[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Denn sonst wer sie an Weisheit / vnd tugend nicht volkomen: in massen Adam / vnd Eua / da sie Götter sein wolten / vnd sich wider Gottes Ordnung zu vergreiffen gelüsten liessen / auffhöreten weis / vnd from zu sein / sondern fielen in thorheit / vnd Sünde: welches alles von Christo weder gedacht / noch gesagt werden kan / oder sol. Derwegen auch der Apostel 1. Cor. 15. die vniuersalem, das Gott alles Christo dem Menschen vnter seine Füsse gethan / mit einer exception gleich restringirt / wie folget: Wenn aber die Schrifft / oder der Psalm saget / das es alles vnterthan sey / ists offenbar / das ausgenomen ist / der jm alles vnterthan hat. Vber diß kan auch mit nichten widersprochen / noch geleugnet werden: Nemlich / ob gleich der menschlichen Natur in Christo sterck / Weisheit / vnd freyheit zu thun / zu wissen / vnd zu sein / was / wenn / wie / vnd wo sie wil / so volkomen ist / das sie dißfals alle Creaturn / nicht allein die ausserwelten Menschen / als seine mitconsorten / vnd blutuerwanten / sondern auch die Engel / Ertzengel / vnd Thronen selbst / vnaussprechlicher weis vbertrifft (wie wir hiebey auch gern zugeben / vnd gleuben / das die Menscheit Christi jtzt in der herrligkeit / die zeit / stund / vnd minuten des letzten gerichts / vnd dergleichen alles wisse / welchs jhr im stand der nidrigkeit vmb vnsert willen verborgen war) So erreicht sie doch keins wegs darumb die volkomenheit des Schöpffers selbst. Vnd folget gleichwol nicht / das die volkomenheit der menschlichen Natur in Christo (eigentlich zu reden) sey quiddam medium, zwischen der göttlichen almacht / oder alwissenheit / vnd der Engeln / oder ausserwelten Menschen Denn sonst wer sie an Weisheit / vnd tugend nicht volkomen: in massen Adam / vnd Eua / da sie Götter sein wolten / vnd sich wider Gottes Ordnung zu vergreiffen gelüsten liessen / auffhöreten weis / vnd from zu sein / sondern fielen in thorheit / vnd Sünde: welches alles von Christo weder gedacht / noch gesagt werden kan / oder sol. Derwegen auch der Apostel 1. Cor. 15. die vniuersalem, das Gott alles Christo dem Menschen vnter seine Füsse gethan / mit einer exception gleich restringirt / wie folget: Wenn aber die Schrifft / oder der Psalm saget / das es alles vnterthan sey / ists offenbar / das ausgenomen ist / der jm alles vnterthan hat. Vber diß kan auch mit nichten widersprochen / noch geleugnet werden: Nemlich / ob gleich der menschlichen Natur in Christo sterck / Weisheit / vnd freyheit zu thun / zu wissen / vnd zu sein / was / wenn / wie / vnd wo sie wil / so volkomen ist / das sie dißfals alle Creaturn / nicht allein die ausserwelten Menschen / als seine mitconsorten / vnd blutuerwanten / sondern auch die Engel / Ertzengel / vnd Thronen selbst / vnaussprechlicher weis vbertrifft (wie wir hiebey auch gern zugeben / vnd gleuben / das die Menscheit Christi jtzt in der herrligkeit / die zeit / stund / vnd minuten des letzten gerichts / vnd dergleichen alles wisse / welchs jhr im stand der nidrigkeit vmb vnsert willen verborgen war) So erreicht sie doch keins wegs darumb die volkomenheit des Schöpffers selbst. Vnd folget gleichwol nicht / das die volkomenheit der menschlichen Natur in Christo (eigentlich zu reden) sey quiddam medium, zwischen der göttlichen almacht / oder alwissenheit / vnd der Engeln / oder ausserwelten Menschen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0403" n="401"/> <p>Denn sonst wer sie an Weisheit / vnd tugend nicht volkomen: in massen Adam / vnd Eua / da sie Götter sein wolten / vnd sich wider Gottes Ordnung zu vergreiffen gelüsten liessen / auffhöreten weis / vnd from zu sein / sondern fielen in thorheit / vnd Sünde: welches alles von Christo weder gedacht / noch gesagt werden kan / oder sol.