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Königsb. Sonntags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 43, Königsberg, 1698.

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mit seinem Fürsten frey und neutral bleiben/ gleichwie es
vor diesem Krieg gewesen; die Festungen Peterwaradein
Illock und Esseck solten demoliret werden. Ob nun von
allerseits Alliirten nunmehr zu den würcklichen Tractaten
werde geschritten werden/ stehet zu erwarten/ und scheinet da-
bey die gröste Schwierigkeit zu seyn/ daß die Türcken in sol-
cher Proposition der Moscowitter mit keinem Wort geden-
cken/ welche doch vor weniger Zeit von neuem in die Alliantz
eingeschlossen worden/ und zu bevorstehendem Feld-Zug
sehr grosse Präparatorien machen. Indessen glaubet man
dennoch/ es dürfften die Türcken bald noch näher zum Ziel
rücken/ und eine gewisse Gesandschafft nach Hungarn ab-
schicken/ weil die vornehmsten Ministri zu Adrianopel dem
Groß-Sultan gantz beweglich zum Frieden rahten.

Rom vom 3. May.

Weil der Pabst vermercket/ daß seine Kräffte sehr ab-
nehmen/ so hat er seine vorgehabte Reise nach Nettuno
wieder eingestellet; er hat auch dem Spanischen Ambas-
sadeur nicht ansagen lassen/ wenn er ihm öffentliche Au-
dientz geben wolle/ welches daher rühret/ weil ihn die letz-
tere Unpäßlichkeit ziemlich abgemattet/ und er sich zuvor
wieder ein wenig erholen will/ damit er mit ihm/ wegen
unterschiedlicher wichtigen Angelegenheiten/ sich ausführ-
lich unterreden könne. Vor etlichen Tagen hat er Ordre
gegeben/ die noch übrige Seite an dem Pallast des Monte
Citorio vollends auszubauen/ wie auch den Platz und die
Strassen um demselben zu erweitern. Man sihet hier un-
terschiedliche Schrifften der Theologen/ über die Frage:
Ob man in Criminal-Sachen/ zu Erforschung der Wahr-
heit/ denen Angeklagten oder Inquisiten eine Eyd auff-

erlegen

mit seinem Fürsten frey und neutral bleiben/ gleichwie es
vor diesem Krieg gewesen; die Festungen Peterwaradein
Illock und Esseck solten demoliret werden. Ob nun von
allerseits Alliirten nunmehr zu den würcklichen Tractaten
werde geschritten werden/ stehet zu erwarten/ und scheinet da-
bey die gröste Schwierigkeit zu seyn/ daß die Türcken in sol-
cher Proposition der Moscowitter mit keinem Wort geden-
cken/ welche doch vor weniger Zeit von neuem in die Alliantz
eingeschlossen worden/ und zu bevorstehendem Feld-Zug
sehr grosse Präparatorien machen. Indessen glaubet man
dennoch/ es dürfften die Türcken bald noch näher zum Ziel
rücken/ und eine gewisse Gesandschafft nach Hungarn ab-
schicken/ weil die vornehmsten Ministri zu Adrianopel dem
Groß-Sultan gantz beweglich zum Frieden rahten.

Rom vom 3. May.

Weil der Pabst vermercket/ daß seine Kräffte sehr ab-
nehmen/ so hat er seine vorgehabte Reise nach Nettuno
wieder eingestellet; er hat auch dem Spanischen Ambas-
sadeur nicht ansagen lassen/ wenn er ihm öffentliche Au-
dientz geben wolle/ welches daher rühret/ weil ihn die letz-
tere Unpäßlichkeit ziemlich abgemattet/ und er sich zuvor
wieder ein wenig erholen will/ damit er mit ihm/ wegen
unterschiedlicher wichtigen Angelegenheiten/ sich ausführ-
lich unterreden könne. Vor etlichen Tagen hat er Ordre
gegeben/ die noch übrige Seite an dem Pallast des Monte
Citorio vollends auszubauen/ wie auch den Platz und die
Strassen um demselben zu erweitern. Man sihet hier un-
terschiedliche Schrifften der Theologen/ über die Frage:
Ob man in Criminal-Sachen/ zu Erforschung der Wahr-
heit/ denen Angeklagten oder Inquisiten eine Eyd auff-

erlegen
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Zitationshilfe: Königsb. Sonntags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 43, Königsberg, 1698, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_koenigsbergische0043_1698/4>, abgerufen am 25.11.2024.