Mährisches Tagblatt. Nr. 118, Olmütz, 22.05.1896.[Spaltenumbruch]
Noske eingefunden, welche gleichfalls über die Abg. Sueß mit stürmischem Jubel begrüßt, Die Geschichte der Vereinigten Linken bis Wenn also die Partei diesen Weg wählen Mit der Bewilligung der Wahlreform, Man blieb und betheiligte sich an der Be- Redner besprach sodann die Wiener Ge- Die Versammlung nahm sodann folgende "Die über Einberufung des Vereines Telephonische Nachrichten des "Mähr. Tagblattes". Die Vicebürgermeisterwahl in Wien. Wien, 22. Mai. Heute Vormittags fand Er sagt weiter, indem er auf einen Passus Ich habe dem Programm des neuen Bürger- Er wird auch den Beamtenstand unterstützen Der zweite Vicebürgermeister Dr. Josef Hierauf beeidigte Statthaltereirath Dr. v. [Spaltenumbruch] Blutiger Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Geudarmen. Reichenberg, 22. Mai. In Dörfel bei Sprechsaal. Einladung zu dem feierlichen Trauergottesdienste, welcher Der Gemeinderath der kgl. Hauptstadt Olmütz. Israelitische Cultusgemeinde. Aus Anlaß des Hinscheidens Sr. kais. Telegraphischer Coursbericht. 21. Mai 1896.
[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
Noske eingefunden, welche gleichfalls über die Abg. Sueß mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt, Die Geſchichte der Vereinigten Linken bis Wenn alſo die Partei dieſen Weg wählen Mit der Bewilligung der Wahlreform, Man blieb und betheiligte ſich an der Be- Redner beſprach ſodann die Wiener Ge- Die Verſammlung nahm ſodann folgende „Die über Einberufung des Vereines Telephoniſche Nachrichten des „Mähr. Tagblattes“. Die Vicebürgermeiſterwahl in Wien. Wien, 22. Mai. Heute Vormittags fand Er ſagt weiter, indem er auf einen Paſſus Ich habe dem Programm des neuen Bürger- Er wird auch den Beamtenſtand unterſtützen Der zweite Vicebürgermeiſter Dr. Joſef Hierauf beeidigte Statthaltereirath Dr. v. [Spaltenumbruch] Blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Arbeitern und Geudarmen. Reichenberg, 22. Mai. In Dörfel bei Sprechſaal. Einladung zu dem feierlichen Trauergottesdienſte, welcher Der Gemeinderath der kgl. Hauptſtadt Olmütz. Iſraelitiſche Cultusgemeinde. Aus Anlaß des Hinſcheidens Sr. kaiſ. Telegraphiſcher Coursbericht. 21. Mai 1896.
[irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/><cb/><hi rendition="#g">Noske</hi> eingefunden, welche gleichfalls über die<lb/> politiſche Situation ſprachen.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Sueß</hi> mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt,<lb/> ſagte, nicht wir haben den eiſernen Ring ge-<lb/> ſprengt, ſondern die Begehrlichkeit der clericalen<lb/> Partei.</p><lb/> <p>Die Geſchichte der Vereinigten Linken bis<lb/> zum Eintritte des Miniſteriums Badeni war<lb/> folgende geweſen: Erſt war ſie Regierungspartei<lb/> und Staatspartei zugleich geweſen, hatte geſchaf-<lb/> fen, hatte die Verantwortung, die Laſten und die<lb/> Ehren. Unter dem Grafen Taaffe war ſie in der<lb/> Defenſive. In der Coalition war ſie ſchweigſam<lb/> geworden und endlich entwickelte ſich mehr<lb/> und mehr die Vorliebe für ein Schlag-<lb/> wort: <hi rendition="#g">Staatspartei ohne Regie-<lb/> rungspartei</hi> zu ſein. Ein ſchwieriger<lb/> Standpunct, ein Standpunct, von dem mir nicht<lb/> bekannt iſt, daß ihn irgend