Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 22.01.1894.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] solche Operation sich nicht weniger als 50 Pfd.
Sterling (1000 Mark) bezahlen läßt. Der Herzog
von York ist übrigens nicht das einzige Mitglied
der englischen Königsfamilie, welches tätowirt
ist; in dieser künstlerischen Bethätigung hatte er
einen Vorgänger in seinem Oheim, dem Herzog
von Edinburgh, der jetzt in Sachsen-Coburg-
Gotha das Scepter führt; auch der Schwager des
Letzteren, der Großfürst Alexis von Rußland,
ist tätowirt. Einige der hervorragendsten Mit-
glieder des Hauses der Lords haben sich nach dem
Beispiele des künftigen Herrschers gleichfalls täto-
wiren lassen, die einen ließen sich einfach die
Anfangsbuchstaben ihrer Namen "eingraviren",
die anderen ihre Wappen, Adelskronen etc.

(Unter die Locomotive gekommen.)

Aus
Zwittau, 18. d. wird geschrieben: Auf dem
hiesigen Bahnhofe hat sich gestern, Mittwoch,
Früh ein schwerer Unglücksfall zugetragen, wobei
der hierselbst Bergstraße 19 wohnende Schaffner
Tischer leider sein Leben einbüßte. Der Beamte
war eben im Begriff, die Geleise zu überschreiten,
um sich nach dem Stationsgebäude zu begeben, als der
6·39 Uhr hier ankommende Löbauer Zug, dessen Ein-
fahrt von Tischer nicht bemerkt wurde, eintraf. Mit
voller Kraft wurde der Ahnungslose von der Maschine
erfaßt und so gewaltig zur Seite geschleudert,
daß er mit zerschmettertem Kopfe liegen blieb.
Tischer verstarb bald darauf. Der traurige Vor-
fall erregte nicht nur bei den ankommenden
Reisenden, sondern namentlich auch bei den Colle-
gen des Verunglückten die aufrichtigste Theil-
nahme.




Telegramme
des "Mährischen Tagblattes".

(Vom Correspondenz-Bureau.)

Frau Kronprinzessin-
Witwe Erzherzogin Stefanie ist gestern Abend
nach dreiwöchentlichem Aufenthalte von hier ab-
gereist. Zur Verabschiedung hatten sich der Ju-
stizminister Graf Schönborn und dessen Gemahlin,
der Bezirkshauptmann von Volosca, Fabiani und
der Curvorsteher Oberst v. Wachter, sowie die ge-
sammte hier anwesende Aristocratie eingefunden.
Ihre k. und k. Hoheit äußerte vollste Befriedi-
gung über ihren hiesigen Aufenthalt und ver-
sprach im April oder Mai wieder hierherzukommen.

Der Minister
des Innern genehmigte die Herausgabe einer
neuen, großen politisch-literarischen Zeitung ohne
Präventivcensur. Das Blatt wird unter dem
Titel "Russki Goles" (Russische Stimmen) er-
scheinen.

"Reuters Office"
meldet aus Cairo, daß das Decret, durch welches
die Erneuerung des gemischten Gerichtshofes auf
fernere fünf Jahre angeordnet werde, bereits in
jener Fassung redigirt sei und am 31. d. unter-
zeichnet werden soll.




Die Krise in Serbien.

(Privat.-Telegr. d.
"Mähr. Tagbl.")

Die Radicalen protestiren gegen
das Verbleiben König Milans in Belgrad.
Die meiste Aussicht für die zukünftige Cabinets-
bildung hat Simic. Der König erklärte
decidirt, er habe nur deshalb seinen Vater kommen
lassen, damit die verworrene Situation endlich
gelöst werde. Wenn Simic die Cabinetsbildung
nicht gelingt, dann ist die Aufhebung der
Verfassung
oder ein Militär-Regime
wahrscheinlich.




Nachtrag
Empfang bei Sr. kais. Hoheit, dem
Herrn Erzherzog Josef Ferdinand.


