[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden. Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird. Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben. Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können. Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden. Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird. Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben. Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können. Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0265" n="263"/> vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden.</p> <p>Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird.</p> <p>Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben.</p> <p>Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können.</p> <p>Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für </p> </div> </body> </text> </TEI> [263/0265]
vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden.
Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird.
Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben.
Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können.
Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/265 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/265>, abgerufen am 03.07.2024. |