Mährisches Tagblatt. Nr. 108, Olmütz, 12.05.1897.[Spaltenumbruch]
Abschreibung eines Theiles des Mehrconsums Z. 622 W. -- Der städt Parkgärtner legt Referent Herr GR. Dr. Mick. Z. 660 W. -- Ansuchen der Theater- Z. 3447 p. -- Bericht der 2. Section Z. 16.777, 18643, 19.399, 19.410, 19.543 Referent Herr StV Primavesi. Z. 270 W. -- Bericht des Theater-Comite's Z. 541 W. -- Bericht der 3. Section Referent Her StV. Borree. Z. 401 W· -- Bericht der 3. Section Hierauf erklärt der Herr Bürgermeister die Vom Büchertisch. ("Kaiser Franz Josef I.") Fest-Aus- (A. Hartlebens Karte des Kriegsschau- platzes.) In immer erhöhtem Maße nehmen Vom Tage. (Ablehnung von Geschenken seitens des Czaren.) Man schreibt aus Petersburg; "Die (Alte Lente.) Die in Wivenhoe lebenden (Ein Radicalmittel.) Ein frohsinniger (Für Touristen und Distanzreiter.) Nach (Die Polizze des Viertrinkers.) Eine ("Ein Act unglückseliger Verirrung.") In der "Dortm. Ztg." vom 23. April 1897 Entlobung. Irrigen Ausstreuungen zu begegnen, erklärt Aschaffenburg. Ernst Kreowski, (Eine eigenartige Mahnung) richtet ein (Kindermund.) Tante: "Denkt Euch, heute [Spaltenumbruch]
Abſchreibung eines Theiles des Mehrconſums Z. 622 W. — Der ſtädt Parkgärtner legt Referent Herr GR. Dr. Mick. Z. 660 W. — Anſuchen der Theater- Z. 3447 p. — Bericht der 2. Section Z. 16.777, 18643, 19.399, 19.410, 19.543 Referent Herr StV Primaveſi. Z. 270 W. — Bericht des Theater-Comité’s Z. 541 W. — Bericht der 3. Section Referent Her StV. Borreé. Z. 401 W· — Bericht der 3. Section Hierauf erklärt der Herr Bürgermeiſter die Vom Büchertiſch. („Kaiſer Franz Joſef I.“) Feſt-Aus- (A. Hartlebens Karte des Kriegsſchau- platzes.) In immer erhöhtem Maße nehmen Vom Tage. (Ablehnung von Geſchenken ſeitens des Czaren.) Man ſchreibt aus Petersburg; „Die (Alte Lente.) Die in Wivenhoe lebenden (Ein Radicalmittel.) Ein frohſinniger (Für Touriſten und Diſtanzreiter.) Nach (Die Polizze des Viertrinkers.) Eine („Ein Act unglückſeliger Verirrung.“) In der „Dortm. Ztg.“ vom 23. April 1897 Entlobung. Irrigen Ausſtreuungen zu begegnen, erklärt Aſchaffenburg. Ernſt Kreowski, (Eine eigenartige Mahnung) richtet ein (Kindermund.) Tante: „Denkt Euch, heute <TEI> <text> <back> <div n="1"> <floatingText> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> Abſchreibung eines Theiles des Mehrconſums<lb/> von Waſſer aus der ſtädt. Waſſerleitung. (Der<lb/> 1. Section zugewieſen.)</p><lb/> <p>Z. 622 W. — Der ſtädt Parkgärtner legt<lb/> einen Entwurf behufs Aenderung in einer Weg-<lb/> anlage im Stadtparke zur Genehmigung vor.<lb/> Nach angenommener Dringlichkeit wird beſchloſſen,<lb/> die Eröffnung eines directen Zuganges vom Be-<lb/> triebsdirectionsgebäude zur Hauptallee des Stadt-<lb/> parkes und die Durchführung der durch dieſe<lb/> Neuanlage bedingten, und in der vorgelegten<lb/> Skizze erſichtlich gemachten Aenderung einzelner<lb/> Wege und Anpflanzungen im Stadtparke und<lb/> den hiezu erforderlichen Koſtenaufwand u. zw.<lb/> 1.) Ausheben des neuen Weges, Zufuhr von<lb/> Bauziegeln, Ziegelſchotter und Sand 25 fl.<lb/> 2.) Zufuhr von Culturerde auf den zu caſſi-<lb/> renden Bogenweg 25 fl. 3.) Ausrodung der ent-<lb/> behrlichen Gehölze und Bäume 10 fl. 4.) Um-<lb/> graben circa 3000 □<hi rendition="#sup">2</hi> betragenden Raſenfläche<lb/> 30 fl. 5.) 50 Klg. Grasſamen 25 fl., zuſammen<lb/> im Betrage von 114 fl., welcher in den Grenzen<lb/> des Präliminares die Bedeckung zu finden hat,<lb/> zu bewilllgen.</p><lb/> <p>Referent Herr GR. Dr. <hi rendition="#g">Mick.</hi> </p><lb/> <p>Z. 660 W. — Anſuchen der Theater-<lb/> direction um Bewilligung einer 3. Suſpendu-<lb/> Vorſtellung in nächſter Woche. Dringlichkeit wird<lb/> angenommen und beſchloſſen, dem Theaterdirector<lb/> Herrn Stanislaus Leſſer die Abhaltung einer 3.