Mährisches Tagblatt. Nr. 206, Olmütz, 10.09.1897.[Spaltenumbruch]
daf neuen komischen Oper beschäftigt, die den Titel (Von fremden Bühnen.) Am Brünner (Vortrags-Abend.) Die bereits angekündigte (Vom Gärtnerverein "Hortolonia.") Die Monatsversammlung des Gärtnervereines (Vom Neboteiner deutschen Kindergarten.) Heute Nachmittags findet die behördliche Com- (Warnung für Engagement suchende Handlungsbeflissene.) Die österr.-ung. Handels- (Canalbau.) Die Marktgemeinde Neu- und (Schluß des Preiskegelschiebens.) Am (Bei den Manövern verunglückt.) Während (Zur Geschichte der Ansichtskarten.) Auch [Spaltenumbruch] ff Wissenschaft wurde von ihrem Präsidenten, dem Die Geschichte des Menschengeschlechts ist in Wie lange unser Erdtheil nun vom Menschen So weit die Ausführungen des englischen [Spaltenumbruch]
daf neuen komiſchen Oper beſchäftigt, die den Titel (Von fremden Bühnen.) Am Brünner (Vortrags-Abend.) Die bereits angekündigte (Vom Gärtnerverein „Hortolonia.“) Die Monatsverſammlung des Gärtnervereines (Vom Neboteiner deutſchen Kindergarten.) Heute Nachmittags findet die behördliche Com- (Warnung für Engagement ſuchende Handlungsbefliſſene.) Die öſterr.-ung. Handels- (Canalbau.) Die Marktgemeinde Neu- und (Schluß des Preiskegelſchiebens.) Am (Bei den Manövern verunglückt.) Während (Zur Geſchichte der Anſichtskarten.) Auch [Spaltenumbruch] ff Wiſſenſchaft wurde von ihrem Präſidenten, dem Die Geſchichte des Menſchengeſchlechts iſt in Wie lange unſer Erdtheil nun vom Menſchen So weit die Ausführungen des engliſchen <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <note>daf</note> <p>neuen komiſchen Oper beſchäftigt, die den Titel<lb/><hi rendition="#g">„Der zerbrochene Krug“</hi> führen wird. Der<lb/> Text iſt von einem Wiener Schriftſteller nach<lb/> Heinrich v. Kleiſt’s gleichnamigem Luſtſpiel bear-<lb/> beitet. Mit Rückſicht auf die bisherigen Compo-<lb/> ſitionen des rührigen Tonkünſtlers darf man mit<lb/> Recht auf deſſen neueſtes Werk geſpannt ſein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Von fremden Bühnen.)</hi> </head> <p>Am Brünner<lb/> Stadttheater wirkt, wie wir bereits gemeldet, in<lb/> der heurigen Theaterſaiſon die Coloraturſängerin<lb/> Frl. <hi rendition="#g">Fallmann.</hi> Wie nunmehr verlautet,<lb/> wurde auch die jugendlich-dramatiſche Sängerin<lb/> Frl. <hi rendition="#g">Slawik,</hi> welche vom Jahre 1898/99 an<lb/> der Darmſtädter Hofbühne verpflichtet iſt, für<lb/> das Brünner Stadttheater engagirt. An derſelben<lb/> Bühne wird demnächſt die Operettenſängerin<lb/> Frl. <hi rendition="#g">Foresku</hi> ein längeres Gaſtſpiel eröffnen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Vortrags-Abend.)</hi> </head> <p>Die bereits angekündigte<lb/> Vorleſung des Schauſpielers Herrn <hi rendition="#g">Diamant-<lb/> ſtein</hi> findet morgen <hi rendition="#g">Samſtag,</hi> Abends 8 Uhr<lb/> im Saale des deutſchen Caſinos ſtatt. Dem Vor-<lb/> tragenden geht ein guter Ruf voraus und wäre<lb/> es zu wünſchen, daß dem Vortrage ein zahlreiches<lb/> Publicum beiwohnen würde. Die Preiſe der Plätze<lb/> wurden in folgender Weiſe beſtimmt: Sperrſitz 1 fl.,<lb/> Eintrittskarten 50 kr., Stud<supplied>en</supplied>tenkarten 30 kr. Vor-<lb/> verkauf in Ed. Hölzels Buchhandlung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Vom Gärtnerverein „Hortolonia.