Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

doch die Historien / das die alte rechtgleubige Kirche / vnter andern / sie mit diesem argument / welchs B. Vigilius martyr lib. 4. contra Eutychen füret / widerlegt habe / das / so jhrem (der Eutychianer / oder Monophysiten) fürgeben nach / das Wort / vnd angenomen fleisch Christi eine Natur worden / das es heisse; Verbum factum esse carneum; vnd widerümb (wie jre Lehr gewesen) carnem per Deificationen in Verbum absorptam esse: So müsse nothwendig folgen / das so wol das fleisch / als das Wort / welchs fleisch worden ist / allenthalben sey. Weil aber die Eutychianer solchs nicht gestehen wolten / wurde hiemit jre Lehr öffentlich als verwerfflich vberwiesen.

Denn die Eutychianer / oder Monophysiten lereten / Verbi, & carnis vnam esse naturam (dergleichen proposition bey vnser zeit auch D. Andr. Musculus zu vertheidingen sich vnterstanden) darauff inferirt / vnd antwort Vigilius: Ergo non minus vbique est caro, quam Verbum. Es waren aber gleichwol die Eutychianer / oder Monophysiten so grob nicht / das sie solches nachgeben / oder also reden wolten / wie doch von vnsern Vbiquisten bißher one schew geschehen / ja mit grossem nachteil vnd betrübnis der Kirchen öffentlich darob gestritten. Derwegen schlegt sie Vigilius mit jhrem eigen Schwert. Verbum enim (inquit) vbique, caro autem eius vbique non est. Ergo nec carnis & Verbi vna natura est: sed potius vnicus ille Dei Filius, idemque hominis factus filius circumscribitur loco per naturam carnis suae, & loco non capitur per naturam diuinitatis suae. Haec ille, lib. 4. contra Eutychen.

Nu schliessen wir zugleich per inuersionem, vnd a contrario sensu per dilemma: nemlich / das entweder solch

doch die Historien / das die alte rechtgleubige Kirche / vnter andern / sie mit diesem argument / welchs B. Vigilius martyr lib. 4. contra Eutychen füret / widerlegt habe / das / so jhrem (der Eutychianer / oder Monophysiten) fürgeben nach / das Wort / vnd angenomen fleisch Christi eine Natur worden / das es heisse; Verbum factum esse carneum; vnd widerümb (wie jre Lehr gewesen) carnem per Deificationẽ in Verbum absorptam esse: So müsse nothwendig folgen / das so wol das fleisch / als das Wort / welchs fleisch worden ist / allenthalben sey. Weil aber die Eutychianer solchs nicht gestehen wolten / wurde hiemit jre Lehr öffentlich als verwerfflich vberwiesen.

Denn die Eutychianer / oder Monophysiten lereten / Verbi, & carnis vnam esse naturam (dergleichen proposition bey vnser zeit auch D. Andr. Musculus zu vertheidingen sich vnterstanden) darauff inferirt / vnd antwort Vigilius: Ergo non minus vbique est caro, quàm Verbum. Es waren aber gleichwol die Eutychianer / oder Monophysiten so grob nicht / das sie solches nachgeben / oder also reden wolten / wie doch von vnsern Vbiquisten bißher one schew geschehen / ja mit grossem nachteil vnd betrübnis der Kirchen öffentlich darob gestritten. Derwegen schlegt sie Vigilius mit jhrem eigen Schwert. Verbum enim (inquit) vbique, caro autem eius vbique non est. Ergo nec carnis & Verbi vna natura est: sed potius vnicus ille Dei Filius, idemque hominis factus filius circumscribitur loco per naturam carnis suae, & loco non capitur per naturam diuinitatis suae. Haec ille, lib. 4. contra Eutychen.