Heute Mittags hatten bei Sr. kais. Hoheit
dem Herrn Erzherzog Josef Ferdinand
die Ehre in Audienz empfangen zu werden: Das
hochwürdige getreue Metropolitancapitel
unter Führung des hochwürdigen Weihbischofs
Grafen Belrupt-Tyßac, der Gemeinde-
rath
der königl. Hauptstadt Olmütz unter Füh-
rung des Herrn Bürgermeisters Josef von
Engel, Herr Landesgerichtsrath Wozelka,
der Commandant des k. k. priv. bewaffneten
[Spaltenumbruch] Bürgercorps Herr Julius Trenkler und der
Commandant der Schützencompagnie Herr Rai-
mund Nietsche, Herr Staatsanwalt Dr.
Röder, Herr Bezirkscommissär Baron Heinold,
Herr Oberpostverwalter Bartl, Herr Ober-
postverwalter des Postamtes "Bahnhof Olmütz",
Jedlitschka und der Kammervorsteher des
Herrn Erzherzogs Eugen Herr Major v. Tabody.

[irrelevantes Material]

[Spaltenumbruch] ſolche Operation ſich nicht weniger als 50 Pfd.
Sterling (1000 Mark) bezahlen läßt. Der Herzog
von York iſt übrigens nicht das einzige Mitglied
der engliſchen Königsfamilie, welches tätowirt
iſt; in dieſer künſtleriſchen Bethätigung hatte er
einen Vorgänger in ſeinem Oheim, dem Herzog
von Edinburgh, der jetzt in Sachſen-Coburg-
Gotha das Scepter führt; auch der Schwager des
Letzteren, der Großfürſt Alexis von Rußland,
iſt tätowirt. Einige der hervorragendſten Mit-
glieder des Hauſes der Lords haben ſich nach dem
Beiſpiele des künftigen Herrſchers gleichfalls täto-
wiren laſſen, die einen ließen ſich einfach die
Anfangsbuchſtaben ihrer Namen „eingraviren“,
die anderen ihre Wappen, Adelskronen ꝛc.

(Unter die Locomotive gekommen.)

Aus
Zwittau, 18. d. wird geſchrieben: Auf dem
hieſigen Bahnhofe hat ſich geſtern, Mittwoch,
Früh ein ſchwerer Unglücksfall zugetragen, wobei
der hierſelbſt Bergſtraße 19 wohnende Schaffner
Tiſcher leider ſein Leben einbüßte. Der Beamte
war eben im Begriff, die Geleiſe zu überſchreiten,
um ſich nach dem Stationsgebäude zu begeben, als der
6·39 Uhr hier ankommende Löbauer Zug, deſſen Ein-
fahrt von Tiſcher nicht bemerkt wurde, eintraf. Mit
voller Kraft wurde der Ahnungsloſe von der Maſchine
erfaßt und ſo gewaltig zur Seite geſchleudert,
daß er mit zerſchmettertem Kopfe liegen blieb.
Tiſcher verſtarb bald darauf. Der traurige Vor-
fall erregte nicht nur bei den ankommenden
Reiſenden, ſondern namentlich auch bei den Colle-
gen des Verunglückten die aufrichtigſte Theil-
nahme.




Telegramme
des „Mähriſchen Tagblattes“.

(Vom Correſpondenz-Bureau.)

Frau Kronprinzeſſin-
Witwe Erzherzogin Stefanie iſt geſtern Abend
nach dreiwöchentlichem Aufenthalte von hier ab-
gereiſt. Zur Verabſchiedung hatten ſich der Ju-
ſtizminiſter Graf Schönborn und deſſen Gemahlin,
der Bezirkshauptmann von Volosca, Fabiani und
der Curvorſteher Oberſt v. Wachter, ſowie die ge-
ſammte hier anweſende Ariſtocratie eingefunden.
Ihre k. und k. Hoheit äußerte vollſte Befriedi-
gung über ihren hieſigen Aufenthalt und ver-
ſprach im April oder Mai wieder hierherzukommen.

Der Miniſter
des Innern genehmigte die Herausgabe einer
neuen, großen politiſch-literariſchen Zeitung ohne
Präventivcenſur. Das Blatt wird unter dem
Titel „Russki Goles“ (Ruſſiſche Stimmen) er-
ſcheinen.