</p> <p>Derwegen auch der Apostel 1. Cor. 15. die vniuersalem, das Gott alles Christo dem Menschen vnter seine Füsse gethan / mit einer exception gleich restringirt / wie folget: Wenn aber die Schrifft / oder der Psalm saget / das es alles vnterthan sey / ists offenbar / das ausgenomen ist / der jm alles vnterthan hat.</p> <p>Vber diß kan auch mit nichten widersprochen / noch geleugnet werden: Nemlich / ob gleich der menschlichen Natur in Christo sterck / Weisheit / vnd freyheit zu thun / zu wissen / vnd zu sein / was / wenn / wie / vnd wo sie wil / so volkomen ist / das sie dißfals alle Creaturn / nicht allein die ausserwelten Menschen / als seine mitconsorten / vnd blutuerwanten / sondern auch die Engel / Ertzengel / vnd Thronen selbst / vnaussprechlicher weis vbertrifft (wie wir hiebey auch gern zugeben / vnd gleuben / das die Menscheit Christi jtzt in der herrligkeit / die zeit / stund / vnd minuten des letzten gerichts / vnd dergleichen alles wisse / welchs jhr im stand der nidrigkeit vmb vnsert willen verborgen war) So erreicht sie doch keins wegs darumb die volkomenheit des Schöpffers selbst.</p> <p>Vnd folget gleichwol nicht / das die volkomenheit der menschlichen Natur in Christo (eigentlich zu reden) sey quiddam medium, zwischen der göttlichen almacht / oder alwissenheit / vnd der Engeln / oder ausserwelten Menschen </p> </div> </body> </text> </TEI> [401/0403]
Denn sonst wer sie an Weisheit / vnd tugend nicht volkomen: in massen Adam / vnd Eua / da sie Götter sein wolten / vnd sich wider Gottes Ordnung zu vergreiffen gelüsten liessen / auffhöreten weis / vnd from zu sein / sondern fielen in thorheit / vnd Sünde: welches alles von Christo weder gedacht / noch gesagt werden kan / oder sol.
Derwegen auch der Apostel 1. Cor. 15. die vniuersalem, das Gott alles Christo dem Menschen vnter seine Füsse gethan / mit einer exception gleich restringirt / wie folget: Wenn aber die Schrifft / oder der Psalm saget / das es alles vnterthan sey / ists offenbar / das ausgenomen ist / der jm alles vnterthan hat.
Vber diß kan auch mit nichten widersprochen / noch geleugnet werden: Nemlich / ob gleich der menschlichen Natur in Christo sterck / Weisheit / vnd freyheit zu thun / zu wissen / vnd zu sein / was / wenn / wie / vnd wo sie wil / so volkomen ist / das sie dißfals alle Creaturn / nicht allein die ausserwelten Menschen / als seine mitconsorten / vnd blutuerwanten / sondern auch die Engel / Ertzengel / vnd Thronen selbst / vnaussprechlicher weis vbertrifft (wie wir hiebey auch gern zugeben / vnd gleuben / das die Menscheit Christi jtzt in der herrligkeit / die zeit / stund / vnd minuten des letzten gerichts / vnd dergleichen alles wisse / welchs jhr im stand der nidrigkeit vmb vnsert willen verborgen war) So erreicht sie doch keins wegs darumb die volkomenheit des Schöpffers selbst.
Vnd folget gleichwol nicht / das die volkomenheit der menschlichen Natur in Christo (eigentlich zu reden) sey quiddam medium, zwischen der göttlichen almacht / oder alwissenheit / vnd der Engeln / oder ausserwelten Menschen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/403 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/403>, abgerufen am 22.07.2024. |