Mährisches Tagblatt. Nr. 19, Olmütz, 24.01.1890.[Spaltenumbruch]
verändert angenommen. Antrag 6. "Die von Politische Nachrichten. (Sitzung des Vollzugsausschusses der dentsch-böhmischen Landtags-Abgeordneten.) Samstag Vormittags um 10 Uhr findet in (Der böhmische Landtag) ist gestern zu (Die Ministerkrile in Spanien.) In der (Im deutschen Reichstage) begann gestern (Verstärkung des russischen Heeres.) Abermals ist eine neue Verstärkung des russischen Correspondenzen. Kremster, 23. Jänner. [Orig.-Corr.] (Die [Spaltenumbruch] Natürlich war es mein lebhaftester Wunsch, daß Als ich nach Beendigung meines Aufent- Mich führte Tags darauf eine Dienstreise Bei meiner Rückkehr nach Wien ruhte der "Der Tod begrub hier einen reichen Besitz. Wenn mir Wien durch Gluck, Mozart, Haydn Ihn zu sehen war in den letzten Jahren Mir war es vergönnt, seine nähere Be- Eines Tages war ich allein dort und saß [Spaltenumbruch]
verändert angenommen. Antrag 6. „Die von Politiſche Nachrichten. (Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der dentſch-böhmiſchen Landtags-Abgeordneten.) Samſtag Vormittags um 10 Uhr findet in (Der böhmiſche Landtag) iſt geſtern zu (Die Miniſterkrile in Spanien.) In der (Im deutſchen Reichstage) begann geſtern (Verſtärkung des ruſſiſchen Heeres.) Abermals iſt eine neue Verſtärkung des ruſſiſchen Correſpondenzen. Kremſter, 23. Jänner. [Orig.-Corr.] (Die [Spaltenumbruch] Natürlich war es mein lebhafteſter Wunſch, daß Als ich nach Beendigung meines Aufent- Mich führte Tags darauf eine Dienſtreiſe Bei meiner Rückkehr nach Wien ruhte der „Der Tod begrub hier einen reichen Beſitz. Wenn mir Wien durch Gluck, Mozart, Haydn Ihn zu ſehen war in den letzten Jahren Mir war es vergönnt, ſeine nähere Be- Eines Tages war ich allein dort und ſaß <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="conferenz2" prev="#conferenz1" type="jArticle" n="2"> <p>verändert angenommen. Antrag 6. „Die von<lb/> allen Kammern und für alle Induſtriegruppen<lb/> durchzuführende detaillirte ſtatiſtiſche Beſchreibung<lb/><hi rendition="#aq">(III. a)</hi> der Fabriksbetriebe hat zu umfaſſen:<lb/><hi rendition="#aq">a)</hi> die Zahl der Unternehmungen, <hi rendition="#aq">b)</hi> die Anzahl<lb/> und Pferdekräfte der Umtriebsmaſchinen (Motoren)<lb/> und zwar zerlegt in <hi rendition="#aq">a)</hi> Dampfmaſchinen, <hi rendition="#aq">b)</hi> Waſſer-<lb/> räder, <hi rendition="#aq">c)</hi> Turbinen, <hi rendition="#aq">d)</hi> andere Motoren. Zuſatz:<lb/> Bei den Motoren iſt auch zu unterſcheiden zwiſchen<lb/> den in Betrieb und den außer Betrieb ſtehenden;<lb/><hi rendition="#aq">e)</hi> die Anzahl der in der Induſtrie im Lohne<lb/> beſchäftigten Perſonen. Dieſe ſind nach folgenden<lb/> Unterſchiedsmerkmalen getrennt zu erheben und<lb/> auszuweiſen: Anzahl der im Induſtriebetriebe be-<lb/> ſchäftigten Perſonen (männlich, weiblich): 1. Direc-<lb/> toren, Betriebsleiter, Geſchäftsführer und Beamte;<lb/> 2. Werkmeiſter, Meiſter u. dgl.; 3. Arbeiter in<lb/> den Werkſtätten und im Lohne der Unternehmung;<lb/><hi rendition="#aq">a)</hi> jugendliche (unter 16 Jahren), <hi rendition="#aq">b)</hi> erwachſene;<lb/> 4. Arbeiter außerhalb der Werkſtätten, aber im<lb/> Lohne der Unternehmung beſchäftigt (Hausinduſtri-<lb/> elle, Arbeiter, Stückmeiſter, Sitzgeſellen).