Ethica Complementoria. Nürnberg. 1643Complements Denn sie das zweifältige Hauß Förchtet / die Lieb wird bald seyn aus. Die Tyri ihr ding zweifflich sagen / Jn einem Halß zwo Zungen tragen. Cupidinem jetzt niemand kand / Achates führt Jhn bey der Hand. Königliche Gaben trug er schon / Den Scepter / die zweyfältig Kron. Didonem fand er Königlich sitzen / Von Gold die schönen Tücher glitzen. Sie hatten all darob ein Wunder / Von dem Julo doch besunder / Deß Gottes scheinend Angesicht / Auch seine Red wol zugericht. Das Weiblich Kleid / und Schleyer zart / Mit Purpurfarb geziert nach art. Vorab kundt Dido nicht genug / Die Gaben sehen die man trug / Dido die gar unsehlige Fraw / Erflammt je mehr in ihren schaw. Cupido bald da feyret nit / Vnd dacht an seiner Mutter Bitt. Er leschet ab mit seiner Kunst / Sicheus Lieb / die erste Gunst. Vnd
Complements Denn ſie das zweifaͤltige Hauß Foͤrchtet / die Lieb wird bald ſeyn aus. Die Tyri ihr ding zweifflich ſagen / Jn einem Halß zwo Zungen tragen. Cupidinem jetzt niemand kand / Achates fuͤhrt Jhn bey der Hand. Koͤnigliche Gaben trug er ſchon / Den Scepter / die zweyfaͤltig Kron. Didonem fand er Koͤniglich ſitzen / Von Gold die ſchoͤnen Tuͤcher glitzen. Sie hatten all darob ein Wunder / Von dem Julo doch beſunder / Deß Gottes ſcheinend Angeſicht / Auch ſeine Red wol zugericht. Das Weiblich Kleid / uñ Schleyer zart / Mit Purpurfarb geziert nach art. Vorab kundt Dido nicht genug / Die Gaben ſehen die man trug / Dido die gar unſehlige Fraw / Erflam̃t je mehr in ihren ſchaw. Cupido bald da feyret nit / Vnd dacht an ſeiner Mutter Bitt. Er leſchet ab mit ſeiner Kunſt / Sicheus Lieb / die erſte Gunſt. Vnd
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Complements
Denn ſie das zweifaͤltige Hauß
Foͤrchtet / die Lieb wird bald ſeyn aus.
Die Tyri ihr ding zweifflich ſagen /
Jn einem Halß zwo Zungen tragen.
Cupidinem jetzt niemand kand /
Achates fuͤhrt Jhn bey der Hand.
Koͤnigliche Gaben trug er ſchon /
Den Scepter / die zweyfaͤltig Kron.
Didonem fand er Koͤniglich ſitzen /
Von Gold die ſchoͤnen Tuͤcher glitzen.
Sie hatten all darob ein Wunder /
Von dem Julo doch beſunder /
Deß Gottes ſcheinend Angeſicht /
Auch ſeine Red wol zugericht.
Das Weiblich Kleid / uñ Schleyer zart /
Mit Purpurfarb geziert nach art.
Vorab kundt Dido nicht genug /
Die Gaben ſehen die man trug /
Dido die gar unſehlige Fraw /
Erflam̃t je mehr in ihren ſchaw.
Cupido bald da feyret nit /
Vnd dacht an ſeiner Mutter Bitt.
Er leſchet ab mit ſeiner Kunſt /
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Zitationshilfe: | Ethica Complementoria. Nürnberg. 1643, S. A10b. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ethica_1643/20>, abgerufen am 16.02.2025. |