<lb/> Suſpendu-Vorſtellung bei gewöhnlichen Preiſen<lb/> für das Gaſtſpiel der Opernſängerin Robinſon<lb/> und des Opernſängers Slezak in dieſer Woche<lb/> zu bewilligen.</p><lb/> <p>Z. 3447 p. — Bericht der 2. Section<lb/> betreffend die Beſetzung eines erledigten Richard<lb/> v. Engel’ſchen Siechenſtitungsplatzes. Dringlichkeit<lb/> wird angenommen und beſchloſſen, den erledigten<lb/> Richard v. Engel’ſchen Stiftungsplatz unter den<lb/> im Stiftsbriefe enthaltenen Modalitäten dem<lb/> Adalbert Fiſcher vom 1. April 1897 angefangen<lb/> zu verleihen.</p><lb/> <p>Z. 16.777, 18643, 19.399, 19.410, 19.543<lb/> 111, 486, 657, 765, 1793, 2077 p. — Bericht<lb/> der 2. Section über die eingelangten Geſuche um<lb/> Verleihung der erledigten Max-Joſef-Bürgerver-<lb/> ſorgungsplätze. (2 Leſung.) Dem Reſultate der<lb/> mittelſt Stimmzettel vorgenommenen Abſtimmung<lb/> gemäß mird beſchloſſen, je einen der vier erle-<lb/> digten Max-Joſefs-Bürgerverſorgungsplätze vom<lb/> 16. März 1897 angefangen dem Bürger Franz<lb/> Doležel, der Bürgerswitwe Eleonora Poniſchil,<lb/> dem Bürger Thomas Nowotny und der Bür-<lb/> gerswitwe Amalie Neugebauer zu verleihen.</p><lb/> <p>Referent Herr StV <hi rendition="#g">Primaveſi.</hi> </p><lb/> <p>Z. 270 W. — Bericht des Theater-Comité’s<lb/> über das Geſuch des Theaterdirectors Stanislaus<lb/> Leſſer um Erlaſſung der Anſchaffungskoſten für<lb/> die neuen Sitze und die Nachſicht der Gebühren<lb/> für die Inſpection und Nothbeleuchtung. (1.<lb/> Leſung.)</p><lb/> <p>Z. 541 W. — Bericht der 3. Section<lb/> über Geſuche ſtädt. Beamten wegen Aenderung<lb/> ihrer definitiven Anſtellung. (Wird von der Ta-<lb/> gesordnung abgeſetzt.)</p><lb/> <p>Referent Her StV. <hi rendition="#g">Borreé.</hi> </p><lb/> <p>Z. 401 W· — Bericht der 3. Section<lb/> über das Geſuch des Herrn Eduard Körner um<lb/> Verleihung des Heimat- und Bürgerrechtes. (2.<lb/> Leſung.) Beſchloſſen wird, dem Herrn Eduard<lb/> Körner das Heimat- und Bürgerrecht der königl.<lb/> Hauptſtadt Olmütz gegen Erlag der vorgeſchrie-<lb/> benen Taxen zu verleihen.</p><lb/> <p>Hierauf erklärt der Herr Bürgermeiſter die<lb/> Sitzung für „vertraulich“.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vom Büchertiſch.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(„Kaiſer Franz Joſef <hi rendition="#aq">I.</hi>“)</hi> </head> <p><hi rendition="#g">Feſt-Aus-<lb/> gabe</hi> zum 50jährigen Regierungs-Jubiläum von<lb/><hi rendition="#g">Johannes Emmer.</hi> Erſcheint in 40 Liefe-<lb/> rungen á 30 Kreuzer mit 60 Kunſtbeilagen und<lb/> 300 Illuſtrationen. Allenthalben rüſten ſich<lb/> Oeſterreich’s patriotiſche Völker, um das Feſt des<lb/> 50jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Majeſtät<lb/><hi rendition="#g">Kaiſer Franz Joſef’s</hi> <hi rendition="#aq">I.</hi> zu begehen und<lb/> es iſt begreiflich, daß in dieſem Zeitpunkte ſich<lb/> das Bedürfniß nach einem Werke geltend macht,<lb/> welches eingehend das thatenreiche Leben des Herr-<lb/> ſchers ſchildert, unter deſſen Regierung die Monarchie<lb/> eine vollſtändige Neugeſtaltung erfuhr. Dieſem Be-<lb/> dürfniſſe kommt das Werk entgegen, welches, wie die<lb/> vorliegende erſte Lieferung zeigt, in der That nach<lb/><cb/> Inhalt und Ausſtattung eine würdige Feſtgabe<lb/> darſtellt. Der Verfaſſer geht von der richtigen<lb/> Anſchauung aus, daß die volle Bedeutung der ſegens-<lb/> reichen Herrſcherthätigkeit des Kaiſers nur dann er-<lb/> kannt werden kann, wenn man ſie in ihrem Zuſam-<lb/> menhange mit der Vorzeit betrachtet. Das