[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.mus gleuben / vnd bekennen: Christus der Mensch sitzet zur Rechten Gottes / vnd hat gewalt vber die Engel / vnd ist nichts im Himel / vnd Erden / das nicht vnter jm sey / vnd heisst also warhafftiger Mensch / vnd warhafftiger Gott / zur Rechten des Vaters sitzend / HErr vber alle Creaturn / der da in göttlicher Maiestet / vnd doch auch in menschlicher Natur gewaltiglich vns regieret / als vnser HERr / vnd König in ewigkeit / das wir von / vnd durch jn alles haben / etc. Bißher Lutheri eigene wort / welche vnser / vnd aller rechtgleubigen einhellige / wolgegründete / vnwidersprechliche meinung / Lehr / vnd Glauben gewaltig befestigen / dabey wirs auch beruhen lassen / vnd also vnser Widersacher (als die des woluerdienten H. Lutheri Namen nur zum deckel jrer abschewlichen Lehr misbrauchen) abermal mit jrem eigen Schwerde schlahen. Betreffende die phrasin Cyrilli: secundum aliud, &Fol. Apol. Erf. 100. b. aliud; ist dieselbige von den Aposteln entlehnet / vnd verstehen die Kinder in Schulen / so nur jhren Donat gelernet / das alhie die praepositio secundum, ein particula distinctiua, oder nota subiecti, vnd nicht causalis sey. Denn dieweil von Christo widerwertige ding geredet werden / als das Leben selbst wesentlich sein / vnd doch sterben: Item / anbeten / vnd angebetet werden: oder (wie die Kirchen vff Weyhnachten singt) Den der Erdkreis nie beschloss / der ligt in Marien Schos: Item / Es ward ein kleine Milch sein Speiss / der nie kein Vögelein hungern liess / vnd dergleichen: So wird mit dieser art zu reden / die da heisst: secundum aliud, & aliud, eigentlich der vnterscheid beider Naturn in Christo erkleret / das man nemlich dieselbige Sprüch zum teil mus gleuben / vnd bekennen: Christus der Mensch sitzet zur Rechten Gottes / vnd hat gewalt vber die Engel / vnd ist nichts im Himel / vnd Erden / das nicht vnter jm sey / vnd heisst also warhafftiger Mensch / vnd warhafftiger Gott / zur Rechten des Vaters sitzend / HErr vber alle Creaturn / der da in göttlicher Maiestet / vnd doch auch in menschlicher Natur gewaltiglich vns regieret / als vnser HERr / vnd König in ewigkeit / das wir von / vnd durch jn alles haben / etc. Bißher Lutheri eigene wort / welche vnser / vnd aller rechtgleubigen einhellige / wolgegründete / vnwidersprechliche meinung / Lehr / vnd Glauben gewaltig befestigen / dabey wirs auch beruhen lassen / vnd also vnser Widersacher (als die des woluerdienten H. Lutheri Namen nur zum deckel jrer abschewlichen Lehr misbrauchen) abermal mit jrem eigen Schwerde schlahen. Betreffende die phrasin Cyrilli: secundum aliud, &Fol. Apol. Erf. 100. b. aliud; ist dieselbige von den Aposteln entlehnet / vnd verstehen die Kinder in Schulen / so nur jhren Donat gelernet / das alhie die praepositio secundum, ein particula distinctiua, oder nota subiecti, vnd nicht causalis sey. Denn dieweil von Christo widerwertige ding geredet werden / als das Leben selbst wesentlich sein / vnd doch sterben: Item / anbeten / vñ angebetet werden: oder (wie die Kirchen vff Weyhnachtẽ singt) Den der Erdkreis nie beschloss / der ligt in Marien Schos: Item / Es ward ein kleine Milch sein Speiss / der nie kein Vögelein hungern liess / vnd dergleichen: So wird mit dieser art zu reden / die da heisst: secundum aliud, & aliud, eigentlich der vnterscheid beider Naturn in Christo erkleret / das man nemlich dieselbige Sprüch zum teil <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0393" n="391"/> mus gleuben / vnd bekennen: Christus der Mensch sitzet zur Rechten Gottes / vnd hat gewalt vber die Engel / vnd ist nichts im Himel / vnd Erden / das nicht vnter jm sey / vnd heisst also warhafftiger Mensch / vnd warhafftiger Gott / zur Rechten des Vaters sitzend / HErr vber alle Creaturn / der da in göttlicher Maiestet / vnd doch auch in menschlicher Natur gewaltiglich vns regieret / als vnser HERr / vnd König in ewigkeit / das wir von / vnd durch jn alles haben / etc.