“)</hi> </head><lb/> <p>Die Monatsverſammlung des Gärtnervereines<lb/> „Hortolonia“ fand am letzen Sonntag bei zahl-<lb/> reichem Beſuche im „Hotel Lauer“ ſtatt. Nach<lb/> Erledigung der Protocolle verlas Herr Vorſtand<lb/><hi rendition="#g">Pohl</hi> die Einläufe ſowie zwei Zuſchriften des<lb/> öſterr. Gärtnerverbandes in Wien, die eine be-<lb/> treffend Bekanntgabe etwaiger bei den heurigen<lb/> Waſſercataſtrophen von einzelnen Mitglieder des<lb/> Olmützer Bezirkes erlittenen Elementarſchäden, die<lb/> andere betreffend Aufforderung zu möglichſt ſtarker<lb/> Betheiligung der Mitglieder oder zur corporativen<lb/> Ausſtellung an der Jubiläums-Gartenbau-Aus-<lb/> ſtellung 1898 in Wien. — Hierauf hielt Herr<lb/> Obergärtner <hi rendition="#g">Vallik</hi> aus Marienthal den an-<lb/> gemeldeten Vortrag über die Erziehung der<lb/> Candelaberpyramidenform. Dieſe Form eignet ſich<lb/> beſonders für ſtarkwachſende auf Zwergunterlage<lb/> veredelte Aepfel- und Birnſorten. Mittelſt<lb/> Zeichnungen und practiſcher Demonſtrationen an<lb/> der Wandtafel erklärte der Herr Vortragende die<lb/> Grundform, ihre Herrichtung und Erziehung,<lb/> ſowie den ganzen Schnitt von der einjährigen<lb/> Veredlung an bis zur Vollendung. Die Erziehung<lb/> iſt ſehr einfach und leicht, nur müſſen gleich vom<lb/> Anfang an die Baſis und die erforderlichen<lb/> Längsdrähte zum Anbinden der Formäſte, die alle<lb/> auf einmal in die Höhe gehen ſollen, hergeſtellt<lb/> werden. Mit großem Intereſſe verfolgten<lb/> die Verſammelten die Ausführungen des Vor-<lb/> tragenden, an welche ſich noch eine lebhafte<lb/> Debatte anreihte. Anſchließend beſprach noch Herr<lb/> Vallik die Cultur der <hi rendition="#aq">Iris Kaempheri.</hi> Dieſe neuere<lb/><cb/> aus Japan ſtammende verbeſſerte Abart unſerer<lb/> gewöhnlichen Schwertlilien zeichnet ſich beſonders<lb/> durch ihre ſchöneren zarteſten Farbenmiſchungen<lb/> und ihre orchideenartige Geſtaltung der Blumen<lb/> vortheilhaft aus. Die Pflanzen erreichen eine<lb/> Höhe von 45—50 Centimeter, ihre Blüthezeit<lb/> fällt in die Monate Juni und Juli. Die Iris-<lb/> pflanzen lieben einen weichen, moorhaltigen und<lb/> feuchten Boden mit durchlaſſendem Untergrund<lb/> und einen halbſchattigen Standort. An der Hand<lb/> reicher Erfahrungen erklärte der Herr Vortra-<lb/> gende die ganze Cultur und Behandlung dieſer<lb/> ſchönen Irisſorten, von der Vermehrung aus<lb/> Samen oder Wurzelthe<supplied>i</supplied>lung im Herbſt bis zur<lb/> Blüthe. Die im Freien perrenirenden Stöcke ver-<lb/> langen einen leichten Winterſchutz. Auch an dieſen<lb/> Vortrag knüpfte ſich noch eine Debatte und<lb/> wurde Herrn Vallik für ſeine beiden treff<supplied>l</supplied>ichen<lb/> Ausführungen beſtens gedankt. — An Pflanzen<lb/> und Blumen wurden vorgezeigt: von der Wiſter-<lb/> nitzer Gärtnerei ein Sortiment der neueſten<lb/> prachtvollen Canna’s und aus dem Marienthaler<lb/> Garten ein <hi rendition="#aq">Leucantemum coeruleum</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Bideus atrosanquinea,</hi> herrliche perrenirende<lb/> Stauden. — Nach Erledigung des Fragekaſtens<lb/> wurden noch drei neue Mitglieder in den Verein<lb/> aufgenommen und dieſe anregende an Belehrungen<lb/> reiche Sitzung geſchloſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Vom Neboteiner deutſchen Kindergarten.)</hi> </head><lb/> <p>Heute Nachmittags findet die behördliche Com-<lb/> miſſion wegen Uebernahme des neuerrichteten<lb/> deutſchen Kindergartens in Nebotein ſtatt. Die<lb/> Eröffnung dieſes Kindergartens wird demnächſt<lb/> erfolgen und werden wir hierüber noch Näheres<lb/> mittheilen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Warnung für Engagement ſuchende<lb/> Handlungsbefliſſene.)</hi> </head> <p>Die öſterr.