“ —<lb/> Dieſe Anträge werden nach einer Debatte, an der<lb/> ſich die Herren Dr. <hi rendition="#g">Kofler</hi> und kaiſerlicher<lb/> Rath Murnik betheiligen, angenommen. 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Zuſatz: Dieſe Induſtriezweige werden<lb/> ebenſo wie jene, wo die Productionsmengen er-<lb/> hoben und ausgewieſen werden ſollen, beſonders<lb/> beſtimmt werden. <hi rendition="#aq">c)</hi> Bei der Nachweiſung der<lb/> Werksvorrichtungen und Arbeitsmaſchinen iſt<lb/> immer zwiſchen ſolchen im Betrieb und außer<lb/> Betrieb zu unterſcheiden.“ — Mit der Annahme<lb/> dieſer Vorſchläge ſchloß die Sitzung.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Politiſche Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der<lb/> dentſch-böhmiſchen Landtags-Abgeordneten.)</hi> </head><lb/> <p>Samſtag Vormittags um 10 Uhr findet in<lb/> Prag die Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der<lb/> deutſch-böhmiſchen Landtagsabgeordneten ſtatt,<lb/> um den Bericht über die Ausgleichsverhandlungen<lb/> entgegenzunehmen. Die Sitzung dürfte ziemlich<lb/> lange dauern, allenfalls Nachmittags fortgeſetzt<lb/> werden. Die Verſammlung der deutſch-böhmiſchen<lb/> Landtagsabgeordneteu ſelbſt findet am Sonntag<lb/> Vormittags ſtatt. Den Bericht über die Wiener<lb/> Conferenzen und deren Ergebniſſe wird Abgeord-<lb/> neter Dr. v. Plener erſtatten. Sonntag Nach-<lb/> mittags um 2 Uhr verſammeln ſich im gräflich<lb/> Oswald Thun’ſchen Palais die Wähler des<lb/> deutſchböhmiſchen Großgrundbeſitzes. Auf den<lb/><cb/> vom Grafen Thun verſendeten Einladungen wird<lb/> als Gegenſtand der Verſammlung angegeben:<lb/> „1. Der Bericht über die in Wien ſtattgehabte<lb/> Conferenz; 2. Beſchlußfaſſung über die auf dieſer<lb/> Confereuz in Bezug auf den Großgrundbeſitz<lb/> getroffenen proviſoriſchen Abmachungen.“ Am<lb/> ſelben Tage finden auch die Verſammlungen<lb/> der alttſchechiſchen Landtagsabgeordneten und der<lb/> feudalen Großgrundbeſitzer ſtatt, und da auch<lb/> die Jungtſchechen, welche nach dem neueſten Be-<lb/> ſchluſſe der alttſchechiſchen Parteileitung von der<lb/> Theilnahme an der tſchechiſchen Abgeordnetenver-<lb/> ſammlung wieder ausgeſchloſſen werden, eine<lb/> Berathung für dieſen Tag einberufen, wird es<lb/> am Sonntag in Prag nicht weniger als fünf<lb/> Verſammlungen über den Ausgleich geben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der böhmiſche Landtag)</hi> </head> <p>iſt geſtern zu<lb/> ſeiner Nachſeſſion zuſammengetreten. 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Weiter la-<lb/> gen vor die Berichte des Legimations-Ausſchuſſes<lb/> auf Annullirung der Wahlen des Jungtſchechen<lb/> Tekly für Jungbunzlau-Weißwaſſer und des<lb/> Altſchechen Samec für Wittingau-Moldautein.<lb/> Der Landtag <hi rendition="#g">verificirte alle deutſchen<lb/> Wahlen.