Werk will<lb/> daher nicht nur ein getreues Lebensbild Seiner<lb/> Majeſtät bieten, ſondern auch die geſchichtlichen<lb/> Grundlagen der Monarchie, ihre Entwicklung<lb/> in den letzten 50 Jahren, die politiſchen<lb/> Ereigniſſe, die gewaltigen Fortſchritte auf allen<lb/> Gebieten des ſtaatlichen und Cultur-Lebens,<lb/> auf Grund ſorgfältigen Quellenſtudiums ſchil-<lb/> dern. — Der Stil iſt echt volksthümlich<lb/> d. h. ebenſo klar wie ſchwungvoll, der künſtleriſche<lb/> Schmuck vorzüglich, die Ausſtattung überhaupt<lb/> in jeder Hinſicht vornehm zu nennen. Wir ſind<lb/> überzeugt, daß das Werk bei ſeinem wirklich ge-<lb/> diegenen Gehalte und dabei beſcheidenen Preiſe<lb/> in allen Volkskreiſen willkommene Aufnahme<lb/> finden wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(A. Hartlebens Karte des Kriegsſchau-<lb/> platzes.)</hi> </head> <p>In immer erhöhtem Maße nehmen<lb/> die kriegeriſchen Ereigniſſi zwiſchen Griechenland<lb/> und der Türkei die allgemeine Aufmerkſamkeit<lb/> in Anſpruch. Zu rechter Zeit erſchien ſoeben in<lb/> A. <hi rendition="#g">Hartleben’s</hi> Verlag in Wien A. Hart-<lb/> leben’s Karte des Kriegsſchauplatzes unter<lb/> dem Titel: Karte der Balkan-Halbinſel und der<lb/> angrenzenden Gebiete, welche ein vorzügliches und<lb/> klares Bild der politiſchen und geographiſchen<lb/> Lage der betheiligten Staaten und ihrer<lb/> Nachbarländer gibt. Der gewählte Maßſtab<lb/> (1 : 1,600.000), das deutliche Flächencolorit,<lb/> die Klarheit des Terrains bieten eine<lb/> vorzügliche Ueberſicht und ermöglichen, die Er-<lb/> eigniſſe an der Hand dieſer guten Karte zu ver-<lb/> folgen. Man verlange nur A. Hartlebens Karte<lb/> der Balkan-Halbinſel, deren wohlfeiler Preis von<lb/> 60 kr. für das große Kartenblatt in fünffachem<lb/> Farbendruck, die weiteſte Verbreitung ermöglicht.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vom Tage.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ablehnung von Geſchenken ſeitens des<lb/> Czaren.)</hi> </head> <p>Man ſchreibt aus Petersburg; „Die<lb/> Darbietung von Geſchenken an den Czaren aus<lb/> allen Kreiſen der ruſſiſchen Bevölkerung, von<lb/> Einzelnen wie von Korporationen hat, daß ſich<lb/> ſeit der Thronbeſteigung des Monarchen viele<lb/> Anläſſe dazu darboten, einen ſo außerordentlichen<lb/> Umfang angenommen, daß der Czar ſich, ſo an-<lb/> genehm ihm auch all’ dieſe Zeichen der Loyalität<lb/> berühren mußten, veranlaßt geſehen hat, den<lb/> Wunſch nach einer Abnahme dieſes Uebereifers<lb/> kundzugeben. Es iſt dies durch eine ſelbverſtänd-<lb/> lich im freundlichſten Tone gehaltene Verein-<lb/> barung geſchehen, in welcher es heißt, daß die<lb/> einzigen Geſchenke, die dem Czaren eine wahre<lb/> Freude bereiten können, nur Widmungen für<lb/> wohlthätige Zwecke, insbeſondere füe lakale Wohl-<lb/> fahrtseinrichtungen wären. Da vielfach auch aus<lb/> dem Auslande Geſchenke an den Czaren zu ge-<lb/> langen pflegen, dürfte es angemeſſen erſcheinen,<lb/> auch außerhalb Rußlands von dieſem Wunſche<lb/> des ruſſiſchen Herrſchers Notiz zu nehmen.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Alte Lente.)</hi> </head> <p>Die in Wivenhoe lebenden<lb/> vier Gebrüder Barr, von Beruf Fiſcher, zählen,<lb/> wie aus London berichtet wird, zuſammen 352<lb/> Jahre. Der älteſte, John, iſt 93 Jahre alt,<lb/> Thomas und Samuel ſind 88 Jahre und das<lb/> „Baby“, William, iſt 83 Jahre alt. Alle vier<lb/> befinden ſich in vortrefflichem Geſundheitszuſtand.<lb/> Das Quartett hat Kinder, Enkel, Urenkel und<lb/> Ururenkel.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein Radicalmittel.)