-ung. Handels-<lb/> und Gewerbekammer in London hat ſich an die<lb/> vaterländiſchen Handelskammern mit der Bitte<lb/> gewendet, ihrerſeits zur Behebung eines großen<lb/> Uebelſtandes beizutragen, welcher darin beſteht,<lb/> daß aus Oeſterreich ſowie Ungarn jährlich eine<lb/> große Anzahl von jungen Handlungsbefliſſenen<lb/> nach London kommen, um Stellung und Be-<lb/> ſchäftigung zu finden, die ſie jedoch nur<lb/> in den allerſeltenſten Fällen zu erlangen<lb/> im Stande ſind, da die Leute zumeiſt<lb/> ganz ohne Erfahrung, ohne Kenntniß der engli-<lb/> ſchen Sprache und ſchließlich auch in der großen<lb/> Mehrzahl ohne Mittel dahin kommen, die es<lb/> ihnen ermöglichen würden, längere Zeit unbeſoldete<lb/> Stellen auszufüllen. Bei der ungeheueren Anzahl<lb/> von Stellenſuchenden, die aus allen Theilen<lb/> Europas dort zuſammentreffen, iſt die Erlangung<lb/> einer Stelle allerdings ſehr ſchwierig und oft<lb/> wenden ſich daher dieſe jungen Leute nach kurzer<lb/> Zeit an die verſchiedenen Hilfsvereine, ſei es, um<lb/> eine Unterſtützung, ſei es, um die freie Fahrt<lb/> nach der Heimat zu erwirken. Daß eine derartige<lb/> Bitte demoraliſirend auf die Leute einwirken<lb/><cb/> muß, iſt ſelbſtredend und leider geſchieht es<lb/> nicht ſelten, daß manche von ihnen in ſchlechte<lb/> Geſellſchaft gerathen und auch mit der<lb/> Polizei in Berührung kommen. Die Olmützer<lb/> Handels- und Gewerbekammer glaubt, daß dem<lb/> geſchilderten Uebelſtande durch möglichſte Ver-<lb/> breitung vorſtehender Mittheilungen theilweiſe<lb/> abgeholfen werden kann, indem junge Leute<lb/> dagegen gewarnt werden, ohne vorheriges Enga-<lb/> gement nach London zu gehen, wenn ſie keine<lb/> gründliche Kenntniß der engliſchen Sprache be-<lb/> ſitzen und genügende Mittel zur Verfügung haben,<lb/> um einige Zeit ſtellenlos ausharren zu können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Canalbau.)</hi> </head> <p>Die Marktgemeinde Neu- und<lb/> Greinergaſſ<supplied>e</supplied> beabſichtigt bekanntich einen größe-<lb/> ren Canalbau auszuführen, der ſich vom Beam-<lb/> tenviertel bis in den Marchfluß erſtrecken wird.<lb/> Von Seite der Stadtgemeinde Olmütz werden<lb/> gegen dieſes Canalproject keine principiellen Ein-<lb/> wendungen eryoben, ſondern nur verſchiedene Be-<lb/> dingungen geſtellt werden. Die behördliche<lb/> Commiſſion findet demnächſt ſtatt und wird bei<lb/> derſelben auch ein Vertreter der Stadtgemeinde<lb/> interveniren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Schluß des Preiskegelſchiebens.)</hi> </head> <p>Am<lb/> nächſten Sonntag, den 12. d. M. wird das von<lb/> Herrn Emanuel <hi rendition="#g">Puſch</hi> im Gaſthausgarten „zur<lb/> hölzernen Glocke“ veranſtaltete Preiskegelſchieben<lb/> beendet werden, aus welchem Anlaß Nachmittags<lb/> ein Garten-Concert ſtat<supplied>t</supplied>findet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Bei den Manövern verunglückt.)</hi> </head> <p>Während<lb/> der Manöver bei Biſtritz a. H. iſt ein Artilleriſt<lb/> des 2. Diviſions-Artillerie-Regiments verunglückt.<lb/> Derſelbe wurde von dem Hufſchlag eines Pferdes<lb/> ins Antlitz getroffen und erlitt ſo ſchwere Ver-<lb/> letzungen, daß er an den Folgen derſelben ver-<lb/> ſchied. — Ein Artilleriſt eines Div.-Art.-Regts.<lb/> des 2. Corps ſoll, wie verlautet, während der<lb/> letzten Manöver auf eine höchſt ſonderbare Art<lb/> ſein Leben verloren haben. Er gerieth, ſo heißt<lb/> es, mit ſeinem Pferde auf ſumpfiges Terrain,<lb/> fiel herab und wurde ſodann von dem Thiere in<lb/> den Sumpf getreten, in welchem er erſtickte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Zur Geſchichte der Anſichtskarten.)