</hi> Zur <hi rendition="#g">Landes-Jubiläums-<lb/> Ausſtellung</hi> wird <hi rendition="#g">eine Landesſubven-<lb/> tion</hi> von 100.000 fl. votirt und das Anſuchen<lb/> an die Regierung beſchloſſen, die Ausſtellung zu<lb/> fördern und für dieſelbe eine Staatsſubvention<lb/> zu gewähren. Zum Schluſſe der Sitzung richte-<lb/> ten <hi rendition="#g">Vašatý</hi> und Genoſſen folgende Interpella-<lb/> tion an den Statthalter: Zu den Ausgleichs-<lb/> verhandlungen ſei eine Anzahl von Perſönlich-<lb/> keiten nach Wien geladen worden, und obgleich<lb/> dieſe Verhandlungen privaten Charakters geweſen<lb/> ſeien, ſei dennoch jede ſachliche Erörterung hierüber<lb/> und ſogar die Reproduction der in Wien unbe-<lb/> anſtändet gebliebenen Außerungen des „Deutſchen<lb/> Volksblattes“ in Prag confiscirt worden. Die<lb/> Interpellanten fragen, ob der Statthalter dieſen<lb/> Uebergriffen vorbeugen wolle. Auf der Tagesord-<lb/> nung der für heute anberaumten Sitzung ſtehen<lb/> minder belangreiche Gegenſtände.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Miniſterkrile in Spanien.)</hi> </head> <p>In der<lb/> geſtrigen Sitzung des ſpaniſchen Senates gab<lb/> Miniſter Sagaſta Erklärungen betreffend die<lb/> Miniſterkriſe. Der Miniſterpräſident hob hervor,<lb/> daß die Kriſis keinen politiſchen Character hatte<lb/> und daß die Bemühungen, unter den Liberalen<lb/> eine Verſöhnung herbeizuführen, erfolglos geweſen<lb/> ſeien. Der Senat nahm eine Adreſſe an die<lb/><cb/> Königin-Regentin aus Anlaß der Wiedergeneſung<lb/> des Königs an.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Im deutſchen Reichstage)</hi> </head> <p>begann geſtern<lb/> die zweite Leſung des Socialiſten-Geſetzes.<lb/> Windthorſt gab namens des Centrums die Er-<lb/> klärung ab, dasſelbe werde einem dauernden<lb/> Ausnahmsgeſetze nicht zuſtimmen, ſei aber, um<lb/> einen Uebergang zu ermöglichen, bereit, das Ge-<lb/> ſetz in der von der Commiſſion geänderten Faſ-<lb/> ſung, ohne Ausweiſungsbefugniß, für zwei Jahre<lb/> zu bewilligen. Die Special-Debatte gedieh bis<lb/> zum § 11, welcher das dauernde Verbot von<lb/> Zeitungen betrifft. (Siehe Telegramm.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Verſtärkung des ruſſiſchen Heeres.)</hi> </head><lb/> <p>Abermals iſt eine neue Verſtärkung des ruſſiſchen<lb/> Heeres im Zuge. Bereits im April vorigen Jahres<lb/> wurde die Zahl der Don’ſchen Koſaken-Regimenter<lb/> erſter Kategorie, die bis dahin fünfzehn betrug,<lb/> um zwei vermehrt. Dieſe Maßregel erfolgte, weil<lb/> die Neuformirung von drei neuen Armeecorps<lb/> (des 16., 17. und 18.) die Nothwendigkeit der<lb/> Vermehrung der ſogenannten Armee-Cavallerie<lb/> ergab. In der That wurde dazumal aus den<lb/> zwei neuerrichteten Don’ſchen Koſaken-Regimentern<lb/> erſter Linie Nr. 16 und 17, dem 1. Urup’ſchen<lb/> Reiter-Regiment des Kuban- und aus dem<lb/> 1. Wolga-Reiter-Regiment des Terek-Koſaken-<lb/> Heeres eine zweite combinirte Koſaken-Diviſion<lb/> gebildet und dieſe zuerſt nach Tſchugujew und<lb/> dann nach Kamieniec-Podolski an die öſterreichiſche<lb/> Grenze verlegt. Jedes Koſakenheer ſtellt aber<lb/> ebenſo viel Reiter-Regimenter zweiter und dritter<lb/> Kategorie als erſter Kategorie auf. Das Don’ſche<lb/> Koſakenheer hatte aber ſeit vorigem April zwar<lb/> 15 Reiter-Regimenter erſter, jedoch nur 15 zweiter<lb/> und 15 dritter Kategorie. Ein heute publicirter<lb/> Ukas des Czars ordnet nun die Erhöhung der<lb/> Don-Koſaken im Kriege nm vier Erſatz-Regi-<lb/> menter an, das heißt die zweite