[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Krafft des Lebens ist / eigen fleisch. Denn nichts kan lebendig machen / das nicht das Leben wesentlich / das ist / ein Schöpffer des Lebens ist: wie Cyrillus an vielen Orten bezeugt. Zum andern / als das einige Lösegeld / dadurch wir vom tod zum Leben erkaufft sind. Zum dritten / als die warhafftige Speise zum ewigen Leben / vmb der niessung / vnd application willen. Denn wie das fleisch Christi nach einmal volbrachtem Opffer für der Welt Sünde / nicht ohne leben ist / noch sein kan ewiglich: Also ist vnmüglich / das die jenigen / so nicht seine gliedmassen sind / des lebens teilhafftig werden / In massen auch niemand seines warhafftigen fleisches ohne leben geneusset / man wolte denn leugnen / das Christi fleisch ein warhafftig lebendigmachend fleisch sey. Wie der HERR sölches alles mit einem Spruch zusammen fasset: Ich bin das lebendige Brod vom Himel komen: Wer von diesem Brod essen wird / der wird leben in ewigkeit / vnd das Brod / das ich geben werde / ist mein Fleisch / welchs ich geben werde für das Leben der Welt. Christi fleisch ists / vmb der persönlichen vereinigung willen mit dem Wort / welchs das Leben wesentlich ist. Für das Leben der Welt wird es gegeben / als ein Opffer / vnd bezalung für die Sünde. Als ein Brodt erquickt es die Menschen zum ewigen Leben / vmb der application / vnd niessung willen. Denn vngenossen / macht es niemand lebendig; genossen aber / Krafft des Lebens ist / eigen fleisch. Denn nichts kan lebendig machen / das nicht das Leben wesentlich / das ist / ein Schöpffer des Lebens ist: wie Cyrillus an vielen Orten bezeugt. Zum andern / als das einige Lösegeld / dadurch wir vom tod zum Leben erkaufft sind. Zum dritten / als die warhafftige Speise zum ewigen Leben / vmb der niessung / vnd application willen. Denn wie das fleisch Christi nach einmal volbrachtem Opffer für der Welt Sünde / nicht ohne leben ist / noch sein kan ewiglich: Also ist vnmüglich / das die jenigen / so nicht seine gliedmassen sind / des lebens teilhafftig werden / In massen auch niemand seines warhafftigen fleisches ohne leben geneusset / man wolte denn leugnen / das Christi fleisch ein warhafftig lebendigmachend fleisch sey. Wie der HERR sölches alles mit einem Spruch zusam̃en fasset: Ich bin das lebendige Brod vom Himel komen: Wer von diesem Brod essen wird / der wird leben in ewigkeit / vnd das Brod / das ich geben werde / ist mein Fleisch / welchs ich geben werde für das Leben der Welt. Christi fleisch ists / vmb der persönlichen vereinigung willen mit dem Wort / welchs das Leben wesentlich ist. Für das Leben der Welt wird es gegeben / als ein Opffer / vnd bezalung für die Sünde. Als ein Brodt erquickt es die Menschen zum ewigen Leben / vmb der application / vnd niessung willen. Denn vngenossen / macht es niemand lebendig; genossen aber / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0230" n="228"/> Krafft des Lebens ist / eigen fleisch. Denn nichts kan lebendig machen / das nicht das Leben wesentlich / das ist / ein Schöpffer des Lebens ist: wie Cyrillus an vielen Orten bezeugt.</p> <p>Zum andern / als das einige Lösegeld / dadurch wir vom tod zum Leben erkaufft sind.</p> <p>Zum dritten / als die warhafftige Speise zum ewigen Leben / vmb der niessung / vnd application willen. Denn wie das fleisch Christi nach einmal volbrachtem Opffer für der Welt Sünde / nicht ohne leben ist / noch sein kan ewiglich: Also ist vnmüglich / das die jenigen / so nicht seine gliedmassen sind / des lebens teilhafftig werden / In massen auch niemand seines warhafftigen fleisches ohne leben geneusset / man wolte denn leugnen / das Christi fleisch ein warhafftig lebendigmachend fleisch sey.</p> <p>Wie der HERR sölches alles mit einem Spruch zusam̃en fasset: Ich bin das lebendige Brod vom Himel komen: Wer von diesem Brod essen wird / der wird leben in ewigkeit / vnd das Brod / das ich geben werde / ist mein Fleisch / welchs ich geben werde für das Leben der Welt.</p> <p>Christi fleisch ists / vmb der persönlichen vereinigung willen mit dem Wort / welchs das Leben wesentlich ist.</p> <p>Für das Leben der Welt wird es gegeben / als ein Opffer / vnd bezalung für die Sünde.</p> <p>Als ein Brodt erquickt es die Menschen zum ewigen Leben / vmb der application / vnd niessung willen. Denn vngenossen / macht es niemand lebendig; genossen aber / </p> </div> </body> </text> </TEI> [228/0230]
Krafft des Lebens ist / eigen fleisch. Denn nichts kan lebendig machen / das nicht das Leben wesentlich / das ist / ein Schöpffer des Lebens ist: wie Cyrillus an vielen Orten bezeugt.
Zum andern / als das einige Lösegeld / dadurch wir vom tod zum Leben erkaufft sind.
Zum dritten / als die warhafftige Speise zum ewigen Leben / vmb der niessung / vnd application willen. Denn wie das fleisch Christi nach einmal volbrachtem Opffer für der Welt Sünde / nicht ohne leben ist / noch sein kan ewiglich: Also ist vnmüglich / das die jenigen / so nicht seine gliedmassen sind / des lebens teilhafftig werden / In massen auch niemand seines warhafftigen fleisches ohne leben geneusset / man wolte denn leugnen / das Christi fleisch ein warhafftig lebendigmachend fleisch sey.
Wie der HERR sölches alles mit einem Spruch zusam̃en fasset: Ich bin das lebendige Brod vom Himel komen: Wer von diesem Brod essen wird / der wird leben in ewigkeit / vnd das Brod / das ich geben werde / ist mein Fleisch / welchs ich geben werde für das Leben der Welt.
Christi fleisch ists / vmb der persönlichen vereinigung willen mit dem Wort / welchs das Leben wesentlich ist.
Für das Leben der Welt wird es gegeben / als ein Opffer / vnd bezalung für die Sünde.
Als ein Brodt erquickt es die Menschen zum ewigen Leben / vmb der application / vnd niessung willen. Denn vngenossen / macht es niemand lebendig; genossen aber /
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/230>, abgerufen am 16.07.2024. |