[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Das aber vnser gegenteil so hoch darauff dringet / das Fol. Apol. Erf. 51. b.gleichwol Nicephorus (wiewols etliche nicht one vrsach für ein erratun librarij achten) lib. 18. cap. 50. schreibe / die Agnoeten haben gelert / das das Wort / oder Son Gottes wol alles wisse / aber die menschliche Natur / so mit dem Wort persönlich vereinigt ist / wisse viel dings nicht / als die stunde des Jüngsten tags / etc. hette der mühe nicht bedürfft / weils der Vbiquisten Sach viel mehr hindert / als befürdert. Sintemal aus Theodoreto / vnd andern Scribenten am tage ist (wie wir denn in vnser Apologia pag. 372. aus Damasceno / vnd pag. 374. aus Nicephoro selbst / in erzehlung der Historien von den alten Ketzern / Jacobiten genandt / so jtzt wider jung werden / klar erwiesen haben) das nemlich die Eutychianer darumb sind Monophysiten genent worden / das sie aus der persönlichen vereinigung des ewigen Worts mit dem fleisch eine vermischung in eine Natur machten: Erstlich zwar der Gottheit ins fleisch / im stande der nidrigkeit (daher sie denn Spruch des Euangelisten: Verbum caro factum est, also auslegten; Verbum factum est carneum. Derwegen sie auch das leiden der Gottheit zuschrieben / wie zu vnsern zeiten die Patres Bergenses gleichfals gethan) vnd hernach widerumb des fleiches in die Gottheit. Denn im stand der erhöhung machten sie aus der verklerung des Menschen Christi ein lauter vergötterung der Menscheit. Ob sie nu wol scheins halben (wie diese Sect jmer die wort hat verendert / in welchem sie abermal vnserm Widerpart sehr gleich sein) dem ewigen Wort vor der vereinigung die alwissenheit zuschrieben: so verleugneten sie doch die alwissenheit Verbi incarnati, welchs sie nenten Verbum carneum. Das aber vnser gegenteil so hoch darauff dringet / das Fol. Apol. Erf. 51. b.gleichwol Nicephorus (wiewols etliche nicht one vrsach für ein erratũ librarij achten) lib. 18. cap. 50. schreibe / die Agnoeten haben gelert / das das Wort / oder Son Gottes wol alles wisse / aber die menschliche Natur / so mit dem Wort persönlich vereinigt ist / wisse viel dings nicht / als die stunde des Jüngsten tags / etc. hette der mühe nicht bedürfft / weils der Vbiquisten Sach viel mehr hindert / als befürdert. Sintemal aus Theodoreto / vnd andern Scribenten am tage ist (wie wir denn in vnser Apologia pag. 372. aus Damasceno / vnd pag. 374. aus Nicephoro selbst / in erzehlung der Historien von den alten Ketzern / Jacobiten genandt / so jtzt wider jung werden / klar erwiesen haben) das nemlich die Eutychianer darumb sind Monophysiten genent worden / das sie aus der persönlichen vereinigung des ewigen Worts mit dem fleisch eine vermischung in eine Natur machten: Erstlich zwar der Gottheit ins fleisch / im stande der nidrigkeit (daher sie denn Spruch des Euangelisten: Verbum caro factum est, also auslegten; Verbum factum est carneum. Derwegen sie auch das leiden der Gottheit zuschrieben / wie zu vnsern zeiten die Patres Bergenses gleichfals gethan) vnd hernach widerumb des fleiches in die Gottheit. Denn im stand der erhöhung machten sie aus der verklerung des Menschen Christi ein lauter vergötterung der Menscheit. 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Sintemal aus Theodoreto / vnd andern Scribenten am tage ist (wie wir denn in vnser Apologia pag. 372. aus Damasceno / vnd pag. 374. aus Nicephoro selbst / in erzehlung der Historien von den alten Ketzern / Jacobiten genandt / so jtzt wider jung werden / klar erwiesen haben) das nemlich die Eutychianer darumb sind Monophysiten genent worden / das sie aus der persönlichen vereinigung des ewigen Worts mit dem fleisch eine vermischung in eine Natur machten: Erstlich zwar der Gottheit ins fleisch / im stande der nidrigkeit (daher sie denn Spruch des Euangelisten: Verbum caro factum est, also auslegten; Verbum factum est carneum. Derwegen sie auch das leiden der Gottheit zuschrieben / wie zu vnsern zeiten die Patres Bergenses gleichfals gethan) vnd hernach widerumb des fleiches in die Gottheit. 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Das aber vnser gegenteil so hoch darauff dringet / das gleichwol Nicephorus (wiewols etliche nicht one vrsach für ein erratũ librarij achten) lib. 18. cap. 50. schreibe / die Agnoeten haben gelert / das das Wort / oder Son Gottes wol alles wisse / aber die menschliche Natur / so mit dem Wort persönlich vereinigt ist / wisse viel dings nicht / als die stunde des Jüngsten tags / etc. hette der mühe nicht bedürfft / weils der Vbiquisten Sach viel mehr hindert / als befürdert. Sintemal aus Theodoreto / vnd andern Scribenten am tage ist (wie wir denn in vnser Apologia pag. 372. aus Damasceno / vnd pag. 374. aus Nicephoro selbst / in erzehlung der Historien von den alten Ketzern / Jacobiten genandt / so jtzt wider jung werden / klar erwiesen haben) das nemlich die Eutychianer darumb sind Monophysiten genent worden / das sie aus der persönlichen vereinigung des ewigen Worts mit dem fleisch eine vermischung in eine Natur machten: Erstlich zwar der Gottheit ins fleisch / im stande der nidrigkeit (daher sie denn Spruch des Euangelisten: Verbum caro factum est, also auslegten; Verbum factum est carneum. Derwegen sie auch das leiden der Gottheit zuschrieben / wie zu vnsern zeiten die Patres Bergenses gleichfals gethan) vnd hernach widerumb des fleiches in die Gottheit. Denn im stand der erhöhung machten sie aus der verklerung des Menschen Christi ein lauter vergötterung der Menscheit.
Fol. Apol. Erf. 51. b. Ob sie nu wol scheins halben (wie diese Sect jmer die wort hat verendert / in welchem sie abermal vnserm Widerpart sehr gleich sein) dem ewigen Wort vor der vereinigung die alwissenheit zuschrieben: so verleugneten sie doch die alwissenheit Verbi incarnati, welchs sie nenten Verbum carneum.
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