[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Dispensation / sonst oeconomia genant / so mancherley betrug / vnd alfentzerey treibet / vnd hiedurch die angenomene menschliche Natur Christi gar zum gespenst macht / so hat es die vnuermeidliche notturfft erfordert / das wir jnen solches endecketen / wie in diesem argument geschicht / welchs also lautet. Was die Griechische Kirchenlerer bey dem geheimnis der persönlichen vereinigung der göttlichen vnd menschlichen Naturn in Christo / oeconomiam (zu latein dispensationem) genent haben / das gehet eigentlich vff die Sendung des ewigen Sons Gottes in vnser fleisch / welchs ist die menschwerdung des Worts / vnd auff die endliche vrsach derselbigen sendung / welche ist die versünung / vnd widerbringung / oder erlösung des armen menschlichen geschlechts. Ob nu wol der angenomenen menschlichen Natur kein grössere Ehr widerfahren hette können / denn das sie nicht allein für sich / ohn alle Sünd / mängel / vnd fehl / dazu mit allerley gaben / die nur genent / oder gedacht werden können / weit vber alle Creaturen begnadet / sondern auch des ewigen Sons eigenes fleisch / blut / vnd Seele worden ist / in / mit / vnd durch welche des Teuffels / vnd der Sünden Reich zerstöret / vnd dem armen verdampten menschlilichen geschlecht / die Gerechtigkeit / so für Gott gilt / vnd ewiges Leben wider gebracht / die auch jtzt im Himel zur Rechten Gottes vber alles (Gott allein ausgenomen) herschet / vnd regieret / vnd mit dem Wort durch einerley Gebet / angeruffen / vnd geehret wird (denn wir nicht das Wort allein / oder blos betrachtet / sondern das Wort / welchs fleisch ist worden / anbeten / vnd ehren) So ist doch Dispensation / sonst oeconomia genant / so mancherley betrug / vnd alfentzerey treibet / vnd hiedurch die angenomene menschliche Natur Christi gar zum gespenst macht / so hat es die vnuermeidliche notturfft erfordert / das wir jnen solches endecketen / wie in diesem argument geschicht / welchs also lautet. Was die Griechische Kirchenlerer bey dem geheimnis der persönlichen vereinigũg der göttlichen vnd menschlichen Naturn in Christo / oeconomiam (zu latein dispensationem) genent haben / das gehet eigentlich vff die Sendung des ewigen Sons Gottes in vnser fleisch / welchs ist die menschwerdung des Worts / vnd auff die endliche vrsach derselbigen sendung / welche ist die versünung / vnd widerbringung / oder erlösung des armen menschlichen geschlechts. Ob nu wol der angenomenen menschlichen Natur kein grössere Ehr widerfahren hette können / denn das sie nicht allein für sich / ohn alle Sünd / mängel / vnd fehl / dazu mit allerley gaben / die nur genent / oder gedacht werden können / weit vber alle Creaturen begnadet / sondern auch des ewigen Sons eigenes fleisch / blut / vnd Seele worden ist / in / mit / vnd durch welche des Teuffels / vnd der Sünden Reich zerstöret / vnd dem armen verdampten menschlilichen geschlecht / die Gerechtigkeit / so für Gott gilt / vnd ewiges Leben wider gebracht / die auch jtzt im Himel zur Rechten Gottes vber alles (Gott allein ausgenomen) herschet / vnd regieret / vnd mit dem Wort durch einerley Gebet / angeruffen / vnd geehret wird (denn wir nicht das Wort allein / oder blos betrachtet / sondern das Wort / welchs fleisch ist worden / anbeten / vnd ehren) So ist doch <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0416" n="414"/> Dispensation / sonst oeconomia genant / so mancherley betrug / vnd alfentzerey treibet / vnd hiedurch die angenomene menschliche Natur Christi gar zum gespenst macht / so hat es die vnuermeidliche notturfft erfordert / das wir jnen solches endecketen / wie in diesem argument geschicht / welchs also lautet.</p> <p>Was die Griechische Kirchenlerer bey dem geheimnis der persönlichen vereinigũg der göttlichen vnd menschlichen Naturn in Christo / oeconomiam (zu latein dispensationem) genent haben / das gehet eigentlich vff die Sendung des ewigen Sons Gottes in vnser fleisch / welchs ist die menschwerdung des Worts / vnd auff die endliche vrsach derselbigen sendung / welche ist die versünung / vnd widerbringung / oder erlösung des armen menschlichen geschlechts.</p> <p>Ob nu wol der angenomenen menschlichen Natur kein grössere Ehr widerfahren hette können / denn das sie nicht allein für sich / ohn alle Sünd / mängel / vnd fehl / dazu mit allerley gaben / die nur genent / oder gedacht werden können / weit vber alle Creaturen begnadet / sondern auch des ewigen Sons eigenes fleisch / blut / vnd Seele worden ist / in / mit / vnd durch welche des Teuffels / vnd der Sünden Reich zerstöret / vnd dem armen verdampten menschlilichen geschlecht / die Gerechtigkeit / so für Gott gilt / vnd ewiges Leben wider gebracht / die auch jtzt im Himel zur Rechten Gottes vber alles (Gott allein ausgenomen) herschet / vnd regieret / vnd mit dem Wort durch einerley Gebet / angeruffen / vnd geehret wird (denn wir nicht das Wort allein / oder blos betrachtet / sondern das Wort / welchs fleisch ist worden / anbeten / vnd ehren) So ist doch </p> </div> </body> </text> </TEI> [414/0416]
Dispensation / sonst oeconomia genant / so mancherley betrug / vnd alfentzerey treibet / vnd hiedurch die angenomene menschliche Natur Christi gar zum gespenst macht / so hat es die vnuermeidliche notturfft erfordert / das wir jnen solches endecketen / wie in diesem argument geschicht / welchs also lautet.
Was die Griechische Kirchenlerer bey dem geheimnis der persönlichen vereinigũg der göttlichen vnd menschlichen Naturn in Christo / oeconomiam (zu latein dispensationem) genent haben / das gehet eigentlich vff die Sendung des ewigen Sons Gottes in vnser fleisch / welchs ist die menschwerdung des Worts / vnd auff die endliche vrsach derselbigen sendung / welche ist die versünung / vnd widerbringung / oder erlösung des armen menschlichen geschlechts.
Ob nu wol der angenomenen menschlichen Natur kein grössere Ehr widerfahren hette können / denn das sie nicht allein für sich / ohn alle Sünd / mängel / vnd fehl / dazu mit allerley gaben / die nur genent / oder gedacht werden können / weit vber alle Creaturen begnadet / sondern auch des ewigen Sons eigenes fleisch / blut / vnd Seele worden ist / in / mit / vnd durch welche des Teuffels / vnd der Sünden Reich zerstöret / vnd dem armen verdampten menschlilichen geschlecht / die Gerechtigkeit / so für Gott gilt / vnd ewiges Leben wider gebracht / die auch jtzt im Himel zur Rechten Gottes vber alles (Gott allein ausgenomen) herschet / vnd regieret / vnd mit dem Wort durch einerley Gebet / angeruffen / vnd geehret wird (denn wir nicht das Wort allein / oder blos betrachtet / sondern das Wort / welchs fleisch ist worden / anbeten / vnd ehren) So ist doch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/416 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/416>, abgerufen am 16.02.2025. |