„Reuters Office“
meldet aus Cairo, daß das Decret, durch welches
die Erneuerung des gemiſchten Gerichtshofes auf
fernere fünf Jahre angeordnet werde, bereits in
jener Faſſung redigirt ſei und am 31. d. unter-
zeichnet werden ſoll.




Die Kriſe in Serbien.

(Privat.-Telegr. d.
„Mähr. Tagbl.“)

Die Radicalen proteſtiren gegen
das Verbleiben König Milans in Belgrad.
Die meiſte Ausſicht für die zukünftige Cabinets-
bildung hat Simic. Der König erklärte
decidirt, er habe nur deshalb ſeinen Vater kommen
laſſen, damit die verworrene Situation endlich
gelöſt werde. Wenn Simic die Cabinetsbildung
nicht gelingt, dann iſt die Aufhebung der
Verfaſſung
oder ein Militär-Regime
wahrſcheinlich.




Nachtrag
Empfang bei Sr. kaiſ. Hoheit, dem
Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand.


Heute Mittags hatten bei Sr. kaiſ. Hoheit
dem Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand
die Ehre in Audienz empfangen zu werden: Das
hochwürdige getreue Metropolitancapitel
unter Führung des hochwürdigen Weihbiſchofs
Grafen Belrupt-Tyßac, der Gemeinde-
rath
der königl. Hauptſtadt Olmütz unter Füh-
rung des Herrn Bürgermeiſters Joſef von
Engel, Herr Landesgerichtsrath Wozelka,
der Commandant des k. k. priv. bewaffneten
[Spaltenumbruch] Bürgercorps Herr Julius Trenkler und der
Commandant der Schützencompagnie Herr Rai-
mund Nietſche, Herr Staatsanwalt Dr.
Röder, Herr Bezirkscommiſſär Baron Heinold,
Herr Oberpoſtverwalter Bartl, Herr Ober-
poſtverwalter des Poſtamtes „Bahnhof Olmütz“,
Jedlitſchka und der Kammervorſteher des
Herrn Erzherzogs Eugen Herr Major v. Tabody.