und die dritte<lb/> Kategorie werden nun ebenſo wie die erſte Kate-<lb/> gorie je 17 Regimenter zählen, und die Geſammt-<lb/> zahl der Don-Koſaken-Regimenter wird anſtatt<lb/> wie bisher 47 von jetzt ab 51 betragen. Die<lb/> erſte Kategorie der Koſakenheere iſt auch im<lb/> Frieden im Dienſte, während die Mannſchaften<lb/> der zweiten Kategorie unter Präſenthalten <supplied>de</supplied>r<lb/> Pferde und der Ausrüſtung im Frieden beur-<lb/> laubt ſind, ſo daß die Regimenter im Kriege<lb/> neu aufgeſtellt werden müſſen. Für die dritte<lb/> Kategorie endlich wird im Frieden nur die Aus-<lb/> rüſtung bereit gehalten, die Mannſchaften ſind<lb/> beurlanbt und die Pferde ſind nicht vorhanden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Correſpondenzen.</hi> </head><lb/> <div xml:id="kremsier1" next="#kremsier2" type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Kremſter,</hi> 23. 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Selbſt die von uns getroffenen und<lb/> ihm mitgetheilten Einleitungen zu einem Concerte<lb/> in Peſt, in welchem nur Compoſitionen von ihm<lb/> aufgeführt werden ſollten, konnten ihn zu keiner<lb/> Antwort vermögen.</p><lb/> <p>Als ich nach Beendigung meines Aufent-<lb/> haltes in Peſt nach Wien zurückgekehrt und es<lb/> mein Erſtes war, Schubert aufzuſuchen, löſte<lb/> ſich das Räthſel in betrübender Weiſe: der<lb/> Freund lag, gefährlich am Typhus erkrankt, zu<lb/> Bette. Unvergeßlich ſind mir ſeine Worte: „Ich<lb/> liege ſo ſchwer da, ich meine ich falle durch das<lb/> Bett.“ Ungeachtet ſeiner hiedurch bekundeten<lb/> außerordentlichen Schwäche, hielt er mich lange<lb/> Zeit bei ſich zurück, theilte mie noch verſchiedene<lb/> Pläne für die Zukunft mit und freute ſich ſehr<lb/> auf ſeine Geneſung um ſeine begonnene Oper:<lb/> „Der Graf von Gleichen“ Text von Bauernfeld<lb/> zu vollenden.</p><lb/> <p>Mich führte Tags darauf eine Dienſtreiſe<lb/> nach Darmſtadt, wo mir die Nachricht ſeines am<lb/> 19. November erfolgten Todes zukam und mich<lb/> auf das Tiefſte erſchütterte.</p><lb/> <p>Bei meiner Rückkehr nach Wien ruhte der<lb/><cb/> Freund bereits in ſeinem frühen Grabe am Wäh-<lb/> ringer Kirchhofe: mir blieb nur die Erinnerung an<lb/> zahlloſe ſchöne mit ihm verlebte Stunden und die<lb/> Ueberzeugung von der vollen Wahrheit der für<lb/> ihn von unſerem gemeinſchaftlichen Freunde<lb/> Grillparzer verfaßten Grabſchrift:</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">„Der Tod begrub hier einen reichen Beſitz.<lb/> Aber noch ſchönere Hoffnungen.</hi><lb/> <hi rendition="#c">Hier liegt<lb/><hi rendition="#b">Franz Schubert,</hi><lb/> geboren am 31. Jäuner 1797,<lb/> geſtorbeu am 19. 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Sehr häufig beſuchten in Wien an-<lb/> weſende Fremde dieſes Local, blos um Beethoven<lb/> zu ſehen.</p><lb/> <p>Mir war es vergönnt, ſeine nähere Be-<lb/> kanntſchaft im Streicher’ſchen Hauſe zu machen.<lb/> Dasſelbe war damals der Sammelplatz aller auf<lb/> Muſik einwirkenden Perſönlichkeiten; ſo kam es,<lb/> daß auch ich, wenn auch blos Organiſt und aus-<lb/> übender Clavierkünſtler, Zutritt fand.