[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.sein / sonderlich nach dem sie jhre vorige Lehr von zweierley Gottheit / vnd allmechtigkeit in Christo / nu mehr selbst cassirt / vnd auffgehoben haben. Belangend die gleichnis vom fewrigen Eisen / haben jhnen die Jesuiten zu Meintz / thesi 80. deutlich gnugsam gewiesen / das dieselbige vmb zweierley vrsach willen den Vbiquisten zu jrem gedichte gar nichts diene. Denn erstlich teilet das Fewer dem glüenden Eisen nicht sein eigen substantz / oder wesentliche eigenschafft mit / sonst müste das Eisen gar zu Fewer werden / vnd seine grösse / schwer / dicke / vnd lenge verlieren / vnd ja so wol / als das Fewer auffwarts / nicht vnterwarts faren. Zum andern / ist die Hitze im glüenden Eisen von des Fewers hitze / dauon es glüende worden / abgesöndert / vnd also für sich selbst durchhitzet. Müste demnach die Menscheit in Christo gleichfals durch ein sonderliche Gottheit / vnd almechtigkeit / welche der ewigen effect wer / almechtig sein. Vnd also würden auffs new zwo Gottheit folgen. Vber dieses / zusetzen / das in dem glüenden Eisen ein wesentlich Fewer / vnd nicht nur die Hitze / als ein qualitas sey / so beweist doch solchs nicht mehr / denn das durch vnd durch das Fewer in dem Eisen / nicht aber das Eisen (eigentlich zu reden) für sich leuchte / vnd brenne. Also auch die Gottheit leuchtet in der gantzen angenomenen Menscheit / so viel die persönliche vereinigung betrifft / vnd bleibt nichts desto weniger die angenomene Menscheit auch in der Person des ewigen Worts / endlich / vnd vmbschrieben / gleich wie das Eisen sein gewicht / vnd größ nicht verlewert. sein / sonderlich nach dem sie jhre vorige Lehr von zweierley Gottheit / vnd allmechtigkeit in Christo / nu mehr selbst cassirt / vnd auffgehoben haben. Belangend die gleichnis vom fewrigen Eisen / haben jhnen die Jesuiten zu Meintz / thesi 80. deutlich gnugsam gewiesen / das dieselbige vmb zweierley vrsach willen den Vbiquisten zu jrem gedichte gar nichts diene. Denn erstlich teilet das Fewer dem glüenden Eisen nicht sein eigen substantz / oder wesentliche eigenschafft mit / sonst müste das Eisen gar zu Fewer werden / vnd seine grösse / schwer / dicke / vnd lenge verlieren / vnd ja so wol / als das Fewer auffwarts / nicht vnterwarts faren. Zum andern / ist die Hitze im glüenden Eisen von des Fewers hitze / dauon es glüende worden / abgesöndert / vnd also für sich selbst durchhitzet. Müste demnach die Menscheit in Christo gleichfals durch ein sonderliche Gottheit / vnd almechtigkeit / welche der ewigen effect wer / almechtig sein. Vnd also würden auffs new zwo Gottheit folgen. Vber dieses / zusetzen / das in dem glüenden Eisen ein wesentlich Fewer / vnd nicht nur die Hitze / als ein qualitas sey / so beweist doch solchs nicht mehr / denn das durch vnd durch das Fewer in dem Eisen / nicht aber das Eisen (eigentlich zu reden) für sich leuchte / vnd brenne. Also auch die Gottheit leuchtet in der gantzen angenomenen Menscheit / so viel die persönliche vereinigung betrifft / vnd bleibt nichts desto weniger die angenomene Menscheit auch in der Person des ewigen Worts / endlich / vnd vmbschrieben / gleich wie das Eisen sein gewicht / vnd größ nicht verlewert. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0155" n="153"/> sein / sonderlich nach dem sie jhre vorige Lehr von zweierley Gottheit / vnd allmechtigkeit in Christo / nu mehr selbst cassirt / vnd auffgehoben haben.</p> <p>Belangend die gleichnis vom fewrigen Eisen / haben jhnen die Jesuiten zu Meintz / thesi <hi rendition="#i">80.</hi> deutlich gnugsam gewiesen / das dieselbige vmb zweierley vrsach willen den Vbiquisten zu jrem gedichte gar nichts diene.</p> <p>Denn erstlich teilet das Fewer dem glüenden Eisen nicht sein eigen substantz / oder wesentliche eigenschafft mit / sonst müste das Eisen gar zu Fewer werden / vnd seine grösse / schwer / dicke / vnd lenge verlieren / vnd ja so wol / als das Fewer auffwarts / nicht vnterwarts faren.</p> <p>Zum andern / ist die Hitze im glüenden Eisen von des Fewers hitze / dauon es glüende worden / abgesöndert / vnd also für sich selbst durchhitzet.</p> <p>Müste demnach die Menscheit in Christo gleichfals durch ein sonderliche Gottheit / vnd almechtigkeit / welche der ewigen effect wer / almechtig sein. 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sein / sonderlich nach dem sie jhre vorige Lehr von zweierley Gottheit / vnd allmechtigkeit in Christo / nu mehr selbst cassirt / vnd auffgehoben haben.
Belangend die gleichnis vom fewrigen Eisen / haben jhnen die Jesuiten zu Meintz / thesi 80. deutlich gnugsam gewiesen / das dieselbige vmb zweierley vrsach willen den Vbiquisten zu jrem gedichte gar nichts diene.
Denn erstlich teilet das Fewer dem glüenden Eisen nicht sein eigen substantz / oder wesentliche eigenschafft mit / sonst müste das Eisen gar zu Fewer werden / vnd seine grösse / schwer / dicke / vnd lenge verlieren / vnd ja so wol / als das Fewer auffwarts / nicht vnterwarts faren.
Zum andern / ist die Hitze im glüenden Eisen von des Fewers hitze / dauon es glüende worden / abgesöndert / vnd also für sich selbst durchhitzet.
Müste demnach die Menscheit in Christo gleichfals durch ein sonderliche Gottheit / vnd almechtigkeit / welche der ewigen effect wer / almechtig sein. Vnd also würden auffs new zwo Gottheit folgen.
Vber dieses / zusetzen / das in dem glüenden Eisen ein wesentlich Fewer / vnd nicht nur die Hitze / als ein qualitas sey / so beweist doch solchs nicht mehr / denn das durch vnd durch das Fewer in dem Eisen / nicht aber das Eisen (eigentlich zu reden) für sich leuchte / vnd brenne. Also auch die Gottheit leuchtet in der gantzen angenomenen Menscheit / so viel die persönliche vereinigung betrifft / vnd bleibt nichts desto weniger die angenomene Menscheit auch in der Person des ewigen Worts / endlich / vnd vmbschrieben / gleich wie das Eisen sein gewicht / vnd größ nicht verlewert.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/155>, abgerufen am 22.07.2024. |