Nu schliessen wir zugleich per inuersionem, vnd à contrario sensu per dilemma: nemlich / das entweder solch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0480" n="478"/>
doch die Historien / das die alte rechtgleubige Kirche / vnter                      andern / sie mit diesem argument / welchs B. Vigilius martyr lib. <hi rendition="#i">4</hi>. contra Eutychen füret / widerlegt habe / das / so                      jhrem (der Eutychianer / oder Monophysiten) fürgeben nach / das Wort / vnd                      angenomen fleisch Christi eine Natur worden / das es heisse; Verbum factum esse                      carneum; vnd widerümb (wie jre Lehr gewesen) carnem per Deificatione&#x0303; in Verbum absorptam esse: So müsse nothwendig folgen / das so                      wol das fleisch / als das Wort / welchs fleisch worden ist / allenthalben sey.                      Weil aber die Eutychianer solchs nicht gestehen wolten / wurde hiemit jre Lehr                      öffentlich als verwerfflich vberwiesen.</p>
        <p>Denn die Eutychianer / oder Monophysiten lereten / Verbi, &amp; carnis vnam                      esse naturam (dergleichen proposition bey vnser zeit auch D. Andr. Musculus zu                      vertheidingen sich vnterstanden) darauff inferirt / vnd antwort Vigilius: Ergo                      non minus vbique est caro, quàm Verbum. Es waren aber gleichwol die Eutychianer                      / oder Monophysiten so grob nicht / das sie solches nachgeben / oder also reden                      wolten / wie doch von vnsern Vbiquisten bißher one schew geschehen / ja mit                      grossem nachteil vnd betrübnis der Kirchen öffentlich darob gestritten. Derwegen                      schlegt sie Vigilius mit jhrem eigen Schwert. Verbum enim (inquit) vbique, caro                      autem eius vbique non est. Ergo nec carnis &amp; Verbi vna natura est: sed                      potius vnicus ille Dei Filius, idemque hominis factus filius circumscribitur                      loco per naturam carnis suae, &amp; loco non capitur per naturam diuinitatis                      suae. Haec ille, lib. <hi rendition="#i">4</hi>. contra Eutychen.</p>
        <p>Nu schliessen wir zugleich per inuersionem, vnd à contrario sensu per dilemma:                      nemlich / das entweder solch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[478/0480] doch die Historien / das die alte rechtgleubige Kirche / vnter andern / sie mit diesem argument / welchs B. Vigilius martyr lib. 4. contra Eutychen füret / widerlegt habe / das / so jhrem (der Eutychianer / oder Monophysiten) fürgeben nach / das Wort / vnd angenomen fleisch Christi eine Natur worden / das es heisse; Verbum factum esse carneum; vnd widerümb (wie jre Lehr gewesen) carnem per Deificationẽ in Verbum absorptam esse: So müsse nothwendig folgen / das so wol das fleisch / als das Wort / welchs fleisch worden ist / allenthalben sey. Weil aber die Eutychianer solchs nicht gestehen wolten / wurde hiemit jre Lehr öffentlich als verwerfflich vberwiesen. Denn die Eutychianer / oder Monophysiten lereten / Verbi, & carnis vnam esse naturam (dergleichen proposition bey vnser zeit auch D. Andr. Musculus zu vertheidingen sich vnterstanden) darauff inferirt / vnd antwort Vigilius: Ergo non minus vbique est caro, quàm Verbum. Es waren aber gleichwol die Eutychianer / oder Monophysiten so grob nicht / das sie solches nachgeben / oder also reden wolten / wie doch von vnsern Vbiquisten bißher one schew geschehen / ja mit grossem nachteil vnd betrübnis der Kirchen öffentlich darob gestritten. Derwegen schlegt sie Vigilius mit jhrem eigen Schwert. Verbum enim (inquit) vbique, caro autem eius vbique non est. Ergo nec carnis & Verbi vna natura est: sed potius vnicus ille Dei Filius, idemque hominis factus filius circumscribitur loco per naturam carnis suae, & loco non capitur per naturam diuinitatis suae. Haec ille, lib. 4. contra Eutychen. Nu schliessen wir zugleich per inuersionem, vnd à contrario sensu per dilemma: nemlich / das entweder solch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/480
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/480>, abgerufen am 22.11.2024.