[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Diese terminos verstehet nicht ein jeder Leser / sondern nur die jenigen / so studieret / vnd den rechten grund dieser hohen Lehr in den Schulen gelegt haben. Dieweil denn solchs vnser gegenteil mercket / so fahen sie alhie / an stadt der solution / an zu digrediren in locumFol. Apol. Erf. 89. a. communem, dadurch sie (jhrer Flacianischen gewonheit nach) inuehiren / vnd lestern die freye Künste / sonderlich Dialecticam, ohne welche doch in keiner facultet etwas fruchtbarlichs kan gelert / noch erkleret werden. Vnd wolten gern / wenn sie dürfften / wie jhr vorfechter gethan / den Bawersglauben erheben / damit man one einiges nachfragen sich alles vberreden liesse / vnd also würden wir bald ein schreckliche barbarey in allen Stenden haben / wie dieses Volck mit verachtung der freyen Künst / vnd verwüstung der Schulen gantz trewlich bißher dahin gearbeitet. Damit wir aber in öffentlicher Sachen nicht viel wort machen / so mag es dabey beruhen / das sie sich alhie selbst am besten abmalen / dieweil sie wider die Dialecticam disputiren / vnd also dieselbige edle Kunst (der sie selbst am aller beschwerlichsten / sehr greifflich / vnd gröblich misbrauchen / vnd zu jrem eigen tande nicht entrathen können) gern aus der Theologia gar ausgemustert sehen wolten. Denn sie wol erfaren / das sie mit warheit in keinem öffentlichen gesprech sich schützen könten / wenn sie vor vnparteilichen Richtern Syllogistice, kurtz / vnd rund / ohne ausschwebende weitleufftigkeit / aus Gottes Wort mit sich (wie billig) solten reden / oder handeln lassen. Bestehet derwegen auch dieses argument noch auff vnbeweglichem festen grunde / Das nemlich die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit der menschlichen Diese terminos verstehet nicht ein jeder Leser / sondern nur die jenigen / so studieret / vnd den rechten grund dieser hohen Lehr in den Schulen gelegt haben. Dieweil denn solchs vnser gegenteil mercket / so fahen sie alhie / an stadt der solution / an zu digrediren in locumFol. Apol. Erf. 89. a. communem, dadurch sie (jhrer Flacianischen gewonheit nach) inuehiren / vnd lestern die freye Künste / sonderlich Dialecticam, ohne welche doch in keiner facultet etwas fruchtbarlichs kan gelert / noch erkleret werden. Vnd wolten gern / wenn sie dürfften / wie jhr vorfechter gethan / den Bawersglauben erheben / damit man one einiges nachfragen sich alles vberreden liesse / vnd also würden wir bald ein schreckliche barbarey in allen Stenden haben / wie dieses Volck mit verachtung der freyen Künst / vnd verwüstung der Schulen gantz trewlich bißher dahin gearbeitet. Damit wir aber in öffentlicher Sachen nicht viel wort machen / so mag es dabey beruhen / das sie sich alhie selbst am besten abmalen / dieweil sie wider die Dialecticam disputiren / vnd also dieselbige edle Kunst (der sie selbst am aller beschwerlichsten / sehr greifflich / vnd gröblich misbrauchen / vnd zu jrem eigen tande nicht entrathen können) gern aus der Theologia gar ausgemustert sehen wolten. Denn sie wol erfaren / das sie mit warheit in keinem öffentlichen gesprech sich schützen könten / wenn sie vor vnparteilichen Richtern Syllogisticè, kurtz / vnd rund / ohne ausschwebende weitleufftigkeit / aus Gottes Wort mit sich (wie billig) solten reden / oder handeln lassen. Bestehet derwegen auch dieses argument noch auff vnbeweglichem festen grunde / Das nemlich die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit der menschlichen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0281" n="279"/> <p>Diese terminos verstehet nicht ein jeder Leser / sondern nur die jenigen / so studieret / vnd den rechten grund dieser hohen Lehr in den Schulen gelegt haben.</p> <p>Dieweil denn solchs vnser gegenteil mercket / so fahen sie alhie / an stadt der solution / an zu digrediren in locum<note place="right">Fol. Apol. 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Vnd wolten gern / wenn sie dürfften / wie jhr vorfechter gethan / den Bawersglauben erheben / damit man one einiges nachfragen sich alles vberreden liesse / vnd also würden wir bald ein schreckliche barbarey in allen Stenden haben / wie dieses Volck mit verachtung der freyen Künst / vnd verwüstung der Schulen gantz trewlich bißher dahin gearbeitet.</p> <p>Damit wir aber in öffentlicher Sachen nicht viel wort machen / so mag es dabey beruhen / das sie sich alhie selbst am besten abmalen / dieweil sie wider die Dialecticam disputiren / vnd also dieselbige edle Kunst (der sie selbst am aller beschwerlichsten / sehr greifflich / vnd gröblich misbrauchen / vnd zu jrem eigen tande nicht entrathen können) gern aus der Theologia gar ausgemustert sehen wolten. Denn sie wol erfaren / das sie mit warheit in keinem öffentlichen gesprech sich schützen könten / wenn sie vor vnparteilichen Richtern Syllogisticè, kurtz / vnd rund / ohne ausschwebende weitleufftigkeit / aus Gottes Wort mit sich (wie billig) solten reden / oder handeln lassen.</p> <p>Bestehet derwegen auch dieses argument noch auff vnbeweglichem festen grunde / Das nemlich die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit der menschlichen </p> </div> </body> </text> </TEI> [279/0281]
Diese terminos verstehet nicht ein jeder Leser / sondern nur die jenigen / so studieret / vnd den rechten grund dieser hohen Lehr in den Schulen gelegt haben.
Dieweil denn solchs vnser gegenteil mercket / so fahen sie alhie / an stadt der solution / an zu digrediren in locum communem, dadurch sie (jhrer Flacianischen gewonheit nach) inuehiren / vnd lestern die freye Künste / sonderlich Dialecticam, ohne welche doch in keiner facultet etwas fruchtbarlichs kan gelert / noch erkleret werden. Vnd wolten gern / wenn sie dürfften / wie jhr vorfechter gethan / den Bawersglauben erheben / damit man one einiges nachfragen sich alles vberreden liesse / vnd also würden wir bald ein schreckliche barbarey in allen Stenden haben / wie dieses Volck mit verachtung der freyen Künst / vnd verwüstung der Schulen gantz trewlich bißher dahin gearbeitet.
Fol. Apol. Erf. 89. a. Damit wir aber in öffentlicher Sachen nicht viel wort machen / so mag es dabey beruhen / das sie sich alhie selbst am besten abmalen / dieweil sie wider die Dialecticam disputiren / vnd also dieselbige edle Kunst (der sie selbst am aller beschwerlichsten / sehr greifflich / vnd gröblich misbrauchen / vnd zu jrem eigen tande nicht entrathen können) gern aus der Theologia gar ausgemustert sehen wolten. Denn sie wol erfaren / das sie mit warheit in keinem öffentlichen gesprech sich schützen könten / wenn sie vor vnparteilichen Richtern Syllogisticè, kurtz / vnd rund / ohne ausschwebende weitleufftigkeit / aus Gottes Wort mit sich (wie billig) solten reden / oder handeln lassen.
Bestehet derwegen auch dieses argument noch auff vnbeweglichem festen grunde / Das nemlich die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit der menschlichen
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