[irrelevantes Material]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jVarious" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/><cb/>
&#x017F;olche Operation &#x017F;ich nicht weniger als 50 Pfd.<lb/>
Sterling (1000 Mark) bezahlen läßt. Der Herzog<lb/>
von York i&#x017F;t übrigens nicht das einzige Mitglied<lb/>
der engli&#x017F;chen Königsfamilie, welches tätowirt<lb/>
i&#x017F;t; in die&#x017F;er kün&#x017F;tleri&#x017F;chen Bethätigung hatte er<lb/>
einen Vorgänger in &#x017F;einem Oheim, dem Herzog<lb/>
von Edinburgh, der jetzt in Sach&#x017F;en-Coburg-<lb/>
Gotha das Scepter führt; auch der Schwager des<lb/>
Letzteren, der Großfür&#x017F;t Alexis von Rußland,<lb/>
i&#x017F;t tätowirt. Einige der hervorragend&#x017F;ten Mit-<lb/>
glieder des Hau&#x017F;es der Lords haben &#x017F;ich nach dem<lb/>
Bei&#x017F;piele des künftigen Herr&#x017F;chers gleichfalls täto-<lb/>
wiren la&#x017F;&#x017F;en, die einen ließen &#x017F;ich einfach die<lb/>
Anfangsbuch&#x017F;taben ihrer Namen &#x201E;eingraviren&#x201C;,<lb/>
die anderen ihre Wappen, Adelskronen &#xA75B;c.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Unter die Locomotive gekommen.)</hi> </head>
          <p>Aus<lb/>
Zwittau, 18. d. wird ge&#x017F;chrieben: Auf dem<lb/>
hie&#x017F;igen Bahnhofe hat &#x017F;ich ge&#x017F;tern, Mittwoch,<lb/>
Früh ein &#x017F;chwerer Unglücksfall zugetragen, wobei<lb/>
der hier&#x017F;elb&#x017F;t Berg&#x017F;traße 19 wohnende Schaffner<lb/>
Ti&#x017F;cher leider &#x017F;ein Leben einbüßte. Der Beamte<lb/>
war eben im Begriff, die Gelei&#x017F;e zu über&#x017F;chreiten,<lb/>
um &#x017F;ich nach dem Stationsgebäude zu begeben, als der<lb/>
6·39 Uhr hier ankommende Löbauer Zug, de&#x017F;&#x017F;en Ein-<lb/>
fahrt von Ti&#x017F;cher nicht bemerkt wurde, eintraf. Mit<lb/>
voller Kraft wurde der Ahnungslo&#x017F;e von der Ma&#x017F;chine<lb/>
erfaßt und &#x017F;o gewaltig zur Seite ge&#x017F;chleudert,<lb/>
daß er mit zer&#x017F;chmettertem Kopfe liegen blieb.<lb/>
Ti&#x017F;cher ver&#x017F;tarb bald darauf. Der traurige Vor-<lb/>
fall erregte nicht nur bei den ankommenden<lb/>
Rei&#x017F;enden, &#x017F;ondern namentlich auch bei den Colle-<lb/>
gen des Verunglückten die aufrichtig&#x017F;te Theil-<lb/>
nahme.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jVarious" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Telegramme<lb/>
des &#x201E;Mähri&#x017F;chen Tagblattes&#x201C;.</hi> </head><lb/>
        <bibl> <hi rendition="#b">(Vom Corre&#x017F;pondenz-Bureau.)</hi> </bibl><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <dateline><hi rendition="#b">Abbazia,</hi> 21. Jänner.</dateline>
          <p>Frau Kronprinze&#x017F;&#x017F;in-<lb/>
Witwe Erzherzogin Stefanie i&#x017F;t ge&#x017F;tern Abend<lb/>
nach dreiwöchentlichem Aufenthalte von hier ab-<lb/>
gerei&#x017F;t. Zur Verab&#x017F;chiedung hatten &#x017F;ich der Ju-<lb/>
&#x017F;tizmini&#x017F;ter Graf Schönborn und de&#x017F;&#x017F;en Gemahlin,<lb/>
der Bezirkshauptmann von Volosca, Fabiani und<lb/>
der Curvor&#x017F;teher Ober&#x017F;t v. Wachter, &#x017F;owie die ge-<lb/>
&#x017F;ammte hier anwe&#x017F;ende Ari&#x017F;tocratie eingefunden.<lb/>
Ihre k. und k. Hoheit äußerte voll&#x017F;te Befriedi-<lb/>
gung über ihren hie&#x017F;igen Aufenthalt und ver-<lb/>
&#x017F;prach im April oder Mai wieder hierherzukommen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <dateline><hi rendition="#b">Petersburg,</hi> 21. Jänner.</dateline>
          <p>Der Mini&#x017F;ter<lb/>
des Innern genehmigte die Herausgabe einer<lb/>
neuen, großen politi&#x017F;ch-literari&#x017F;chen Zeitung ohne<lb/>
Präventivcen&#x017F;ur. Das Blatt wird unter dem<lb/>
