[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichenArgumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas. / warhafftigen gründen. Das Erste Anhaltische argument. Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel /I. das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben. Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein. Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen. In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger. Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. 10. de Ciuit. Dei, cap. 23. Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem. Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt- Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichenArgumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas. / warhafftigen gründen. Das Erste Anhaltische argument. Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel /I. das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben. Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein. Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen. In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger. Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. 10. de Ciuit. Dei, cap. 23. Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem. Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0041" n="39"/> <p>Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichen<note place="right">Argumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas.</note> / warhafftigen gründen.</p> </div> <div> <head>Das Erste Anhaltische argument.<lb/></head> <p>Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel /<note place="right">I.</note> das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben.</p> <p>Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein.</p> <p>Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen.</p> <p>In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger.</p> <p>Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. <hi rendition="#i">10</hi>. de Ciuit. Dei, cap. <hi rendition="#i">23</hi>. Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem.</p> <p>Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt- </p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0041]
Dazu sagen wir / Nein / aus folgenden / vnbeweglichen / warhafftigen gründen.
Argumenta Anhaldinorumcontra Vbiquistas. Das Erste Anhaltische argument.
Erstlich / Gott befihlet ernstlich durch den Apostel / das wir fest halten sollen ob dem fürbild der heilsamen gesunden rede des heiligen Geistes / in Prophetischer / vnd Apostolischer Schrifft vns offenbaret / vnd vorgeschrieben.
I. Obgedachten art zu reden / das Christi fleisch almechtig / alwissend / allenthalben sey / kömpt mit demselbigen fürbild nicht vberein.
Derhalben sind wir nicht schuldig darob zu halten / sonder viel mehr / als verdechtige / vnd von Menschen erfundene zu verwerffen.
In diesem Argument haben wir Maiorem mit der Regel Lutheri erklert: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit. Wer sich vnterstehet / in den geheimnissen der hohen glaubens Artickel / newe art zu reden herfür zubringen / der gehet gewislich mit newer Lehr schwanger.
Hiemit stimmet auch der schöne Spruch Augustini vberein: lib. 10. de Ciuit. Dei, cap. 23. Nobis ad certam regulam loqui fas est, ne verborum licentia etiam de rebus, quae his significantur, impiam gignat opinionem.
Die Minorem bestetigen vns die Antagonisten selbst. Denn in jrer vbergebenen Refutationschrifft wider vnser bedencken / können sie nicht fürüber / sondern müssen wider jren willen bekennen / das gedachte Phrases / die Menschliche natur in Christo ist almechtig / alwissend / allenthalben / nicht allein in heiliger Schrifft / vnd dreyen Heupt-
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/41>, abgerufen am 17.02.2025. |