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Das Heller-Blatt. Nr. 12. Breslau, 22. März 1834.

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Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz]
Scene aus der afrikanischen Wüste
( Sahara
) .

Die afrikanische Wüste oder die Sahara, ist ein
großer Landstrich von 60,000 Quadratmeilen Flächen-
Jnhalt, und liegt vom 16ten bis 31sten Grade nördlicher
Breite, und vom 1sten bis 48sten östlicher Länge. Jhre
größte Länge von Ost nach West beträgt 600 Meilen.

Diese ungeheure Wüste besteht aus einer Hochebene,
welche mit beweglichem Sande und Kieselsteinen bedeckt,
[Spaltenumbruch] und nur selten mit Gebüsch, Farrenkraut und wenigen
Palmen bewachsen ist. An Flüssen und Trinkwasser
fehlt es beinahe ganz: denn die wenigen, vom Atlas
kommenden, Flüsse, verlieren sich bald im Sande; auch
regnet es nur selten. Die Winde thürmen oft den Flug-
sand zu Bergen auf, worunter Alles begraben wird.
Dazu kommt eine unerträgliche Hitze. Nur mit Hülfe
des Kameels, und vermittelst der einzelnen bewässerten
und fruchtbaren Jnseln im Sandmeere, ( Oasen genannt )
lassen sich diese Wüsten durchreisen. Dies gilt vorzüg- [Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Scene aus der afrikanischen Wüste ( Sahara ) .


[Beginn Spaltensatz] lich von der westlichen Hälfte der Wüste, denn die klei-
nere östliche Hälfte ist viel reicher an fruchtbaren, gut
bewässerten und bewachsenen, Strichen.

Jetzt, nachdem Europäer mehrere Theile der Sa-
hara durchwanderten, kennt man das Jnnere dieses
Sandmeeres einigermaßen. Aeußerst selten, und nur
im Zwischenraum von 6 bis 7 Tagereisen, sind Brun-
nen anzutreffen; aber das Wasser ist salzig, unrein und
bitter, von fauligem Geruch und Geschmack, und doch
erwartet man sehnlichst, einen solchen Brunnen zu fin-
den, indem das in vertheerten Schläuchen mitgenom-
mene Wasser nicht zureicht. Einige Brunnen hat man
inwendig mit Kameelfellen ausgefüttert und außen mit
[Spaltenumbruch] Knochen bezeichnet, um sie desto besser zu erhalten und
den Wandrern die Stelle anzudeuten, wo sich solche be-
finden; allein auch diese werden oft vom Sande ver-
schüttet.

So kam im Jahr 1805 wegen Mangel an Wasser
eine ganze Karavane von 2000 Menschen und 1800
Kameelen, die von Tombuktu nach Tafilet reisete, ums
Leben. Ein ungeheurer Beinhaufen zeigt noch jetzt die
Stelle an, wo diese Karavane verschmachtete.

Auf der beigegebenen Abbildung ist eine Scene dar-
gestellt, wie die Karavanen in dieser schauerlichen Wüste
gegen die furchtbaren Stürme von Staubwolken anzu-
kämpfen haben; Sand und Kiesel werden vom heftigsten
[Ende Spaltensatz]

Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz]
Scene aus der afrikanischen Wüste
( Sahara
) .

Die afrikanische Wüste oder die Sahara, ist ein
großer Landstrich von 60,000 Quadratmeilen Flächen-
Jnhalt, und liegt vom 16ten bis 31sten Grade nördlicher
Breite, und vom 1sten bis 48sten östlicher Länge. Jhre
größte Länge von Ost nach West beträgt 600 Meilen.

Diese ungeheure Wüste besteht aus einer Hochebene,
welche mit beweglichem Sande und Kieselsteinen bedeckt,
[Spaltenumbruch] und nur selten mit Gebüsch, Farrenkraut und wenigen
Palmen bewachsen ist. An Flüssen und Trinkwasser
fehlt es beinahe ganz: denn die wenigen, vom Atlas
kommenden, Flüsse, verlieren sich bald im Sande; auch
regnet es nur selten. Die Winde thürmen oft den Flug-
sand zu Bergen auf, worunter Alles begraben wird.
Dazu kommt eine unerträgliche Hitze. Nur mit Hülfe
des Kameels, und vermittelst der einzelnen bewässerten
und fruchtbaren Jnseln im Sandmeere, ( Oasen genannt )
lassen sich diese Wüsten durchreisen. Dies gilt vorzüg- [Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Scene aus der afrikanischen Wüste ( Sahara ) .


[Beginn Spaltensatz] lich von der westlichen Hälfte der Wüste, denn die klei-
nere östliche Hälfte ist viel reicher an fruchtbaren, gut
bewässerten und bewachsenen, Strichen.

