Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 22.01.1894.[Spaltenumbruch]
geschriebenen Platzes in der Max-Josef-Bürger- (Hausherrenverein.) Die Jahresversamm- (General-Versammlung der Kranken- cassa des Handelsgremiums in Olmütz.) Gestern, den 21. d., Nachmittags fand im [Spaltenumbruch] (Promenade-Concert im städt. Redonten- saale.) Das gestern Nachmittags im städt. Re- (Benefice-Vorstellung) Uebermorgen fin- (Das Gastspiel des Herrn Henry Mohwinkel am Brünner Stadttheater.) Man (Militärconcert im "Hotel Birne".) Das gestrige Concert einer A[b]theilung der Capelle (Vom Fasching.) Die officielle Zeit der (Veteranen-Ball.) Der am 20. d. M. (Die Masken-Redonte,) welche gestern (Dislocations Veränderung.) Im Laufe (Der Lusterbrand im städt. Redonten- saale.) Es war 5 Minuten nach halb 2 Uhr (General-Versammlung der Spar- und Vorschußcassa des Gewerbevereines.) Wir (Verbotene Volksversammlung.) Ge- (Gefunden) wurde anläßlich des Frauen- [Spaltenumbruch]
geſchriebenen Platzes in der Max-Joſef-Bürger- (Hausherrenverein.) Die Jahresverſamm- (General-Verſammlung der Kranken- caſſa des Handelsgremiums in Olmütz.) Geſtern, den 21. d., Nachmittags fand im [Spaltenumbruch] (Promenade-Concert im ſtädt. Redonten- ſaale.) Das geſtern Nachmittags im ſtädt. Re- (Benefice-Vorſtellung) Uebermorgen fin- (Das Gaſtſpiel des Herrn Henry Mohwinkel am Brünner Stadttheater.) Man (Militärconcert im „Hotel Birne“.) Das geſtrige Concert einer A[b]theilung der Capelle (Vom Faſching.) Die officielle Zeit der (Veteranen-Ball.) Der am 20. d. M. (Die Masken-Redonte,) welche geſtern (Dislocations Veränderung.) Im Laufe (Der Luſterbrand im ſtädt. Redonten- ſaale.) Es war 5 Minuten nach halb 2 Uhr (General-Verſammlung der Spar- und Vorſchußcaſſa des Gewerbevereines.) Wir (Verbotene Volksverſammlung.) Ge- (Gefunden) wurde anläßlich des Frauen- <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0005" n="[5]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a3b" prev="#a3a" type="jArticle" n="2"> <p>geſchriebenen Platzes in der Max-Joſef-Bürger-<lb/> ſtiftung. — Bericht der 2. Section über das<lb/> Geſuch des beim Holzfällen im Reviere Mautzen-<lb/> dorf verletzten Taglöhners Frz. Eibich. — Be-<lb/> richt der 2. Section über das Geſuch einer ſtädt.<lb/> Beamtenswaiſe um Unterſtützung. — Bericht der<lb/> 2. Section über die Bewerbung um das erle-<lb/> digte Apollonia Werner’ſche Stipendium. —<lb/> Bericht des Gemeinderathes über die Erwerbung<lb/> eines geeigneten Platzes (Realität „zur Spitz“)<lb/> für die Anlage eines Schlachtviehmarktes. —<lb/> Bericht der 1. Section über die Ausrüſtung der<lb/> ſtädt. Berufsfeuerwehr. — Bericht der 3. Section<lb/> über ein Geſuch um das Bürgerrecht. (2. Lſg)<lb/> — Bericht der 3. Section über ein Geſuch um<lb/> das Heimat- und Bürgerrecht. (2. Leſung.) —<lb/> Bericht der 1. Section über die Eingabe des<lb/> ſeinerzeitigen Gemeinderathes Herrn Wilh. Lang,<lb/> betreffend die Geſchäftsgebahrung in den ſtädt.<lb/> Induſtriewerken. (2. Leſung.) — Bericht der<lb/> 3. Section über das Geſuch des ſtädt. Steuer-<lb/> einnehmers Herrn J. Brabletz um Gehaltserhö-<lb/> hung. (2. Leſung.) — Bericht der 3. Section<lb/> über das Geſuch des prov. Amtspractikanten<lb/> Victor Thometſchek um definitive Anſtellung.<lb/> (2. Leſung.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Hausherrenverein.)