</hi> </head> <p>Ein frohſinniger<lb/> Seelſorger in einem frommem Städtchen Frank-<lb/> reichs ſah, ſo ſchreibt eine Pariſer Zeitung,<lb/> dieſes Jahr mit Bangen die Oſterzeit heran-<lb/> kommen. Wie würde er all’ der alten und jungen<lb/> Männlein und Weiblein Herr werden, die in der<lb/> ſtillen Woche zu ihm kommen würden, ihr Beicht-<lb/> geheimniß abzulegen? Endlich kam ihm ein rettender<lb/> Gedanke. Eines ſchönen Morgens fanden die Gläubi-<lb/> gen an ſeinem Beichtſtuhl folgenden Anſchlag:<lb/> „Um zu großen Andrang zu vermeiden, werde<lb/> ich folgende Reihenfolge einhalten: Montag die<lb/> Diebe, Dienſtag die Mörder, Mittwoch die Mein-<lb/> eidigen, Donnerſtag die Gottesläſterer, Freitag<lb/> die Betrüger, Samſtag die leichtſinnigen Frauen-<lb/> zimmer.“ Der Erfolg war natürlich durchſchlagend.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Für Touriſten und Diſtanzreiter.)</hi> </head> <p>Nach<lb/> uns zugegangenen, vollkommen authentiſchen Be-<lb/><cb/> richten wird ſeit längerer Zeit Kwizda’s Fluid<lb/> von gewiegten Touriſten und Reitern nach und<lb/> vor anſtrengenden Touren mit bedeutendem Er-<lb/> folge angewendet. Das Kwizda’ſche Fluid hat, wie<lb/> man uns eben mittheilt, die Eigenſchaft, die<lb/> Muskeln des menſchlichen Körpers wiederſtands-<lb/> fähig und ausdauernd zu machen, ſo daß die<lb/> größten Strapazen mit Leichtigkeit überwunden<lb/> werden können. Andererſeits verleiht dieſes Mittel<lb/> durch ſeine Ingredienzien den erſchlafften Muskel-<lb/> partien vollſte Wiederbelebung und behebt jede<lb/> Müdigkeit und jeden von Ueberanſtrengungen<lb/> herrührenden Schmerz. Für Fußgeher und Reiter<lb/> iſt dieſer, uns von Fachleuten zugekommene Wink<lb/> gewiß von höchſtem Werthe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Polizze des Viertrinkers.)</hi> </head> <p>Eine<lb/> hieſige Lebensverſicherungs-Geſellſchaft weigerte ſich,<lb/> den Erben eines im 40. Lebensjahre verſtorbenen,<lb/> geweſenen Brauhausbeſitzers die Verſicherungs-<lb/> ſumme von 3000 fl. auszubezahlen, weil der<lb/> Verſicherte ſeine Lebendsdauer durch allzuviel<lb/> Biertrinkens in unnäterlicher Weiſe verkürzt habe.<lb/> Die Geſellſchaft meinte nämlich, der Mann hätte<lb/> noch gut 30 Jaher leben können, wenn er nicht<lb/> täglich — 20 Litter Bier getrunken hätte. Das<lb/> ſei aber ſelbſt für den ſtärkſten Magen zu viel.<lb/> Die Erben ſtrengten nun gegen die erwähnte<lb/> Verſicherungsgeſellſchaft eine Klage auf Ausbe-<lb/> zahlung der Verſicherungsſumme an, indem ſie<lb/> geltend machten, der Verſicherte habe nicht aus<lb/> eigenem Verſchulden ſeinen Tod herbeigeführt,<lb/> denn das Biertrinken habe ihm nie geſchadet, ſelbſt<lb/> wenn er an einem Tage 16 Liter Bier getrunken<lb/> hätte — mehr habe er nicht genommen. Ein gewöhn-<lb/> licher Magen könne 16 Liter Bier allerdings nicht ſo<lb/> leicht vertragen, wohl aber der Magen eines<lb/> Bierbrauermeiſters oder eines Gaſtwirths, der<lb/> an den Biergenuß ſozuſagen berufsmäßig ge-<lb/> wöhnt ſei. Die geklagte Geſellſchaft erwiderte, ſie<lb/> habe durch Privatdeteceives beobachten laſſen, daß<lb/> der nunmehr Verſtorbene noch in ſeinen letzten Lebens-<lb/> tagen außer ſeinen täglichen 20 Liter noch zum<lb/> Schlafengehen einen mehrere Liter enthaltenden<lb/> Holzkrug mitgenommen habe, um trinken zu<lb/> können, wenn er Nachts aufwache. Das Gutachten<lb/> der Sachverſtändigen führte an, daß der Mann<lb/> wohl viel getrunken habe, das dies aber bei ſeinen<lb/> Berufsgenoſſen üblich und bis zu einem gewiſſen<lb/> Grade erklärlich ſei. Wenn die Brauer mehr trinken<lb/> als andere Leute, dürfe man ſie deshalb noch nicht<lb/> Trunkenbolde nennen. Denn die hohen