</p> <p>Bißher Lutheri eigene wort / welche vnser / vnd aller rechtgleubigen einhellige / wolgegründete / vnwidersprechliche meinung / Lehr / vnd Glauben gewaltig befestigen / dabey wirs auch beruhen lassen / vnd also vnser Widersacher (als die des woluerdienten H. Lutheri Namen nur zum deckel jrer abschewlichen Lehr misbrauchen) abermal mit jrem eigen Schwerde schlahen.</p> <p>Betreffende die phrasin Cyrilli: secundum aliud, &<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">100</hi>. b.</note> aliud; ist dieselbige von den Aposteln entlehnet / vnd verstehen die Kinder in Schulen / so nur jhren Donat gelernet / das alhie die praepositio secundum, ein particula distinctiua, oder nota subiecti, vnd nicht causalis sey. Denn dieweil von Christo widerwertige ding geredet werden / als das Leben selbst wesentlich sein / vnd doch sterben: Item / anbeten / vñ angebetet werden: oder (wie die Kirchen vff Weyhnachtẽ singt) Den der Erdkreis nie beschloss / der ligt in Marien Schos: Item / Es ward ein kleine Milch sein Speiss / der nie kein Vögelein hungern liess / vnd dergleichen: So wird mit dieser art zu reden / die da heisst: secundum aliud, & aliud, eigentlich der vnterscheid beider Naturn in Christo erkleret / das man nemlich dieselbige Sprüch zum teil </p> </div> </body> </text> </TEI> [391/0393]
mus gleuben / vnd bekennen: Christus der Mensch sitzet zur Rechten Gottes / vnd hat gewalt vber die Engel / vnd ist nichts im Himel / vnd Erden / das nicht vnter jm sey / vnd heisst also warhafftiger Mensch / vnd warhafftiger Gott / zur Rechten des Vaters sitzend / HErr vber alle Creaturn / der da in göttlicher Maiestet / vnd doch auch in menschlicher Natur gewaltiglich vns regieret / als vnser HERr / vnd König in ewigkeit / das wir von / vnd durch jn alles haben / etc.
Bißher Lutheri eigene wort / welche vnser / vnd aller rechtgleubigen einhellige / wolgegründete / vnwidersprechliche meinung / Lehr / vnd Glauben gewaltig befestigen / dabey wirs auch beruhen lassen / vnd also vnser Widersacher (als die des woluerdienten H. Lutheri Namen nur zum deckel jrer abschewlichen Lehr misbrauchen) abermal mit jrem eigen Schwerde schlahen.
Betreffende die phrasin Cyrilli: secundum aliud, & aliud; ist dieselbige von den Aposteln entlehnet / vnd verstehen die Kinder in Schulen / so nur jhren Donat gelernet / das alhie die praepositio secundum, ein particula distinctiua, oder nota subiecti, vnd nicht causalis sey. Denn dieweil von Christo widerwertige ding geredet werden / als das Leben selbst wesentlich sein / vnd doch sterben: Item / anbeten / vñ angebetet werden: oder (wie die Kirchen vff Weyhnachtẽ singt) Den der Erdkreis nie beschloss / der ligt in Marien Schos: Item / Es ward ein kleine Milch sein Speiss / der nie kein Vögelein hungern liess / vnd dergleichen: So wird mit dieser art zu reden / die da heisst: secundum aliud, & aliud, eigentlich der vnterscheid beider Naturn in Christo erkleret / das man nemlich dieselbige Sprüch zum teil
Fol. Apol. Erf. 100. b.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/393 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/393>, abgerufen am 16.02.2025. |