</hi> </head> <p>Die Jahresverſamm-<lb/> lung des hieſigen Hausherrenvereins, welche für<lb/> geſtern einberufen war, konnte wegen ungenügender<lb/> Theilnahme der Mitglieder dieſes Vereins nicht<lb/> abgehalten werden. Von nahezu 200 Mitgliedern<lb/> waren bloß 38 erſchienen, während zur Beſchluß-<lb/> faſſung die Anweſenheit von 40 Mitgliedern er-<lb/> forderlich iſt. Der Ausſchuß wird für nächſten<lb/> Sonntag eine neuerliche Verſammlung der Mit-<lb/> glieder einberufen, welcher zu Beſchlußfaſſungen<lb/> nicht mehr die Anweſenheit eines Fünftheils<lb/> der Mitglieder erforderlich iſt. Es wäre<lb/> jedoch wünſchenswerth, daß die Vereinsmit-<lb/> glieder ſich trotzdem zahlreich einfinden wür-<lb/> den. Die Olmützer Hausherren ſind nicht auf<lb/> Roſen gebettet und haben gerade jetzt, wo die<lb/> Frage der Stadterweiterung auf der Tagesord-<lb/> nung ſteht, alle Urſache, ihre Intereſſen energiſch<lb/> zu wahren. Im Hausherrenvereine beſitzen ſie nun<lb/> das dazu geeignete Organ, deſſen Bemühen aber<lb/> nur dann von Erfolg ſein kann, wenn ſeine Mit-<lb/> glieder an ſeinen Beſtrebungen Antheil nehmen.<lb/> Es iſt deßhalb auch bedauerlich, daß die Herren<lb/> Fichtner, Mitſchka und Sachs eben jetzt erklärt<lb/> haben, eine Stelle in der Leitung des Vereins<lb/> nicht wieder annehmen zu wollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(General-Verſammlung der Kranken-<lb/> caſſa des Handelsgremiums in Olmütz.)</hi> </head><lb/> <p>Geſtern, den 21. d., Nachmittags fand im<lb/> Sitzungsſaale des Gemeinderathes die 7. ordent-<lb/> liche General-Verſammlung der Krankencaſſa des<lb/> hieſigen Handelsgremiums in Gegenwart des<lb/> Gremial-Vorſtandes Herrn k. u. k. Hoflieferanten<lb/> Otto <hi rendition="#g">Hübl,</hi> der Gremialmitglieder Herren<lb/> Wilh. <hi rendition="#g">Lang,</hi> M. <hi rendition="#g">Wödl,</hi> Wilh. <hi rendition="#g">Mika,</hi> Alois<lb/><hi rendition="#g">Stachowetz</hi> ſtatt. Erſchienen waren 37 Mit-<lb/> glieder. Der Obmann Herr Joh. Aug. <hi rendition="#g">Ranna</hi><lb/> conſtatirte zunächſt die Beſchlußfähigkeit der Ver-<lb/> ſammlung nach § 12 der Statuten und erſtattete<lb/> hierauf den Bericht über das abgelaufene Ver-<lb/> waltungsjahr. Demſelben entnehmen wir, daß<lb/> der Krankencaſſa per 31. December 1893 191<lb/> Mitglieder und zwar 180 männlichen und 14<lb/> weiblichen Geſchlechtes bei 89 Firmen angehören<lb/> und 120 Erkrankungen vorgekommen ſind. —<lb/> Hierauf gelangte der Rechnungsabſchluß pro<lb/> 1893 zum Vortrage; nach demſelben betragen<lb/> die Einnahmen 1367 fl. 27 kr., die Aus-<lb/> gaben an Krankengeldern, ärztlichem Honorar,<lb/> Medicamenten, Spitalverpflegskoſten und Ver-<lb/> waltungsauslagen 660 fl. 83 kr., ſo daß ein<lb/> Saldo von 706 fl. 83 kr. erübrigt. Der Reſer-<lb/> vefond reſp. der Geſammtfond beträgt 2577 fl.<lb/> 44 kr. Der Bericht wurde genehmigt und dem<lb/> Vorſtand über Antrag des Ueberwachungsaus-<lb/> ſchuſſes einſtimmig das Abſolutorium ertheilt.<lb/> Dem Caſſenarzt Herrn. Med. Doct. Emil <hi rendition="#g">Mick</hi><lb/> wird für ſein bisheriges ſtets im Intereſſe<lb/> der Krankencaſſa bethätigtes Wirken der<lb/> beſte Dank ausgeſprochen. Nachdem noch der Ob-<lb/> mann Herr Joh. A. Ranna in internen Angele-<lb/> genheiten den Herren Mitgliedern einige wichtige<lb/> Mittheilungen gemacht und Herr Gremialvor-<lb/> ſtand Otto Hübl der Leitung ſowohl in ſeinem<lb/> wie im Namen des Gremiums die wärmſte An-<lb/> erkennung ausgeſprochen hatte, wurde die Ver-<lb/> ſammlung geſchloſſen.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Promenade-Concert im ſtädt. Redonten-<lb/> ſaale.)