[Braunschweig-Lüneburg, Herzog Heinrich von]: Kirchenordnung: Wie es mit Christlicher Lere/ reichung der Sacrament/ Ordination der Diener des Euangelij/ Ordentlichen Ceremonien/ Visitation/ Consistorio vnd Schulen/ Jm Hertzogthumb Lünenburgk. Ulssen, 1598.dung seines schwachen Glaubens vnd vnwirdigkeit / oder tentatione particularitatis angefochten werde. Ober mit betrachtung seiner grossen manigfaltigen Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abscheid von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientten habe. Wenn er nn also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen möge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd auserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der krancke betrübte Mensch desto besser fassen möge. Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im Hause versamlet / von dem Krancken abtreten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden möge. dung seines schwachen Glaubens vnd vnwirdigkeit / oder tentatione particularitatis angefochten werde. Ober mit betrachtung seiner grossen manigfaltigen Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abscheid von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientten habe. Wenn er nn also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen möge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd auserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der krancke betrübte Mensch desto besser fassen möge. Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im Hause versamlet / von dem Krancken abtreten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden möge. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0126"/> dung seines schwachen Glaubens vnd vnwirdigkeit / oder tentatione particularitatis angefochten werde.</p> <p>Ober mit betrachtung seiner grossen manigfaltigen Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abscheid von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientten habe.</p> <p>Wenn er nn also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen möge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd auserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der krancke betrübte Mensch desto besser fassen möge.</p> <p>Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im Hause versamlet / von dem Krancken abtreten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden möge.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0126]
dung seines schwachen Glaubens vnd vnwirdigkeit / oder tentatione particularitatis angefochten werde.
Ober mit betrachtung seiner grossen manigfaltigen Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abscheid von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientten habe.
Wenn er nn also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen möge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd auserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der krancke betrübte Mensch desto besser fassen möge.
Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im Hause versamlet / von dem Krancken abtreten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden möge.
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Lüneburg, Herzog Heinrich von]: Kirchenordnung: Wie es mit Christlicher Lere/ reichung der Sacrament/ Ordination der Diener des Euangelij/ Ordentlichen Ceremonien/ Visitation/ Consistorio vnd Schulen/ Jm Hertzogthumb Lünenburgk. Ulssen, 1598, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kirchenordnung_1598/126>, abgerufen am 16.02.2025. |