[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Widerholung der warhafftigen Lehre vnd Bekentnis von der Person / Ampt / vnd Herrligkeit Jesu Christi. ES ist aber kein neher Weg / die rechte Lehr in diesem hohen Geheimnis von der falschen zu vnterscheiden / denn das man die Vrsachen betrachte / warümb derselbige vnser einiger Heyland Jesus Christus / hab zugleich Gott vnd Mensch sein sollen. Denn ob wol wir arme Menschen in vnser grossen Schwacheit diß grosse Geheimnis (wie es der Apostel 1. Tim. 3.nennet) nicht gnugsam verstehen können / so hat vns doch Gott / so viel vns zu nothwendigem Trost dauon zu wissen von nöten / durch sein heiliges Wort / welchs die einige Richtschnur ist vnsers Christlichen Glaubens vnd Bekentnis / gnediglich offenbaret / wie folget. Dem menschlichen Geschlecht hette nach dem Fall von dem ewigen fluch / zorn / vnd gericht Gottes nimmermehr geholffen werden können / wo nicht in dem geheimbten Rath des Vaters von ewigkeit ein Mitler verordnet were / der vns arme / verlorne / vnd verdampte Menschen wider zu recht gebracht. Diese verordnung ist aus Gottes freyem gnedigen Willen vnd Hertzen hergeflossen / vnd hat sich der ewige Vater / Sohn / vnd heiliger Geist / welchen an ewiger Maiestet vnd Herrligkeit / gar nichts wer abgangen / ob sie schon das gefallene menschliche Geschlecht / sampt den gefallenen Engeln / mit ewiger Vngnad gestrafft Das nennet die Schrifft [fremdsprachliches Material], oder beneplacitum Dei: Gottes wolgefallen.hetten / durch nichts anders / denn durch seine von vns vnuerdiente Lieb vnd hertzliche Barmhertzigkeit zu solcher Gnad bewegen lassen / wie die Schrifft bezeuget / Johan. 3. Also hat Gott die Welt geliebet. Item / Rom. 5. Gott preyset seine Liebe gegen vns / etc. Wie aber nun das Decret / oder Schluß von vnser Erlösung allein aus Gottes freyem gnedigen Willen / vnd hertzlicher Erbarmung gegen vns das arme menschliche Geschlecht her- Widerholung der warhafftigen Lehre vnd Bekentnis von der Person / Ampt / vnd Herrligkeit Jesu Christi. ES ist aber kein neher Weg / die rechte Lehr in diesem hohen Geheimnis von der falschen zu vnterscheiden / denn das man die Vrsachen betrachte / warümb derselbige vnser einiger Heyland Jesus Christus / hab zugleich Gott vnd Mensch sein sollen. Denn ob wol wir arme Menschen in vnser grossen Schwacheit diß grosse Geheimnis (wie es der Apostel 1. Tim. 3.nennet) nicht gnugsam verstehen können / so hat vns doch Gott / so viel vns zu nothwendigem Trost dauon zu wissen von nöten / durch sein heiliges Wort / welchs die einige Richtschnur ist vnsers Christlichen Glaubens vnd Bekentnis / gnediglich offenbaret / wie folget. Dem menschlichen Geschlecht hette nach dem Fall von dem ewigen fluch / zorn / vnd gericht Gottes nimmermehr geholffen werden können / wo nicht in dem geheimbten Rath des Vaters von ewigkeit ein Mitler verordnet were / der vns arme / verlorne / vnd verdampte Menschen wider zu recht gebracht. Diese verordnung ist aus Gottes freyem gnedigen Willen vnd Hertzen hergeflossen / vnd hat sich der ewige Vater / Sohn / vnd heiliger Geist / welchen an ewiger Maiestet vnd Herrligkeit / gar nichts wer abgangen / ob sie schon das gefallene menschliche Geschlecht / sampt den gefallenen Engeln / mit ewiger Vngnad gestrafft Das nennet die Schrifft [fremdsprachliches Material], oder beneplacitum Dei: Gottes wolgefallen.hetten / durch nichts anders / denn durch seine von vns vnuerdiente Lieb vnd hertzliche Barmhertzigkeit zu solcher Gnad bewegen lassen / wie die Schrifft bezeuget / Johan. 3. Also hat Gott die Welt geliebet. Item / Rom. 5. 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Widerholung der warhafftigen Lehre vnd Bekentnis von der Person / Ampt / vnd Herrligkeit Jesu Christi.
ES ist aber kein neher Weg / die rechte Lehr in diesem hohen Geheimnis von der falschen zu vnterscheiden / denn das man die Vrsachen betrachte / warümb derselbige vnser einiger Heyland Jesus Christus / hab zugleich Gott vnd Mensch sein sollen. Denn ob wol wir arme Menschen in vnser grossen Schwacheit diß grosse Geheimnis (wie es der Apostel nennet) nicht gnugsam verstehen können / so hat vns doch Gott / so viel vns zu nothwendigem Trost dauon zu wissen von nöten / durch sein heiliges Wort / welchs die einige Richtschnur ist vnsers Christlichen Glaubens vnd Bekentnis / gnediglich offenbaret / wie folget.
1. Tim. 3. Dem menschlichen Geschlecht hette nach dem Fall von dem ewigen fluch / zorn / vnd gericht Gottes nimmermehr geholffen werden können / wo nicht in dem geheimbten Rath des Vaters von ewigkeit ein Mitler verordnet were / der vns arme / verlorne / vnd verdampte Menschen wider zu recht gebracht. Diese verordnung ist aus Gottes freyem gnedigen Willen vnd Hertzen hergeflossen / vnd hat sich der ewige Vater / Sohn / vnd heiliger Geist / welchen an ewiger Maiestet vnd Herrligkeit / gar nichts wer abgangen / ob sie schon das gefallene menschliche Geschlecht / sampt den gefallenen Engeln / mit ewiger Vngnad gestrafft hetten / durch nichts anders / denn durch seine von vns vnuerdiente Lieb vnd hertzliche Barmhertzigkeit zu solcher Gnad bewegen lassen / wie die Schrifft bezeuget / Johan. 3. Also hat Gott die Welt geliebet. Item / Rom. 5. Gott preyset seine Liebe gegen vns / etc.
Das nennet die Schrifft _ , oder beneplacitum Dei: Gottes wolgefallen. Wie aber nun das Decret / oder Schluß von vnser Erlösung allein aus Gottes freyem gnedigen Willen / vnd hertzlicher Erbarmung gegen vns das arme menschliche Geschlecht her-
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/518>, abgerufen am 16.02.2025. |