[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.fleisch / gebein / vnd geblüth dem Menschlichen geschlecht die ehre / vnd gnad widerfaren / das einer aus jrem mittel / vnd geschlecht / heist / vnd ist warhafftiger natürlicher Son des allerhöchsten / almechtiger / alwissender / vnendlicher Schöpffer / vnd erhalter Himels vnd Erden / Luc. 1. nicht aber nach der Natur / in welcher er sich offenbaret hat / sondern nach derselbigen / die solche gnad in eigener ewigen Person an vns bewiesen / vnd vnser Mitbruder (in allem vnserm fleisch / vnd blut / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen / gleich / ausgenomen die Sünde) worden ist / welches der Apostel das vrkündliche grosse geheimnus der Gottseligkeit nennet. 1. Timoth. 3. Vnd bisher von der ersten Regel. Die ander Regel der alten rechtgleubigen KirchenlehrerII. heist: Quicquid Christus accepit in tempore, accepit secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae. Was vnser HERr Christus / der ewige Son Gottes / in der zeit empfangen hat / das hat er nach der Menscheit / oder in betrachtung der angenomenen Menschlichen natur empfangen. Mit dieser Regel wissen die Vbiquisten nicht gnugsam zu prangen / vnd machen sich sampt allen / die jnen beyfallen / je lenger je blinder / vnd jrriger. Es ist aber die Regel für sich gantz tröstlich / licht / vnd herrlich / wenn man die phrasin / oder art zu reden recht verstehet / vnd erkleret / Nemlich / Erstlich / was da eigentlich heisse / Secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae. Zum andern / Was da heisse / in tempore. fleisch / gebein / vnd geblüth dem Menschlichen geschlecht die ehre / vnd gnad widerfaren / das einer aus jrem mittel / vnd geschlecht / heist / vnd ist warhafftiger natürlicher Son des allerhöchsten / almechtiger / alwissender / vnendlicher Schöpffer / vnd erhalter Himels vnd Erden / Luc. 1. nicht aber nach der Natur / in welcher er sich offenbaret hat / sondern nach derselbigen / die solche gnad in eigener ewigen Person an vns bewiesen / vnd vnser Mitbruder (in allem vnserm fleisch / vnd blut / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen / gleich / ausgenomen die Sünde) worden ist / welches der Apostel das vrkündliche grosse geheimnus der Gottseligkeit nennet. 1. Timoth. 3. Vnd bisher von der ersten Regel. Die ander Regel der alten rechtgleubigen KirchenlehrerII. heist: Quicquid Christus accepit in tempore, accepit secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae. Was vnser HERr Christus / der ewige Son Gottes / in der zeit empfangen hat / das hat er nach der Menscheit / oder in betrachtung der angenomenen Menschlichen natur empfangen. Mit dieser Regel wissen die Vbiquisten nicht gnugsam zu prangen / vnd machen sich sampt allen / die jnen beyfallen / je lenger je blinder / vnd jrriger. Es ist aber die Regel für sich gantz tröstlich / licht / vnd herrlich / wenn man die phrasin / oder art zu reden recht verstehet / vnd erkleret / Nemlich / Erstlich / was da eigentlich heisse / Secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae. Zum andern / Was da heisse / in tempore. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0073" n="71"/> fleisch / gebein / vnd geblüth dem Menschlichen geschlecht die ehre / vnd gnad widerfaren / das einer aus jrem mittel / vnd geschlecht / heist / vnd ist warhafftiger natürlicher Son des allerhöchsten / almechtiger / alwissender / vnendlicher Schöpffer / vnd erhalter Himels vnd Erden / Luc. 1. nicht aber nach der Natur / in welcher er sich offenbaret hat / sondern nach derselbigen / die solche gnad in eigener ewigen Person an vns bewiesen / vnd vnser Mitbruder (in allem vnserm fleisch / vnd blut / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen / gleich / ausgenomen die Sünde) worden ist / welches der Apostel das vrkündliche grosse geheimnus der Gottseligkeit nennet. 1. Timoth. 3. Vnd bisher von der ersten Regel.</p> <p>Die ander Regel der alten rechtgleubigen Kirchenlehrer<note place="right">II.</note> heist: Quicquid Christus accepit in tempore, accepit secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae.</p> <p>Was vnser HERr Christus / der ewige Son Gottes / in der zeit empfangen hat / das hat er nach der Menscheit / oder in betrachtung der angenomenen Menschlichen natur empfangen.</p> <p>Mit dieser Regel wissen die Vbiquisten nicht gnugsam zu prangen / vnd machen sich sampt allen / die jnen beyfallen / je lenger je blinder / vnd jrriger.</p> <p>Es ist aber die Regel für sich gantz tröstlich / licht / vnd herrlich / wenn man die phrasin / oder art zu reden recht verstehet / vnd erkleret / Nemlich / Erstlich / was da eigentlich heisse / Secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae.</p> <p>Zum andern / Was da heisse / in tempore.</p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0073]
fleisch / gebein / vnd geblüth dem Menschlichen geschlecht die ehre / vnd gnad widerfaren / das einer aus jrem mittel / vnd geschlecht / heist / vnd ist warhafftiger natürlicher Son des allerhöchsten / almechtiger / alwissender / vnendlicher Schöpffer / vnd erhalter Himels vnd Erden / Luc. 1. nicht aber nach der Natur / in welcher er sich offenbaret hat / sondern nach derselbigen / die solche gnad in eigener ewigen Person an vns bewiesen / vnd vnser Mitbruder (in allem vnserm fleisch / vnd blut / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen / gleich / ausgenomen die Sünde) worden ist / welches der Apostel das vrkündliche grosse geheimnus der Gottseligkeit nennet. 1. Timoth. 3. Vnd bisher von der ersten Regel.
Die ander Regel der alten rechtgleubigen Kirchenlehrer heist: Quicquid Christus accepit in tempore, accepit secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae.
II. Was vnser HERr Christus / der ewige Son Gottes / in der zeit empfangen hat / das hat er nach der Menscheit / oder in betrachtung der angenomenen Menschlichen natur empfangen.
Mit dieser Regel wissen die Vbiquisten nicht gnugsam zu prangen / vnd machen sich sampt allen / die jnen beyfallen / je lenger je blinder / vnd jrriger.
Es ist aber die Regel für sich gantz tröstlich / licht / vnd herrlich / wenn man die phrasin / oder art zu reden recht verstehet / vnd erkleret / Nemlich / Erstlich / was da eigentlich heisse / Secundum humanitatem, seu respectu assumtae humanae naturae.
Zum andern / Was da heisse / in tempore.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/73>, abgerufen am 16.02.2025. |