eine Partei in<lb/> irgend einem anderen Parlamente ſchon<lb/> gewählt hat. Man wollte bei den ſchwierigen<lb/> Verhältniſſen jedes einzelne Stück niemals partei-<lb/> mäßig, ſondern ſachlich beurtheilen und einzelne<lb/> Geſetze bewilligen dem Staate, aber nicht dem<lb/> Miniſterium. Es läßt ſich manches für eine ſolche<lb/> Auffaſſung ſagen, aber doch mit einer gewiſſen<lb/> Einſchränkung. Um ſeine Principien zur Geltung<lb/> zu bringen, verwendet überall auf der Welt eine<lb/> mächtige parlamentariſche Partei das Mittel der<lb/> Verweigerung. Neben dieſem Vorbehalte gibt es<lb/> aber noch einen anderen wichtigen: die Partei<lb/> muß wiſſen, wie weit die Wähler bereit ſind,<lb/> ihr auf dieſem ſchwierigen Wege zu folgen (Leb-<lb/> hafte Zuſtimmung), ſie muß, wenn ſie eine ſo<lb/> ſchwierige Poſition wählt, ſicher ſein, daß ſie im<lb/> Einvernehmen mit der Wählerſchaft vorgeht.</p><lb/> <p>Wenn alſo die Partei dieſen Weg wählen<lb/> wollte, dann war die Vorbedingung, daß ſie<lb/> immerfort, namentlich bei der Rührigkeit ihrer<lb/> Gegner, ſich mit der Wählerſchaft über die Zweck-<lb/> mäßigkeit dieſes oder jenes Schrittes ins Ein-<lb/> vernehmen ſetze. Die Partei hat dazu beigetragen,<lb/> daß das Vaterland gedeihe nach jenen Principien,<lb/> welche die Principien der Partei ſind. (Stürmi-<lb/> ſcher Beifall.) Einen politiſchen Selbſtmord darf<lb/> wohl ein Individuum, niemals aber eine Partei<lb/> begehen, und zwar darum nicht, weil mit ihr<lb/> eine große Menge von Grundſätzen zu Boden<lb/> fällt, welche zu vertreten ſie übernommen hat.<lb/> Wir haben auch immer in Oeſterreich geſehen,<lb/> daß, wenn eine Partei zu Boden ſinkt, an ihre<lb/> Stelle eine viel radicalere tritt, daß es<lb/> alſo im Intereſſe des Staates ſelbſt liegt, daß<lb/> die gemäßigten Parteien nicht bis an die Grenze<lb/> ihrer Leiſtungsfähigkeit angeſpannt werden, weil<lb/> ſonſt der Tragbalken bricht.</p><lb/> <p>Mit der Bewilligung der Wahlreform,<lb/> welche nicht im engeren Parteiintereſſe gelegen<lb/> war, hat die Linke, höheren Anforderungen fol-<lb/> gend, dem Staatsbewußtſein ein großes Opfer<lb/> gebracht. (Beifall.) Nachdem aber die Mandate<lb/> der Abgeordneten im März zu Ende laufen, wäre<lb/> es zweckmäßig geweſen, nach dieſem wichtigen<lb/> Beſchluſſe nur untergeordnete Geſchäfte zu er-<lb/> ledigen und nach der Sanction der Wahlreform<lb/> auseinander zu gehen.</p><lb/> <p>Man blieb und betheiligte ſich an der Be-<lb/> rathung über die Steuerreform. Es ſcheint aber<lb/> damit noch nicht aus zu ſein und man weiß nicht,<lb/> welche Vorlagen ſich die Regierung von dieſem<lb/> Parlamente noch wird bewilligen laſſen. Die<lb/> Antiſemiten ſuchen doch einen Ausweg, um gegen<lb/> dieſe Steuern zu ſtimmen, indem ſie dem kleinen<lb/> Mann vormachen, daß ſie ſeine Intereſſen ver-<lb/> folgen; ſie hoffen, auf dieſe Weiſe aber auch noch<lb/> den erſten Wahlkörper zu bekommen, wenn ſie die<lb/> Schuld für dieſes Geſetz auf Andere ſchieben<lb/> können. 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Noske eingefunden, welche gleichfalls über die
politiſche Situation ſprachen.
Abg. Sueß mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt,
ſagte, nicht wir haben den eiſernen Ring ge-
ſprengt, ſondern die Begehrlichkeit der clericalen
Partei.
