Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

mand kan einen andern Grund legen / ausser dem der gelegt ist /1. Cor. 3. welcher ist Jesus Christus. Vnd spricht S. Hilarius, lib. 9. de fide: Das / wer Jesum Christum nicht wisse / vnd jhn für wahren Gott vnd wahren Menschen nicht erkenne / der wisse vnd erkenne sein selbst Leben nicht / vnd sey einerley gefahr / den HERrn Christum entweder keinen Gott / oder kein wahres Fleisch von vnserm Fleisch bekennen.

So ist auch die höchste Ehre des menschlichen Geschlechts / vnd vnser einiger krefftiger Heupttrost / wider allerley Gefahr vnd Creutz / das wir wissen / der eingeborne Sohn Gottes sey wahrer Mensch worden / vnd bleibe zugleich wahrer Gott / der er von Ewigkeit war / höre aber nicht auff zu sein / das er worden ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset / vnd spricht / Dieser Mitler zwischen Gott vnd den Menschen / hat von beyden theilen / als der rechte Schiedsmann / gleich als eine Beylage / nemlich die Göttliche vnnd Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu einem gewissen Pfandt / dardurch alles Fleisch versichert wird. Denn wie er vns das Pfand des Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das Pfandt des Fleisches angenommen / vnd mit sich in Himel geführet / als eine Versicherung / das auch vnser Fleisch dahin sol gebracht werden / Darümb sey getrost mein liebes Fleisch vnd Blut / denn du hast allbereit den Himel / vnd das Reich Gottes eingenommen in Christo. Wer euch nun anders bereden will / der müste eben auch verleugnen / das Christus in Himel kommen sey. Bißher der schöne Spruch Tertulliani.

Wiewol nun die rechte Meinung dieses allerhöchsten Artickels in den Anhaltischen Schrifften zum öffternmal auffs einfaltigste vnd tröstlichste erkleret worden ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon die Summa zum Eingang allhie kürtzlich vnd einfaltig widerholet werde / wie folget.

mand kan einen andern Grund legen / ausser dem der gelegt ist /1. Cor. 3. welcher ist Jesus Christus. Vnd spricht S. Hilarius, lib. 9. de fide: Das / wer Jesum Christum nicht wisse / vnd jhn für wahren Gott vnd wahren Menschen nicht erkenne / der wisse vnd erkenne sein selbst Leben nicht / vnd sey einerley gefahr / den HERrn Christum entweder keinen Gott / oder kein wahres Fleisch von vnserm Fleisch bekennen.

So ist auch die höchste Ehre des menschlichen Geschlechts / vnd vnser einiger krefftiger Heupttrost / wider allerley Gefahr vnd Creutz / das wir wissen / der eingeborne Sohn Gottes sey wahrer Mensch worden / vnd bleibe zugleich wahrer Gott / der er von Ewigkeit war / höre aber nicht auff zu sein / das er worden ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset / vnd spricht / Dieser Mitler zwischen Gott vñ den Menschen / hat von beyden theilen / als der rechte Schiedsmann / gleich als eine Beylage / nemlich die Göttliche vnnd Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu einem gewissen Pfandt / dardurch alles Fleisch versichert wird. Denn wie er vns das Pfand des Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das Pfandt des Fleisches angenommen / vnd mit sich in Himel geführet / als eine Versicherung / das auch vnser Fleisch dahin sol gebracht werden / Darümb sey getrost mein liebes Fleisch vnd Blut / denn du hast allbereit den Himel / vnd das Reich Gottes eingenommen in Christo. Wer euch nun anders bereden will / der müste eben auch verleugnen / das Christus in Himel kommen sey. Bißher der schöne Spruch Tertulliani.