</hi> </head> <p>Auch<lb/> die Anſichtskarte hat ihre Geſchichte. Als ihr Er-<lb/> finder wird ein deutſcher Lithograph, Miesler<lb/> mit Namen, bezeichnet, dem aber, wie ſo vielen<lb/> Erfindern, die Vortheile der Erfindung von<lb/> Anderen, die practiſcher an die Sache heran-<lb/> gingen, entwunden worden ſind. Anfangs der<lb/> Sechziger Jahre, als Miesler die erſten Berliner<lb/> Anſichtskarten herſtellte, gab es noch keinen Ge-<lb/> brauchsmuſterſchutz und übrigens dürfte er damals<lb/> kaum ſeiner Idee eine große Tragweite bei-<lb/> gemeſſen haben. Heute gibt es in Deutſchland<lb/> allein an ſechzig Fabriken, die für Poſtkarten<lb/> mit Anſicht Sammelalbums herſtellen. Der<lb/> „Poſtkarte mit Anſicht“ haben ſich bereits zwei<lb/> beſondere Fachzeitſchriften gewidmet, und natür-<lb/> lich beſteht auch ſchon ein „Allgemeiner Central-</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <note>ff</note> <p>Wiſſenſchaft wurde von ihrem Präſidenten, dem<lb/> berühmten Archäologen Sir John Evans, mit<lb/> einem höchſt bemerkenswerthen <hi rendition="#g">Vortrage</hi><lb/> über das <hi rendition="#g">Alter des Menſchengeſchlechts</hi><lb/> eröffnet. Die Frage, in welcher Periode der Erd-<lb/> geſchichte der Menſch zuerſt aufgetreten iſt, iſt<lb/> heute noch immer nicht übereinſtimmend beant-<lb/> wortet. Evans vertritt aber mit Entſchiedenheit<lb/> die Anſicht, daß der Menſch in der Tertiärzeit<lb/> noch nicht beſtanden habe, oder daß wenigſtens<lb/> keinerlei Beweiſe für ſein damaliges Vorhandenſein<lb/> vorliegen. Nach der Ueberzeugung dieſes Forſchers<lb/> iſt der Menſch in Europa noch nicht einmal ein<lb/> Zeitgenoſſe der Eiszeit geweſen und iſt vielmehr<lb/> erſt nach Beendigung der großen Vergletſcherung<lb/> in unſerem Erdtheile aufgetreten. Allerdings ſind<lb/> in der letzten Zeit manche Funde gemacht worden,<lb/> die das tertiäre Alter des Menſchen wahrſchein-<lb/> lich zu machen ſchienen, z. B. die von Nöling in<lb/> Hinterindien gemachten Funde oder die ganz neuer-<lb/> dings in der ſogenannten „Waldſchicht“ (Foreſt<lb/> Bed) bei Cromer in England entdeckten Feuer-<lb/> ſtein - Geräthe. Evans hält aber dafür, daß<lb/> dieſe Gegenſtände entweder nicht aus ſo alter<lb/> Zeit ſtammen, wie angegeben wurde, oder daß<lb/> ſie nicht vom Menſchen herrühren, ſondern Natur-<lb/> producte ſind. Nach ſeiner Anſicht trat der Menſch<lb/> in <hi rendition="#g">Europa</hi> erſt auf, als das Klima dort nach<lb/> der langen Zeit der <hi rendition="#g">Vergletſcherung</hi> ſich<lb/> ſoweit gemildert hatte, daß es etwa dem Klima<lb/> der kalten Gebiete des heutigen Amerika oder<lb/> Sibiriens glich. Um Evans eigenen Ausdruck zu<lb/><cb/> gebrauchen, iſt der Menſch im Verhältniß zu der<lb/> langen Geſchichte der Erde eigentlich „eine Creatur<lb/> von geſtern“.</p><lb/> <p>Die Geſchichte des Menſchengeſchlechts iſt in<lb/> kurzen Zügen etwa folgendermaßen zu denken:<lb/> Die Wiege des Urmenſchen ſtand in <hi rendition="#g">Aſien.</hi><lb/> Dort, unter dem günſtigen Einfluſſe eines mäßig<lb/> warmen Klimas, gedieh die Entwicklung des zur<lb/> Herrſchaft über die Erde beſtimmten Geſchlechtes<lb/> langſam bis zu der Kunſt, Steine zweckmäßig<lb/> zu bearbeiten, um ſie als Werkzeuge zu benutzen.