Die Geſchichte der Vereinigten Linken bis
zum Eintritte des Miniſteriums Badeni war
folgende geweſen: Erſt war ſie Regierungspartei
und Staatspartei zugleich geweſen, hatte geſchaf-
fen, hatte die Verantwortung, die Laſten und die
Ehren. Unter dem Grafen Taaffe war ſie in der
Defenſive. In der Coalition war ſie ſchweigſam
geworden und endlich entwickelte ſich mehr
und mehr die Vorliebe für ein Schlag-
wort: Staatspartei ohne Regie-
rungspartei zu ſein. Ein ſchwieriger
Standpunct, ein Standpunct, von dem mir nicht
bekannt iſt, daß ihn irgend eine Partei in
irgend einem anderen Parlamente ſchon
gewählt hat. Man wollte bei den ſchwierigen
Verhältniſſen jedes einzelne Stück niemals partei-
mäßig, ſondern ſachlich beurtheilen und einzelne
Geſetze bewilligen dem Staate, aber nicht dem
Miniſterium. Es läßt ſich manches für eine ſolche
Auffaſſung ſagen, aber doch mit einer gewiſſen
Einſchränkung. Um ſeine Principien zur Geltung
zu bringen, verwendet überall auf der Welt eine
mächtige parlamentariſche Partei das Mittel der
Verweigerung. Neben dieſem Vorbehalte gibt es
aber noch einen anderen wichtigen: die Partei
muß wiſſen, wie weit die Wähler bereit ſind,
ihr auf dieſem ſchwierigen Wege zu folgen (Leb-
hafte Zuſtimmung), ſie muß, wenn ſie eine ſo
ſchwierige Poſition wählt, ſicher ſein, daß ſie im
Einvernehmen mit der Wählerſchaft vorgeht.
Wenn alſo die Partei dieſen Weg wählen
wollte, dann war die Vorbedingung, daß ſie
immerfort, namentlich bei der Rührigkeit ihrer
Gegner, ſich mit der Wählerſchaft über die Zweck-
mäßigkeit dieſes oder jenes Schrittes ins Ein-
vernehmen ſetze. Die Partei hat dazu beigetragen,
daß das Vaterland gedeihe nach jenen Principien,
welche die Principien der Partei ſind. (Stürmi-
ſcher Beifall.) Einen politiſchen Selbſtmord darf
wohl ein Individuum, niemals aber eine Partei
begehen, und zwar darum nicht, weil mit ihr
eine große Menge von Grundſätzen zu Boden
fällt, welche zu vertreten ſie übernommen hat.
Wir haben auch immer in Oeſterreich geſehen,
daß, wenn eine Partei zu Boden ſinkt, an ihre
Stelle eine viel radicalere tritt, daß es
alſo im Intereſſe des Staates ſelbſt liegt, daß
die gemäßigten Parteien nicht bis an die Grenze
ihrer Leiſtungsfähigkeit angeſpannt werden, weil
ſonſt der Tragbalken bricht.
Mit der Bewilligung der Wahlreform,
welche nicht im engeren Parteiintereſſe gelegen
war, hat die Linke, höheren Anforderungen fol-
gend, dem Staatsbewußtſein ein großes Opfer
gebracht. (Beifall.) Nachdem aber die Mandate
der Abgeordneten im März zu Ende laufen, wäre
es zweckmäßig geweſen, nach dieſem wichtigen
Beſchluſſe nur untergeordnete Geſchäfte zu er-
ledigen und nach der Sanction der Wahlreform
auseinander zu gehen.
Man blieb und betheiligte ſich an der Be-
rathung über die Steuerreform. Es ſcheint aber
damit noch nicht aus zu ſein und man weiß nicht,
welche Vorlagen ſich die Regierung von dieſem
Parlamente noch wird bewilligen laſſen. Die
Antiſemiten ſuchen doch einen Ausweg, um gegen
dieſe Steuern zu ſtimmen, indem ſie dem kleinen
Mann vormachen, daß ſie ſeine Intereſſen ver-
folgen; ſie hoffen, auf dieſe Weiſe aber auch noch
den erſten Wahlkörper zu bekommen, wenn ſie die
Schuld für dieſes Geſetz auf Andere ſchieben
können. Wenn die Regierung trotzdem die Steuer-
reform auf die Tagesordnung ſetzen ließ, ſo iſt
dieſes Vorgehen der Regierung gerade gegenüber
der Linken kein rückſichtsvolles geweſen. Dieſe
Frage der Tagesordnung war der unmittelbare
Anlaß zu meinem Austritte aus dem Club.