Titel <hi rendition="#aq">&#x201E;Russki Goles&#x201C;</hi> (Ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che Stimmen) er-<lb/>
&#x017F;cheinen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 31. Jänner.</dateline>
          <p>&#x201E;Reuters Office&#x201C;<lb/>
meldet aus Cairo, daß das Decret, durch welches<lb/>
die Erneuerung des gemi&#x017F;chten Gerichtshofes auf<lb/>
fernere fünf Jahre angeordnet werde, bereits in<lb/>
jener Fa&#x017F;&#x017F;ung redigirt &#x017F;ei und am 31. d. unter-<lb/>
zeichnet werden &#x017F;oll.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die Kri&#x017F;e in Serbien.</hi> </head><lb/>
          <dateline><hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 22. Jänner.</dateline>
          <bibl>(Privat.-Telegr. d.<lb/>
&#x201E;Mähr. Tagbl.&#x201C;)</bibl>
          <p>Die Radicalen prote&#x017F;tiren gegen<lb/>
das Verbleiben <hi rendition="#g">König Milans</hi> in Belgrad.<lb/>
Die mei&#x017F;te Aus&#x017F;icht für die zukünftige Cabinets-<lb/>
bildung hat <hi rendition="#g">Simic.</hi> Der <hi rendition="#g">König</hi> erklärte<lb/>
decidirt, er habe nur deshalb &#x017F;einen Vater kommen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, damit die verworrene Situation endlich<lb/>
gelö&#x017F;t werde. Wenn Simic die Cabinetsbildung<lb/>
nicht gelingt, dann i&#x017F;t die <hi rendition="#g">Aufhebung der<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;ung</hi> oder ein <hi rendition="#g">Militär-Regime</hi><lb/>
wahr&#x017F;cheinlich.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Nachtrag<lb/>
Empfang bei Sr. kai&#x017F;. Hoheit, dem<lb/>
Herrn Erzherzog Jo&#x017F;ef Ferdinand.</hi> </head><lb/>
        <dateline><hi rendition="#g">Olmütz,</hi> 22. Jänner.</dateline><lb/>
        <p>Heute Mittags hatten bei Sr. kai&#x017F;. Hoheit<lb/>
dem Herrn <hi rendition="#g">Erzherzog Jo&#x017F;ef Ferdinand</hi><lb/>
die Ehre in Audienz empfangen zu werden: Das<lb/>
hochwürdige getreue <hi rendition="#g">Metropolitancapitel</hi><lb/>
unter Führung des hochwürdigen Weihbi&#x017F;chofs<lb/>
Grafen <hi rendition="#g">Belrupt-Tyßac,</hi> der <hi rendition="#g">Gemeinde-<lb/>
rath</hi> der königl. Haupt&#x017F;tadt Olmütz unter Füh-<lb/>
rung des Herrn Bürgermei&#x017F;ters Jo&#x017F;ef von<lb/><hi rendition="#g">Engel,</hi> Herr Landesgerichtsrath <hi rendition="#g">Wozelka,</hi><lb/>
der Commandant des k. k. priv. bewaffneten<lb/><cb/>
Bürgercorps Herr Julius <hi rendition="#g">Trenkler</hi> und der<lb/>
Commandant der Schützencompagnie Herr Rai-<lb/>
mund <hi rendition="#g">Niet&#x017F;che,</hi> Herr Staatsanwalt Dr.<lb/><hi rendition="#g">Röder,</hi> Herr Bezirkscommi&#x017F;&#x017F;är Baron <hi rendition="#g">Heinold,</hi><lb/>
Herr Oberpo&#x017F;tverwalter <hi rendition="#g">Bartl,</hi> Herr Ober-<lb/>
po&#x017F;tverwalter des Po&#x017F;tamtes &#x201E;Bahnhof Olmütz&#x201C;,<lb/><hi rendition="#g">Jedlit&#x017F;chka</hi> und der Kammervor&#x017F;teher des<lb/>
Herrn Erzherzogs Eugen Herr Major v. <hi rendition="#g">Tabody.</hi> </p>
      </div><lb/>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[7]/0007] ſolche Operation ſich nicht weniger als 50 Pfd. Sterling (1000 Mark) bezahlen läßt. Der Herzog von York iſt übrigens nicht das einzige Mitglied der engliſchen Königsfamilie, welches tätowirt iſt; in dieſer künſtleriſchen Bethätigung hatte er einen Vorgänger in ſeinem Oheim, dem Herzog von Edinburgh, der jetzt in Sachſen-Coburg- Gotha das Scepter führt; auch der Schwager des Letzteren, der Großfürſt Alexis von Rußland, iſt tätowirt. Einige der hervorragendſten Mit- glieder des Hauſes der Lords haben ſich nach dem Beiſpiele des künftigen Herrſchers