</hi> </head> <p>Das geſtern Nachmittags im ſtädt. Re-<lb/> doutenſaale vom Frauenvereine veranſtaltete Pro-<lb/> menade-Concert erfreute ſich eines überaus zahl-<lb/> reichen Beſuches und verlief in animirter Stim-<lb/> mung, wozu die vortrefflichen Leiſtungen der<lb/> ſtädt. Capelle unter Herrn Capellmeiſter Tſchauner’s<lb/> Leitung weſentlich beitrugen. Aeußerſt regen Beifall<lb/> fanden die von den Herren Biebounek, Eder und<lb/> Tſchauner componirten Muſikſtücke, welche ſtür-<lb/> miſch zur Wiederholung verlangt wurden. Unſere<lb/> liebenswürdige junge Damenwelt entzückte auch<lb/> geſtern die Beſucher des Promenade-Concertes<lb/> durch die reizende Art und Weiſe, in welcher ſie<lb/> Speiſe und Trank credenzten; es ſei ihnen hiefür<lb/> beſter Dank gezollt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Benefice-Vorſtellung)</hi> </head> <p>Uebermorgen fin-<lb/> det zum Benefice des vortrefflichen Baritoniſten<lb/> unſerer Bühne, Herrn Henry <hi rendition="#g">Mohwinkel</hi><lb/> ein Opernabend ſtatt, welcher aus der Auffüh-<lb/> rung der Opern: <hi rendition="#g">„Der Bajazzo“</hi> und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">„Cavalleria rusticana“</hi></hi> beſtehen<lb/> wird. Wir können dieſe Wahl, welche zu in-<lb/> tereſſanten Vergleichungen zwiſchen den bei-<lb/> den italieniſchen Meiſtern, dankenswerthen<lb/> Anlaß bietet, nur als eine ſehr glückliche<lb/> bezeichnen, welche auch die Zuſtimmung des Pub-<lb/> licums und durch einen Maſſenbeſuch des Theaters<lb/> ihren Ausdruck finden dürfte. Herr Mohwinkel,<lb/> deſſen vorzügliche Leiſtungen wir wiederholt wür-<lb/> digten, und die auch von dem kritiſchen Pub-<lb/> licum unſerer erſten Landeshauptſtadt anläßlich<lb/> des Gaſtſpieles des Künſtlers geſtern in glän-<lb/> zendſter Weiſe anerkannt wurden, verdient die<lb/> vollen Sympathien unſeres Publicums.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Das Gaſtſpiel des Herrn Henry<lb/> Mohwinkel am Brünner Stadttheater.)</hi> </head> <p>Man<lb/> ſchreibt uns aus Brünn unterm Geſtrigen: In<lb/> Leoncavallos effectvoller Oper: <hi rendition="#g">„Der Bajazzo“</hi><lb/> trat heute Herr <hi rendition="#g">Mohwinkel</hi> vom Stadt-<lb/> theater in Olmütz vor ausverkauftem Hauſe<lb/> vor das Brünner Publicum und errang gleich<lb/> bei ſeinem Entreeinen ſo entſchiedenen Erfolg, daß<lb/> die Zuſchauer in außerordentlichen Beifall aus-<lb/> brachen. Er führte aber auch im Verlaufe der<lb/> Oper die Partie ſchauſpieleriſch und geſanglich<lb/> in ſo tüchtiger Weiſe durch, daß das Publicum<lb/> mit jeder Scene mehr Antheil an ſeiner Leiſtung<lb/> nahm und ihn wiederholt durch lebhafteſte Bei-<lb/> fallsbezeugungen auszeichnete. Sowohl ſeine voll-<lb/> tönende Stimme, wie die gute Schulung derſel-<lb/> ben machten den beſten Eindruck. Auch Herr<lb/><hi rendition="#g">Gerhartz</hi> und Frl. <hi rendition="#g">Ehrich</hi> führten ihre Par-<lb/> tien glänzend durch und ernteten reichen Beifall.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Militärconcert im „Hotel Birne“.)</hi> </head><lb/> <p>Das geſtrige Concert einer A<supplied>b</supplied>theilung der Capelle<lb/> des 93. Inftr.-Regts. im „Hotel zur goldenen<lb/> Birne“ erfreute ſich einer außerordentlich ſtarken<lb/> Theilnahme ſeitens des Publicums, welches den<lb/> beſten Kreiſen der Geſellſchaft angehörig den<lb/> muſikaliſchen Vorträgen verſtändnißvoll folgte<lb/> und lebhafteſten Beifall ſpendete. Da der neue<lb/> Reſtaurateur Herr Büttner bei dieſer Gelegenheit<lb/> ſeinen Gäſten an Speiſe Trank das Beſte bot,<lb/> ſo dürften die Concerte im „Hotel zur Birne“<lb/> auch in Zukunft ſich reichen Beſuches erfreuen.<lb/> Herr Büttner ſervirt nicht nur wie man geſtehen<lb/> muß, Speiſen beſter Qualität, er verſteht es auch<lb/> ſie elegant zu ſerviren, ſo daß die Gäſte ſich ſehr<lb/> lobend über das Gebotene ausſprachen. Auch Ge-<lb/> tränke, Pilſner, Bairiſches und das beſte Schank-<lb/> bier der Neuſtädter Brauerei fanden allgemeines<lb/> Lob. Herrn Büttner ſteht in der neu und elegant<lb/> hergerichteten altdeutſchen Stube auch für ge-<lb/> ſchloſſene Geſellſchaften ein behaglicher Raum zur<lb/> Verfügung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Vom Faſching.)