[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird. Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen. Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. Philip. 2. Er hat aber von Mutterleib an (nach der Vbiquisten Lehr) beide gestalt an seiner menschlichen Natur / vnd Substantz gehabt / dieweil er nach der Menscheit mit den göttlichen eigenschafften gezieret / derselben aber im stand Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird. Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen. Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. Philip. 2. Er hat aber von Mutterleib an (nach der Vbiquisten Lehr) beide gestalt an seiner menschlichen Natur / vnd Substantz gehabt / dieweil er nach der Menscheit mit den göttlichen eigenschafften gezieret / derselben aber im stand <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0237" n="235"/> <p>Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird.</p> <p>Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen.</p> <p>Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. 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Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird.
Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen.
Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. Philip. 2.
Er hat aber von Mutterleib an (nach der Vbiquisten Lehr) beide gestalt an seiner menschlichen Natur / vnd Substantz gehabt / dieweil er nach der Menscheit mit den göttlichen eigenschafften gezieret / derselben aber im stand
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/237>, abgerufen am 16.07.2024. |