Wiewol nun die rechte Meinung dieses allerhöchsten Artickels in den Anhaltischen Schrifften zum öffternmal auffs einfaltigste vnd tröstlichste erkleret worden ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon die Summa zum Eingang allhie kürtzlich vnd einfaltig widerholet werde / wie folget.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0517" n="515"/>
mand kan einen andern Grund legen / ausser dem                      der gelegt ist /<note place="right">1. Cor. 3.</note> welcher ist Jesus                      Christus. Vnd spricht S. Hilarius, lib. 9. de fide: Das / wer Jesum Christum                      nicht wisse / vnd jhn für wahren Gott vnd wahren Menschen nicht erkenne / der                      wisse vnd erkenne sein selbst Leben nicht / vnd sey einerley gefahr / den HERrn                      Christum entweder keinen Gott / oder kein wahres Fleisch von vnserm Fleisch                      bekennen.</p>
        <p>So ist auch die höchste Ehre des menschlichen Geschlechts / vnd vnser einiger                      krefftiger Heupttrost / wider allerley Gefahr vnd Creutz / das wir wissen / der                      eingeborne Sohn Gottes sey wahrer Mensch worden / vnd bleibe zugleich wahrer                      Gott / der er von Ewigkeit war / höre aber nicht auff zu sein / das er worden                      ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt                      Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset / vnd                      spricht / Dieser Mitler zwischen Gott vn&#x0303; den Menschen / hat von                      beyden theilen / als der rechte Schiedsmann / gleich als eine Beylage / nemlich                      die Göttliche vnnd Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu                      einem gewissen Pfandt / dardurch alles Fleisch versichert wird. Denn wie er vns                      das Pfand des Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das Pfandt des                      Fleisches angenommen / vnd mit sich in Himel geführet / als eine Versicherung /                      das auch vnser Fleisch dahin sol gebracht werden / Darümb sey getrost mein                      liebes Fleisch vnd Blut / denn du hast allbereit den Himel / vnd das Reich                      Gottes eingenommen in Christo. Wer euch nun anders bereden will / der müste eben                      auch verleugnen / das Christus in Himel kommen sey. Bißher der schöne Spruch                      Tertulliani.</p>
        <p>Wiewol nun die rechte Meinung dieses allerhöchsten Artickels in den Anhaltischen                      Schrifften zum öffternmal auffs einfaltigste vnd tröstlichste erkleret worden                      ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon                      die Summa zum Eingang allhie kürtzlich vnd einfaltig widerholet werde / wie                      folget.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[515/0517] mand kan einen andern Grund legen / ausser dem der gelegt ist / welcher ist Jesus Christus. Vnd spricht S. Hilarius, lib. 9. de fide: Das / wer Jesum Christum nicht wisse / vnd jhn für wahren Gott vnd wahren Menschen nicht erkenne / der wisse vnd erkenne sein selbst Leben nicht / vnd sey einerley gefahr / den HERrn Christum entweder keinen Gott / oder kein wahres Fleisch von vnserm Fleisch bekennen. 1. Cor. 3. So ist auch die höchste Ehre des menschlichen Geschlechts / vnd vnser einiger krefftiger Heupttrost / wider allerley Gefahr vnd Creutz / das wir wissen / der eingeborne Sohn Gottes sey wahrer Mensch worden / vnd bleibe zugleich wahrer Gott / der er von Ewigkeit war / höre aber nicht auff zu sein / das er worden ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset / vnd spricht / Dieser Mitler zwischen Gott vñ den Menschen / hat von beyden theilen / als der rechte Schiedsmann / gleich als eine Beylage / nemlich die Göttliche vnnd Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu einem gewissen Pfandt / dardurch alles Fleisch versichert wird. Denn wie er vns das Pfand des Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das Pfandt des Fleisches angenommen / vnd mit sich in Himel geführet / als eine Versicherung / das auch vnser Fleisch dahin sol gebracht werden / Darümb sey getrost mein liebes Fleisch vnd Blut / denn du hast allbereit den Himel / vnd das Reich Gottes eingenommen in Christo. Wer euch nun anders bereden will / der müste eben auch verleugnen / das Christus in Himel kommen sey. Bißher der schöne Spruch Tertulliani. Wiewol nun die rechte Meinung dieses allerhöchsten Artickels in den Anhaltischen Schrifften zum öffternmal auffs einfaltigste vnd tröstlichste erkleret worden ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon die Summa zum Eingang allhie kürtzlich vnd einfaltig widerholet werde / wie folget.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/517
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/517>, abgerufen am 22.11.2024.