</hi> </head> <p>Die officielle Zeit der<lb/> ungetrübten Laune und Luſtigkeit, der Faſching<lb/> geht heuer raſch vorüber. Noch 14 Tage und<lb/> ſeine Herrſchaft iſt zu Ende. Man beeilt ſich<lb/> deshalb von allen Seiten raſch noch ein Tänz-<lb/> chen zu veranſtalten. Am Donnerſtag findet im<lb/> ſtädt. Redontenſaale der Ball der Einjährig<lb/> Freiwilligen ſtatt, der ſtets zu den hervorra-<lb/> gendſten Ballfeſten unſeres Carnevals zählt. Am<lb/> 27. d. arrangiren die hieſigen Typographen ihr<lb/> dießjähriges Kränzchen in den Sälen der bürgl.<lb/> Schießſtätte. Am 1. Februar wird das deutſche<lb/> Caſino ſeinen Mitgliedern noch ein Kränzchen<lb/> bieten und am 3. Februar wird das Officiers-<lb/> caſino ſein letztes Kränzchen veranſtalten, welches<lb/> wie wir vernehmen, als Maskenkränzchen gedacht<lb/> iſt. Es wäre intereſſant, wenn die ſchönen Räume<lb/><cb/> dieſes Caſinos einmal ungehemmter Faſchings-<lb/> laune geöffnet würden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Veteranen-Ball.)</hi> </head> <p>Der am 20. d. M.<lb/> vom <hi rendition="#aq">I.</hi> Mil. Veteranen Verein für Olmütz und<lb/> Umgebung, in den Localitäten der bürgl. Schieß-<lb/> ſtätte abgehaltene Ball verlief in der animirteſten<lb/> Weiſe. Der Beſuch war ein ſehr guter, ein<lb/> Zeichen, daß der Verein unter der hieſigen<lb/> Bevölkerung zahlreiche Freunde und Gönner<lb/> beſitzt. Die Unterhaltung währte bis in die<lb/> ſiebente Morgenſtunde. Der Reinertrag wird der<lb/> Krankenunterſtützungscaffa des Vereines zuge-<lb/> führt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Masken-Redonte,)</hi> </head> <p>welche geſtern<lb/> im ſtädt. Redoutenſaale ſtattfand, zeigte ein ſehr<lb/> belebtes Treiben. Der Beſuch war ein maſſen-<lb/> hafter und die Tanzluſt eine ſehr rege.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Dislocations Veränderung.)</hi> </head> <p>Im Laufe<lb/> dieſer Woche werden die bisher im Lagerwerk Nr. 15<lb/> dislocirt geweſenen 2 Compagnien des 93. Inf.-<lb/> Rgts. in die Artillerie-Schulhaus-Caſerne verlegt<lb/> werden, während die in dieſer Caſerne befindliche<lb/> Artillerietruppe das Etabliſſement Nr. 12 in der<lb/> Franzens-Allee beziehen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der Luſterbrand im ſtädt. Redonten-<lb/> ſaale.)</hi> </head> <p>Es war 5 Minuten nach halb 2 Uhr<lb/> Morgens als die Augen der Ballbeſucher plötz-<lb/> lich durch einen deutlich hörbaren Knall, als<lb/> wenn eine Flaſche geſprungen wäre, auf den<lb/> Luſter gelenkt wurden. Derſelbe war mit im-<lb/> prägnirtem Papiere und imprägnirter Watte<lb/> decorirt und entſendete aus 82 Glühlichtern<lb/> mildes farbiges Licht. Kurz nachdem der Knall<lb/> gehört worden war, ſah man auch ſchon an der<lb/> rechten Seite eine kleine Rauchſäule aufſteigen,<lb/> welcher bald züngelnde Flammen folgten. Dieſe<lb/> Flammen ſtiegen höher und höher, verbreiteten<lb/> ſich rund herum um den Luſter und hüllten den-<lb/> ſelben alsbald ganz ein, an Lichtabgabe con-<lb/> currirend mit den theilweiſe noch brennen-<lb/> den Glühlampen. Bald auch ſchlugen kleine<lb/> Flammen an die Decke und züngelten durch<lb/> die Luſteröffnung derſelhen nach dem Dachboden-<lb/> raume. Indeſſen hatte unſere Berufsfeuerwehr<lb/> Alles vorgeſorgt, was den Brand zu localiſiren<lb/> geeignet war. Im Saale wurde die Schlauchlinie<lb/> entwickelt und auf dem