[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Dagegen die menschliche Natur in Christo sich selbst weder erschaffen / noch von den todten aufferwecket hat / viel weniger tregt / vnd erhelt sie sich selbst / darumb ist sie nicht almechtig. Vnd ob sie gleich / als die gantz ohne Sünd / mangel / vnd fehl ist / mit keinem jrthumb behafft / noch einigem zweiffel vnterworffen / vnd demnach alles / was zu wissen von jhr erfordert werden kan / es sey gleich vergangen / gegenwertig / oder zukünfftig / one allen zweiffel vnterschiedlich bedenckt / verstehet / vnd weis / wie sie denn jrenthalben von niemand bedarff vnterrichtet zu werden / sondern der Geist des ewigen Worts / der in jhr ist / vnterrichtet sie alles (in massen auch im stande der nidrigkeit auff alle fragen / so fürgebracht werden / mit grosser verwunderung jedermans / beides der Feinde / vnd Freunde / von diesem Menschen richtige erklerung gefallen) So ists doch viel ein anders / alles (so wol das noch geschehen sol / als das vor lengst geschehen ist / oder jtzt geschicht) vngezweiffelt wissen / dauon man fraget (dahin denn Damascenus / vnd die Scholastici fürnemlich gesehen) vnd widerumb / viel ein anders (sagen wir) ist es / alle vergangene / gegenwertige / vnd zukünfftige ding / als weder zukünfftig / noch vergangen / sondern als jtzt gegenwertig / zugleich in der that anschawen / vnd zugleich alle zeit (actu ipso) für augen haben. Wie denn auch hiebeuor erkleret worden / das die volkomene Tugend / vnd Weisheit in Christi angenomener Natur / mit nichten das jenige zu forschen sich vnterstehet / was die heilige Dreyfaltigkeit jhrer Macht / vnd Weisheit allein fürbehalten. Das also die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / vnd die jhnen dißfals beyfal geben / in dem sie andere fur Agnoeten schelten / sich Dagegen die menschliche Natur in Christo sich selbst weder erschaffen / noch von den todten aufferwecket hat / viel weniger tregt / vnd erhelt sie sich selbst / darumb ist sie nicht almechtig. Vnd ob sie gleich / als die gantz ohne Sünd / mangel / vnd fehl ist / mit keinem jrthumb behafft / noch einigem zweiffel vnterworffen / vnd demnach alles / was zu wissen von jhr erfordert werden kan / es sey gleich vergangen / gegenwertig / oder zukünfftig / one allen zweiffel vnterschiedlich bedenckt / verstehet / vnd weis / wie sie denn jrenthalben von niemand bedarff vnterrichtet zu werden / sondern der Geist des ewigen Worts / der in jhr ist / vnterrichtet sie alles (in massen auch im stande der nidrigkeit auff alle fragen / so fürgebracht werden / mit grosser verwunderung jedermans / beides der Feinde / vnd Freunde / von diesem Menschen richtige erklerung gefallen) So ists doch viel ein anders / alles (so wol das noch geschehen sol / als das vor lengst geschehen ist / oder jtzt geschicht) vngezweiffelt wissen / dauon man fraget (dahin denn Damascenus / vnd die Scholastici fürnemlich gesehen) vnd widerumb / viel ein anders (sagen wir) ist es / alle vergangene / gegenwertige / vnd zukünfftige ding / als weder zukünfftig / noch vergangen / sondern als jtzt gegenwertig / zugleich in der that anschawen / vnd zugleich alle zeit (actu ipso) für augen haben. Wie denn auch hiebeuor erkleret worden / das die volkomene Tugend / vnd Weisheit in Christi angenomener Natur / mit nichten das jenige zu forschen sich vnterstehet / was die heilige Dreyfaltigkeit jhrer Macht / vnd Weisheit allein fürbehalten. Das also die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / vnd die jhnen dißfals beyfal geben / in dem sie andere fur Agnoeten schelten / sich <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0405" n="403"/> <p>Dagegen die menschliche Natur in Christo sich selbst weder erschaffen / noch von den todten aufferwecket hat / viel weniger tregt / vnd erhelt sie sich selbst / darumb ist sie nicht almechtig. 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Dagegen die menschliche Natur in Christo sich selbst weder erschaffen / noch von den todten aufferwecket hat / viel weniger tregt / vnd erhelt sie sich selbst / darumb ist sie nicht almechtig. Vnd ob sie gleich / als die gantz ohne Sünd / mangel / vnd fehl ist / mit keinem jrthumb behafft / noch einigem zweiffel vnterworffen / vnd demnach alles / was zu wissen von jhr erfordert werden kan / es sey gleich vergangen / gegenwertig / oder zukünfftig / one allen zweiffel vnterschiedlich bedenckt / verstehet / vnd weis / wie sie denn jrenthalben von niemand bedarff vnterrichtet zu werden / sondern der Geist des ewigen Worts / der in jhr ist / vnterrichtet sie alles (in massen auch im stande der nidrigkeit auff alle fragen / so fürgebracht werden / mit grosser verwunderung jedermans / beides der Feinde / vnd Freunde / von diesem Menschen richtige erklerung gefallen) So ists doch viel ein anders / alles (so wol das noch geschehen sol / als das vor lengst geschehen ist / oder jtzt geschicht) vngezweiffelt wissen / dauon man fraget (dahin denn Damascenus / vnd die Scholastici fürnemlich gesehen) vnd widerumb / viel ein anders (sagen wir) ist es / alle vergangene / gegenwertige / vnd zukünfftige ding / als weder zukünfftig / noch vergangen / sondern als jtzt gegenwertig / zugleich in der that anschawen / vnd zugleich alle zeit (actu ipso) für augen haben.
Wie denn auch hiebeuor erkleret worden / das die volkomene Tugend / vnd Weisheit in Christi angenomener Natur / mit nichten das jenige zu forschen sich vnterstehet / was die heilige Dreyfaltigkeit jhrer Macht / vnd Weisheit allein fürbehalten. Das also die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / vnd die jhnen dißfals beyfal geben / in dem sie andere fur Agnoeten schelten / sich
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/405>, abgerufen am 22.07.2024. |