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Das Heller-Blatt. Nr. 37. Breslau, 13. September 1834.

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Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] lichkeit sollte am großen Marai ( Opferort ) in Attahurn
vorgenommen werden, und Otu's Gegenwart schien
dabei unentbehrlich zu seyn.

Da ich bei diesem Opfer zugegen seyn wollte, bat
ich den König, ihn dahin begleiten zu dürfen, was er
unbedenklich genehmigte, und worauf wir uns bald in
Boote setzten und dem Orte zuschifften. Unterweges
stiegen wir auf einem kleinen Eilande aus, welches
Tittahah gegenüber liegt, und wo wir den Tohah und
sein Gefolge fanden. Die beiden Oberhäupter bespra-
[Spaltenumbruch] chen sich über die Kriegsangelegenheiten, und Tohah
gab dem Otu drei zusammengebundene rothe Federn,
und ließ einen magern halbverhungerter Hund in ein
Kanot setzen, welches uns begleiten sollte. Wir schiff-
ten uns wieder ein und nahmen einen Priester mit, der
bei der Solennität zugegen seyn sollte.

Ungefähr um 2 Uhr Nachmittags stiegen wir zu
Attahuru ans Land. Otu verlangte, daß die Matro-
sen im Boote bleiben und ich mit zwei europäischen Be-
gleitern, sobald wir bei dem Marai anlangten unsere
[Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Ein Menschenopfer auf dem Marai zu Otaheite.


[Beginn Spaltensatz] Hüte abnehmen möchten. Wir gingen sogleich darnach
hin und wurden von einer Menge Männer und Knaben
begleitet. Vier Priester und ihre Aufwärter warteten
schon auf uns. Der Leichnam oder das Opfer, lag in
einem kleinen Kahn, welcher dem Marai gegenüber am
Strande, wo ihn das Meer noch erreichen konnte, auf-
gezogen war. Zwei Priester nebst einigen Bedienten
saßen bei dem Kahne; die Uebrigen am Marai.
Zwanzig Schritte von dem letztern, blieb Otu mit uns
und einigen andern stehen; der Haufe des Volks hinge-
gen blieb weiter zurück. Nunmehr nahmen die Cere-
monien ihren Anfang.

Einer von dem Priestergefolge ( Akoluthen ) legte
einen Pisangstamm zu den Füßen des Königs nieder.
Ein anderer näherte sich mit einem kleinen Büschel ro-
[Spaltenumbruch] ther auf Kokosfasern gewickelter Federn, womit er
einen Fuß des Königs berührte, und ging hierauf wie-
der zu seinen Kollegen zurück. Jetzt wandte sich einer
von den Priestern, die am Marai saßen, gegen jene am
Strande und begann ein langes Gebet, wobei er von
Zeit zu Zeit, junge Pisangstämme auf das Opfer legen
ließ. Während dieses Gebetes hielt ein Mann, der ne-
ben dem betenden Priester stand, zwei Bündel in der
Hand, welche von Otaheitischen Zeug zu seyn schienen.
Jn dem einen war der königliche Maro ( Jnsignie
der höchsten Macht ) , und in der andern, die Lade des
Eatua ( Gottes oder Bundeslade ) . Sobald das Gebet
beendigt war, gingen die Priester mit ihrem Gefolge
vom Marai zu jenen am Strande hin, und setzten sich
daselbst nieder. Sie hatten auch die beiden Bündel
[Ende Spaltensatz]

Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] lichkeit sollte am großen Marai ( Opferort ) in Attahurn
vorgenommen werden, und Otu's Gegenwart schien
dabei unentbehrlich zu seyn.

Da ich bei diesem Opfer zugegen seyn wollte, bat
ich den König, ihn dahin begleiten zu dürfen, was er
unbedenklich genehmigte, und worauf wir uns bald in
Boote setzten und dem Orte zuschifften. Unterweges
stiegen wir auf einem kleinen Eilande aus, welches
Tittahah gegenüber liegt, und wo wir den Tohah und
sein Gefolge fanden. Die beiden Oberhäupter bespra-
[Spaltenumbruch] chen sich über die Kriegsangelegenheiten, und Tohah
gab dem Otu drei zusammengebundene rothe Federn,
und ließ einen magern halbverhungerter Hund in ein
Kanot setzen, welches uns begleiten sollte. Wir schiff-
ten uns wieder ein und nahmen einen Priester mit, der
bei der Solennität zugegen seyn sollte.

Ungefähr um 2 Uhr Nachmittags stiegen wir zu
Attahuru ans Land. Otu verlangte, daß die Matro-
sen im Boote bleiben und ich mit zwei europäischen Be-
gleitern, sobald wir bei dem Marai anlangten unsere
[Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Ein Menschenopfer auf dem Marai zu Otaheite.


[Beginn Spaltensatz] Hüte abnehmen möchten. Wir gingen sogleich darnach
hin und wurden von einer Menge Männer und Knaben
begleitet. Vier Priester und ihre Aufwärter warteten
schon auf uns. Der Leichnam oder das Opfer, lag in
einem kleinen Kahn, welcher dem Marai gegenüber am
Strande, wo ihn das Meer noch erreichen konnte, auf-
gezogen war. Zwei Priester nebst einigen Bedienten
saßen bei dem Kahne; die Uebrigen am Marai.
Zwanzig Schritte von dem letztern, blieb Otu mit uns
und einigen andern stehen; der Haufe des Volks hinge-
gen blieb weiter zurück. Nunmehr nahmen die Cere-
monien ihren Anfang.

Einer von dem Priestergefolge ( Akoluthen ) legte
einen Pisangstamm zu den Füßen des Königs nieder.
Ein anderer näherte sich mit einem kleinen Büschel ro-
[Spaltenumbruch] ther auf Kokosfasern gewickelter Federn, womit er
einen Fuß des Königs berührte, und ging hierauf wie-
der zu seinen Kollegen zurück. Jetzt wandte sich einer
von den Priestern, die am Marai saßen, gegen jene am
Strande und begann ein langes Gebet, wobei er von
Zeit zu Zeit, junge Pisangstämme auf das Opfer legen
ließ. Während dieses Gebetes hielt ein Mann, der ne-
ben dem betenden Priester stand, zwei Bündel in der
Hand, welche von Otaheitischen Zeug zu seyn schienen.
Jn dem einen war der königliche Maro ( Jnsignie
der höchsten Macht ) , und in der andern, die Lade des
Eatua ( Gottes oder Bundeslade ) . Sobald das Gebet
beendigt war, gingen die Priester mit ihrem Gefolge
vom Marai zu jenen am Strande hin, und setzten sich
daselbst nieder. Sie hatten auch die beiden Bündel
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Das Heller-Blatt. Nr. 37. Breslau, 13. September 1834, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller37_1834/5>, abgerufen am 28.11.2024.