<lb/> Später verließen dann unſere Urahnen die Länder<lb/> ihrer Geburt und wanderten, wahrſcheinlich durch<lb/> dem Mangel an jagdbarem Gethier gezwungen,<lb/> nach den weſtlich gelegenen Ländern, wo ſie ſich<lb/> im Laufe der Zeit über eine ungeheure Land-<lb/> fläche ausbreiteten. Welch’ großes Gebiet jene<lb/> Menſchen der älteren Steinzeit inne hatten, wird<lb/> bewieſen durch die große Ausbreitung der von<lb/> ihnen zurückgelaſſenen Steingeräthe, die ſich in<lb/> nahezu übereinſtimmender Form in der ganzen<lb/> alten Welt verſtreut finden. Die G<supplied>r</supplied>enze ſeiner<lb/> weſtlichen Wanderungen erreichte der Menſch in<lb/> Britannien, welches Land damals noch mit dem<lb/> europäiſchen Feſtland in Verbindung ſtand. Lange,<lb/> lange Jahrhunderte muß dieſe erſte Epoche menſch-<lb/> licher Herrſchaft in Europa gedauert haben, aber<lb/> es kam eine Zeit, in der der Menſch ſich aus<lb/> dieſem Erdtheil wieder zurückzog, wahrſcheinlich<lb/> in Folge eines erneuten Eintrittes von ungün-<lb/> ſtigem Klima. (Auf dieſe Weiſe erklärt Evans<lb/> die auffallende Thatſache, daß ſich in den Reſten<lb/><cb/> der Europäiſchen Urmenſchen durchaus kein Ueber-<lb/> gang von der älteren zur jüngeren Steinzeit ge-<lb/> zeigt hat.)</p><lb/> <p>Wie lange unſer Erdtheil nun vom Menſchen<lb/> verlaſſen blieb, kann man nicht ſagen, wahr-<lb/> ſcheinlich aber handelte es ſich hier um einen<lb/> ſehr langen Zeitraum. Denn als der Menſch<lb/> nach Europa zurückkehrte, war er ein Anderer<lb/> geworden, ein Weſen, das ſeine Intelligenz auf<lb/> eine weit höhere Stufe gebracht hatte. Mög-<lb/> licherweiſe hatten die Menſchen in anderen Län-<lb/> dern während dieſer Zeit einen beſonders gün-<lb/> ſtigen Boden für ihre Entwicklung gefunden.<lb/> Sie hatten die Viehzucht und den Ackerbau ge-<lb/> lernt, ſie hatten die Webekunſt und die Töpferei<lb/> geſchaffen und viele neue Fertigkeiten erworben,<lb/> nur die Nutzung der Metalle war ihnen noch<lb/> unbekannt. Dies iſt die Cultur der jüngeren<lb/> Steinzeit, auf deren Standpunkt viele Natur-<lb/> völker bis faſt auf die Gegenwart verharrten,<lb/> ja, einige wenige Völker befinden ſich noch heute<lb/> in dieſem Culturſtadium.</p><lb/> <p>So weit die Ausführungen des engliſchen<lb/> Archäologen. Auf demſelben Congreſſe wird wahr-<lb/> ſcheinlich noch ausführlich über die Entdeckungen<lb/> verhandelt werden, die in Amerika ſelbſt während<lb/> des letzten Jahres über den vorgeſchichtlichen<lb/> Menſchen gemacht wurden. Nach dieſen iſt es<lb/> doch noch möglich, daß ſich für die Exiſtenz des<lb/> Menſchen während der Eiszeit vollgiltige Beweiſe<lb/> erbringen laſſen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
daf neuen komiſchen Oper beſchäftigt, die den Titel
„Der zerbrochene Krug“ führen wird. Der
Text iſt von einem Wiener Schriftſteller nach
Heinrich v. Kleiſt’s gleichnamigem Luſtſpiel bear-
beitet. Mit Rückſicht auf die bisherigen Compo-
ſitionen des rührigen Tonkünſtlers darf man mit
Recht auf deſſen neueſtes Werk geſpannt ſein.
(Von fremden Bühnen.) Am Brünner
Stadttheater wirkt, wie wir bereits gemeldet, in
der heurigen Theaterſaiſon die Coloraturſängerin
Frl. Fallmann. Wie nunmehr verlautet,
wurde auch die jugendlich-dramatiſche Sängerin
Frl. Slawik, welche vom Jahre 1898/99 an
der Darmſtädter Hofbühne verpflichtet iſt, für
das Brünner Stadttheater engagirt. An derſelben
Bühne wird demnächſt die Operettenſängerin
Frl. Foresku ein längeres Gaſtſpiel eröffnen.
(Vortrags-Abend.) Die bereits angekündigte
Vorleſung des Schauſpielers Herrn Diamant-
ſtein findet morgen Samſtag, Abends 8 Uhr
im Saale des deutſchen Caſinos ſtatt. Dem Vor-
tragenden geht ein guter Ruf voraus und wäre
es zu wünſchen, daß dem Vortrage ein zahlreiches
Publicum beiwohnen würde. Die Preiſe der Plätze
wurden in folgender Weiſe beſtimmt: Sperrſitz 1 fl.,
Eintrittskarten 50 kr., Studentenkarten 30 kr. Vor-
verkauf in Ed. Hölzels Buchhandlung.