</p><lb/> <p>Eines Tages war ich allein dort und ſaß<lb/> am Flügel neben Nannete Streicher, welche eben<lb/> das große <hi rendition="#aq">B dur</hi>-Trio von Beethoven <hi rendition="#aq">op.</hi> 97<lb/> ſtudirte. Da trat plötzlich Beethoven, auf deſſen<lb/> Hausweſen Streicher viel Einfluß hatte, in das<lb/> Zimmer, eben als wir bis zum Anfange des<lb/> letzten Satzes gelangt waren. Er hörte unter<lb/> Anwendung des ſtets in ſeiner Hand befindlichen<lb/> Höhrrohres einige Augenblicke zu, zeigte ſich aber<lb/> alsbald mit dem zu zahmen Vortrage des Haupt-<lb/> motivs des Finale nicht einverſtanden, ſondern<lb/> beugte ſich über die Klavierſpielerin hinüber und<lb/> ſpielte ihr dasſelbe vor, worauf er ſich bald<lb/> wieder entfernte. Ich war von der Hoheit ſeiner<lb/> Erſcheinung, ſeinem energiſchen Auftreten und<lb/> der unmittelbaren Nähe ſeiner impoſanten Per-<lb/> ſönlichkeit in ſolchem Grade aufgeregt und erſchüt-<lb/> tert, daß ich geraume Zeit brauchte, bis ich wie-<lb/> der in ruhige Verfaſſung kam. Ein zweites Mal-<lb/> traf ich ihn bei dem berühmten Abbé Stadler,<lb/> dem Componiſten des Oratoriums „Das befreite<lb/> Jeruſalem“ und mehrerer Sonaten und Fugen,</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
verändert angenommen. Antrag 6. „Die von
allen Kammern und für alle Induſtriegruppen
durchzuführende detaillirte ſtatiſtiſche Beſchreibung
(III. a) der Fabriksbetriebe hat zu umfaſſen:
a) die Zahl der Unternehmungen, b) die Anzahl
und Pferdekräfte der Umtriebsmaſchinen (Motoren)
und zwar zerlegt in a) Dampfmaſchinen, b) Waſſer-
räder, c) Turbinen, d) andere Motoren. Zuſatz:
Bei den Motoren iſt auch zu unterſcheiden zwiſchen
den in Betrieb und den außer Betrieb ſtehenden;
e) die Anzahl der in der Induſtrie im Lohne
beſchäftigten Perſonen. Dieſe ſind nach folgenden
Unterſchiedsmerkmalen getrennt zu erheben und
auszuweiſen: Anzahl der im Induſtriebetriebe be-
ſchäftigten Perſonen (männlich, weiblich): 1. Direc-
toren, Betriebsleiter, Geſchäftsführer und Beamte;
2. Werkmeiſter, Meiſter u. dgl.; 3. Arbeiter in
den Werkſtätten und im Lohne der Unternehmung;
a) jugendliche (unter 16 Jahren), b) erwachſene;
4. Arbeiter außerhalb der Werkſtätten, aber im
Lohne der Unternehmung beſchäftigt (Hausinduſtri-
elle, Arbeiter, Stückmeiſter, Sitzgeſellen).“ —
Dieſe Anträge werden nach einer Debatte, an der
ſich die Herren Dr. Kofler und kaiſerlicher
Rath Murnik betheiligen, angenommen. Antrag
VII. a) „Von der Erhebung und Verarbeitung
der „Werksvorrichtungen und Arbeitsmaſchinen“
für alle fabriksmäßigen Betriebe iſt abzuſehen;
b) für jene Induſtriezweige, bei welchen die Auf-
nahme der Werksvorrichtungen zur Characteri-
ſirung unerläßlich und wo auch eine Specialiſirung
derſelben möglich iſt, ſind ſolche Aufnahmen vor-
zunehmen, bloße Summenangaben jedenfalls zu
unterlaſſen. Zuſatz: Dieſe Induſtriezweige werden
ebenſo wie jene, wo die Productionsmengen er-
hoben und ausgewieſen werden ſollen, beſonders
beſtimmt werden. c) Bei der Nachweiſung der
Werksvorrichtungen und Arbeitsmaſchinen iſt
immer zwiſchen ſolchen im Betrieb und außer
Betrieb zu unterſcheiden.“ — Mit der Annahme
dieſer Vorſchläge ſchloß die Sitzung.
Politiſche Nachrichten.
(Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der
dentſch-böhmiſchen Landtags-Abgeordneten.)
