Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Denn wie für sich derselbige königliche ornat mit keiner supplication / noch fußfall der Vnterthanen verehret wird / vnd gleichwol so jn der König an sich tregt / ohne verletzung der königlichen Maiestet / vnd Wirden / nicht verunehrt / noch abgerissen werden kan / Sondern dienet viel mehr dem Supplicanten zu dreierley:

Erstlich / das er an der Person nicht jrre / vnd etwan einen Diener für den Herrn anspreche.

Zum andern / das er sich der königlichen autoritet dabey erinnere / vnd nicht zweiffel / es werde bey dem abschied / der jm von diesem purpurato, welcher den amptsscepter in der Hande führet / vnd die königliche Kron auff dem Heupt tregt / gegeben werde / wol bleiben müssen / vnd von niemand können cassirt / noch vmbgestossen werden.

Zum dritten / das er desto freudiger hinzu gehe / weil er den Scepter / vnd die Kron / sampt dem purpurmantel siehet / mit welchem allem der König zu anzeigung seines Regentenampts / vnd geneigten willens / jederman audientz / vnd gebürlichen rechtmessigen abscheid zu geben / bekleidet ist / das er nemlich auch den geringsten Supplicanten / wie elend / oder vnwirdig er geacht möchte werden / gleichwol vmb der Kron / das ist / vmb seines königlichen ampts willen / nicht hülfflos lassen sol / noch wolle.

Also wird das angenomene menschliche fleisch Christi nicht für sich / als ein Creatur angebetet / sondern wir ruffen an den eingebornen Son Gottes / welcher vnser fleisch / Bein / vnd geblüth an sich tregt / vnd haben dreierley nütz dauon / wie folget:

Erstlich / damit wir mit den vngleubigen Heiden / Jüden / oder Türcken (die ohne erkentnis des eingebornen

Denn wie für sich derselbige königliche ornat mit keiner supplication / noch fußfall der Vnterthanen verehret wird / vnd gleichwol so jn der König an sich tregt / ohne verletzung der königlichen Maiestet / vnd Wirden / nicht verunehrt / noch abgerissen werden kan / Sondern dienet viel mehr dem Supplicanten zu dreierley:

Erstlich / das er an der Person nicht jrre / vnd etwan einen Diener für den Herrn anspreche.

Zum andern / das er sich der königlichen autoritet dabey erinnere / vnd nicht zweiffel / es werde bey dem abschied / der jm von diesem purpurato, welcher den amptsscepter in der Hande führet / vnd die königliche Kron auff dem Heupt tregt / gegeben werde / wol bleiben müssen / vnd von niemand können cassirt / noch vmbgestossen werden.

Zum dritten / das er desto freudiger hinzu gehe / weil er den Scepter / vnd die Kron / sampt dem purpurmantel siehet / mit welchem allem der König zu anzeigung seines Regentenampts / vnd geneigten willens / jederman audientz / vnd gebürlichen rechtmessigen abscheid zu geben / bekleidet ist / das er nemlich auch den geringstẽ Supplicanten / wie elend / oder vnwirdig er geacht möchte werden / gleichwol vmb der Kron / das ist / vmb seines königlichen ampts willen / nicht hülfflos lassen sol / noch wolle.

Also wird das angenomene menschliche fleisch Christi nicht für sich / als ein Creatur angebetet / sondern wir ruffen an den eingebornen Son Gottes / welcher vnser fleisch / Bein / vnd geblüth an sich tregt / vnd haben dreierley nütz dauon / wie folget:

Erstlich / damit wir mit den vngleubigen Heiden / Jüden / oder Türcken (die ohne erkentnis des eingebornen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0249" n="247"/>
        <p>Denn wie für sich derselbige königliche ornat mit keiner supplication / noch                      fußfall der Vnterthanen verehret wird / vnd gleichwol so jn der König an sich                      tregt / ohne verletzung der königlichen Maiestet / vnd Wirden / nicht verunehrt                      / noch abgerissen werden kan / Sondern dienet viel mehr dem Supplicanten zu                      dreierley:</p>
        <p>Erstlich / das er an der Person nicht jrre / vnd etwan einen Diener für den Herrn                      anspreche.</p>
        <p>Zum andern / das er sich der königlichen autoritet dabey erinnere / vnd nicht                      zweiffel / es werde bey dem abschied / der jm von diesem purpurato, welcher den                      amptsscepter in der Hande führet / vnd die königliche Kron auff dem Heupt tregt                      / gegeben werde / wol bleiben müssen / vnd von niemand können cassirt / noch                      vmbgestossen werden.</p>
        <p>Zum dritten / das er desto freudiger hinzu gehe / weil er den Scepter / vnd die                      Kron / sampt dem purpurmantel siehet / mit welchem allem der König zu anzeigung                      seines Regentenampts / vnd geneigten willens / jederman audientz / vnd                      gebürlichen rechtmessigen abscheid zu geben / bekleidet ist / das er nemlich                      auch den geringste&#x0303; Supplicanten / wie elend / oder vnwirdig er                      geacht möchte werden / gleichwol vmb der Kron / das ist / vmb seines königlichen                      ampts willen / nicht hülfflos lassen sol / noch wolle.</p>
        <p>Also wird das angenomene menschliche fleisch Christi nicht für sich / als ein                      Creatur angebetet / sondern wir ruffen an den eingebornen Son Gottes / welcher                      vnser fleisch / Bein / vnd geblüth an sich tregt / vnd haben dreierley nütz                      dauon / wie folget:</p>
        <p>Erstlich / damit wir mit den vngleubigen Heiden / Jüden / oder Türcken (die ohne                      erkentnis des eingebornen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0249] Denn wie für sich derselbige königliche ornat mit keiner supplication / noch fußfall der Vnterthanen verehret wird / vnd gleichwol so jn der König an sich tregt / ohne verletzung der königlichen Maiestet / vnd Wirden / nicht verunehrt / noch abgerissen werden kan / Sondern dienet viel mehr dem Supplicanten zu dreierley: Erstlich / das er an der Person nicht jrre / vnd etwan einen Diener für den Herrn anspreche. Zum andern / das er sich der königlichen autoritet dabey erinnere / vnd nicht zweiffel / es werde bey dem abschied / der jm von diesem purpurato, welcher den amptsscepter in der Hande führet / vnd die königliche Kron auff dem Heupt tregt / gegeben werde / wol bleiben müssen / vnd von niemand können cassirt / noch vmbgestossen werden. Zum dritten / das er desto freudiger hinzu gehe / weil er den Scepter / vnd die Kron / sampt dem purpurmantel siehet / mit welchem allem der König zu anzeigung seines Regentenampts / vnd geneigten willens / jederman audientz / vnd gebürlichen rechtmessigen abscheid zu geben / bekleidet ist / das er nemlich auch den geringstẽ Supplicanten / wie elend / oder vnwirdig er geacht möchte werden / gleichwol vmb der Kron / das ist / vmb seines königlichen ampts willen / nicht hülfflos lassen sol / noch wolle. Also wird das angenomene menschliche fleisch Christi nicht für sich / als ein Creatur angebetet / sondern wir ruffen an den eingebornen Son Gottes / welcher vnser fleisch / Bein / vnd geblüth an sich tregt / vnd haben dreierley nütz dauon / wie folget: Erstlich / damit wir mit den vngleubigen Heiden / Jüden / oder Türcken (die ohne erkentnis des eingebornen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/249
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/249>, abgerufen am 24.11.2024.