Temperatur-<lb/> verhältniſſe und das ſtarke Schwitzen bei dieſer Arbeit<lb/> und in dieſen Räumen reizen zum Trinken. Der Brauer-<lb/> beruf ſei überhaupt geſundheitsgefährlich und die<lb/> in Brauereien Arbeitenden erreichen ſelten ein<lb/> höheres Alter als 40 bis 50 Jahre. — Mit<lb/> dieſen Thatſachen müſſe eine Verſicherungs-<lb/> Geſellſchaft bei Abſchlüſſen von Verträgen wohl<lb/> rechnen. Auf Grund dieſes Gutachtens wurde die<lb/> geklagte Geſellſchaft zur Zahlung der Verſicherungs-<lb/> prämie von 3000 fl. verurtheilt und der von<lb/> der Verſicherungsgeſellſchaft dagegen ergriffene<lb/> Recurs wurde vom Oberlandesgerichte zurückge-<lb/> wieſen. Man lernt daraus, wie viel Liter Bier<lb/> täglich ein Magen unter Umſtänden vertragen<lb/> kann — zwanzig Liter und darüber!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(„Ein Act unglückſeliger Verirrung.“)</hi> </head><lb/> <p>In der „Dortm. Ztg.“ vom 23. April 1897<lb/> findet ſich folgende Annonce:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Entlobung.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Irrigen Ausſtreuungen zu begegnen, erklärt<lb/> Unterzeichneter, daß er ſeine Verlobung mit<lb/> Fräulein Emilie Wagner, älteſten Tochter der<lb/> Unternehmerswitwe Frau H. Wagner, Witten<lb/> a. R., als Act unglückſeliger Verirrung bereits<lb/> ſeit Anfang Auguſt vorigen Jahres als aufge-<lb/> geben erachtet.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Aſchaffenburg.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Ernſt Kreowski,<lb/> Schriftſteller und Chefredacteur.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Eine eigenartige Mahnung)</hi> </head> <p>richtet ein<lb/> amerikaniſcher Zeitungs-Herausgeber an ſeine<lb/> Leſer: „Wenn Sie irgend etwas wiſſen, was zu<lb/> wiſſen intereſſant iſt und was wir eigentlich<lb/> wiſſen ſollten und von dem Sie wiſſen, daß<lb/> wir es nicht wiſſen — bitte, laſſen Sie es uns<lb/> wiſſen, damit wir es auch wiſſen.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Kindermund.)</hi> </head> <p>Tante: „Denkt Euch, heute<lb/> entdecke ich, daß mein Bräutigam noch etwas<lb/> verwandt mit mir iſt!“ — Der kleine Hans:<lb/> „Das hat Papa längſt geahnt!“ — Tante:<lb/> „Wie ſo?“ — Hans: „Er ſagte, Du könnteſt<lb/> ſeine Großmntter ſein!“</p> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </back> </text> </TEI> [[6]/0006]
Abſchreibung eines Theiles des Mehrconſums
von Waſſer aus der ſtädt. Waſſerleitung. (Der
1. Section zugewieſen.)
Z. 622 W. — Der ſtädt Parkgärtner legt
einen Entwurf behufs Aenderung in einer Weg-
anlage im Stadtparke zur Genehmigung vor.
Nach angenommener Dringlichkeit wird beſchloſſen,
die Eröffnung eines directen Zuganges vom Be-
triebsdirectionsgebäude zur Hauptallee des Stadt-
parkes und die Durchführung der durch dieſe
Neuanlage bedingten, und in der vorgelegten
Skizze erſichtlich gemachten Aenderung einzelner
Wege und Anpflanzungen im Stadtparke und
den hiezu erforderlichen Koſtenaufwand u. zw.
1.) Ausheben des neuen Weges, Zufuhr von
Bauziegeln, Ziegelſchotter und Sand 25 fl.
2.) Zufuhr von Culturerde auf den zu caſſi-
renden Bogenweg 25 fl. 3.) Ausrodung der ent-
behrlichen Gehölze und Bäume 10 fl. 4.) Um-
graben circa 3000 □2 betragenden Raſenfläche
30 fl. 5.) 50 Klg. Grasſamen 25 fl., zuſammen
im Betrage von 114 fl., welcher in den Grenzen
des Präliminares die Bedeckung zu finden hat,
zu bewilllgen.
Referent Herr GR. Dr. Mick.
Z. 660 W. — Anſuchen der Theater-
direction um Bewilligung einer 3. Suſpendu-
Vorſtellung in nächſter Woche. Dringlichkeit wird
angenommen und beſchloſſen, dem Theaterdirector
Herrn Stanislaus Leſſer die Abhaltung einer 3.