Samſtag Vormittags um 10 Uhr findet in
Prag die Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der
deutſch-böhmiſchen Landtagsabgeordneten ſtatt,
um den Bericht über die Ausgleichsverhandlungen
entgegenzunehmen. Die Sitzung dürfte ziemlich
lange dauern, allenfalls Nachmittags fortgeſetzt
werden. Die Verſammlung der deutſch-böhmiſchen
Landtagsabgeordneteu ſelbſt findet am Sonntag
Vormittags ſtatt. Den Bericht über die Wiener
Conferenzen und deren Ergebniſſe wird Abgeord-
neter Dr. v. Plener erſtatten. Sonntag Nach-
mittags um 2 Uhr verſammeln ſich im gräflich
Oswald Thun’ſchen Palais die Wähler des
deutſchböhmiſchen Großgrundbeſitzes. Auf den
vom Grafen Thun verſendeten Einladungen wird
als Gegenſtand der Verſammlung angegeben:
„1. Der Bericht über die in Wien ſtattgehabte
Conferenz; 2. Beſchlußfaſſung über die auf dieſer
Confereuz in Bezug auf den Großgrundbeſitz
getroffenen proviſoriſchen Abmachungen.“ Am
ſelben Tage finden auch die Verſammlungen
der alttſchechiſchen Landtagsabgeordneten und der
feudalen Großgrundbeſitzer ſtatt, und da auch
die Jungtſchechen, welche nach dem neueſten Be-
ſchluſſe der alttſchechiſchen Parteileitung von der
Theilnahme an der tſchechiſchen Abgeordnetenver-
ſammlung wieder ausgeſchloſſen werden, eine
Berathung für dieſen Tag einberufen, wird es
am Sonntag in Prag nicht weniger als fünf
Verſammlungen über den Ausgleich geben.
(Der böhmiſche Landtag) iſt geſtern zu
ſeiner Nachſeſſion zuſammengetreten. Im Einlaufe
befanden ſich mehrere Commiſſionsberichte, ferner
der Bericht betreffs der Grundſteuerbemeſſung,
welcher mit der Aufforderung an die Regierung
ſchließt: Dieſelbe möge bei der geplanten allge-
meinen Steuerreform die nothwendige Ermäßi-
gung der Steuerlaſt der Landwirthſchaft ent-
ſprechend berückſichtigen und die Art und Weiſe
in Erwägung ziehen wie wenigſtens ein Theil
der directen Steuern zur Deckung des Landes-
aufwandes verwendet werden könnte. Weiter la-
gen vor die Berichte des Legimations-Ausſchuſſes
auf Annullirung der Wahlen des Jungtſchechen
Tekly für Jungbunzlau-Weißwaſſer und des
Altſchechen Samec für Wittingau-Moldautein.
Der Landtag verificirte alle deutſchen
Wahlen. Zur Landes-Jubiläums-
Ausſtellung wird eine Landesſubven-
tion von 100.000 fl. votirt und das Anſuchen
an die Regierung beſchloſſen, die Ausſtellung zu
fördern und für dieſelbe eine Staatsſubvention
zu gewähren. Zum Schluſſe der Sitzung richte-
ten Vašatý und Genoſſen folgende Interpella-
tion an den Statthalter: Zu den Ausgleichs-
verhandlungen ſei eine Anzahl von Perſönlich-
keiten nach Wien geladen worden, und obgleich
dieſe Verhandlungen privaten Charakters geweſen
ſeien, ſei dennoch jede ſachliche Erörterung hierüber
und ſogar die Reproduction der in Wien unbe-
anſtändet gebliebenen Außerungen des „Deutſchen
Volksblattes“ in Prag confiscirt worden. Die
Interpellanten fragen, ob der Statthalter dieſen
Uebergriffen vorbeugen wolle. Auf der Tagesord-
nung der für heute anberaumten Sitzung ſtehen
minder belangreiche Gegenſtände.
(Die Miniſterkrile in Spanien.) In der
geſtrigen Sitzung des ſpaniſchen Senates gab
Miniſter Sagaſta Erklärungen betreffend die
Miniſterkriſe. Der Miniſterpräſident hob hervor,
daß die Kriſis keinen politiſchen Character hatte
und daß die Bemühungen, unter den Liberalen
eine Verſöhnung herbeizuführen, erfolglos geweſen
ſeien. Der Senat nahm eine Adreſſe an die
Königin-Regentin aus Anlaß der Wiedergeneſung
des Königs an.
(Im deutſchen Reichstage) begann geſtern
die zweite Leſung des Socialiſten-Geſetzes.