Dachboden vor die Luſter-<lb/> öffnungen von der Wehrmannſchaft mit gefüllten<lb/> Waſſereimern beſetzt. Nach kurzer Dauer hatte der<lb/> Brand ſein Ende gefunden. Das Publicum hatte eine<lb/> ganz muſterhafte Ordnung gehalten, die Muſik<lb/> hatte weiter geſpielt, und nur der Rauch im<lb/> Saale, als auch die Möglichkeit, daß an anderen<lb/> Stellen des Saales ebenfalls Brandurſachen ſich<lb/> befinden könnten, veranlaßte die berufenen Fac-<lb/> toren, das Ballfeſt zu ſchließen. Die Urſache<lb/> des Brandes muß, wie man uns von fach-<lb/> männiſcher Seite mittheilt, einem unglücklichen<lb/> Zufalle zugeſchrieben werden. Muthmaßlich<lb/> platzte eine Glühlampe, worauf das knallartige<lb/> Geräuſch, welches klang, als wenn eine Flaſche<lb/> geſprungen wäre, hinweiſt. Der glühende Kohlen-<lb/> faden brachte hierauf die Decorationsſtoffe in’s<lb/> Glimmen und ſpäterhin zum Brennen, denn es<lb/> dauerte einige Secunden ehe Flammen ſicht-<lb/> bar wurden. Vorher war nur Rauch zu ſehen.<lb/> Nothwendig wird es aber ſein den Redoutenſaal<lb/> einer gründlichen Renovirung zu unterziehen.<lb/> Das viele Geld, welches ſeit Jahren für die<lb/> Schmückung desſelben ausgegeben wurde, hätte<lb/> vielleicht genügt, die Decoration des Saales zu<lb/> erneuern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(General-Verſammlung der Spar- und<lb/> Vorſchußcaſſa des Gewerbevereines.)</hi> </head> <p>Wir<lb/> machen die geehrten Mitglieder dieſer Spar- und<lb/> Vorſchußcaſſa nochmals aufmerkſam, daß heute<lb/> Abends 7½ Uhr in den Localitäten des Gewerbe-<lb/> vereines die diesjährige Generalverſammlung ſtatt-<lb/> findet. Ein zahlreicher Beſuch iſt im Intereſſe<lb/> der Sache erwünſcht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Verbotene Volksverſammlung.)</hi> </head> <p>Ge-<lb/> ſtern Nachmittags 3 Uhr ſollte in Czernowir<lb/> eine vom „politiſchen Arbeiter-Club“ in Proßnitz<lb/> einberufene Volks-Verſammlung ſtattfinden, in<lb/> welcher über die „Lage der Arbeiter, Bauern und<lb/> Kleingewerbetreibenden“ referirt werden ſollte.<lb/> Die Abhaltung dieſer Verſammlung wurde jedoch<lb/> von der k. k. Bezirkshauptmannſchaft Olmütz un-<lb/> terſagt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Gefunden)</hi> </head> <p>wurde anläßlich des Frauen-<lb/> vereinsballes im Redoutenſaale ein Armband und<lb/> erliegt beim ſtädt. Polizeiamte. — In der Johann-<lb/> Allee wurde eine Officiers-Czako-Roſette gefunden<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
geſchriebenen Platzes in der Max-Joſef-Bürger-
ſtiftung. — Bericht der 2. Section über das
Geſuch des beim Holzfällen im Reviere Mautzen-
dorf verletzten Taglöhners Frz. Eibich. — Be-
richt der 2. Section über das Geſuch einer ſtädt.
Beamtenswaiſe um Unterſtützung. — Bericht der
2. Section über die Bewerbung um das erle-
digte Apollonia Werner’ſche Stipendium. —
Bericht des Gemeinderathes über die Erwerbung
eines geeigneten Platzes (Realität „zur Spitz“)
für die Anlage eines Schlachtviehmarktes. —
Bericht der 1. Section über die Ausrüſtung der
ſtädt. Berufsfeuerwehr. — Bericht der 3. Section
über ein Geſuch um das Bürgerrecht. (2. Lſg)
— Bericht der 3. Section über ein Geſuch um
das Heimat- und Bürgerrecht. (2. Leſung.) —
Bericht der 1. Section über die Eingabe des
ſeinerzeitigen Gemeinderathes Herrn Wilh. Lang,
betreffend die Geſchäftsgebahrung in den ſtädt.
Induſtriewerken. (2. Leſung.) — Bericht der
3. Section über das Geſuch des ſtädt. Steuer-
einnehmers Herrn J. Brabletz um Gehaltserhö-
hung. (2. Leſung.) — Bericht der 3. Section
über das Geſuch des prov. Amtspractikanten
Victor Thometſchek um definitive Anſtellung.
(2. Leſung.)