Suſpendu-Vorſtellung bei gewöhnlichen Preiſen
für das Gaſtſpiel der Opernſängerin Robinſon
und des Opernſängers Slezak in dieſer Woche
zu bewilligen.
Z. 3447 p. — Bericht der 2. Section
betreffend die Beſetzung eines erledigten Richard
v. Engel’ſchen Siechenſtitungsplatzes. Dringlichkeit
wird angenommen und beſchloſſen, den erledigten
Richard v. Engel’ſchen Stiftungsplatz unter den
im Stiftsbriefe enthaltenen Modalitäten dem
Adalbert Fiſcher vom 1. April 1897 angefangen
zu verleihen.
Z. 16.777, 18643, 19.399, 19.410, 19.543
111, 486, 657, 765, 1793, 2077 p. — Bericht
der 2. Section über die eingelangten Geſuche um
Verleihung der erledigten Max-Joſef-Bürgerver-
ſorgungsplätze. (2 Leſung.) Dem Reſultate der
mittelſt Stimmzettel vorgenommenen Abſtimmung
gemäß mird beſchloſſen, je einen der vier erle-
digten Max-Joſefs-Bürgerverſorgungsplätze vom
16. März 1897 angefangen dem Bürger Franz
Doležel, der Bürgerswitwe Eleonora Poniſchil,
dem Bürger Thomas Nowotny und der Bür-
gerswitwe Amalie Neugebauer zu verleihen.
Referent Herr StV Primaveſi.
Z. 270 W. — Bericht des Theater-Comité’s
über das Geſuch des Theaterdirectors Stanislaus
Leſſer um Erlaſſung der Anſchaffungskoſten für
die neuen Sitze und die Nachſicht der Gebühren
für die Inſpection und Nothbeleuchtung. (1.
Leſung.)
Z. 541 W. — Bericht der 3. Section
über Geſuche ſtädt. Beamten wegen Aenderung
ihrer definitiven Anſtellung. (Wird von der Ta-
gesordnung abgeſetzt.)
Referent Her StV. Borreé.
Z. 401 W· — Bericht der 3. Section
über das Geſuch des Herrn Eduard Körner um
Verleihung des Heimat- und Bürgerrechtes. (2.
Leſung.) Beſchloſſen wird, dem Herrn Eduard
Körner das Heimat- und Bürgerrecht der königl.
Hauptſtadt Olmütz gegen Erlag der vorgeſchrie-
benen Taxen zu verleihen.
Hierauf erklärt der Herr Bürgermeiſter die
Sitzung für „vertraulich“.
Vom Büchertiſch.
(„Kaiſer Franz Joſef I.“) Feſt-Aus-
gabe zum 50jährigen Regierungs-Jubiläum von
Johannes Emmer. Erſcheint in 40 Liefe-
rungen á 30 Kreuzer mit 60 Kunſtbeilagen und
300 Illuſtrationen. Allenthalben rüſten ſich
Oeſterreich’s patriotiſche Völker, um das Feſt des
50jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Majeſtät
Kaiſer Franz Joſef’s I. zu begehen und
es iſt begreiflich, daß in dieſem Zeitpunkte ſich
das Bedürfniß nach einem Werke geltend macht,
welches eingehend das thatenreiche Leben des Herr-
ſchers ſchildert, unter deſſen Regierung die Monarchie
eine vollſtändige Neugeſtaltung erfuhr. Dieſem Be-
dürfniſſe kommt das Werk entgegen, welches, wie die
vorliegende erſte Lieferung zeigt, in der That nach
Inhalt und Ausſtattung eine würdige Feſtgabe
darſtellt. Der Verfaſſer geht von der richtigen
Anſchauung aus, daß die volle Bedeutung der ſegens-
reichen Herrſcherthätigkeit des Kaiſers nur dann er-
kannt werden kann, wenn man ſie in ihrem Zuſam-
menhange mit der Vorzeit betrachtet. Das Werk will
daher nicht nur ein getreues Lebensbild Seiner
Majeſtät bieten, ſondern auch die geſchichtlichen
Grundlagen der Monarchie, ihre Entwicklung
in den letzten 50 Jahren, die politiſchen
Ereigniſſe, die gewaltigen Fortſchritte auf allen
Gebieten des ſtaatlichen und Cultur-Lebens,
auf Grund ſorgfältigen Quellenſtudiums ſchil-
dern. — Der Stil iſt echt volksthümlich
d. h. ebenſo klar wie ſchwungvoll, der künſtleriſche
Schmuck vorzüglich, die Ausſtattung überhaupt
in jeder Hinſicht vornehm zu nennen. Wir ſind
überzeugt, daß das Werk bei ſeinem wirklich ge-
diegenen Gehalte und dabei beſcheidenen Preiſe
in allen Volkskreiſen willkommene Aufnahme
finden wird.
