[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Das sie aber sonst fürwenden / Es bleibe gleichwol ein vnterscheid zwischen den Naturn / dieweil die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / welchs der Gottheit wesentliche eigenschafften sind / der Menscheit in der that nur mitgetheilet / aber nicht jre eigenschafften zugleich werden / etc. Solchs ist nicht allein / aus oberzelten gründen nichts geredet / vnd an jhm selbst widerwertig / Sondern auch von D. Johann Matthaeo dermassen erklert / das man sihet / das sie entweder der Sach vnter sich selbst noch nicht einig sind / oder gebens alhie mit worten anders von sich / denn sie es im Hertzen meinen. Sintemal D. Johan Matthaeus vnter andern seinen vngereimpten paradoxis, auch dieses austrücklich setzet / paginis tractatus sui de vnione hypostatica 103. & 104. das assumtio carnis in vnitatem personae (welche anders nicht / denn per realem idiomatum communicationem declarirt werden könne / vnd müsse) ein solche participatio, oder mitteilung aller göttlichen eigenschafften sey / das dadurch die menschliche Natur zum besitz / oder possess der göttlichen Natur / welche numehr der menschlichen Natur eigen worden / erhaben sey: vt Verbi diuinitas sit propria facta carnis diuinitas. Ist denn die Gottheit selbst der menschlichen Natur eigen worden / wie solten nicht viel mehr zugleich die göttlichen eigenschafften auch derselbigen Menscheit eigen worden sein? Sönderlich dieweil diuina omnia (auch die ewigkeit / vnd vnleibligkeit nicht ausgenomen) sollen der menschlichen Natur in Christo / durch die thetliche participation, oder mittheilung / eigenthümblich zur gemeinen possess / gebrauch / vnd wirckung eingethan sein. Aber diß vngehewer portentum ist in vnser Defension ausfürlich widerlegt / dahin wir den Christlichen Leser nochmals wollen / vmm geliebter kürtz willen / remittiret haben. Das sie aber sonst fürwenden / Es bleibe gleichwol ein vnterscheid zwischen den Naturn / dieweil die almechtigkeit / alwissenheit / vñ allenthalbenheit / welchs der Gottheit wesentliche eigenschafften sind / der Menscheit in der that nur mitgetheilet / aber nicht jre eigenschafften zugleich werden / etc. Solchs ist nicht allein / aus oberzelten gründen nichts geredet / vnd an jhm selbst widerwertig / Sondern auch von D. Johann Matthaeo dermassen erklert / das man sihet / das sie entweder der Sach vnter sich selbst noch nicht einig sind / oder gebens alhie mit worten anders von sich / denn sie es im Hertzen meinen. Sintemal D. Johan Matthaeus vnter andern seinen vngereimpten paradoxis, auch dieses austrücklich setzet / paginis tractatus sui de vnione hypostatica 103. & 104. das assumtio carnis in vnitatem personae (welche anders nicht / denn per realem idiomatum communicationem declarirt werden könne / vnd müsse) ein solche participatio, oder mitteilung aller göttlichen eigenschafften sey / das dadurch die menschliche Natur zum besitz / oder possess der göttlichen Natur / welche numehr der menschlichen Natur eigen worden / erhaben sey: vt Verbi diuinitas sit propria facta carnis diuinitas. Ist denn die Gottheit selbst der menschlichen Natur eigen worden / wie solten nicht viel mehr zugleich die göttlichen eigenschafften auch derselbigen Menscheit eigen worden sein? Sönderlich dieweil diuina omnia (auch die ewigkeit / vnd vnleibligkeit nicht ausgenomen) sollen der menschlichen Natur in Christo / durch die thetliche participation, oder mittheilung / eigenthümblich zur gemeinen possess / gebrauch / vnd wirckung eingethan sein. Aber diß vngehewer portentum ist in vnser Defension ausfürlich widerlegt / dahin wir den Christlichen Leser nochmals wollen / vm̃ geliebter kürtz willen / remittiret haben. