[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.narum demonstretur, non nominibus solum, sed vere ac personaliter distincta. Haec illi. Hieraus ist nu leicht zuuerstehen / das die Sprüche / welche die Herrn Verfasser alhie aus den alten Kirchenlerern zusamen gezogen haben / zu der reali communicatione idiomatum, dadurch die menschliche Natur selbst almechtig / alwissend / vnd vnendlich worden sein sol / gar nichts dienen / söndern demselbigen gedicht viel mehr zuwider sind. Denn ob wol Cyrillus lib. 2. ad Reginas spricht /Fol. Apol. Erf. 77. a. Accepisse gloriam, potestatem, & regnum super omnia, referendum esse ad conditionem humanitatis. So folgt doch nicht / das darumb die menschliche Natur selbst almechtig / alwissend / oder allenthalben sey / sondern solchs gebürt Christo vmb seiner ewigen Gottheit willen. Dieweil er aber von Ewigkeit her nicht Mensch gewesen / hat er solchsalles empfangen / als Mensch / per gratiam vnionis, welchs Cyrillus alhie nennet conditionem humanitatis. Denn es zuuor nicht erhöret war / das ein warhafftig natürlich Menschen kind zugleich auch wesentlicher natürlicher Gott were. Vnd also erkleret der heilige Lerer Athanasius diese Frage mit austrücklichen worten / wie folget: Homo merus non dignus fuisset istiusmodi muneribus: Verbum e diuerso solum, & merum istis non indiguisset. Coaptatum igitur nobis est Verbum, potestatemque suam nobis impertijt, & superexaltauit. In homine enim existente Verbo, accepit homo. Quoniam igitur Verbo existente in carne exaltatus est homo, & accepit potestatem: ideo ista ad Verbum referuntur, quia propter Verbum data sunt. Ideo enim, quia Verbum in homine erat, istae gratiae donate sunt; narum demonstretur, non nominibus solùm, sed verè ac personaliter distincta. Haec illi. Hieraus ist nu leicht zuuerstehen / das die Sprüche / welche die Herrn Verfasser alhie aus den alten Kirchenlerern zusamen gezogen haben / zu der reali communicatione idiomatum, dadurch die menschliche Natur selbst almechtig / alwissend / vnd vnendlich worden sein sol / gar nichts dienen / söndern demselbigen gedicht viel mehr zuwider sind. Denn ob wol Cyrillus lib. 2. ad Reginas spricht /Fol. Apol. Erf. 77. a. Accepisse gloriam, potestatem, & regnum super omnia, referendum esse ad conditionem humanitatis. So folgt doch nicht / das darumb die menschliche Natur selbst almechtig / alwissend / oder allenthalben sey / sondern solchs gebürt Christo vmb seiner ewigen Gottheit willen. Dieweil er aber von Ewigkeit her nicht Mensch gewesen / hat er solchsalles empfangen / als Mensch / per gratiam vnionis, welchs Cyrillus alhie nennet conditionem humanitatis. Denn es zuuor nicht erhöret war / das ein warhafftig natürlich Menschen kind zugleich auch wesentlicher natürlicher Gott were. Vnd also erkleret der heilige Lerer Athanasius diese Frage mit austrücklichen worten / wie folget: Homo merus non dignus fuisset istiusmodi muneribus: Verbum è diuerso solum, & merum istis non indiguisset. Coaptatum igitur nobis est Verbum, potestatemque suam nobis impertijt, & superexaltauit. In homine enim existente Verbo, accepit homo. Quoniam igitur Verbo existente in carne exaltatus est homo, & accepit potestatem: ideo ista ad Verbum referuntur, quia propter Verbum data sunt. Ideò enim, quia Verbum in homine erat, istae gratiae donatę sunt; <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0087" n="85"/> narum demonstretur, non nominibus solùm, sed verè ac personaliter distincta. 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Denn es zuuor nicht erhöret war / das ein warhafftig natürlich Menschen kind zugleich auch wesentlicher natürlicher Gott were.</p> <p>Vnd also erkleret der heilige Lerer Athanasius diese Frage mit austrücklichen worten / wie folget: Homo merus non dignus fuisset istiusmodi muneribus: Verbum è diuerso solum, & merum istis non indiguisset. Coaptatum igitur nobis est Verbum, potestatemque suam nobis impertijt, & superexaltauit. In homine enim existente Verbo, accepit homo. Quoniam igitur Verbo existente in carne exaltatus est homo, & accepit potestatem: ideo ista ad Verbum referuntur, quia propter Verbum data sunt. Ideò enim, quia Verbum in homine erat, istae gratiae donatę sunt; </p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0087]
narum demonstretur, non nominibus solùm, sed verè ac personaliter distincta. Haec illi.
Hieraus ist nu leicht zuuerstehen / das die Sprüche / welche die Herrn Verfasser alhie aus den alten Kirchenlerern zusamen gezogen haben / zu der reali communicatione idiomatum, dadurch die menschliche Natur selbst almechtig / alwissend / vnd vnendlich worden sein sol / gar nichts dienen / söndern demselbigen gedicht viel mehr zuwider sind.
Denn ob wol Cyrillus lib. 2. ad Reginas spricht / Accepisse gloriam, potestatem, & regnum super omnia, referendum esse ad conditionem humanitatis. So folgt doch nicht / das darumb die menschliche Natur selbst almechtig / alwissend / oder allenthalben sey / sondern solchs gebürt Christo vmb seiner ewigen Gottheit willen. Dieweil er aber von Ewigkeit her nicht Mensch gewesen / hat er solchsalles empfangen / als Mensch / per gratiam vnionis, welchs Cyrillus alhie nennet conditionem humanitatis. Denn es zuuor nicht erhöret war / das ein warhafftig natürlich Menschen kind zugleich auch wesentlicher natürlicher Gott were.
Fol. Apol. Erf. 77. a. Vnd also erkleret der heilige Lerer Athanasius diese Frage mit austrücklichen worten / wie folget: Homo merus non dignus fuisset istiusmodi muneribus: Verbum è diuerso solum, & merum istis non indiguisset. Coaptatum igitur nobis est Verbum, potestatemque suam nobis impertijt, & superexaltauit. In homine enim existente Verbo, accepit homo. Quoniam igitur Verbo existente in carne exaltatus est homo, & accepit potestatem: ideo ista ad Verbum referuntur, quia propter Verbum data sunt. Ideò enim, quia Verbum in homine erat, istae gratiae donatę sunt;
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