Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 22.01.1894.[Spaltenumbruch]
solche Operation sich nicht weniger als 50 Pfd. (Unter die Locomotive gekommen.) Aus Telegramme des "Mährischen Tagblattes". (Vom Correspondenz-Bureau.) Abbazia, 21. Jänner. Frau Kronprinzessin- Petersburg, 21. Jänner. Der Minister London, 31. Jänner. "Reuters Office" Die Krise in Serbien. Belgrad, 22. Jänner. (Privat.-Telegr. d. "Mähr. Tagbl.") Die Radicalen protestiren gegen Nachtrag Empfang bei Sr. kais. Hoheit, dem Herrn Erzherzog Josef Ferdinand. Olmütz, 22. Jänner. Heute Mittags hatten bei Sr. kais. Hoheit [irrelevantes Material]
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ſolche Operation ſich nicht weniger als 50 Pfd. (Unter die Locomotive gekommen.) Aus Telegramme des „Mähriſchen Tagblattes“. (Vom Correſpondenz-Bureau.) Abbazia, 21. Jänner. Frau Kronprinzeſſin- Petersburg, 21. Jänner. Der Miniſter London, 31. Jänner. „Reuters Office“ Die Kriſe in Serbien. Belgrad, 22. Jänner. (Privat.-Telegr. d. „Mähr. Tagbl.“) Die Radicalen proteſtiren gegen Nachtrag Empfang bei Sr. kaiſ. Hoheit, dem Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand. Olmütz, 22. Jänner. Heute Mittags hatten bei Sr. kaiſ. Hoheit [irrelevantes Material]
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ſolche Operation ſich nicht weniger als 50 Pfd.
Sterling (1000 Mark) bezahlen läßt. Der Herzog
von York iſt übrigens nicht das einzige Mitglied
der engliſchen Königsfamilie, welches tätowirt
iſt; in dieſer künſtleriſchen Bethätigung hatte er
einen Vorgänger in ſeinem Oheim, dem Herzog
von Edinburgh, der jetzt in Sachſen-Coburg-
Gotha das Scepter führt; auch der Schwager des
Letzteren, der Großfürſt Alexis von Rußland,
iſt tätowirt. Einige der hervorragendſten Mit-
glieder des Hauſes der Lords haben ſich nach dem
Beiſpiele des künftigen Herrſchers gleichfalls täto-
wiren laſſen, die einen ließen ſich einfach die
Anfangsbuchſtaben ihrer Namen „eingraviren“,
die anderen ihre Wappen, Adelskronen ꝛc.
(Unter die Locomotive gekommen.) Aus
Zwittau, 18. d. wird geſchrieben: Auf dem
hieſigen Bahnhofe hat ſich geſtern, Mittwoch,
Früh ein ſchwerer Unglücksfall zugetragen, wobei
der hierſelbſt Bergſtraße 19 wohnende Schaffner
Tiſcher leider ſein Leben einbüßte. Der Beamte
war eben im Begriff, die Geleiſe zu überſchreiten,
um ſich nach dem Stationsgebäude zu begeben, als der
6·39 Uhr hier ankommende Löbauer Zug, deſſen Ein-
fahrt von Tiſcher nicht bemerkt wurde, eintraf. Mit
voller Kraft wurde der Ahnungsloſe von der Maſchine
erfaßt und ſo gewaltig zur Seite geſchleudert,
daß er mit zerſchmettertem Kopfe liegen blieb.
Tiſcher verſtarb bald darauf. Der traurige Vor-
fall erregte nicht nur bei den ankommenden
Reiſenden, ſondern namentlich auch bei den Colle-
gen des Verunglückten die aufrichtigſte Theil-
nahme.
Telegramme
des „Mähriſchen Tagblattes“.
(Vom Correſpondenz-Bureau.)
Abbazia, 21. Jänner. Frau Kronprinzeſſin-
Witwe Erzherzogin Stefanie iſt geſtern Abend
nach dreiwöchentlichem Aufenthalte von hier ab-
gereiſt. Zur Verabſchiedung hatten ſich der Ju-
ſtizminiſter Graf Schönborn und deſſen Gemahlin,
der Bezirkshauptmann von Volosca, Fabiani und
der Curvorſteher Oberſt v. Wachter, ſowie die ge-
ſammte hier anweſende Ariſtocratie eingefunden.
Ihre k. und k. Hoheit äußerte vollſte Befriedi-
gung über ihren hieſigen Aufenthalt und ver-
ſprach im April oder Mai wieder hierherzukommen.
Petersburg, 21. Jänner. Der Miniſter
des Innern genehmigte die Herausgabe einer
neuen, großen politiſch-literariſchen Zeitung ohne
Präventivcenſur. Das Blatt wird unter dem
Titel „Russki Goles“ (Ruſſiſche Stimmen) er-
ſcheinen.
London, 31. Jänner. „Reuters Office“
meldet aus Cairo, daß das Decret, durch welches
die Erneuerung des gemiſchten Gerichtshofes auf
fernere fünf Jahre angeordnet werde, bereits in
jener Faſſung redigirt ſei und am 31. d. unter-
zeichnet werden ſoll.
Die Kriſe in Serbien.
Belgrad, 22. Jänner. (Privat.-Telegr. d.
„Mähr. Tagbl.“) Die Radicalen proteſtiren gegen
das Verbleiben König Milans in Belgrad.
Die meiſte Ausſicht für die zukünftige Cabinets-
bildung hat Simic. Der König erklärte
decidirt, er habe nur deshalb ſeinen Vater kommen
laſſen, damit die verworrene Situation endlich
gelöſt werde. Wenn Simic die Cabinetsbildung
nicht gelingt, dann iſt die Aufhebung der
Verfaſſung oder ein Militär-Regime
wahrſcheinlich.
Nachtrag
Empfang bei Sr. kaiſ. Hoheit, dem
Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand.
Olmütz, 22. Jänner.
Heute Mittags hatten bei Sr. kaiſ. Hoheit
dem Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand
die Ehre in Audienz empfangen zu werden: Das
hochwürdige getreue Metropolitancapitel
unter Führung des hochwürdigen Weihbiſchofs
Grafen Belrupt-Tyßac, der Gemeinde-
rath der königl. Hauptſtadt Olmütz unter Füh-
rung des Herrn Bürgermeiſters Joſef von
Engel, Herr Landesgerichtsrath Wozelka,
der Commandant des k. k. priv. bewaffneten
Bürgercorps Herr Julius Trenkler und der
Commandant der Schützencompagnie Herr Rai-
mund Nietſche, Herr Staatsanwalt Dr.
Röder, Herr Bezirkscommiſſär Baron Heinold,
Herr Oberpoſtverwalter Bartl, Herr Ober-
poſtverwalter des Poſtamtes „Bahnhof Olmütz“,
Jedlitſchka und der Kammervorſteher des
Herrn Erzherzogs Eugen Herr Major v. Tabody.
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