[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.11. Zusammenkunft Kaiser Aleranders mit König Friedrich Wilhelm. Das Dorf hat wenig Häuser, Bei Oels liegt's, heißt Stapitz. Dorthin kam Rußlands Kaiser. Selbst führt ihn hin zum Sitz; Saß neben ihm der König Preußens, reicht ihm die Hand. -- Jhr Zwiegespräch erwähn' ich Nicht, es blieb unbekannt. -- Wohl aber mag man denken, Was Beider Freundschaft sprach. Die Blicke mochten lenken Sie auf Europa's Schmach. Hier sprach kein falsches Gleißen, Wort drang von Mann zu Mann! Dem alten Freund bot Preußen Die alte Freundschaft an; Eilt, statt erst lang zu klügeln, Den Bund neu zu besiegeln. 11. Zuſammenkunft Kaiſer Aleranders mit König Friedrich Wilhelm. Das Dorf hat wenig Häuſer, Bei Oels liegt’s, heißt Stapitz. Dorthin kam Rußlands Kaiſer. Selbſt führt ihn hin zum Sitz; Saß neben ihm der König Preußens, reicht ihm die Hand. — Jhr Zwiegeſpräch erwähn’ ich Nicht, es blieb unbekannt. — Wohl aber mag man denken, Was Beider Freundſchaft ſprach. Die Blicke mochten lenken Sie auf Europa’s Schmach. Hier ſprach kein falſches Gleißen, Wort drang von Mann zu Mann! Dem alten Freund bot Preußen Die alte Freundſchaft an; Eilt, ſtatt erſt lang zu klügeln, Den Bund neu zu beſiegeln. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0036" n="22"/> <lg type="poem"> <head>11.<lb/><hi rendition="#fr">Zuſammenkunft Kaiſer Aleranders mit König<lb/> Friedrich Wilhelm.</hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <l><hi rendition="#in">D</hi>as Dorf hat wenig Häuſer,</l><lb/> <l>Bei Oels liegt’s, heißt Stapitz.</l><lb/> <l>Dorthin kam Rußlands Kaiſer.</l><lb/> <l>Selbſt führt ihn hin zum Sitz;</l><lb/> <l>Saß neben ihm der König</l><lb/> <l>Preußens, reicht ihm die Hand. —</l><lb/> <l>Jhr Zwiegeſpräch erwähn’ ich</l><lb/> <l>Nicht, es blieb unbekannt. —</l><lb/> <l>Wohl aber mag man denken,</l><lb/> <l>Was Beider Freundſchaft ſprach.</l><lb/> <l>Die Blicke mochten lenken</l><lb/> <l>Sie auf Europa’s Schmach.</l><lb/> <l>Hier ſprach kein falſches Gleißen,</l><lb/> <l>Wort drang von Mann zu Mann!</l><lb/> <l>Dem alten Freund bot Preußen</l><lb/> <l>Die alte Freundſchaft an;</l><lb/> <l>Eilt, ſtatt erſt lang zu klügeln,</l><lb/> <l>Den Bund neu zu beſiegeln.</l><lb/> </lg> </body> </text> </TEI> [22/0036]
11.
Zuſammenkunft Kaiſer Aleranders mit König
Friedrich Wilhelm.
Das Dorf hat wenig Häuſer,
Bei Oels liegt’s, heißt Stapitz.
Dorthin kam Rußlands Kaiſer.
Selbſt führt ihn hin zum Sitz;
Saß neben ihm der König
Preußens, reicht ihm die Hand. —
Jhr Zwiegeſpräch erwähn’ ich
Nicht, es blieb unbekannt. —
Wohl aber mag man denken,
Was Beider Freundſchaft ſprach.
Die Blicke mochten lenken
Sie auf Europa’s Schmach.
Hier ſprach kein falſches Gleißen,
Wort drang von Mann zu Mann!
Dem alten Freund bot Preußen
Die alte Freundſchaft an;
Eilt, ſtatt erſt lang zu klügeln,
Den Bund neu zu beſiegeln.
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