(A. Hartlebens Karte des Kriegsſchau-
platzes.) In immer erhöhtem Maße nehmen
die kriegeriſchen Ereigniſſi zwiſchen Griechenland
und der Türkei die allgemeine Aufmerkſamkeit
in Anſpruch. Zu rechter Zeit erſchien ſoeben in
A. Hartleben’s Verlag in Wien A. Hart-
leben’s Karte des Kriegsſchauplatzes unter
dem Titel: Karte der Balkan-Halbinſel und der
angrenzenden Gebiete, welche ein vorzügliches und
klares Bild der politiſchen und geographiſchen
Lage der betheiligten Staaten und ihrer
Nachbarländer gibt. Der gewählte Maßſtab
(1 : 1,600.000), das deutliche Flächencolorit,
die Klarheit des Terrains bieten eine
vorzügliche Ueberſicht und ermöglichen, die Er-
eigniſſe an der Hand dieſer guten Karte zu ver-
folgen. Man verlange nur A. Hartlebens Karte
der Balkan-Halbinſel, deren wohlfeiler Preis von
60 kr. für das große Kartenblatt in fünffachem
Farbendruck, die weiteſte Verbreitung ermöglicht.
Vom Tage.
(Ablehnung von Geſchenken ſeitens des
Czaren.) Man ſchreibt aus Petersburg; „Die
Darbietung von Geſchenken an den Czaren aus
allen Kreiſen der ruſſiſchen Bevölkerung, von
Einzelnen wie von Korporationen hat, daß ſich
ſeit der Thronbeſteigung des Monarchen viele
Anläſſe dazu darboten, einen ſo außerordentlichen
Umfang angenommen, daß der Czar ſich, ſo an-
genehm ihm auch all’ dieſe Zeichen der Loyalität
berühren mußten, veranlaßt geſehen hat, den
Wunſch nach einer Abnahme dieſes Uebereifers
kundzugeben. Es iſt dies durch eine ſelbverſtänd-
lich im freundlichſten Tone gehaltene Verein-
barung geſchehen, in welcher es heißt, daß die
einzigen Geſchenke, die dem Czaren eine wahre
Freude bereiten können, nur Widmungen für
wohlthätige Zwecke, insbeſondere füe lakale Wohl-
fahrtseinrichtungen wären. Da vielfach auch aus
dem Auslande Geſchenke an den Czaren zu ge-
langen pflegen, dürfte es angemeſſen erſcheinen,
auch außerhalb Rußlands von dieſem Wunſche
des ruſſiſchen Herrſchers Notiz zu nehmen.“
(Alte Lente.) Die in Wivenhoe lebenden
vier Gebrüder Barr, von Beruf Fiſcher, zählen,
wie aus London berichtet wird, zuſammen 352
Jahre. Der älteſte, John, iſt 93 Jahre alt,
Thomas und Samuel ſind 88 Jahre und das
„Baby“, William, iſt 83 Jahre alt. Alle vier
befinden ſich in vortrefflichem Geſundheitszuſtand.
Das Quartett hat Kinder, Enkel, Urenkel und
Ururenkel.
(Ein Radicalmittel.) Ein frohſinniger
Seelſorger in einem frommem Städtchen Frank-
reichs ſah, ſo ſchreibt eine Pariſer Zeitung,
dieſes Jahr mit Bangen die Oſterzeit heran-
kommen. Wie würde er all’ der alten und jungen
Männlein und Weiblein Herr werden, die in der
ſtillen Woche zu ihm kommen würden, ihr Beicht-
geheimniß abzulegen? Endlich kam ihm ein rettender
Gedanke. Eines ſchönen Morgens fanden die Gläubi-
gen an ſeinem Beichtſtuhl folgenden Anſchlag:
„Um zu großen Andrang zu vermeiden, werde
ich folgende Reihenfolge einhalten: Montag die
Diebe, Dienſtag die Mörder, Mittwoch die Mein-
eidigen, Donnerſtag die Gottesläſterer, Freitag
die Betrüger, Samſtag die leichtſinnigen Frauen-
zimmer.“ Der Erfolg war natürlich durchſchlagend.
(Für Touriſten und Diſtanzreiter.) Nach
uns zugegangenen, vollkommen authentiſchen Be-
richten wird ſeit längerer Zeit Kwizda’s Fluid
von gewiegten Touriſten und Reitern nach und
vor anſtrengenden Touren mit bedeutendem Er-
folge angewendet. Das Kwizda’ſche Fluid hat, wie
man uns eben mittheilt, die Eigenſchaft, die
Muskeln des menſchlichen Körpers wiederſtands-
fähig und ausdauernd zu machen, ſo daß die
größten Strapazen mit Leichtigkeit überwunden
werden können. Andererſeits verleiht dieſes Mittel
durch ſeine Ingredienzien den erſchlafften Muskel-
partien vollſte Wiederbelebung und behebt jede
Müdigkeit und jeden von Ueberanſtrengungen
herrührenden Schmerz. Für Fußgeher und Reiter
iſt dieſer, uns von Fachleuten zugekommene Wink
gewiß von höchſtem Werthe.
