Denn so die Person von der göttlichen Natur den Namen tregt / so werden jhr so wol die menschliche eigenschafft zugeschrieben / als die göttlichen / wenn sie von der menschlichen Natur genent wird. Vnd sind beide Reden war propter mysterium, seu oeconomiam Vnionis hypostaticae.
Daher Theodoretus sagt Dial. 2. Cum de naturis loquimur, suum cuique tribuamus: cum autem de persona verba facimus, communicanda sunt naturarum propria. Item, Damascenus lib. 3. cap. 4. Cum de Diuinitate loquimur, non dicimus passibilem, aut creatam: nec humanitatem dicimus increatam, vel incircumscriptam. At cum de persona verba facimus, siue ab vtraque parte simul, siue ab altera denominetur, vtriusque naturae propria ei imponimus.
Zum vierdten / leidet das mysterium dispensationis, seu oeconomiae mit nichten / das der menschlichen / noch göttlichen Natur widerwertige dinge zugeschrieben werden / als zugleich erschaffen / vnd nicht erschaffen / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / endlich / vnd vnendlich / sterblich / vnd vnsterblich / dem Leiden vnterworffen / vnd nicht vnterworffen sein / sondern der Person werden solche widerwertige ding zugeeignet / darumb das sie zwo vnterschiedene Naturn an sich hat.
Zum fünfften / ist die Regel Basilij lib. 2. contra Eunomium deutlich / vnd klar / das ein anders sey von dem ewigen Wort theologice, das ist / nach seinem ewigen Wesen / absolute betracht: ein anders aber relatiue, seu oeconomice, als von einem gesanten reden / welcher mit vnserm fleisch vereinigt ist. Wie nu Theologiae sermo nicht gehet auff die Menscheit / also auch oeconomiae sermo erfordert
Denn so die Person von der göttlichen Natur den Namen tregt / so werden jhr so wol die menschliche eigenschafft zugeschrieben / als die göttlichen / wenn sie von der menschlichen Natur genent wird. Vnd sind beide Reden war propter mysterium, seu oeconomiam Vnionis hypostaticae.
Daher Theodoretus sagt Dial. 2. Cum de naturis loquimur, suum cuique tribuamus: cum autem de persona verba facimus, communicanda sunt naturarum propria. Item, Damascenus lib. 3. cap. 4. Cum de Diuinitate loquimur, non dicimus passibilem, aut creatam: nec humanitatem dicimus increatam, vel incircumscriptam. At cum de persona verba facimus, siue ab vtraque parte simul, siue ab altera denominetur, vtriusque naturae propria ei imponimus.
Zum vierdten / leidet das mysterium dispensationis, seu oeconomiae mit nichten / das der menschlichen / noch göttlichen Natur widerwertige dinge zugeschrieben werden / als zugleich erschaffen / vnd nicht erschaffen / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / endlich / vnd vnendlich / sterblich / vnd vnsterblich / dem Leiden vnterworffen / vnd nicht vnterworffen sein / sondern der Person werden solche widerwertige ding zugeeignet / darumb das sie zwo vnterschiedene Naturn an sich hat.
Zum fünfften / ist die Regel Basilij lib. 2. contra Eunomium deutlich / vnd klar / das ein anders sey von dem ewigen Wort theologicè, das ist / nach seinem ewigen Wesen / absolutè betracht: ein anders aber relatiuè, seu oeconomicè, als von einem gesanten reden / welcher mit vnserm fleisch vereinigt ist. Wie nu Theologiae sermo nicht gehet auff die Menscheit / also auch oeconomiae sermo erfordert
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0420"n="418"/>
Denn so die Person von der göttlichen Natur den Namen tregt / so werden jhr so wol die menschliche eigenschafft zugeschrieben / als die göttlichen / wenn sie von der menschlichen Natur genent wird. Vnd sind beide Reden war propter mysterium, seu oeconomiam Vnionis hypostaticae.</p><p>Daher Theodoretus sagt Dial. <hirendition="#i">2</hi>. Cum de naturis loquimur, suum cuique tribuamus: cum autem de persona verba facimus, communicanda sunt naturarum propria. Item, Damascenus lib. 3. cap. <hirendition="#i">4</hi>. Cum de Diuinitate loquimur, non dicimus passibilem, aut creatam: nec humanitatem dicimus increatam, vel incircumscriptam. At cum de persona verba facimus, siue ab vtraque parte simul, siue ab altera denominetur, vtriusque naturae propria ei imponimus.</p><p>Zum vierdten / leidet das mysterium dispensationis, seu oeconomiae mit nichten / das der menschlichen / noch göttlichen Natur widerwertige dinge zugeschrieben werden / als zugleich erschaffen / vnd nicht erschaffen / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / endlich / vnd vnendlich / sterblich / vnd vnsterblich / dem Leiden vnterworffen / vnd nicht vnterworffen sein / sondern der Person werden solche widerwertige ding zugeeignet / darumb das sie zwo vnterschiedene Naturn an sich hat.</p><p>Zum fünfften / ist die Regel Basilij lib. <hirendition="#i">2</hi>. contra Eunomium deutlich / vnd klar / das ein anders sey von dem ewigen Wort theologicè, das ist / nach seinem ewigen Wesen / absolutè betracht: ein anders aber relatiuè, seu oeconomicè, als von einem gesanten reden / welcher mit vnserm fleisch vereinigt ist. Wie nu Theologiae sermo nicht gehet auff die Menscheit / also auch oeconomiae sermo erfordert
</p></div></body></text></TEI>
[418/0420]
Denn so die Person von der göttlichen Natur den Namen tregt / so werden jhr so wol die menschliche eigenschafft zugeschrieben / als die göttlichen / wenn sie von der menschlichen Natur genent wird. Vnd sind beide Reden war propter mysterium, seu oeconomiam Vnionis hypostaticae.
Daher Theodoretus sagt Dial. 2. Cum de naturis loquimur, suum cuique tribuamus: cum autem de persona verba facimus, communicanda sunt naturarum propria. Item, Damascenus lib. 3. cap. 4. Cum de Diuinitate loquimur, non dicimus passibilem, aut creatam: nec humanitatem dicimus increatam, vel incircumscriptam. At cum de persona verba facimus, siue ab vtraque parte simul, siue ab altera denominetur, vtriusque naturae propria ei imponimus.
Zum vierdten / leidet das mysterium dispensationis, seu oeconomiae mit nichten / das der menschlichen / noch göttlichen Natur widerwertige dinge zugeschrieben werden / als zugleich erschaffen / vnd nicht erschaffen / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / endlich / vnd vnendlich / sterblich / vnd vnsterblich / dem Leiden vnterworffen / vnd nicht vnterworffen sein / sondern der Person werden solche widerwertige ding zugeeignet / darumb das sie zwo vnterschiedene Naturn an sich hat.
Zum fünfften / ist die Regel Basilij lib. 2. contra Eunomium deutlich / vnd klar / das ein anders sey von dem ewigen Wort theologicè, das ist / nach seinem ewigen Wesen / absolutè betracht: ein anders aber relatiuè, seu oeconomicè, als von einem gesanten reden / welcher mit vnserm fleisch vereinigt ist. Wie nu Theologiae sermo nicht gehet auff die Menscheit / also auch oeconomiae sermo erfordert
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/420>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.