[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.rianische Anthropolatria, oder Menschendienst / in die Kirchen Gottes eingefüret werden müste. Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen / das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit. Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird: Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott ist. Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft / sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu helffen. Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden / die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd wolle. So haben die alten rechtgleubigen Lehrer / nemlich Augustinus / Chrysostomus / Cyrillus / Damascenus / etc. Ja nach / vnd von denselbigen auch die Scholastici, zum gleichnis (welchs doch nicht gar / sondern nur etlicher massen / nach gleichnis art / sich reimet / wie wir es denn auch one calumnien verstanden haben wollen) die königliche Kron / Scepter / vnd Purpur / vmb erklerung willen / gebraucht. rianische Anthropolatria, oder Menschendienst / in die Kirchen Gottes eingefüret werden müste. Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen / das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit. Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird: Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott ist. Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft / sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu helffen. Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden / die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd wolle. So haben die alten rechtgleubigen Lehrer / nemlich Augustinus / Chrysostomus / Cyrillus / Damascenus / etc. Ja nach / vnd von denselbigen auch die Scholastici, zum gleichnis (welchs doch nicht gar / sondern nur etlicher massen / nach gleichnis art / sich reimet / wie wir es denn auch one calumnien verstanden haben wollen) die königliche Kron / Scepter / vnd Purpur / vmb erklerung willen / gebraucht. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0248" n="246"/> rianische Anthropolatria, oder Menschendienst / in die Kirchen Gottes eingefüret werden müste.</p> <p>Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen / das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit.</p> <p>Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird:</p> <p>Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott ist.</p> <p>Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft / sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu helffen.</p> <p>Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden / die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd wolle.</p> <p>So haben die alten rechtgleubigen Lehrer / nemlich Augustinus / Chrysostomus / Cyrillus / Damascenus / etc. Ja nach / vnd von denselbigen auch die Scholastici, zum gleichnis (welchs doch nicht gar / sondern nur etlicher massen / nach gleichnis art / sich reimet / wie wir es denn auch one calumnien verstanden haben wollen) die königliche Kron / Scepter / vnd Purpur / vmb erklerung willen / gebraucht.</p> </div> </body> </text> </TEI> [246/0248]
rianische Anthropolatria, oder Menschendienst / in die Kirchen Gottes eingefüret werden müste.
Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen / das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit.
Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird:
Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott ist.
Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft / sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu helffen.
Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden / die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd wolle.
So haben die alten rechtgleubigen Lehrer / nemlich Augustinus / Chrysostomus / Cyrillus / Damascenus / etc. Ja nach / vnd von denselbigen auch die Scholastici, zum gleichnis (welchs doch nicht gar / sondern nur etlicher massen / nach gleichnis art / sich reimet / wie wir es denn auch one calumnien verstanden haben wollen) die königliche Kron / Scepter / vnd Purpur / vmb erklerung willen / gebraucht.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/248>, abgerufen am 16.07.2024. |