(Die Polizze des Viertrinkers.) Eine
hieſige Lebensverſicherungs-Geſellſchaft weigerte ſich,
den Erben eines im 40. Lebensjahre verſtorbenen,
geweſenen Brauhausbeſitzers die Verſicherungs-
ſumme von 3000 fl. auszubezahlen, weil der
Verſicherte ſeine Lebendsdauer durch allzuviel
Biertrinkens in unnäterlicher Weiſe verkürzt habe.
Die Geſellſchaft meinte nämlich, der Mann hätte
noch gut 30 Jaher leben können, wenn er nicht
täglich — 20 Litter Bier getrunken hätte. Das
ſei aber ſelbſt für den ſtärkſten Magen zu viel.
Die Erben ſtrengten nun gegen die erwähnte
Verſicherungsgeſellſchaft eine Klage auf Ausbe-
zahlung der Verſicherungsſumme an, indem ſie
geltend machten, der Verſicherte habe nicht aus
eigenem Verſchulden ſeinen Tod herbeigeführt,
denn das Biertrinken habe ihm nie geſchadet, ſelbſt
wenn er an einem Tage 16 Liter Bier getrunken
hätte — mehr habe er nicht genommen. Ein gewöhn-
licher Magen könne 16 Liter Bier allerdings nicht ſo
leicht vertragen, wohl aber der Magen eines
Bierbrauermeiſters oder eines Gaſtwirths, der
an den Biergenuß ſozuſagen berufsmäßig ge-
wöhnt ſei. Die geklagte Geſellſchaft erwiderte, ſie
habe durch Privatdeteceives beobachten laſſen, daß
der nunmehr Verſtorbene noch in ſeinen letzten Lebens-
tagen außer ſeinen täglichen 20 Liter noch zum
Schlafengehen einen mehrere Liter enthaltenden
Holzkrug mitgenommen habe, um trinken zu
können, wenn er Nachts aufwache. Das Gutachten
der Sachverſtändigen führte an, daß der Mann
wohl viel getrunken habe, das dies aber bei ſeinen
Berufsgenoſſen üblich und bis zu einem gewiſſen
Grade erklärlich ſei. Wenn die Brauer mehr trinken
als andere Leute, dürfe man ſie deshalb noch nicht
Trunkenbolde nennen. Denn die hohen Temperatur-
verhältniſſe und das ſtarke Schwitzen bei dieſer Arbeit
und in dieſen Räumen reizen zum Trinken. Der Brauer-
beruf ſei überhaupt geſundheitsgefährlich und die
in Brauereien Arbeitenden erreichen ſelten ein
höheres Alter als 40 bis 50 Jahre. — Mit
dieſen Thatſachen müſſe eine Verſicherungs-
Geſellſchaft bei Abſchlüſſen von Verträgen wohl
rechnen. Auf Grund dieſes Gutachtens wurde die
geklagte Geſellſchaft zur Zahlung der Verſicherungs-
prämie von 3000 fl. verurtheilt und der von
der Verſicherungsgeſellſchaft dagegen ergriffene
Recurs wurde vom Oberlandesgerichte zurückge-
wieſen. Man lernt daraus, wie viel Liter Bier
täglich ein Magen unter Umſtänden vertragen
kann — zwanzig Liter und darüber!
(„Ein Act unglückſeliger Verirrung.“)
In der „Dortm. Ztg.“ vom 23. April 1897
findet ſich folgende Annonce:
Entlobung.
Irrigen Ausſtreuungen zu begegnen, erklärt
Unterzeichneter, daß er ſeine Verlobung mit
Fräulein Emilie Wagner, älteſten Tochter der
Unternehmerswitwe Frau H. Wagner, Witten
a. R., als Act unglückſeliger Verirrung bereits
ſeit Anfang Auguſt vorigen Jahres als aufge-
geben erachtet.
Aſchaffenburg.
Ernſt Kreowski,
Schriftſteller und Chefredacteur.
(Eine eigenartige Mahnung) richtet ein
amerikaniſcher Zeitungs-Herausgeber an ſeine
Leſer: „Wenn Sie irgend etwas wiſſen, was zu
wiſſen intereſſant iſt und was wir eigentlich
wiſſen ſollten und von dem Sie wiſſen, daß
wir es nicht wiſſen — bitte, laſſen Sie es uns
wiſſen, damit wir es auch wiſſen.“
(Kindermund.) Tante: „Denkt Euch, heute
entdecke ich, daß mein Bräutigam noch etwas
verwandt mit mir iſt!“ — Der kleine Hans:
„Das hat Papa längſt geahnt!“ — Tante:
„Wie ſo?“ — Hans: „Er ſagte, Du könnteſt
ſeine Großmntter ſein!“
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