Jetzt, nachdem Europäer mehrere Theile der Sa-
hara durchwanderten, kennt man das Jnnere dieses
Sandmeeres einigermaßen. Aeußerst selten, und nur
im Zwischenraum von 6 bis 7 Tagereisen, sind Brun-
nen anzutreffen; aber das Wasser ist salzig, unrein und
bitter, von fauligem Geruch und Geschmack, und doch
erwartet man sehnlichst, einen solchen Brunnen zu fin-
den, indem das in vertheerten Schläuchen mitgenom-
mene Wasser nicht zureicht. Einige Brunnen hat man
inwendig mit Kameelfellen ausgefüttert und außen mit
[Spaltenumbruch] Knochen bezeichnet, um sie desto besser zu erhalten und
den Wandrern die Stelle anzudeuten, wo sich solche be-
finden; allein auch diese werden oft vom Sande ver-
schüttet.

So kam im Jahr 1805 wegen Mangel an Wasser
eine ganze Karavane von 2000 Menschen und 1800
Kameelen, die von Tombuktu nach Tafilet reisete, ums
Leben. Ein ungeheurer Beinhaufen zeigt noch jetzt die
Stelle an, wo diese Karavane verschmachtete.

Auf der beigegebenen Abbildung ist eine Scene dar-
gestellt, wie die Karavanen in dieser schauerlichen Wüste
gegen die furchtbaren Stürme von Staubwolken anzu-
kämpfen haben; Sand und Kiesel werden vom heftigsten
[Ende Spaltensatz]

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[93/0005] Das Heller=Blatt. Scene aus der afrikanischen Wüste ( Sahara ) . Die afrikanische Wüste oder die Sahara, ist ein großer Landstrich von 60,000 Quadratmeilen Flächen- Jnhalt, und liegt vom 16ten bis 31sten Grade nördlicher Breite, und vom 1sten bis 48sten östlicher Länge. Jhre größte Länge von Ost nach West beträgt 600 Meilen. Diese ungeheure Wüste besteht aus einer Hochebene, welche mit beweglichem Sande und Kieselsteinen bedeckt, und nur selten mit Gebüsch, Farrenkraut und wenigen Palmen bewachsen ist. An Flüssen und Trinkwasser fehlt es beinahe ganz: denn die wenigen, vom Atlas kommenden, Flüsse, verlieren sich bald im Sande; auch regnet es nur selten. Die Winde thürmen oft den Flug- sand zu Bergen auf, worunter Alles begraben wird. Dazu kommt eine unerträgliche Hitze. Nur mit Hülfe des Kameels, und vermittelst der einzelnen bewässerten und fruchtbaren Jnseln im Sandmeere, ( Oasen genannt ) lassen sich diese Wüsten durchreisen. Dies gilt vorzüg- [Abbildung Scene aus der afrikanischen Wüste ( Sahara ) . ] lich von der westlichen Hälfte der Wüste, denn die klei- nere östliche Hälfte ist viel reicher an fruchtbaren, gut bewässerten und bewachsenen, Strichen. Jetzt, nachdem Europäer mehrere Theile der Sa- hara durchwanderten, kennt man das Jnnere dieses Sandmeeres einigermaßen. Aeußerst selten, und nur im Zwischenraum von 6 bis 7 Tagereisen, sind Brun- nen anzutreffen; aber das Wasser ist salzig, unrein und bitter, von fauligem Geruch und Geschmack, und doch erwartet man sehnlichst, einen solchen Brunnen zu fin- den, indem das in vertheerten Schläuchen mitgenom- mene Wasser nicht zureicht. Einige Brunnen hat man inwendig mit Kameelfellen ausgefüttert und außen mit Knochen bezeichnet, um sie desto besser zu erhalten und den Wandrern die Stelle anzudeuten, wo sich solche be- finden; allein auch diese werden oft vom Sande ver- schüttet. So kam im Jahr 1805 wegen Mangel an Wasser eine ganze Karavane von 2000 Menschen und 1800 Kameelen, die von Tombuktu nach Tafilet reisete, ums Leben. Ein ungeheurer Beinhaufen zeigt noch jetzt die Stelle an, wo diese Karavane verschmachtete. Auf der beigegebenen Abbildung ist eine Scene dar- gestellt, wie die Karavanen in dieser schauerlichen Wüste gegen die furchtbaren Stürme von Staubwolken anzu- kämpfen haben; Sand und Kiesel werden vom heftigsten

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Zitationshilfe: Das Heller-Blatt. Nr. 12. Breslau, 22. März 1834, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller12_1834/5>, abgerufen am 25.11.2024.