Das Heller-Blatt. Nr. 9. Breslau, 8. März 1834.Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
Die Diamantwäscherei in Brasilien. Die ebnen Stellen am Flusse Jquitiahonha in Der vorgedachte Fluß wird durch Vereinigung Die Diamantwäscherei in Brasilien. [Beginn Spaltensatz] Man gräbt den Cascalho ( so nennt man die Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
Die Diamantwäscherei in Brasilien. Die ebnen Stellen am Flusse Jquitiahonha in Der vorgedachte Fluß wird durch Vereinigung Die Diamantwäscherei in Brasilien. [Beginn Spaltensatz] Man gräbt den Cascalho ( so nennt man die <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005" n="77"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Das Heller=Blatt.</hi> </fw> <cb type="start"/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Die Diamantwäscherei in Brasilien</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Die ebnen Stellen am Flusse Jquitiahonha in<lb/> Brasilien enthalten durchgehends Diamanten, und wenn<lb/> man daher nur einen Theil des Stücks der reichhaltigen<lb/> Erde der Probe halber ausbeuten läßt, so kann man im<lb/> Durchschnitt wissen wie viel Diamanten überhaupt vor-<lb/> handen sind. Die Diamanten finden sich übrigens nicht<lb/><cb n="2"/> blos in Flußbetten und Schluchten, sondern auch auf<lb/> den höchsten Berggipfeln gleich Feldsteinen blos daliegen.</p><lb/> <p>Der vorgedachte Fluß wird durch Vereinigung<lb/> mehrerer Quellflüsse gebildet, ist ziemlich breit und<lb/> 3 bis 9 Fuß tief. Jn ihm und den nächsten Flüßchen<lb/> findet man die schönsten Diamanten, aber diejenigen zu<lb/> 17 bis 20 Karat sind selten und Steine zu 30 Karat und<lb/> darüber kommen oft mehrere Jahre hindurch nicht vor.</p> <cb type="end"/> <figure> <p> <hi rendition="#c #g">Die Diamantwäscherei in Brasilien.</hi> </p> </figure><lb/> <cb type="start"/> <p>Man gräbt den <hi rendition="#g">Cascalho</hi> ( so nennt man die<lb/> Erdmasse in der die Diamanten gefunden werden ) und<lb/> bringt ihn an eine zum Waschen bequeme Stelle. Von<lb/> dieser Erde wird in der trocknen Jahreszeit so viel ge-<lb/> graben, als in der Regenzeit füglich ausgewaschen wer-<lb/> den kann. Das zum Waschen nöthige Wasser wird<lb/> durch Wasserleitungen herbeigeschafft, und findet über-<lb/> haupt folgendes Verfahren statt. Durch einen 70 bis<lb/> 80 Fuß langen, und etwa 40 Fuß breiten Schoppen<lb/> zieht sich ein mit starken Planken besetzter Kanal, und<lb/><cb n="2"/> auf diese Planken wird der Cascalho ( die Erdmasse )<lb/> zwei bis drei Fuß hoch geschüttet. Auf der andern<lb/> Seite des Schoppens befindet sich ein gebäschter bret-<lb/> terner Fußboden, welcher in etwa zwanzig Fächer oder<lb/> Tröge eingetheilt ist, die von oben mit dem Wasser<lb/> kommuniziren, welches durch einen Spalt von 1 Zoll<lb/> Breite, in die Tröge fällt. Am untern Ende der Tröge<lb/> führt ein Kanal das Wasser ab. Auf den Cascalho-<lb/> Haufen sitzen die Aufseher auf Stühlen ohne Lehnen,<lb/> damit sie nicht einschlafen können. Jeder Neger bringt<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [77/0005]
Das Heller=Blatt.
Die Diamantwäscherei in Brasilien.
Die ebnen Stellen am Flusse Jquitiahonha in
Brasilien enthalten durchgehends Diamanten, und wenn
man daher nur einen Theil des Stücks der reichhaltigen
Erde der Probe halber ausbeuten läßt, so kann man im
Durchschnitt wissen wie viel Diamanten überhaupt vor-
handen sind. Die Diamanten finden sich übrigens nicht
blos in Flußbetten und Schluchten, sondern auch auf
den höchsten Berggipfeln gleich Feldsteinen blos daliegen.
Der vorgedachte Fluß wird durch Vereinigung
mehrerer Quellflüsse gebildet, ist ziemlich breit und
3 bis 9 Fuß tief. Jn ihm und den nächsten Flüßchen
findet man die schönsten Diamanten, aber diejenigen zu
17 bis 20 Karat sind selten und Steine zu 30 Karat und
darüber kommen oft mehrere Jahre hindurch nicht vor.
[Abbildung Die Diamantwäscherei in Brasilien. ]
Man gräbt den Cascalho ( so nennt man die
Erdmasse in der die Diamanten gefunden werden ) und
bringt ihn an eine zum Waschen bequeme Stelle. Von
dieser Erde wird in der trocknen Jahreszeit so viel ge-
graben, als in der Regenzeit füglich ausgewaschen wer-
den kann. Das zum Waschen nöthige Wasser wird
durch Wasserleitungen herbeigeschafft, und findet über-
haupt folgendes Verfahren statt. Durch einen 70 bis
80 Fuß langen, und etwa 40 Fuß breiten Schoppen
zieht sich ein mit starken Planken besetzter Kanal, und
auf diese Planken wird der Cascalho ( die Erdmasse )
zwei bis drei Fuß hoch geschüttet. Auf der andern
Seite des Schoppens befindet sich ein gebäschter bret-
terner Fußboden, welcher in etwa zwanzig Fächer oder
Tröge eingetheilt ist, die von oben mit dem Wasser
kommuniziren, welches durch einen Spalt von 1 Zoll
Breite, in die Tröge fällt. Am untern Ende der Tröge
führt ein Kanal das Wasser ab. Auf den Cascalho-
Haufen sitzen die Aufseher auf Stühlen ohne Lehnen,
damit sie nicht einschlafen können. Jeder Neger bringt
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