(Hausherrenverein.) Die Jahresverſamm-
lung des hieſigen Hausherrenvereins, welche für
geſtern einberufen war, konnte wegen ungenügender
Theilnahme der Mitglieder dieſes Vereins nicht
abgehalten werden. Von nahezu 200 Mitgliedern
waren bloß 38 erſchienen, während zur Beſchluß-
faſſung die Anweſenheit von 40 Mitgliedern er-
forderlich iſt. Der Ausſchuß wird für nächſten
Sonntag eine neuerliche Verſammlung der Mit-
glieder einberufen, welcher zu Beſchlußfaſſungen
nicht mehr die Anweſenheit eines Fünftheils
der Mitglieder erforderlich iſt. Es wäre
jedoch wünſchenswerth, daß die Vereinsmit-
glieder ſich trotzdem zahlreich einfinden wür-
den. Die Olmützer Hausherren ſind nicht auf
Roſen gebettet und haben gerade jetzt, wo die
Frage der Stadterweiterung auf der Tagesord-
nung ſteht, alle Urſache, ihre Intereſſen energiſch
zu wahren. Im Hausherrenvereine beſitzen ſie nun
das dazu geeignete Organ, deſſen Bemühen aber
nur dann von Erfolg ſein kann, wenn ſeine Mit-
glieder an ſeinen Beſtrebungen Antheil nehmen.
Es iſt deßhalb auch bedauerlich, daß die Herren
Fichtner, Mitſchka und Sachs eben jetzt erklärt
haben, eine Stelle in der Leitung des Vereins
nicht wieder annehmen zu wollen.
(General-Verſammlung der Kranken-
caſſa des Handelsgremiums in Olmütz.)
Geſtern, den 21. d., Nachmittags fand im
Sitzungsſaale des Gemeinderathes die 7. ordent-
liche General-Verſammlung der Krankencaſſa des
hieſigen Handelsgremiums in Gegenwart des
Gremial-Vorſtandes Herrn k. u. k. Hoflieferanten
Otto Hübl, der Gremialmitglieder Herren
Wilh. Lang, M. Wödl, Wilh. Mika, Alois
Stachowetz ſtatt. Erſchienen waren 37 Mit-
glieder. Der Obmann Herr Joh. Aug. Ranna
conſtatirte zunächſt die Beſchlußfähigkeit der Ver-
ſammlung nach § 12 der Statuten und erſtattete
hierauf den Bericht über das abgelaufene Ver-
waltungsjahr. Demſelben entnehmen wir, daß
der Krankencaſſa per 31. December 1893 191
Mitglieder und zwar 180 männlichen und 14
weiblichen Geſchlechtes bei 89 Firmen angehören
und 120 Erkrankungen vorgekommen ſind. —
Hierauf gelangte der Rechnungsabſchluß pro
1893 zum Vortrage; nach demſelben betragen
die Einnahmen 1367 fl. 27 kr., die Aus-
gaben an Krankengeldern, ärztlichem Honorar,
Medicamenten, Spitalverpflegskoſten und Ver-
waltungsauslagen 660 fl. 83 kr., ſo daß ein
Saldo von 706 fl. 83 kr. erübrigt. Der Reſer-
vefond reſp. der Geſammtfond beträgt 2577 fl.
44 kr. Der Bericht wurde genehmigt und dem
Vorſtand über Antrag des Ueberwachungsaus-
ſchuſſes einſtimmig das Abſolutorium ertheilt.
Dem Caſſenarzt Herrn. Med. Doct. Emil Mick
wird für ſein bisheriges ſtets im Intereſſe
der Krankencaſſa bethätigtes Wirken der
beſte Dank ausgeſprochen. Nachdem noch der Ob-
mann Herr Joh. A. Ranna in internen Angele-
genheiten den Herren Mitgliedern einige wichtige
Mittheilungen gemacht und Herr Gremialvor-
ſtand Otto Hübl der Leitung ſowohl in ſeinem
wie im Namen des Gremiums die wärmſte An-
erkennung ausgeſprochen hatte, wurde die Ver-
ſammlung geſchloſſen.
(Promenade-Concert im ſtädt. Redonten-
ſaale.) Das geſtern Nachmittags im ſtädt. Re-
doutenſaale vom Frauenvereine veranſtaltete Pro-
menade-Concert erfreute ſich eines überaus zahl-
reichen Beſuches und verlief in animirter Stim-
mung, wozu die vortrefflichen Leiſtungen der
ſtädt. Capelle unter Herrn Capellmeiſter Tſchauner’s
Leitung weſentlich beitrugen. Aeußerſt regen Beifall
fanden die von den Herren Biebounek, Eder und
Tſchauner componirten Muſikſtücke, welche ſtür-
miſch zur Wiederholung verlangt wurden. Unſere
liebenswürdige junge Damenwelt entzückte auch
geſtern die Beſucher des Promenade-Concertes
durch die reizende Art und Weiſe, in welcher ſie
Speiſe und Trank credenzten; es ſei ihnen hiefür
beſter Dank gezollt.