(Vom Gärtnerverein „Hortolonia.“)
Die Monatsverſammlung des Gärtnervereines
„Hortolonia“ fand am letzen Sonntag bei zahl-
reichem Beſuche im „Hotel Lauer“ ſtatt. Nach
Erledigung der Protocolle verlas Herr Vorſtand
Pohl die Einläufe ſowie zwei Zuſchriften des
öſterr. Gärtnerverbandes in Wien, die eine be-
treffend Bekanntgabe etwaiger bei den heurigen
Waſſercataſtrophen von einzelnen Mitglieder des
Olmützer Bezirkes erlittenen Elementarſchäden, die
andere betreffend Aufforderung zu möglichſt ſtarker
Betheiligung der Mitglieder oder zur corporativen
Ausſtellung an der Jubiläums-Gartenbau-Aus-
ſtellung 1898 in Wien. — Hierauf hielt Herr
Obergärtner Vallik aus Marienthal den an-
gemeldeten Vortrag über die Erziehung der
Candelaberpyramidenform. Dieſe Form eignet ſich
beſonders für ſtarkwachſende auf Zwergunterlage
veredelte Aepfel- und Birnſorten. Mittelſt
Zeichnungen und practiſcher Demonſtrationen an
der Wandtafel erklärte der Herr Vortragende die
Grundform, ihre Herrichtung und Erziehung,
ſowie den ganzen Schnitt von der einjährigen
Veredlung an bis zur Vollendung. Die Erziehung
iſt ſehr einfach und leicht, nur müſſen gleich vom
Anfang an die Baſis und die erforderlichen
Längsdrähte zum Anbinden der Formäſte, die alle
auf einmal in die Höhe gehen ſollen, hergeſtellt
werden. Mit großem Intereſſe verfolgten
die Verſammelten die Ausführungen des Vor-
tragenden, an welche ſich noch eine lebhafte
Debatte anreihte. Anſchließend beſprach noch Herr
Vallik die Cultur der Iris Kaempheri. Dieſe neuere
aus Japan ſtammende verbeſſerte Abart unſerer
gewöhnlichen Schwertlilien zeichnet ſich beſonders
durch ihre ſchöneren zarteſten Farbenmiſchungen
und ihre orchideenartige Geſtaltung der Blumen
vortheilhaft aus. Die Pflanzen erreichen eine
Höhe von 45—50 Centimeter, ihre Blüthezeit
fällt in die Monate Juni und Juli. Die Iris-
pflanzen lieben einen weichen, moorhaltigen und
feuchten Boden mit durchlaſſendem Untergrund
und einen halbſchattigen Standort. An der Hand
reicher Erfahrungen erklärte der Herr Vortra-
gende die ganze Cultur und Behandlung dieſer
ſchönen Irisſorten, von der Vermehrung aus
Samen oder Wurzeltheilung im Herbſt bis zur
Blüthe. Die im Freien perrenirenden Stöcke ver-
langen einen leichten Winterſchutz. Auch an dieſen
Vortrag knüpfte ſich noch eine Debatte und
wurde Herrn Vallik für ſeine beiden trefflichen
Ausführungen beſtens gedankt. — An Pflanzen
und Blumen wurden vorgezeigt: von der Wiſter-
nitzer Gärtnerei ein Sortiment der neueſten
prachtvollen Canna’s und aus dem Marienthaler
Garten ein Leucantemum coeruleum und
Bideus atrosanquinea, herrliche perrenirende
Stauden. — Nach Erledigung des Fragekaſtens
wurden noch drei neue Mitglieder in den Verein
aufgenommen und dieſe anregende an Belehrungen
reiche Sitzung geſchloſſen.
(Vom Neboteiner deutſchen Kindergarten.)
Heute Nachmittags findet die behördliche Com-
miſſion wegen Uebernahme des neuerrichteten
deutſchen Kindergartens in Nebotein ſtatt. Die
Eröffnung dieſes Kindergartens wird demnächſt
erfolgen und werden wir hierüber noch Näheres
mittheilen.