Windthorſt gab namens des Centrums die Er-
klärung ab, dasſelbe werde einem dauernden
Ausnahmsgeſetze nicht zuſtimmen, ſei aber, um
einen Uebergang zu ermöglichen, bereit, das Ge-
ſetz in der von der Commiſſion geänderten Faſ-
ſung, ohne Ausweiſungsbefugniß, für zwei Jahre
zu bewilligen. Die Special-Debatte gedieh bis
zum § 11, welcher das dauernde Verbot von
Zeitungen betrifft. (Siehe Telegramm.)
(Verſtärkung des ruſſiſchen Heeres.)
Abermals iſt eine neue Verſtärkung des ruſſiſchen
Heeres im Zuge. Bereits im April vorigen Jahres
wurde die Zahl der Don’ſchen Koſaken-Regimenter
erſter Kategorie, die bis dahin fünfzehn betrug,
um zwei vermehrt. Dieſe Maßregel erfolgte, weil
die Neuformirung von drei neuen Armeecorps
(des 16., 17. und 18.) die Nothwendigkeit der
Vermehrung der ſogenannten Armee-Cavallerie
ergab. In der That wurde dazumal aus den
zwei neuerrichteten Don’ſchen Koſaken-Regimentern
erſter Linie Nr. 16 und 17, dem 1. Urup’ſchen
Reiter-Regiment des Kuban- und aus dem
1. Wolga-Reiter-Regiment des Terek-Koſaken-
Heeres eine zweite combinirte Koſaken-Diviſion
gebildet und dieſe zuerſt nach Tſchugujew und
dann nach Kamieniec-Podolski an die öſterreichiſche
Grenze verlegt. Jedes Koſakenheer ſtellt aber
ebenſo viel Reiter-Regimenter zweiter und dritter
Kategorie als erſter Kategorie auf. Das Don’ſche
Koſakenheer hatte aber ſeit vorigem April zwar
15 Reiter-Regimenter erſter, jedoch nur 15 zweiter
und 15 dritter Kategorie. Ein heute publicirter
Ukas des Czars ordnet nun die Erhöhung der
Don-Koſaken im Kriege nm vier Erſatz-Regi-
menter an, das heißt die zweite und die dritte
Kategorie werden nun ebenſo wie die erſte Kate-
gorie je 17 Regimenter zählen, und die Geſammt-
zahl der Don-Koſaken-Regimenter wird anſtatt
wie bisher 47 von jetzt ab 51 betragen. Die
erſte Kategorie der Koſakenheere iſt auch im
Frieden im Dienſte, während die Mannſchaften
der zweiten Kategorie unter Präſenthalten der
Pferde und der Ausrüſtung im Frieden beur-
laubt ſind, ſo daß die Regimenter im Kriege
neu aufgeſtellt werden müſſen. Für die dritte
Kategorie endlich wird im Frieden nur die Aus-
rüſtung bereit gehalten, die Mannſchaften ſind
beurlanbt und die Pferde ſind nicht vorhanden.
Correſpondenzen.
Kremſter, 23. Jänner. [Orig.-Corr.] (Die
Influenza. — Leichenbegängniß.) Olmütz
iſt die Influenza los, Kremſier noch nicht; bei
uns treibt der böſe Gaſt noch immer ſein Un-
weſen, was aber die Nichterkrankten nicht hin-
Natürlich war es mein lebhafteſter Wunſch, daß
Schubert der erſten Aufführung anwohne.
Obwohl hiezu, von unſerem gemeinſchaftlichen
Freunde Anton Schindler, deſſen Schweſter
Sängerin in Peſt war, auf das dringendſte ein-
geladen erſchien Schubert nicht und gab auch
auf den ausführlichen Brief Schindlers keine
Antwort. Selbſt die von uns getroffenen und
ihm mitgetheilten Einleitungen zu einem Concerte
in Peſt, in welchem nur Compoſitionen von ihm
aufgeführt werden ſollten, konnten ihn zu keiner
Antwort vermögen.
