[Braunschweig-Lüneburg, Herzog Heinrich von]: Kirchenordnung : wie es mit Christlicher Lere, reichung der Sacrament, Ordination der Diener des Evangelij, Ordentlichen Ceremonien, Visitation, Consistorio und Schulen, Im Hertzogthumb Lünenburg gehalten wird. Wittenberg, 1564.schwachen glaubens vnd vnwirdigkeit / oder tentatione particularitatis angefochten werde. Ob er mit betrachtung seiner grossen manigfaltigen Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abschied von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientien habe. Wenn er nu also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen müge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd ausserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der Krancke betrübte Mensch / deste besser fassen müge. Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im hause versamlet / von dem Krancken abtretten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden müge. schwachen glaubens vnd vnwirdigkeit / oder tentatione particularitatis angefochten werde. Ob er mit betrachtung seiner grossen manigfaltigẽ Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abschied von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientien habe. Wenn er nu also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen müge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd ausserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der Krancke betrübte Mensch / deste besser fassen müge. Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im hause versamlet / von dem Krancken abtretten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden müge. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0123"/> schwachen glaubens vnd vnwirdigkeit / oder <hi rendition="#i">tentatione particularitatis</hi> angefochten werde.</p> <p>Ob er mit betrachtung seiner grossen manigfaltigẽ Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abschied von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientien habe.</p> <p>Wenn er nu also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen müge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd ausserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der Krancke betrübte Mensch / deste besser fassen müge.</p> <p>Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im hause versamlet / von dem Krancken abtretten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden müge.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0123]
schwachen glaubens vnd vnwirdigkeit / oder tentatione particularitatis angefochten werde.
Ob er mit betrachtung seiner grossen manigfaltigẽ Sünden beschweret / Ob er mit den schrecken des zorns Gottes / des ewigen Todes / vnd ewigem verdamnis beengstiget / Ob er vber den abschied von dieser Welt / vnd den seinen bekümmert / oder ander dergleichen anfechtung in seiner Conscientien habe.
Wenn er nu also nach solcher fleissiger erforschung / erfaren / worinne der Krancke zum höchsten angefochten wird / So sol er auch seine vnterrichtung vnd trost dargegen stellen / damit er dem Patienten solche anligende beschwerung aus dem sinne bringen müge / vnd doch nicht viel Sprüche auff einen hauffen werffen / sondern wenig / vnd ausserlesene liebliche Sprüche füren / damit sie der Krancke betrübte Mensch / deste besser fassen müge.
Es sol aber / in dem solchs alles geschicht / das Volck so im hause versamlet / von dem Krancken abtretten / damit der Pfarherr mit jm in sonderheit / vnd in geheim reden müge.
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