(Warnung für Engagement ſuchende
Handlungsbefliſſene.) Die öſterr.-ung. Handels-
und Gewerbekammer in London hat ſich an die
vaterländiſchen Handelskammern mit der Bitte
gewendet, ihrerſeits zur Behebung eines großen
Uebelſtandes beizutragen, welcher darin beſteht,
daß aus Oeſterreich ſowie Ungarn jährlich eine
große Anzahl von jungen Handlungsbefliſſenen
nach London kommen, um Stellung und Be-
ſchäftigung zu finden, die ſie jedoch nur
in den allerſeltenſten Fällen zu erlangen
im Stande ſind, da die Leute zumeiſt
ganz ohne Erfahrung, ohne Kenntniß der engli-
ſchen Sprache und ſchließlich auch in der großen
Mehrzahl ohne Mittel dahin kommen, die es
ihnen ermöglichen würden, längere Zeit unbeſoldete
Stellen auszufüllen. Bei der ungeheueren Anzahl
von Stellenſuchenden, die aus allen Theilen
Europas dort zuſammentreffen, iſt die Erlangung
einer Stelle allerdings ſehr ſchwierig und oft
wenden ſich daher dieſe jungen Leute nach kurzer
Zeit an die verſchiedenen Hilfsvereine, ſei es, um
eine Unterſtützung, ſei es, um die freie Fahrt
nach der Heimat zu erwirken. Daß eine derartige
Bitte demoraliſirend auf die Leute einwirken
muß, iſt ſelbſtredend und leider geſchieht es
nicht ſelten, daß manche von ihnen in ſchlechte
Geſellſchaft gerathen und auch mit der
Polizei in Berührung kommen. Die Olmützer
Handels- und Gewerbekammer glaubt, daß dem
geſchilderten Uebelſtande durch möglichſte Ver-
breitung vorſtehender Mittheilungen theilweiſe
abgeholfen werden kann, indem junge Leute
dagegen gewarnt werden, ohne vorheriges Enga-
gement nach London zu gehen, wenn ſie keine
gründliche Kenntniß der engliſchen Sprache be-
ſitzen und genügende Mittel zur Verfügung haben,
um einige Zeit ſtellenlos ausharren zu können.
(Canalbau.) Die Marktgemeinde Neu- und
Greinergaſſe beabſichtigt bekanntich einen größe-
ren Canalbau auszuführen, der ſich vom Beam-
tenviertel bis in den Marchfluß erſtrecken wird.
Von Seite der Stadtgemeinde Olmütz werden
gegen dieſes Canalproject keine principiellen Ein-
wendungen eryoben, ſondern nur verſchiedene Be-
dingungen geſtellt werden. Die behördliche
Commiſſion findet demnächſt ſtatt und wird bei
derſelben auch ein Vertreter der Stadtgemeinde
interveniren.
(Schluß des Preiskegelſchiebens.) Am
nächſten Sonntag, den 12. d. M. wird das von
Herrn Emanuel Puſch im Gaſthausgarten „zur
hölzernen Glocke“ veranſtaltete Preiskegelſchieben
beendet werden, aus welchem Anlaß Nachmittags
ein Garten-Concert ſtattfindet.
(Bei den Manövern verunglückt.) Während
der Manöver bei Biſtritz a. H. iſt ein Artilleriſt
des 2. Diviſions-Artillerie-Regiments verunglückt.
Derſelbe wurde von dem Hufſchlag eines Pferdes
ins Antlitz getroffen und erlitt ſo ſchwere Ver-
letzungen, daß er an den Folgen derſelben ver-
ſchied. — Ein Artilleriſt eines Div.-Art.-Regts.
des 2. Corps ſoll, wie verlautet, während der
letzten Manöver auf eine höchſt ſonderbare Art
ſein Leben verloren haben. Er gerieth, ſo heißt
es, mit ſeinem Pferde auf ſumpfiges Terrain,
fiel herab und wurde ſodann von dem Thiere in
den Sumpf getreten, in welchem er erſtickte.
(Zur Geſchichte der Anſichtskarten.) Auch
die Anſichtskarte hat ihre Geſchichte. Als ihr Er-
finder wird ein deutſcher Lithograph, Miesler
mit Namen, bezeichnet, dem aber, wie ſo vielen
Erfindern, die Vortheile der Erfindung von
Anderen, die practiſcher an die Sache heran-
gingen, entwunden worden ſind. Anfangs der
Sechziger Jahre, als Miesler die erſten Berliner
Anſichtskarten herſtellte, gab es noch keinen Ge-
brauchsmuſterſchutz und übrigens dürfte er damals
kaum ſeiner Idee eine große Tragweite bei-
gemeſſen haben. Heute gibt es in Deutſchland
allein an ſechzig Fabriken, die für Poſtkarten
mit Anſicht Sammelalbums herſtellen. Der
„Poſtkarte mit Anſicht“ haben ſich bereits zwei
beſondere Fachzeitſchriften gewidmet, und natür-
lich beſteht auch ſchon ein „Allgemeiner Central-
ff Wiſſenſchaft wurde von ihrem Präſidenten, dem
berühmten Archäologen Sir John Evans, mit
einem höchſt bemerkenswerthen Vortrage
über das Alter des Menſchengeſchlechts
eröffnet. Die Frage, in welcher Periode der Erd-
geſchichte der Menſch zuerſt aufgetreten iſt, iſt
heute noch immer nicht übereinſtimmend beant-
wortet. Evans vertritt aber mit Entſchiedenheit
die Anſicht, daß der Menſch in der Tertiärzeit
noch nicht beſtanden habe, oder daß wenigſtens
keinerlei Beweiſe für ſein damaliges Vorhandenſein
vorliegen. Nach der Ueberzeugung dieſes Forſchers
iſt der Menſch in Europa noch nicht einmal ein
Zeitgenoſſe der Eiszeit geweſen und iſt vielmehr
erſt nach Beendigung der großen Vergletſcherung
in unſerem Erdtheile aufgetreten. Allerdings ſind
in der letzten Zeit manche Funde gemacht worden,
die das tertiäre Alter des Menſchen wahrſchein-
lich zu machen ſchienen, z. B. die von Nöling in
Hinterindien gemachten Funde oder die ganz neuer-
dings in der ſogenannten „Waldſchicht“ (Foreſt
Bed) bei Cromer in England entdeckten Feuer-
ſtein - Geräthe. Evans hält aber dafür, daß
dieſe Gegenſtände entweder nicht aus ſo alter
Zeit ſtammen, wie angegeben wurde, oder daß
ſie nicht vom Menſchen herrühren, ſondern Natur-
producte ſind. Nach ſeiner Anſicht trat der Menſch
in Europa erſt auf, als das Klima dort nach
der langen Zeit der Vergletſcherung ſich
ſoweit gemildert hatte, daß es etwa dem Klima
der kalten Gebiete des heutigen Amerika oder
Sibiriens glich. Um Evans eigenen Ausdruck zu
gebrauchen, iſt der Menſch im Verhältniß zu der
langen Geſchichte der Erde eigentlich „eine Creatur
von geſtern“.