Als ich nach Beendigung meines Aufent-
haltes in Peſt nach Wien zurückgekehrt und es
mein Erſtes war, Schubert aufzuſuchen, löſte
ſich das Räthſel in betrübender Weiſe: der
Freund lag, gefährlich am Typhus erkrankt, zu
Bette. Unvergeßlich ſind mir ſeine Worte: „Ich
liege ſo ſchwer da, ich meine ich falle durch das
Bett.“ Ungeachtet ſeiner hiedurch bekundeten
außerordentlichen Schwäche, hielt er mich lange
Zeit bei ſich zurück, theilte mie noch verſchiedene
Pläne für die Zukunft mit und freute ſich ſehr
auf ſeine Geneſung um ſeine begonnene Oper:
„Der Graf von Gleichen“ Text von Bauernfeld
zu vollenden.
Mich führte Tags darauf eine Dienſtreiſe
nach Darmſtadt, wo mir die Nachricht ſeines am
19. November erfolgten Todes zukam und mich
auf das Tiefſte erſchütterte.
Bei meiner Rückkehr nach Wien ruhte der
Freund bereits in ſeinem frühen Grabe am Wäh-
ringer Kirchhofe: mir blieb nur die Erinnerung an
zahlloſe ſchöne mit ihm verlebte Stunden und die
Ueberzeugung von der vollen Wahrheit der für
ihn von unſerem gemeinſchaftlichen Freunde
Grillparzer verfaßten Grabſchrift:
„Der Tod begrub hier einen reichen Beſitz.
Aber noch ſchönere Hoffnungen.
Hier liegt
Franz Schubert,
geboren am 31. Jäuner 1797,
geſtorbeu am 19. November 1823.“
Wenn mir Wien durch Gluck, Mozart, Haydn
und Beethoven geheiligt erſchien, ſo war insbe-
ſondere das damals ſchon ruhmgekrönte Wirken
des Letzteren für mich von dem höchſten Intereſſe.
Kein Wunder daher, daß es von dem erſten
Augenblick meines Berweilens in Wien an mein
größter Wunſch war, ihn zu ſehen und ſeine
perſönliche Bekanntſchaft zu machen.
Ihn zu ſehen war in den letzten Jahren
ſeines Lebens in dem Gaſthauſe „zur Eiche“ auf
der Brandſtatt regelmäßig jeden Samſtag Abends
Gelegenheit gegeben. Beethoven fand ſich dort
ein, um ſein Lieblingsgericht: Blutwurſt mit
Kartoffeln zu ſich zu nehmen, dazu Regensburger
Bier zu trinken und dann eine Pfeife Tabak zu
raucheu. Er hatte dort in einem Winkel ſein
Tiſchchen, an welches ſich aus Reſpect Niemand
weiter ſetzte. Sehr häufig beſuchten in Wien an-
weſende Fremde dieſes Local, blos um Beethoven
zu ſehen.
Mir war es vergönnt, ſeine nähere Be-
kanntſchaft im Streicher’ſchen Hauſe zu machen.
Dasſelbe war damals der Sammelplatz aller auf
Muſik einwirkenden Perſönlichkeiten; ſo kam es,
daß auch ich, wenn auch blos Organiſt und aus-
übender Clavierkünſtler, Zutritt fand.
Eines Tages war ich allein dort und ſaß
am Flügel neben Nannete Streicher, welche eben
das große B dur-Trio von Beethoven op. 97
ſtudirte. Da trat plötzlich Beethoven, auf deſſen
Hausweſen Streicher viel Einfluß hatte, in das
Zimmer, eben als wir bis zum Anfange des
letzten Satzes gelangt waren. Er hörte unter
Anwendung des ſtets in ſeiner Hand befindlichen
Höhrrohres einige Augenblicke zu, zeigte ſich aber
alsbald mit dem zu zahmen Vortrage des Haupt-
motivs des Finale nicht einverſtanden, ſondern
beugte ſich über die Klavierſpielerin hinüber und
ſpielte ihr dasſelbe vor, worauf er ſich bald
wieder entfernte. Ich war von der Hoheit ſeiner
Erſcheinung, ſeinem energiſchen Auftreten und
der unmittelbaren Nähe ſeiner impoſanten Per-
ſönlichkeit in ſolchem Grade aufgeregt und erſchüt-
tert, daß ich geraume Zeit brauchte, bis ich wie-
der in ruhige Verfaſſung kam. Ein zweites Mal-
traf ich ihn bei dem berühmten Abbé Stadler,
dem Componiſten des Oratoriums „Das befreite
Jeruſalem“ und mehrerer Sonaten und Fugen,
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