Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Denn wie dieses aus dem andern / so folgt jenes aus dem ersten.

Ist Christus nach beiden Naturn dem Vater / an Macht / Weisheit / vnd gegenwart gleich / so ist er nach keiner Natur kleiner / denn der Vater / vnd höret also auff / warhafftiger natürlicher Mensch zu sein: wie die Eutychianer / vnd Monophysiten geschwermet.

Ist er aber nach beiden Naturn dem Vater vngleich / so bleibt er nicht warhafftiger / ewiger / natürlicher Gott / sondern wird nur ein erschaffener / vnd gemachter Gott / wie vorzeiten Samosatenus / vnd Arius gelestert. Ist auch dieses bey Mans gedencken von Serueto / jenes aber von Schwenckfeld / des Nachfolger die Vbiquisten sind / vernewert worden.

Ob sie nu gleich / nach jrem Bawersglauben (damit sie die Leute wollen bethören / als blieben sie bey dem einfaltigen verstand der Schrifft / vnd rechtem Christlichen Glauben) dawider hefftig toben / vnd schreien: Es sey nicht war / Es sey erlogen (Denn so fein bescheidentlich reden sie / welchs wir jrem verstand / vnd angemasten gewalt zuschreiben) So verstehet doch der Christliche Leser / das der grund / in den praemissis, daraus diß vnwidersprechlich geschlossen wird / von jnen vnwiderlegt / ja viel mehr bestetigt ist / vnd bleibt. Sie wolten denn / nach jrer Dialectica, für recht passiren / vnd gelten lassen: Antecedens concedere, & consequens negare; Oder / consequens destruere, & antecedens affirmare: Das ist / zugleich ja / vnd nein sagen in einerley Sachen. Das mus niemand thun (spricht Lutherus im buch von den Conciljs) denn ein gar vnuerstendiger / oder ein verzweiffelter Spötter.

Denn wie dieses aus dem andern / so folgt jenes aus dem ersten.

Ist Christus nach beiden Naturn dem Vater / an Macht / Weisheit / vnd gegenwart gleich / so ist er nach keiner Natur kleiner / denn der Vater / vnd höret also auff / warhafftiger natürlicher Mensch zu sein: wie die Eutychianer / vnd Monophysiten geschwermet.

Ist er aber nach beiden Naturn dem Vater vngleich / so bleibt er nicht warhafftiger / ewiger / natürlicher Gott / sondern wird nur ein erschaffener / vnd gemachter Gott / wie vorzeiten Samosatenus / vnd Arius gelestert. Ist auch dieses bey Mans gedencken von Serueto / jenes aber von Schwenckfeld / des Nachfolger die Vbiquisten sind / vernewert worden.

Ob sie nu gleich / nach jrem Bawersglauben (damit sie die Leute wollen bethören / als blieben sie bey dem einfaltigen verstand der Schrifft / vnd rechtem Christlichen Glauben) dawider hefftig toben / vnd schreien: Es sey nicht war / Es sey erlogen (Denn so fein bescheidentlich reden sie / welchs wir jrem verstand / vnd angemasten gewalt zuschreiben) So verstehet doch der Christliche Leser / das der grund / in den praemissis, daraus diß vnwidersprechlich geschlossen wird / von jnen vnwiderlegt / ja viel mehr bestetigt ist / vnd bleibt. Sie wolten denn / nach jrer Dialectica, für recht passiren / vnd gelten lassen: Antecedens concedere, & consequens negare; Oder / consequens destruere, & antecedens affirmare: Das ist / zugleich ja / vnd nein sagen in einerley Sachen. Das mus niemand thun (spricht Lutherus im buch von den Conciljs) denn ein gar vnuerstendiger / oder ein verzweiffelter Spötter.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0227" n="225"/>
        <p>Denn wie dieses aus dem andern / so folgt jenes aus dem ersten.</p>
        <p>Ist Christus nach beiden Naturn dem Vater / an Macht / Weisheit / vnd gegenwart                      gleich / so ist er nach keiner Natur kleiner / denn der Vater / vnd höret also                      auff / warhafftiger natürlicher Mensch zu sein: wie die Eutychianer / vnd                      Monophysiten geschwermet.</p>
        <p>Ist er aber nach beiden Naturn dem Vater vngleich / so bleibt er nicht                      warhafftiger / ewiger / natürlicher Gott / sondern wird nur ein erschaffener /                      vnd gemachter Gott / wie vorzeiten Samosatenus / vnd Arius gelestert. Ist auch                      dieses bey Mans gedencken von Serueto / jenes aber von Schwenckfeld / des                      Nachfolger die Vbiquisten sind / vernewert worden.</p>
        <p>Ob sie nu gleich / nach jrem Bawersglauben (damit sie die Leute wollen bethören /                      als blieben sie bey dem einfaltigen verstand der Schrifft / vnd rechtem                      Christlichen Glauben) dawider hefftig toben / vnd schreien: Es sey nicht war /                      Es sey erlogen (Denn so fein bescheidentlich reden sie / welchs wir jrem                      verstand / vnd angemasten gewalt zuschreiben) So verstehet doch der Christliche                      Leser / das der grund / in den praemissis, daraus diß vnwidersprechlich                      geschlossen wird / von jnen vnwiderlegt / ja viel mehr bestetigt ist / vnd                      bleibt. Sie wolten denn / nach jrer Dialectica, für recht passiren / vnd gelten                      lassen: Antecedens concedere, &amp; consequens negare; Oder / consequens                      destruere, &amp; antecedens affirmare: Das ist / zugleich ja / vnd nein                      sagen in einerley Sachen. Das mus niemand thun (spricht Lutherus im buch von den                      Conciljs) denn ein gar vnuerstendiger / oder ein verzweiffelter Spötter.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[225/0227] Denn wie dieses aus dem andern / so folgt jenes aus dem ersten. Ist Christus nach beiden Naturn dem Vater / an Macht / Weisheit / vnd gegenwart gleich / so ist er nach keiner Natur kleiner / denn der Vater / vnd höret also auff / warhafftiger natürlicher Mensch zu sein: wie die Eutychianer / vnd Monophysiten geschwermet. Ist er aber nach beiden Naturn dem Vater vngleich / so bleibt er nicht warhafftiger / ewiger / natürlicher Gott / sondern wird nur ein erschaffener / vnd gemachter Gott / wie vorzeiten Samosatenus / vnd Arius gelestert. Ist auch dieses bey Mans gedencken von Serueto / jenes aber von Schwenckfeld / des Nachfolger die Vbiquisten sind / vernewert worden. Ob sie nu gleich / nach jrem Bawersglauben (damit sie die Leute wollen bethören / als blieben sie bey dem einfaltigen verstand der Schrifft / vnd rechtem Christlichen Glauben) dawider hefftig toben / vnd schreien: Es sey nicht war / Es sey erlogen (Denn so fein bescheidentlich reden sie / welchs wir jrem verstand / vnd angemasten gewalt zuschreiben) So verstehet doch der Christliche Leser / das der grund / in den praemissis, daraus diß vnwidersprechlich geschlossen wird / von jnen vnwiderlegt / ja viel mehr bestetigt ist / vnd bleibt. Sie wolten denn / nach jrer Dialectica, für recht passiren / vnd gelten lassen: Antecedens concedere, & consequens negare; Oder / consequens destruere, & antecedens affirmare: Das ist / zugleich ja / vnd nein sagen in einerley Sachen. Das mus niemand thun (spricht Lutherus im buch von den Conciljs) denn ein gar vnuerstendiger / oder ein verzweiffelter Spötter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/227
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/227>, abgerufen am 24.11.2024.