[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.macht habe / oder nicht. Wie er sie denn auch zugleich seines Göttlichen beystands vertröstet / wider alle zukünfftige gefahr / darin sie von jm vnuerlassen sein sollen. Denn siehe (spricht er) Ich bin bey Euch alle tage / bis an der Welt ende. Dieweil denn kein Vbiquitas hieraus des Leibs Christi / wie D. Heshusius zu Quedlinburg selbst bewiesen / kan erzwungen werden (denn Christus sagt nicht / Siehe mein Leib ist allenthalben bey Euch / sondern Ich / der Ich von anfang meiner Kirchen beystand geleistet / wil Euch auch bis zum ende der Welt meines beystandes kein augenblick beraubt sein lassen) Woraus wil man denn die Almechtigkeit des Leibs Christi erstreiten / sintemal ja der HERR mit nichten gesprochen / Mein angenomene Menschliche natur ist almechtig / sondern Mir ist alle gewalt gegeben / etc. Es wird aber das wort Exusia, gewalt / in der Schrifft / sonderlich bey den Euangelisten / vnd Aposteln nirgend anders / denn relatiue, von einem geordneten gewalt / nach gewissem befehl / oder zulassung / vnd verwilligung gebraucht. Durch die Vniuersal aber / so alhie dabey stehet / wird angezeigt / das die verwaltung des Mitlern Ampts dieser andern Person / in der Gottheit / als einem gesandten volmechtiglich durch ein gemein Decret / vnd beschlus / im allerheiligsten geheimbten raht der ewigen Dreyfaltigkeit / mit allem gewalt / allein / vnd sonst niemand vbergeben sey. Dadurch zwar der Gottheit in Christo nicht besondere newe kräffte / die sie etwan zuuor nicht gehabt / zugelegt worden (denn solchs were freilich ein Arianische Gottes- macht habe / oder nicht. Wie er sie denn auch zugleich seines Göttlichen beystands vertröstet / wider alle zukünfftige gefahr / darin sie von jm vnuerlassen sein sollen. Denn siehe (spricht er) Ich bin bey Euch alle tage / bis an der Welt ende. Dieweil denn kein Vbiquitas hieraus des Leibs Christi / wie D. Heshusius zu Quedlinburg selbst bewiesen / kan erzwungen werden (denn Christus sagt nicht / Siehe mein Leib ist allenthalben bey Euch / sondern Ich / der Ich von anfang meiner Kirchen beystand geleistet / wil Euch auch bis zum ende der Welt meines beystandes kein augenblick beraubt sein lassen) Woraus wil man denn die Almechtigkeit des Leibs Christi erstreiten / sintemal ja der HERR mit nichten gesprochen / Mein angenomene Menschliche natur ist almechtig / sondern Mir ist alle gewalt gegeben / etc. Es wird aber das wort Exusia, gewalt / in der Schrifft / sonderlich bey den Euangelisten / vnd Aposteln nirgend anders / denn relatiuè, von einem geordneten gewalt / nach gewissem befehl / oder zulassung / vnd verwilligung gebraucht. Durch die Vniuersal aber / so alhie dabey stehet / wird angezeigt / das die verwaltung des Mitlern Ampts dieser andern Person / in der Gottheit / als einem gesandten volmechtiglich durch ein gemein Decret / vnd beschlus / im allerheiligsten geheimbten raht der ewigen Dreyfaltigkeit / mit allem gewalt / allein / vnd sonst niemand vbergeben sey. Dadurch zwar der Gottheit in Christo nicht besondere newe kräffte / die sie etwan zuuor nicht gehabt / zugelegt worden (denn solchs were freilich ein Arianische Gottes- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0058" n="56"/> macht habe / oder nicht. Wie er sie denn auch zugleich seines Göttlichen beystands vertröstet / wider alle zukünfftige gefahr / darin sie von jm vnuerlassen sein sollen. Denn siehe (spricht er) Ich bin bey Euch alle tage / bis an der Welt ende.</p> <p>Dieweil denn kein Vbiquitas hieraus des Leibs Christi / wie D. Heshusius zu Quedlinburg selbst bewiesen / kan erzwungen werden (denn Christus sagt nicht / Siehe mein Leib ist allenthalben bey Euch / sondern Ich / der Ich von anfang meiner Kirchen beystand geleistet / wil Euch auch bis zum ende der Welt meines beystandes kein augenblick beraubt sein lassen) Woraus wil man denn die Almechtigkeit des Leibs Christi erstreiten / sintemal ja der HERR mit nichten gesprochen / Mein angenomene Menschliche natur ist almechtig / sondern Mir ist alle gewalt gegeben / etc.</p> <p>Es wird aber das wort Exusia, gewalt / in der Schrifft / sonderlich bey den Euangelisten / vnd Aposteln nirgend anders / denn relatiuè, von einem geordneten gewalt / nach gewissem befehl / oder zulassung / vnd verwilligung gebraucht. Durch die Vniuersal aber / so alhie dabey stehet / wird angezeigt / das die verwaltung des Mitlern Ampts dieser andern Person / in der Gottheit / als einem gesandten volmechtiglich durch ein gemein Decret / vnd beschlus / im allerheiligsten geheimbten raht der ewigen Dreyfaltigkeit / mit allem gewalt / allein / vnd sonst niemand vbergeben sey.</p> <p>Dadurch zwar der Gottheit in Christo nicht besondere newe kräffte / die sie etwan zuuor nicht gehabt / zugelegt worden (denn solchs were freilich ein Arianische Gottes- </p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0058]
macht habe / oder nicht. Wie er sie denn auch zugleich seines Göttlichen beystands vertröstet / wider alle zukünfftige gefahr / darin sie von jm vnuerlassen sein sollen. Denn siehe (spricht er) Ich bin bey Euch alle tage / bis an der Welt ende.
Dieweil denn kein Vbiquitas hieraus des Leibs Christi / wie D. Heshusius zu Quedlinburg selbst bewiesen / kan erzwungen werden (denn Christus sagt nicht / Siehe mein Leib ist allenthalben bey Euch / sondern Ich / der Ich von anfang meiner Kirchen beystand geleistet / wil Euch auch bis zum ende der Welt meines beystandes kein augenblick beraubt sein lassen) Woraus wil man denn die Almechtigkeit des Leibs Christi erstreiten / sintemal ja der HERR mit nichten gesprochen / Mein angenomene Menschliche natur ist almechtig / sondern Mir ist alle gewalt gegeben / etc.
Es wird aber das wort Exusia, gewalt / in der Schrifft / sonderlich bey den Euangelisten / vnd Aposteln nirgend anders / denn relatiuè, von einem geordneten gewalt / nach gewissem befehl / oder zulassung / vnd verwilligung gebraucht. Durch die Vniuersal aber / so alhie dabey stehet / wird angezeigt / das die verwaltung des Mitlern Ampts dieser andern Person / in der Gottheit / als einem gesandten volmechtiglich durch ein gemein Decret / vnd beschlus / im allerheiligsten geheimbten raht der ewigen Dreyfaltigkeit / mit allem gewalt / allein / vnd sonst niemand vbergeben sey.
Dadurch zwar der Gottheit in Christo nicht besondere newe kräffte / die sie etwan zuuor nicht gehabt / zugelegt worden (denn solchs were freilich ein Arianische Gottes-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/58 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/58>, abgerufen am 16.02.2025. |