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0321" n="319"/> <p>Das sie aber sonst fürwenden / Es bleibe gleichwol ein vnterscheid zwischen den Naturn / dieweil die almechtigkeit / alwissenheit / vñ allenthalbenheit / welchs der Gottheit wesentliche eigenschafften sind / der Menscheit in der that nur mitgetheilet / aber nicht jre eigenschafften zugleich werden / etc. Solchs ist nicht allein / aus oberzelten gründen nichts geredet / vnd an jhm selbst widerwertig / Sondern auch von D. Johann Matthaeo dermassen erklert / das man sihet / das sie entweder der Sach vnter sich selbst noch nicht einig sind / oder gebens alhie mit worten anders von sich / denn sie es im Hertzen meinen. Sintemal D. Johan Matthaeus vnter andern seinen vngereimpten paradoxis, auch dieses austrücklich setzet / paginis tractatus sui de vnione hypostatica <hi rendition="#i">103</hi>. & <hi rendition="#i">104</hi>. das assumtio carnis in vnitatem personae (welche anders nicht / denn per realem idiomatum communicationem declarirt werden könne / vnd müsse) ein solche participatio, oder mitteilung aller göttlichen eigenschafften sey / das dadurch die menschliche Natur zum besitz / oder possess der göttlichen Natur / welche numehr der menschlichen Natur eigen worden / erhaben sey: vt Verbi diuinitas sit propria facta carnis diuinitas.</p> <p>Ist denn die Gottheit selbst der menschlichen Natur eigen worden / wie solten nicht viel mehr zugleich die göttlichen eigenschafften auch derselbigen Menscheit eigen worden sein? Sönderlich dieweil diuina omnia (auch die ewigkeit / vnd vnleibligkeit nicht ausgenomen) sollen der menschlichen Natur in Christo / durch die thetliche participation, oder mittheilung / eigenthümblich zur gemeinen possess / gebrauch / vnd wirckung eingethan sein. Aber diß vngehewer portentum ist in vnser Defension ausfürlich widerlegt / dahin wir den Christlichen Leser nochmals wollen / vm̃ geliebter kürtz willen / remittiret haben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [319/0321]
Das sie aber sonst fürwenden / Es bleibe gleichwol ein vnterscheid zwischen den Naturn / dieweil die almechtigkeit / alwissenheit / vñ allenthalbenheit / welchs der Gottheit wesentliche eigenschafften sind / der Menscheit in der that nur mitgetheilet / aber nicht jre eigenschafften zugleich werden / etc. Solchs ist nicht allein / aus oberzelten gründen nichts geredet / vnd an jhm selbst widerwertig / Sondern auch von D. Johann Matthaeo dermassen erklert / das man sihet / das sie entweder der Sach vnter sich selbst noch nicht einig sind / oder gebens alhie mit worten anders von sich / denn sie es im Hertzen meinen. Sintemal D. Johan Matthaeus vnter andern seinen vngereimpten paradoxis, auch dieses austrücklich setzet / paginis tractatus sui de vnione hypostatica 103. & 104. das assumtio carnis in vnitatem personae (welche anders nicht / denn per realem idiomatum communicationem declarirt werden könne / vnd müsse) ein solche participatio, oder mitteilung aller göttlichen eigenschafften sey / das dadurch die menschliche Natur zum besitz / oder possess der göttlichen Natur / welche numehr der menschlichen Natur eigen worden / erhaben sey: vt Verbi diuinitas sit propria facta carnis diuinitas.
Ist denn die Gottheit selbst der menschlichen Natur eigen worden / wie solten nicht viel mehr zugleich die göttlichen eigenschafften auch derselbigen Menscheit eigen worden sein? Sönderlich dieweil diuina omnia (auch die ewigkeit / vnd vnleibligkeit nicht ausgenomen) sollen der menschlichen Natur in Christo / durch die thetliche participation, oder mittheilung / eigenthümblich zur gemeinen possess / gebrauch / vnd wirckung eingethan sein. Aber diß vngehewer portentum ist in vnser Defension ausfürlich widerlegt / dahin wir den Christlichen Leser nochmals wollen / vm̃ geliebter kürtz willen / remittiret haben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/321 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/321>, abgerufen am 22.07.2024. |