Redner beſprach ſodann die Wiener Ge-
meindewahlen und die Bürgermeiſterfrage und
vergleicht die Wiener Vorgänge mit dem Bou-
langismus. Das Schickſal der Deutſchen in
Oeſterreich entſcheidet ſich nicht in Prag und nicht
in Cilli, ſondern hier in Wien. (Stürmiſcher
Beifall.)
Die Verſammlung nahm ſodann folgende
Reſolution an:
„Die über Einberufung des Vereines
„Donauclub“ heute überaus zahlreiche Verſamm-
lung von Vereinsmitgliedern und Wählern des
zweiten Bezirkes bekundet ihre volle Zuſtimmung
zu den ihr bekannt gegebenen Motiven, welche
ihren hochverehrten Abgeordneten Prof. Sueß zum
Austritte aus dem Club der Vereinigten Linken
bewogen. Sie erblickt auch gleich ihm in dieſem
Austritte einen Rücktritt zu den großen freiheit-
lichen Traditionen der einſtigen Verfaſſungspartei,
ſie ſpricht gleich ihm den dringenden Wunſch
aus nach Bildung einer Partei, auf deren Pro-
gramm gehören ſoll: ſtarke Accentuirung der
Geſetze und das Streben, daß endlich wieder
einmal Recht und Geſetz geachtet und gehand-
habt werden (Lebhafter Beifall), und ſie bekundet
neuerlich und zu oft wiederholtem Male ihr
vollſtes Vertrauen zu dem Abgeordneten, welcher
unſerem Parlamente, deſſen Zierde er iſt, noch
lange angehören möge. (Anhaltender Beifall.)
Telephoniſche Nachrichten des „Mähr.
Tagblattes“.
Die Vicebürgermeiſterwahl in Wien.
Wien, 22. Mai. Heute Vormittags fand
die Wahl der beiden Wiener Vicebürgermeiſter
ſtatt, bei der Dr. Carl Lueger zum erſten
und Dr. Joſef Neumayer zum zweiten
Vicebürgermeiſter, und zwar beide mit 95 Stim-
men gewählt wurden. Die übrigen 41 Stim-
men erhielt der Candidat der Liberalen,
Dr. Vogler. Dr. Lueger dankte für die
auf ihn gefallene Wahl und erklärte dieſelbe an-
zunehmen; er werde, ſagte er, ſeine ganze
Kraft dem Amte zur Verfügung ſtellen
und ſeinen Freund und Collegen Stro-
bach mit Kraft unterſtützen.
Er ſagt weiter, indem er auf einen Paſſus
der geſtrigen Rede des Abg. Dr. Sueß anſpielt:
„Es iſt eine tiefe Kränkung, welche unſer Bür-
germeiſter geſtern erfahren und welche ich zurück-
weiſen muß und ich erkläre hiemit, daß wir
unſeren Bürgermeiſter nicht zum Stroh-
mann, ſondern zum Bürgermeiſter,
dem wir Ehrfurcht entgegenbringen,
gewählt haben.
Ich habe dem Programm des neuen Bürger-
meiſters nichts hinzuzufügen, ſondern bin mit
demſelben einverſtanden und hoffe, daß wir es, wenn
wir zuſammenwirken, verwirklichen wer-
den. Wir werden uns bemühen ſpeciell die Fi-
nanzen Wiens zu unterſtützen und anderer
Stelle uns dafür einſetzen, nicht ſo, wie manche
Andere gethan er die hier im Gemeinderathe waren,
hier ſo und an anderer Stelle anders geredet
haben. (Beifall bei den Antiſemiten. — Bei den
Liberalen Rufe: Wer?) Dr. Lueger
fortfahrend: Es iſt die Frage an mich gerichtet
Wer? Der Frageſteller möge es nur im Reichs-
rathsprotocolle herausleſen. (Gelächter links.)
Weiters erklärt Lueger ein Feind des Stadtrathes
zu ſein, und daß er trachten werde, denſelben zu
beſeitigen.
