[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.Bis endlich doppelte Gewalt, Theils Oudinot, theils Macdonald Jhn drängte. Erst jetzt Eugen zum Rückzug schwenkte. -- Auf diese Weise also lenkte Napoleon des Feindes Sinn Nach dessen linkem Flügel hin. Die Bundesmacht wähnt, hier sei Noth, Nur dieser Flügel sei bedroht! -- Um zu verstärken hier Gewalt, Schickt hin man Truppen vom Rückhalt. Vergessen ward, daß hierdurch schlage Man schwächer sich am nächsten Tage! Diebitsch, Emanuel und Eugen Nahmen aufs Neu, man muß gestehn, Mit Ruhm, bei mörderischem Feuer Falkenberg, Pielitz und Mehltheuer! -- Den Kaiser Rußlands, Preußens König, Die Zwei besonders noch erwähn' ich. Von Jhrem hocherlauchten Haupte Ging Wunsch aus, daß man fest behaupte Die Stellung, die man eingenommen! -- Nur steter Angriff könne frommen! -- Rings um Sie tobten die Gefahren, Sie und Mil'radowitscher Schaaren Bis endlich doppelte Gewalt, Theils Oudinot, theils Macdonald Jhn drängte. Erſt jetzt Eugen zum Rückzug ſchwenkte. — Auf dieſe Weiſe alſo lenkte Napoleon des Feindes Sinn Nach deſſen linkem Flügel hin. Die Bundesmacht wähnt, hier ſei Noth, Nur dieſer Flügel ſei bedroht! — Um zu verſtärken hier Gewalt, Schickt hin man Truppen vom Rückhalt. Vergeſſen ward, daß hierdurch ſchlage Man ſchwächer ſich am nächſten Tage! Diebitſch, Emanuel und Eugen Nahmen aufs Neu, man muß geſtehn, Mit Ruhm, bei mörderiſchem Feuer Falkenberg, Pielitz und Mehltheuer! — Den Kaiſer Rußlands, Preußens König, Die Zwei beſonders noch erwähn’ ich. Von Jhrem hocherlauchten Haupte Ging Wunſch aus, daß man feſt behaupte Die Stellung, die man eingenommen! — Nur ſteter Angriff könne frommen! — Rings um Sie tobten die Gefahren, Sie und Mil’radowitſcher Schaaren <TEI> <text> <body> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0068" n="54"/> <l>Bis endlich doppelte Gewalt,</l><lb/> <l>Theils <hi rendition="#g">Oudinot,</hi> theils <hi rendition="#g">Macdonald</hi></l><lb/> <l>Jhn drängte.</l><lb/> <l>Erſt jetzt <hi rendition="#g">Eugen</hi> zum Rückzug ſchwenkte. —</l><lb/> <l>Auf dieſe Weiſe alſo lenkte</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Napoleon</hi> des Feindes Sinn</l><lb/> <l>Nach deſſen linkem Flügel hin.</l><lb/> <l>Die Bundesmacht wähnt, hier ſei Noth,</l><lb/> <l>Nur dieſer Flügel ſei bedroht! —</l><lb/> <l>Um zu verſtärken hier Gewalt,</l><lb/> <l>Schickt hin man Truppen vom Rückhalt.</l><lb/> <l>Vergeſſen ward, daß hierdurch ſchlage</l><lb/> <l>Man ſchwächer ſich am nächſten Tage!</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Diebitſch, Emanuel</hi> und <hi rendition="#g">Eugen</hi></l><lb/> <l>Nahmen aufs Neu, man muß geſtehn,</l><lb/> <l>Mit Ruhm, bei mörderiſchem Feuer</l><lb/> <l>Falkenberg, Pielitz und Mehltheuer! —</l><lb/> <l>Den Kaiſer Rußlands, Preußens König,</l><lb/> <l>Die Zwei beſonders noch erwähn’ ich.</l><lb/> <l>Von Jhrem hocherlauchten Haupte</l><lb/> <l>Ging Wunſch aus, daß man feſt behaupte</l><lb/> <l>Die Stellung, die man eingenommen! —</l><lb/> <l>Nur ſteter Angriff könne frommen! —</l><lb/> <l>Rings um Sie tobten die Gefahren,</l><lb/> <l>Sie und <hi rendition="#g">Mil’radowitſcher</hi> Schaaren</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [54/0068]
Bis endlich doppelte Gewalt,
Theils Oudinot, theils Macdonald
Jhn drängte.
Erſt jetzt Eugen zum Rückzug ſchwenkte. —
Auf dieſe Weiſe alſo lenkte
Napoleon des Feindes Sinn
Nach deſſen linkem Flügel hin.
Die Bundesmacht wähnt, hier ſei Noth,
Nur dieſer Flügel ſei bedroht! —
Um zu verſtärken hier Gewalt,
Schickt hin man Truppen vom Rückhalt.
Vergeſſen ward, daß hierdurch ſchlage
Man ſchwächer ſich am nächſten Tage!
Diebitſch, Emanuel und Eugen
Nahmen aufs Neu, man muß geſtehn,
Mit Ruhm, bei mörderiſchem Feuer
Falkenberg, Pielitz und Mehltheuer! —
Den Kaiſer Rußlands, Preußens König,
Die Zwei beſonders noch erwähn’ ich.
Von Jhrem hocherlauchten Haupte
Ging Wunſch aus, daß man feſt behaupte
Die Stellung, die man eingenommen! —
Nur ſteter Angriff könne frommen! —
Rings um Sie tobten die Gefahren,
Sie und Mil’radowitſcher Schaaren
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/68>, abgerufen am 28.07.2024. |