort er-
worbenen Kenntniſſe in immer weitere Kreiſe
tragen. Die hier eingetroffene Lehrerin Fräulein
Joſefa Theben, wohnhaft Bäckergaſſe Nr. 9,
2. Stock unterrichtet in der häuslichen
Anfertigung von künſtlichen Blumen und Filigran-
arbeiten. Ueber den Werth ſolcher Arbeiten, die
als Schmuckgegenſtände, Ballgarnituren, Bouquets,
Kleiderbeſätze, Blumenkörbe, Sophakiſſen, Wand-
und allerart von Zimmer-Ausſchmückungen Ver-
wendung finden, werden unſere Töchter am
beſten zu urtheilen wiſſen. Durch das auf-
merkſame Eingehen auf alle die kleinen Einzel-
heiten einer Blume, eines Zweiges, werden unſere
Kinder erſt ganz auf dieſe herrlichen Naturge-
bilde aufmerkſam gemacht und in ihnen Schön-
heitsſinn und Freude an der Natur im Großen
geweckt.
(Ueberfahren) wurde Samſtag Nachmittags
1 Uhr in der Böhmengaſſe die Schuhmachers-
gattin Franziska Uvizel aus Kojetein. Der un-
vorſichtige Fuhrmann ſuchte ſein Heil in der
Flucht, indem er nach Anrichtung des Unglücks
im raſcheſten Tempo davonfuhr. Die Schwerver-
letzte wurde in das Spital transportirt. Später
gelang es, den ſchuldtragenden Fuhrmann in der
Perſon eines Grundbeſitzers aus Schmeil ſicher-
zuſtellen und wird ſich derſelbe vor Gericht zu
verantworten haben.
(Unfall.) Samſtag Nachmittags tummelten
ſich einige Burſchen, welche es nicht mehr er-
warten konnten, dem Eisſport zu huldigeu, auf
dem wilden Eisplatze im „Waldel“. Da die
Eisdecke nur ſehr ſchwach gefroren war, brach
einer der Burſchen — ein 17jähr. Kutſchersſohn
— durch die Eisdecke und wäre beinahe ertrunken,
hätte demſelben der Diener des Eislaufvereins
nicht rechtzeitig Hilfe geleiſtet.
Theater.
„Der Zigeunerbaron“.
Operette in 3 Acten von Johann Strauß.
Das am jüngſten Samſtag ſtattgefundene
Benefice des Operettentenors Hrn. Emil Krauſe
hatte einen künſtleriſch ſchönen, pekuniär jedoch
weniger günſtigen Erfolg. Letzteres iſt um ſo be-
klagenswerther, als Herr Krauſe zu den beſten
Mitgliedern unſerer Bühne zählt und dem Publi-
cum bereits manche höchſt gelungene Leiſtung bot.
Herr Krauſe wird ſich alſo für diesmal mit dem
künſtleriſchen Erfolge beſcheiden müſſen. Dieſer
war ein vollkommener und es iſt durchaus
keine Uebertreibung, wenn wir conſtatiren, daß
die Strauß’ſche Operette „Der Zigeuner-
baron“, welche Herr Krauſe zum Beneſice
gewählt hatte, ſeit Jahren an unſerer Bühne
keine ſo gerundete, in allen Theilen vollendete
Wiedergabe fand, als ſie dießmal dem Werke zu
theil wurde. In erſter Linie iſt der Beneficiant
zu nennen, welcher die Titelpartie nicht nur ge-
ſanglich ſondern auch ſchauſpieleriſch gleich vor-
züglich wiedergab. Der Beneficiant, der bei ſeinem
Erſcheinen auf der Bühne mit Applaus empfangen
wurde und eine ſchöne Kranzſpende erhielt, ſang
die Partie mit dem vollen Aufgebote ſeiner ſchönen
und ſympathiſchen Simmmittel und errang einen
glänzenden Erfolg, der ſich von Act zu Act
ſteigerte. Fräulein Koleit (Saffi) überraſchte
das Publicum durch eine vortreffliche Leiſtung.
Die ſchöne Stimme der Sängerin kam zur voll-
ſten Geltung und die geſchmackvolle Art ihres
Geſanges machte nicht minder Effect. Das Duett:
„Wer hat uns getraut?“ iſt wol ſelten an un-
ſerer Bühne ſo prächtig geſungen worden, wie wir
es dießmal von Seite des Herrn Krauſe und
des Frl. Koleit hörten. Eine geſangliche Leiſtung
erſten Ranges bot Frl. Kronthal als „Czipra“;
ſie übertraf alle ihre Vorgängerinnen in dieſer
Parthie und erntete wahre Beifallsſtürme. Dabei
ließ ſich die Sängerin, deren ſchöne Stimme auch
im Enſemble ſiegreich durchdrang, nicht zum
Forciren verleiten, ſondern ſang in edler und
geſchmackvoller Weiſe, die Gunſt der Zuhörer
im Sturme erobernd. Herr Indra war ein
trefflicher „Zſupan“, deſſen trockener Humor von
beſter Wirkung war. Frau Seyfferth (Mira-
bella) und Hr. Marx (Cornero) fügten ſich trefflich
in das Enſemble. Volles Lob gebührt Hrn. Amenth
(Graf Homonay), der das Werberlied prächtig
und mit Verve vortrug und hiefür vielen Beifall
fand. Frl. Claron (Arſena) hatte mit einer
geſanglichen Indispoſition zu kämpfen, während
Herr Mailberg (Ottokar) wohl im Geſange
Befriedigendes leiſtete, in ſchauſpieleriſcher Be-
ziehung jedoch recht unzulänglich war. Herr
Capellmeiſter Andreae dirigirte die Operette
mit großem Geſchick und participirte mit an
den Ehren des Abends. Auch der Regie des
Herrn Indra ſei mit voller Anerkennung ge-
dacht. Trotz des ſchwachen Beſuches der Vor-
ſtellung befand ſich das Publicum in beſter
Stimmung und kargte nicht mit ſeinem Beifalle,
der ein vollkommen wohl verdienter war.
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