Er wird auch den Beamtenſtand unterſtützen
und ſtreben, daß der Magiſtrat nicht ein Schein-
magiſtrat ſei. Er werde immer objectiv vorge-
hen. (Stürmiſcher Beifall bei den Antiliberalen.)
Der zweite Vicebürgermeiſter Dr. Joſef
Neumayer dankt zunächſt für die Wahl und
erklärt dieſelbe anzunehmen. Er ſagt: In dem
Ergebniſſe der Wahl drückt die einheimiſche
Wählerſchaft Wiens ihren deutſchen Character
aus, die altehrwürdige Kaiſerſtadt werde künftig-
hin gegen jeden Verſuch der Verfälſchung, mag
derſelbe von wo immer gemacht werden, mit
aller Kraft und Entſchiedenheit auftreten, damit
auch die altgeſchichtliche erhabene ſtaatliche Stellung
der deutſchen Reichshauptſtadt in allen Theilen
der Monarchie bei jeder Gelegenheit mit voller
Ueberzeugung zur Geltung gebracht werde. Er
weiſt auf das traurige Schauſpiel hin, daß in
jüngſter Zeit wiederholt deutſche Abgeordnete ſich
wie bei Cilli ihrem Volksſtamme entfremde-
ten. Er tritt für die freie Schule und Freiheit
des Lehrerſtandes ein und erklärt auch dafür zu
wirken, daß die deutſche Erziehung der chriſt-
lichen Jugend vor dem ſchädlichen jüdiſchen Ein-
fluß bewahrt werde. Wir ſtehen bei dieſem
Beſtreben auf dem ſicheren Boden der
Staatsgrundgeſetze, welche nirgends ausſprechen,
daß man ſich eine ſolche Einflußnahme gefallen
laſſen müſſe.
Hierauf beeidigte Statthaltereirath Dr. v.
Friebeis die beiden Vicebürgermeiſter.
Blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen
Arbeitern und Geudarmen.
Reichenberg, 22. Mai. In Dörfel bei
Reichenberg kam es infolge der wegen Betheili-
gung an der Maiſeier veranlaßten Ausſperrung
von Arbeitern zu einem blutigen Zuſammenſtoße
der Arbeiter mit der Gendarmerie, wobei letztere
von der Schießwaffe Gebrauch machen mußte.
Zwei Arbeiter blieben todt auf der Stelle, einer
verſtarb infolge der erhaltenen Wunden. Zahlreiche
Arbeiter und Arbeiterinnen wurden verwundet.
Sprechſaal.
Einladung
zu dem feierlichen Trauergottesdienſte, welcher
Samſtag, den 23. Mai 1896 um 9 Uhr Vormittags
in der pröbſtl. Stadtpfarrkirche zu St. Mauritz für
Wailand Se. kaiſerliche und königliche Hoheit,
den durchlauchtigſten Herrn Erzherzog Carl
Ludwig abgehalten werden wird.
Der Gemeinderath der kgl. Hauptſtadt Olmütz.
Carl Brandhuber
Bürgermeiſter.
Iſraelitiſche Cultusgemeinde.
Aus Anlaß des Hinſcheidens Sr. kaiſ.
Hoheit des Herrn Erzherzogs Carl Ludwig
findet am Samstag, den 23. Mail. J.
um 11 Uhr Vormittags im hieſ. iſr. Bethauſe
ein feierlicher Trauergottesdienſt ſtatt.
Der Vorſtand.
Telegraphiſcher Coursbericht.
21. Mai 1896.
Oeſt. Kronenrente 101.20
Ung. Kronenrente 98.85
Ung. Goldr. 4% 122.45
Rente, Papier 101.20
Silberrente 101.20
1874er Wien.-Loſe 167.—
Ung. Präm.-Loſe 151.—
Theiß-Loſe 137.75
Anglo-öſter. Bank 156.—
Wr. Bankverein 138.—
Credit-Actien 348.25
Ung.-Credit-Act. 373.—
Länderbank 253.—
Unionbank 282.50
Nordbahn 3390.—
Staatsbahn 345.75
Südbahn 93.—
Elbethal 275.—
Nordweſtb. lit. A 265.75
Carl-Ludwigsb. —.—
London 120.05
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grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T15:49:55Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T15:49:55Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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