Die Geſchichte des Menſchengeſchlechts iſt in
kurzen Zügen etwa folgendermaßen zu denken:
Die Wiege des Urmenſchen ſtand in Aſien.
Dort, unter dem günſtigen Einfluſſe eines mäßig
warmen Klimas, gedieh die Entwicklung des zur
Herrſchaft über die Erde beſtimmten Geſchlechtes
langſam bis zu der Kunſt, Steine zweckmäßig
zu bearbeiten, um ſie als Werkzeuge zu benutzen.
Später verließen dann unſere Urahnen die Länder
ihrer Geburt und wanderten, wahrſcheinlich durch
dem Mangel an jagdbarem Gethier gezwungen,
nach den weſtlich gelegenen Ländern, wo ſie ſich
im Laufe der Zeit über eine ungeheure Land-
fläche ausbreiteten. Welch’ großes Gebiet jene
Menſchen der älteren Steinzeit inne hatten, wird
bewieſen durch die große Ausbreitung der von
ihnen zurückgelaſſenen Steingeräthe, die ſich in
nahezu übereinſtimmender Form in der ganzen
alten Welt verſtreut finden. Die Grenze ſeiner
weſtlichen Wanderungen erreichte der Menſch in
Britannien, welches Land damals noch mit dem
europäiſchen Feſtland in Verbindung ſtand. Lange,
lange Jahrhunderte muß dieſe erſte Epoche menſch-
licher Herrſchaft in Europa gedauert haben, aber
es kam eine Zeit, in der der Menſch ſich aus
dieſem Erdtheil wieder zurückzog, wahrſcheinlich
in Folge eines erneuten Eintrittes von ungün-
ſtigem Klima. (Auf dieſe Weiſe erklärt Evans
die auffallende Thatſache, daß ſich in den Reſten
der Europäiſchen Urmenſchen durchaus kein Ueber-
gang von der älteren zur jüngeren Steinzeit ge-
zeigt hat.)
Wie lange unſer Erdtheil nun vom Menſchen
verlaſſen blieb, kann man nicht ſagen, wahr-
ſcheinlich aber handelte es ſich hier um einen
ſehr langen Zeitraum. Denn als der Menſch
nach Europa zurückkehrte, war er ein Anderer
geworden, ein Weſen, das ſeine Intelligenz auf
eine weit höhere Stufe gebracht hatte. Mög-
licherweiſe hatten die Menſchen in anderen Län-
dern während dieſer Zeit einen beſonders gün-
ſtigen Boden für ihre Entwicklung gefunden.
Sie hatten die Viehzucht und den Ackerbau ge-
lernt, ſie hatten die Webekunſt und die Töpferei
geſchaffen und viele neue Fertigkeiten erworben,
nur die Nutzung der Metalle war ihnen noch
unbekannt. Dies iſt die Cultur der jüngeren
Steinzeit, auf deren Standpunkt viele Natur-
völker bis faſt auf die Gegenwart verharrten,
ja, einige wenige Völker befinden ſich noch heute
in dieſem Culturſtadium.
So weit die Ausführungen des engliſchen
Archäologen. Auf demſelben Congreſſe wird wahr-
ſcheinlich noch ausführlich über die Entdeckungen
verhandelt werden, die in Amerika ſelbſt während
des letzten Jahres über den vorgeſchichtlichen
Menſchen gemacht wurden. Nach dieſen iſt es
doch noch möglich, daß ſich für die Exiſtenz des
Menſchen während der Eiszeit vollgiltige Beweiſe
erbringen laſſen.
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