[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.In summa; dieweil D. Johan Matthaeus die vbiquistische trewme von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbgegenwertigkeit des fleisches Christi wil helffen / nach all seinem vermögen / als ein gedingter Bileam / wider sein Gewissen / allein vmbs bauchs willen verkleistern / vnd bementeln / so masset er jhm selbst an die alwissenheit / wil sich für ein Hertzkündiger auffwerffen / vnd (so fern man dem Concordibuch nicht durchaus vnterschreibe / vnd recht gebe) mit keiner schrifftmessigen erklerunge zufrieden sein / wider den Spruch des Apostels: Mit dem Hertzen gleubt man zur Gerechtigkeit / mit dem Munde bekennet man zur Seligkeit. Rom. 10. Diß sind wir jm nicht schuldig einzureumen / sondern befehlen das vrteil dem allein gerechten Richter / vnd warhafftigen Hertzkündiger Jesu Christo. Aber hieuon auff dißmal / vnd an diesem Ort gnug. Wer bey dem hellen Mittagliecht mutwillig der Warheit zuwider / vnd blind sein wil / der sey jmer hin blind. Qui coecutit, coecutiat adhuc: Et qui sordidus est, sordescat adhuc. Apoc. 22. Sein schuld sey vff jhm. Das sechs vnd zwentzigste Anhaltische Argument. XXVI. SO ist nu zum sechs vnd zwentzigsten offenbar / vnd zugleich durchs vörige argument augenscheinlich erwiesen / das es nicht allein der vnwandelbaren Regel göttlicher Warheit / vnd Ordnung / sondern auch dem gemeinen verstand aller vernünfftigen Menschen / ja allen natürlichen / göttlichen / vnd vblichen In summa; dieweil D. Johan Matthaeus die vbiquistische trewme von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbgegenwertigkeit des fleisches Christi wil helffen / nach all seinem vermögen / als ein gedingter Bileam / wider sein Gewissen / allein vmbs bauchs willen verkleistern / vnd bementeln / so masset er jhm selbst an die alwissenheit / wil sich für ein Hertzkündiger auffwerffen / vnd (so fern man dem Concordibuch nicht durchaus vnterschreibe / vnd recht gebe) mit keiner schrifftmessigen erklerunge zufrieden sein / wider den Spruch des Apostels: Mit dem Hertzen gleubt man zur Gerechtigkeit / mit dem Munde bekennet man zur Seligkeit. Rom. 10. Diß sind wir jm nicht schuldig einzureumen / sondern befehlen das vrteil dem allein gerechten Richter / vnd warhafftigen Hertzkündiger Jesu Christo. Aber hieuon auff dißmal / vnd an diesem Ort gnug. Wer bey dem hellen Mittagliecht mutwillig der Warheit zuwider / vnd blind sein wil / der sey jmer hin blind. Qui coecutit, coecutiat adhuc: Et qui sordidus est, sordescat adhuc. Apoc. 22. Sein schuld sey vff jhm. Das sechs vnd zwentzigste Anhaltische Argument. XXVI. SO ist nu zum sechs vnd zwentzigsten offenbar / vnd zugleich durchs vörige argument augenscheinlich erwiesen / das es nicht allein der vnwandelbaren Regel göttlicher Warheit / vnd Ordnung / sondern auch dem gemeinen verstand aller vernünfftigen Menschen / ja allen natürlichen / göttlichen / vnd vblichen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0318" n="316"/> <p>In summa; dieweil D. Johan Matthaeus die vbiquistische trewme von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbgegenwertigkeit des fleisches Christi wil helffen / nach all seinem vermögen / als ein gedingter Bileam / wider sein Gewissen / allein vmbs bauchs willen verkleistern / vnd bementeln / so masset er jhm selbst an die alwissenheit / wil sich für ein Hertzkündiger auffwerffen / vnd (so fern man dem Concordibuch nicht durchaus vnterschreibe / vnd recht gebe) mit keiner schrifftmessigen erklerunge zufrieden sein / wider den Spruch des Apostels: Mit dem Hertzen gleubt man zur Gerechtigkeit / mit dem Munde bekennet man zur Seligkeit. Rom. 10. Diß sind wir jm nicht schuldig einzureumen / sondern befehlen das vrteil dem allein gerechten Richter / vnd warhafftigen Hertzkündiger Jesu Christo.</p> <p>Aber hieuon auff dißmal / vnd an diesem Ort gnug. Wer bey dem hellen Mittagliecht mutwillig der Warheit zuwider / vnd blind sein wil / der sey jmer hin blind. Qui coecutit, coecutiat adhuc: Et qui sordidus est, sordescat adhuc. Apoc. <hi rendition="#i">22</hi>. Sein schuld sey vff jhm.</p> </div> <div> <head>Das sechs vnd zwentzigste Anhaltische Argument.<lb/></head> <note place="left">XXVI.</note> <p>SO ist nu zum sechs vnd zwentzigsten offenbar / vnd zugleich durchs vörige argument augenscheinlich erwiesen / das es nicht allein der vnwandelbaren Regel göttlicher Warheit / vnd Ordnung / sondern auch dem gemeinen verstand aller vernünfftigen Menschen / ja allen natürlichen / göttlichen / vnd vblichen </p> </div> </body> </text> </TEI> [316/0318]
In summa; dieweil D. Johan Matthaeus die vbiquistische trewme von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbgegenwertigkeit des fleisches Christi wil helffen / nach all seinem vermögen / als ein gedingter Bileam / wider sein Gewissen / allein vmbs bauchs willen verkleistern / vnd bementeln / so masset er jhm selbst an die alwissenheit / wil sich für ein Hertzkündiger auffwerffen / vnd (so fern man dem Concordibuch nicht durchaus vnterschreibe / vnd recht gebe) mit keiner schrifftmessigen erklerunge zufrieden sein / wider den Spruch des Apostels: Mit dem Hertzen gleubt man zur Gerechtigkeit / mit dem Munde bekennet man zur Seligkeit. Rom. 10. Diß sind wir jm nicht schuldig einzureumen / sondern befehlen das vrteil dem allein gerechten Richter / vnd warhafftigen Hertzkündiger Jesu Christo.
Aber hieuon auff dißmal / vnd an diesem Ort gnug. Wer bey dem hellen Mittagliecht mutwillig der Warheit zuwider / vnd blind sein wil / der sey jmer hin blind. Qui coecutit, coecutiat adhuc: Et qui sordidus est, sordescat adhuc. Apoc. 22. Sein schuld sey vff jhm.
Das sechs vnd zwentzigste Anhaltische Argument.
SO ist nu zum sechs vnd zwentzigsten offenbar / vnd zugleich durchs vörige argument augenscheinlich erwiesen / das es nicht allein der vnwandelbaren Regel göttlicher Warheit / vnd Ordnung / sondern auch dem gemeinen verstand aller vernünfftigen Menschen / ja allen natürlichen / göttlichen / vnd vblichen
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/318>, abgerufen am 03.03.2025. |