(Benefice-Vorſtellung) Uebermorgen fin-
det zum Benefice des vortrefflichen Baritoniſten
unſerer Bühne, Herrn Henry Mohwinkel
ein Opernabend ſtatt, welcher aus der Auffüh-
rung der Opern: „Der Bajazzo“ und
„Cavalleria rusticana“ beſtehen
wird. Wir können dieſe Wahl, welche zu in-
tereſſanten Vergleichungen zwiſchen den bei-
den italieniſchen Meiſtern, dankenswerthen
Anlaß bietet, nur als eine ſehr glückliche
bezeichnen, welche auch die Zuſtimmung des Pub-
licums und durch einen Maſſenbeſuch des Theaters
ihren Ausdruck finden dürfte. Herr Mohwinkel,
deſſen vorzügliche Leiſtungen wir wiederholt wür-
digten, und die auch von dem kritiſchen Pub-
licum unſerer erſten Landeshauptſtadt anläßlich
des Gaſtſpieles des Künſtlers geſtern in glän-
zendſter Weiſe anerkannt wurden, verdient die
vollen Sympathien unſeres Publicums.
(Das Gaſtſpiel des Herrn Henry
Mohwinkel am Brünner Stadttheater.) Man
ſchreibt uns aus Brünn unterm Geſtrigen: In
Leoncavallos effectvoller Oper: „Der Bajazzo“
trat heute Herr Mohwinkel vom Stadt-
theater in Olmütz vor ausverkauftem Hauſe
vor das Brünner Publicum und errang gleich
bei ſeinem Entreeinen ſo entſchiedenen Erfolg, daß
die Zuſchauer in außerordentlichen Beifall aus-
brachen. Er führte aber auch im Verlaufe der
Oper die Partie ſchauſpieleriſch und geſanglich
in ſo tüchtiger Weiſe durch, daß das Publicum
mit jeder Scene mehr Antheil an ſeiner Leiſtung
nahm und ihn wiederholt durch lebhafteſte Bei-
fallsbezeugungen auszeichnete. Sowohl ſeine voll-
tönende Stimme, wie die gute Schulung derſel-
ben machten den beſten Eindruck. Auch Herr
Gerhartz und Frl. Ehrich führten ihre Par-
tien glänzend durch und ernteten reichen Beifall.
(Militärconcert im „Hotel Birne“.)
Das geſtrige Concert einer Abtheilung der Capelle
des 93. Inftr.-Regts. im „Hotel zur goldenen
Birne“ erfreute ſich einer außerordentlich ſtarken
Theilnahme ſeitens des Publicums, welches den
beſten Kreiſen der Geſellſchaft angehörig den
muſikaliſchen Vorträgen verſtändnißvoll folgte
und lebhafteſten Beifall ſpendete. Da der neue
Reſtaurateur Herr Büttner bei dieſer Gelegenheit
ſeinen Gäſten an Speiſe Trank das Beſte bot,
ſo dürften die Concerte im „Hotel zur Birne“
auch in Zukunft ſich reichen Beſuches erfreuen.
Herr Büttner ſervirt nicht nur wie man geſtehen
muß, Speiſen beſter Qualität, er verſteht es auch
ſie elegant zu ſerviren, ſo daß die Gäſte ſich ſehr
lobend über das Gebotene ausſprachen. Auch Ge-
tränke, Pilſner, Bairiſches und das beſte Schank-
bier der Neuſtädter Brauerei fanden allgemeines
Lob. Herrn Büttner ſteht in der neu und elegant
hergerichteten altdeutſchen Stube auch für ge-
ſchloſſene Geſellſchaften ein behaglicher Raum zur
Verfügung.
(Vom Faſching.) Die officielle Zeit der
ungetrübten Laune und Luſtigkeit, der Faſching
geht heuer raſch vorüber. Noch 14 Tage und
ſeine Herrſchaft iſt zu Ende. Man beeilt ſich
deshalb von allen Seiten raſch noch ein Tänz-
chen zu veranſtalten. Am Donnerſtag findet im
ſtädt. Redontenſaale der Ball der Einjährig
Freiwilligen ſtatt, der ſtets zu den hervorra-
gendſten Ballfeſten unſeres Carnevals zählt. Am
27. d. arrangiren die hieſigen Typographen ihr
dießjähriges Kränzchen in den Sälen der bürgl.
Schießſtätte. Am 1. Februar wird das deutſche
Caſino ſeinen Mitgliedern noch ein Kränzchen
bieten und am 3. Februar wird das Officiers-
caſino ſein letztes Kränzchen veranſtalten, welches
wie wir vernehmen, als Maskenkränzchen gedacht
iſt. Es wäre intereſſant, wenn die ſchönen Räume
dieſes Caſinos einmal ungehemmter Faſchings-
laune geöffnet würden.
(Veteranen-Ball.) Der am 20. d. M.
vom I. Mil. Veteranen Verein für Olmütz und
Umgebung, in den Localitäten der bürgl. Schieß-
ſtätte abgehaltene Ball verlief in der animirteſten
Weiſe. Der Beſuch war ein ſehr guter, ein
Zeichen, daß der Verein unter der hieſigen
Bevölkerung zahlreiche Freunde und Gönner
beſitzt. Die Unterhaltung währte bis in die
ſiebente Morgenſtunde. Der Reinertrag wird der
Krankenunterſtützungscaffa des Vereines zuge-
führt.