gleichfalls täto- wiren laſſen, die einen ließen ſich einfach die Anfangsbuchſtaben ihrer Namen „eingraviren“, die anderen ihre Wappen, Adelskronen ꝛc. (Unter die Locomotive gekommen.) Aus Zwittau, 18. d. wird geſchrieben: Auf dem hieſigen Bahnhofe hat ſich geſtern, Mittwoch, Früh ein ſchwerer Unglücksfall zugetragen, wobei der hierſelbſt Bergſtraße 19 wohnende Schaffner Tiſcher leider ſein Leben einbüßte. Der Beamte war eben im Begriff, die Geleiſe zu überſchreiten, um ſich nach dem Stationsgebäude zu begeben, als der 6·39 Uhr hier ankommende Löbauer Zug, deſſen Ein- fahrt von Tiſcher nicht bemerkt wurde, eintraf. Mit voller Kraft wurde der Ahnungsloſe von der Maſchine erfaßt und ſo gewaltig zur Seite geſchleudert, daß er mit zerſchmettertem Kopfe liegen blieb. Tiſcher verſtarb bald darauf. Der traurige Vor- fall erregte nicht nur bei den ankommenden Reiſenden, ſondern namentlich auch bei den Colle- gen des Verunglückten die aufrichtigſte Theil- nahme. Telegramme des „Mähriſchen Tagblattes“. (Vom Correſpondenz-Bureau.) Abbazia, 21. Jänner. Frau Kronprinzeſſin- Witwe Erzherzogin Stefanie iſt geſtern Abend nach dreiwöchentlichem Aufenthalte von hier ab- gereiſt. Zur Verabſchiedung hatten ſich der Ju- ſtizminiſter Graf Schönborn und deſſen Gemahlin, der Bezirkshauptmann von Volosca, Fabiani und der Curvorſteher Oberſt v. Wachter, ſowie die ge- ſammte hier anweſende Ariſtocratie eingefunden. Ihre k. und k. Hoheit äußerte vollſte Befriedi- gung über ihren hieſigen Aufenthalt und ver- ſprach im April oder Mai wieder hierherzukommen. Petersburg, 21. Jänner. Der Miniſter des Innern genehmigte die Herausgabe einer neuen, großen politiſch-literariſchen Zeitung ohne Präventivcenſur. Das Blatt wird unter dem Titel „Russki Goles“ (Ruſſiſche Stimmen) er- ſcheinen. London, 31. Jänner. „Reuters Office“ meldet aus Cairo, daß das Decret, durch welches die Erneuerung des gemiſchten Gerichtshofes auf fernere fünf Jahre angeordnet werde, bereits in jener Faſſung redigirt ſei und am 31. d. unter- zeichnet werden ſoll. Die Kriſe in Serbien. Belgrad, 22. Jänner. (Privat.-Telegr. d. „Mähr. Tagbl.“) Die Radicalen proteſtiren gegen das Verbleiben König Milans in Belgrad. Die meiſte Ausſicht für die zukünftige Cabinets- bildung hat Simic. Der König erklärte decidirt, er habe nur deshalb ſeinen Vater kommen laſſen, damit die verworrene Situation endlich gelöſt werde. Wenn Simic die Cabinetsbildung nicht gelingt, dann iſt die Aufhebung der Verfaſſung oder ein Militär-Regime wahrſcheinlich. Nachtrag Empfang bei Sr. kaiſ. Hoheit, dem Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand. Olmütz, 22. Jänner. Heute Mittags hatten bei Sr. kaiſ. Hoheit dem Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand die Ehre in Audienz empfangen zu werden: Das hochwürdige getreue Metropolitancapitel unter Führung des hochwürdigen Weihbiſchofs Grafen Belrupt-Tyßac, der Gemeinde- rath der königl. Hauptſtadt Olmütz unter Füh- rung des Herrn Bürgermeiſters Joſef von Engel, Herr Landesgerichtsrath Wozelka, der Commandant des k. k. priv. bewaffneten Bürgercorps Herr Julius Trenkler und der Commandant der Schützencompagnie Herr Rai- mund Nietſche, Herr Staatsanwalt Dr. Röder, Herr Bezirkscommiſſär Baron Heinold, Herr Oberpoſtverwalter Bartl, Herr Ober- poſtverwalter des Poſtamtes „Bahnhof Olmütz“, Jedlitſchka und der Kammervorſteher des Herrn Erzherzogs Eugen Herr Major v. Tabody. _

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches17_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches17_1894/7
Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 22.01.1894, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches17_1894/7>, abgerufen am 23.11.2024.