Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

gehoben zu werden. Sondern wir setzen jhnen die vnleugbare / trostreiche Regel Ambrosij entgegen / da er spricht: Eadem est corporis Christi Veritas (ergo etiam substantia, & definitio eadem) quae in NOBIS est. Personae enim assumentis infinitas non abolet, nec tollit finitatem naturae assumtae. So ist auch viel ein anders / de distinctis corporum gradibus (darauff sich etliche vergeblich beruffen) vnd de ipsa corporum veritate, seu definitione reden. Wie denn Hende / vnd Füsse eines menschlichen Leibs / so wol an Christo / als an vns / eigentlich aus dem artickel der Schöpffung / vnd demnach ex arbore substantiae (man nenne jn gleich Porphyrianam, oder Aristotelicam) nicht können / noch sollen ausgeschlossen werden. Denn Christi Leib (so wol als vnsere Leibe) ein vmbschriebene / erschaffene / vnd endliche creatur / vnd substantz ist / dauon die Regel gilt: Substantia non recipit MAGIS, aut MINVS. Vnd bleibt nichts desto weniger war / das Cyrillus sagt: Vnigeniti proprium corpus existens, omnia humana transcendit: videlicet, non quidem diuersitate essentiae (alias enim diuersae a nobis speciei esset) verum dignitate, quam ex triplici habet gratia; vnionis, habituali, & officij, seu capitis.

Zum fünfften / stehet im Concordibuch fol. 302. klar / das der Leib Christi / wie er auff Erden gangen / nicht in Gott sey. Dieweil er aber in der Person des ewigen Worts wesentlich ist / vnd aber / wie er auff Erden wesentlich gangen / nicht sol in Gott / oder in der Person des Worts gewesen sein: So mus ja auff Erden nichts anders / denn ein Manicheischer Leib für vns auffgeopffert sein.

gehoben zu werden. Sondern wir setzen jhnen die vnleugbare / trostreiche Regel Ambrosij entgegen / da er spricht: Eadem est corporis Christi Veritas (ergo etiam substantia, & definitio eadem) quae in NOBIS est. Personae enim assumentis infinitas non abolet, nec tollit finitatem naturae assumtae. So ist auch viel ein anders / de distinctis corporum gradibus (darauff sich etliche vergeblich beruffen) vnd de ipsa corporum veritate, seu definitione reden. Wie denn Hende / vnd Füsse eines menschlichen Leibs / so wol an Christo / als an vns / eigentlich aus dem artickel der Schöpffung / vñ demnach ex arbore substantiae (man nenne jn gleich Porphyrianam, oder Aristotelicam) nicht können / noch sollen ausgeschlossen werden. Denn Christi Leib (so wol als vnsere Leibe) ein vmbschriebene / erschaffene / vnd endliche creatur / vnd substantz ist / dauon die Regel gilt: Substantia non recipit MAGIS, aut MINVS. Vnd bleibt nichts desto weniger war / das Cyrillus sagt: Vnigeniti proprium corpus existens, omnia humana transcendit: videlicet, non quidem diuersitate essentiae (aliàs enim diuersae à nobis speciei esset) verùm dignitate, quam ex triplici habet gratia; vnionis, habituali, & officij, seu capitis.

Zum fünfften / stehet im Concordibuch fol. 302. klar / das der Leib Christi / wie er auff Erden gangen / nicht in Gott sey. Dieweil er aber in der Person des ewigen Worts wesentlich ist / vnd aber / wie er auff Erden wesentlich gangen / nicht sol in Gott / oder in der Person des Worts gewesen sein: So mus ja auff Erden nichts anders / denn ein Manicheischer Leib für vns auffgeopffert sein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0181" n="179"/>
gehoben zu werden. Sondern wir setzen jhnen                      die vnleugbare / trostreiche Regel Ambrosij entgegen / da er spricht: Eadem est                      corporis Christi Veritas (ergo etiam substantia, &amp; definitio eadem) quae                      in NOBIS est. Personae enim assumentis infinitas non abolet, nec tollit                      finitatem naturae assumtae. So ist auch viel ein anders / de distinctis corporum                      gradibus (darauff sich etliche vergeblich beruffen) vnd de ipsa corporum                      veritate, seu definitione reden. Wie denn Hende / vnd Füsse eines menschlichen                      Leibs / so wol an Christo / als an vns / eigentlich aus dem artickel der                      Schöpffung / vn&#x0303; demnach ex arbore substantiae (man nenne jn                      gleich Porphyrianam, oder Aristotelicam) nicht können / noch sollen                      ausgeschlossen werden. Denn Christi Leib (so wol als vnsere Leibe) ein                      vmbschriebene / erschaffene / vnd endliche creatur / vnd substantz ist / dauon                      die Regel gilt: Substantia non recipit MAGIS, aut MINVS. Vnd bleibt nichts desto                      weniger war / das Cyrillus sagt: Vnigeniti proprium corpus existens, omnia                      humana transcendit: videlicet, non quidem diuersitate essentiae (aliàs enim                      diuersae à nobis speciei esset) verùm dignitate, quam ex triplici habet gratia;                      vnionis, habituali, &amp; officij, seu capitis.</p>
        <p>Zum fünfften / stehet im Concordibuch fol. 302. klar / das der Leib Christi / wie                      er auff Erden gangen / nicht in Gott sey. Dieweil er aber in der Person des                      ewigen Worts wesentlich ist / vnd aber / wie er auff Erden wesentlich gangen /                      nicht sol in Gott / oder in der Person des Worts gewesen sein: So mus ja auff                      Erden nichts anders / denn ein Manicheischer Leib für vns auffgeopffert sein.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[179/0181] gehoben zu werden. Sondern wir setzen jhnen die vnleugbare / trostreiche Regel Ambrosij entgegen / da er spricht: Eadem est corporis Christi Veritas (ergo etiam substantia, & definitio eadem) quae in NOBIS est. Personae enim assumentis infinitas non abolet, nec tollit finitatem naturae assumtae. So ist auch viel ein anders / de distinctis corporum gradibus (darauff sich etliche vergeblich beruffen) vnd de ipsa corporum veritate, seu definitione reden. Wie denn Hende / vnd Füsse eines menschlichen Leibs / so wol an Christo / als an vns / eigentlich aus dem artickel der Schöpffung / vñ demnach ex arbore substantiae (man nenne jn gleich Porphyrianam, oder Aristotelicam) nicht können / noch sollen ausgeschlossen werden. Denn Christi Leib (so wol als vnsere Leibe) ein vmbschriebene / erschaffene / vnd endliche creatur / vnd substantz ist / dauon die Regel gilt: Substantia non recipit MAGIS, aut MINVS. Vnd bleibt nichts desto weniger war / das Cyrillus sagt: Vnigeniti proprium corpus existens, omnia humana transcendit: videlicet, non quidem diuersitate essentiae (aliàs enim diuersae à nobis speciei esset) verùm dignitate, quam ex triplici habet gratia; vnionis, habituali, & officij, seu capitis. Zum fünfften / stehet im Concordibuch fol. 302. klar / das der Leib Christi / wie er auff Erden gangen / nicht in Gott sey. Dieweil er aber in der Person des ewigen Worts wesentlich ist / vnd aber / wie er auff Erden wesentlich gangen / nicht sol in Gott / oder in der Person des Worts gewesen sein: So mus ja auff Erden nichts anders / denn ein Manicheischer Leib für vns auffgeopffert sein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/181
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/181>, abgerufen am 24.11.2024.