(Die Masken-Redonte,) welche geſtern
im ſtädt. Redoutenſaale ſtattfand, zeigte ein ſehr
belebtes Treiben. Der Beſuch war ein maſſen-
hafter und die Tanzluſt eine ſehr rege.
(Dislocations Veränderung.) Im Laufe
dieſer Woche werden die bisher im Lagerwerk Nr. 15
dislocirt geweſenen 2 Compagnien des 93. Inf.-
Rgts. in die Artillerie-Schulhaus-Caſerne verlegt
werden, während die in dieſer Caſerne befindliche
Artillerietruppe das Etabliſſement Nr. 12 in der
Franzens-Allee beziehen wird.
(Der Luſterbrand im ſtädt. Redonten-
ſaale.) Es war 5 Minuten nach halb 2 Uhr
Morgens als die Augen der Ballbeſucher plötz-
lich durch einen deutlich hörbaren Knall, als
wenn eine Flaſche geſprungen wäre, auf den
Luſter gelenkt wurden. Derſelbe war mit im-
prägnirtem Papiere und imprägnirter Watte
decorirt und entſendete aus 82 Glühlichtern
mildes farbiges Licht. Kurz nachdem der Knall
gehört worden war, ſah man auch ſchon an der
rechten Seite eine kleine Rauchſäule aufſteigen,
welcher bald züngelnde Flammen folgten. Dieſe
Flammen ſtiegen höher und höher, verbreiteten
ſich rund herum um den Luſter und hüllten den-
ſelben alsbald ganz ein, an Lichtabgabe con-
currirend mit den theilweiſe noch brennen-
den Glühlampen. Bald auch ſchlugen kleine
Flammen an die Decke und züngelten durch
die Luſteröffnung derſelhen nach dem Dachboden-
raume. Indeſſen hatte unſere Berufsfeuerwehr
Alles vorgeſorgt, was den Brand zu localiſiren
geeignet war. Im Saale wurde die Schlauchlinie
entwickelt und auf dem Dachboden vor die Luſter-
öffnungen von der Wehrmannſchaft mit gefüllten
Waſſereimern beſetzt. Nach kurzer Dauer hatte der
Brand ſein Ende gefunden. Das Publicum hatte eine
ganz muſterhafte Ordnung gehalten, die Muſik
hatte weiter geſpielt, und nur der Rauch im
Saale, als auch die Möglichkeit, daß an anderen
Stellen des Saales ebenfalls Brandurſachen ſich
befinden könnten, veranlaßte die berufenen Fac-
toren, das Ballfeſt zu ſchließen. Die Urſache
des Brandes muß, wie man uns von fach-
männiſcher Seite mittheilt, einem unglücklichen
Zufalle zugeſchrieben werden. Muthmaßlich
platzte eine Glühlampe, worauf das knallartige
Geräuſch, welches klang, als wenn eine Flaſche
geſprungen wäre, hinweiſt. Der glühende Kohlen-
faden brachte hierauf die Decorationsſtoffe in’s
Glimmen und ſpäterhin zum Brennen, denn es
dauerte einige Secunden ehe Flammen ſicht-
bar wurden. Vorher war nur Rauch zu ſehen.
Nothwendig wird es aber ſein den Redoutenſaal
einer gründlichen Renovirung zu unterziehen.
Das viele Geld, welches ſeit Jahren für die
Schmückung desſelben ausgegeben wurde, hätte
vielleicht genügt, die Decoration des Saales zu
erneuern.
(General-Verſammlung der Spar- und
Vorſchußcaſſa des Gewerbevereines.) Wir
machen die geehrten Mitglieder dieſer Spar- und
Vorſchußcaſſa nochmals aufmerkſam, daß heute
Abends 7½ Uhr in den Localitäten des Gewerbe-
vereines die diesjährige Generalverſammlung ſtatt-
findet. Ein zahlreicher Beſuch iſt im Intereſſe
der Sache erwünſcht.
(Verbotene Volksverſammlung.) Ge-
ſtern Nachmittags 3 Uhr ſollte in Czernowir
eine vom „politiſchen Arbeiter-Club“ in Proßnitz
einberufene Volks-Verſammlung ſtattfinden, in
welcher über die „Lage der Arbeiter, Bauern und
Kleingewerbetreibenden“ referirt werden ſollte.
Die Abhaltung dieſer Verſammlung wurde jedoch
von der k. k. Bezirkshauptmannſchaft Olmütz un-
terſagt.
(Gefunden) wurde anläßlich des Frauen-
vereinsballes im Redoutenſaale ein Armband und
erliegt beim ſtädt. Polizeiamte. — In der Johann-
Allee wurde eine Officiers-Czako-Roſette gefunden
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