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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1684, Czernowitz, 25.08.1909.

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25. August 1909. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch]

sehr groß. Die Verletzten werden auf allen verfügbaren
Wagen und Hotelomnibusen in das Spital gebracht.
Die Gasfabrik steht in Flammen. In der Stadt
herrscht große Aufregung, alle Kaufläden sind ge-
schlossen.

9 Uhr 25 Min: Bis 8 Uhr abends waren aus den
Trümmern der Gasanstalt 7 Leichen und 15 Ver-
wundete
geborgen. Ingenieur Roguat starb einige
Minuten nach seiner Auffindung. Alle Opfer sind gräßlich
verstümmelt, fast unkenntlich. In den benachbarten Häusern
sind etwa 50 Personen durch Glassplitter verwundet. Die
erste Hilfe wurde den Verwundeten in den Bureaus der
Anstalt zu teil, wo mehrere Aerzte tätig waren. Die
Ursache der Katastrophe ist noch nicht mit Sicherheit
festgestellt. Das Gebäude ist gänzlich zertrümmert. Mehrere
Gebäude sind schwer beschädigt. Trotz der vorgerückten Abend-
stunde hat sich eine gewaltige Menschenmenge vor der Gas-
anstalt angesammelt.




Eine Hayduzentenarfeier.
Ein Handschreiben des Kaisers an Graf Stürgkh.

KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Die "Wiener Zeitung" meldet: Der Kaiser erließ auf
Grund eines über den Verlauf der in der letzten Woche in
Mais veranstalteten Haydnzentenarfeier erstatteten
alleruntertänigsten Vortrages des Ministers für Kultus und
Unterricht folgendes Handschreiben:

"Lieber Graf Stürgkh! Ich habe den Mir von Ihnen
erstatteten Bericht über den Verlauf der Haydnzentenarfeier
mit Interesse zur Kenntnis genommen und gebe Meiner
Befriedigung darüber Ausdruck, daß diese patriotische Feier
in so würdiger Weise und bei so reger Teilnahme statt-
gefunden hat."




Der Generalstreik in Schweden.

Langsam aber ununterbrochen
erfolgt die Wiederaufnahme der Arbeit durch die Streikenden
hier wie in verschiedenen anderen Teilen des Landes. Das
reguläre Staatsbahnpersonal hat teilweise die Arbeit wieder
übernommen. Der Betrieb wird täglich ausgedehnt. Bei der
Südbahngesellschaft haben sich 400 Arbeitswillige angemeldet,
wovon aber anfangs nur 100 angenommen werden konnten.
Aus der Provinz wird berichtet, daß überall die Arbeit all-
mählich wieder aufgenommen wird. Der schwedische Arbeiter-
bund mit 10.000 Mitgliedern hat gleichfalls beschlossen, die
Arbeit wieder aufzunehmen. Arbeitswilligen in Malmo wurde
gedroht, daß sie aus den Krankenkassen ausgeschlossen würden,
wenn sie arbeiten. Der Straßenverkehr ist lebhafter, und der
Touristenstrom wird täglich größer.




[Ein heimtückischer Mord].

Wie uns berichte
wird, wurde in Langen ein heimtückischer Mord an Michael
Skoromeliuk verübt. Skoromeliuk ging gestern abends mit
seinem Schwager Grabowiecki ins Feld, um Heu zu mähen.
Ungefähr um 10 Uhr nachts erschien Grabowiecki beim
Gendarmerieposten und erzählte, daß Skoromeliuk von unbe-
kannten Leuten überfallen und ermordet wurde. Ein Gendarm
begab sich sofort in Begleitung eines Arztes und einer
großen Menschenmenge in die Wohnung des Skoromeliuk,
[Spaltenumbruch] wo die Leiche des Ermordeten, welche Grabowiecki dorthin
gebracht hatte, auf einem Wagen lag. Der anwesende Arzt
konstatierte fünf Axthiebe auf dem Hinterschädel und außerdem
sechs Schußwunden, welche mit einem schwerkalibrigen Revolver
zugefügt waren. Motiv der Tat und die Person des Mörders
sind bis jetzt noch nicht bekannt.

[Ein Unfall bei den Manövern].

Aus G[r]odno
23. August wird uns berichtet: Bei den Militärmanövern in
der Gegend von Brzesz Kujawski wurde aus Unvorsichtigkeit
ein Hauptmann, namens Posnanski, erschossen.

[Wiederauffindung der Universitätsfahne
von Messina].

Aus Rom wird berichtet: Aus den Ruinen
des eingestürzten Universitätsgebäudes in Messina wurde gestern
die altehrwürdige Universitätsfahne hervorgezogen. Sie wurde
von einer großen Anzahl von Professoren, darunter auch vom
Professor und Deputierten Fulci, sowie Studenten, im Triumphe
eingeholt und im feierlichen Zuge durch die Stadt getragen.
Dem Zuge schloß sich eine vieltausendköpfige Menschenmenge
an, welche unausgesetzt Hochrufe auf die Unwersität aus-
brachte. In allen Straßen, durch die sich der Zug bewegte,
entblößten die Passanten vor der Fahne das Haupt und
brachten minutenlange Ovationen dar.

[Ein folgenschwerer Scherz].

Wieder hat die
gefährliche Unsitte, die geladene Waffe "aus Spaß" auf einen
Menschen zu richten, ein Opfer gefordert. Man berichfet
darüber aus Liegnitz: Der Gutsbesitzer Floeter in Conrads-
waldau saß heute früh auf einem Birnbaum, um Birnen zu
pflücken, als sein Nachbar, der Gutsbesitzer Hanke, mit seinem
Jagdgewehr vorbeikam, um auf den Anstand zu gehen. Im
Scherz legte Hanke auf Floeter an, der Schuß ging un-
glücklicherweise los, Floeter stürzte, in den Unterleib getroffen,
vom Baume und war binnen wenigen Minuten tot.

[Mord und Selbstmordversuch aus Eifer
sucht].

Aus Dresden wird berichtet: In einem Hause der
Flemmingstraße lockte ein Arbeiter seine Tänzerin vom Tanzsaal
in den Hausflur. Dort versetzte er ihr fünf Stiche in die
Brust und den Rücken und stieß sich dann das Messer durch
die Kehle und in die Brust. Der Bursche hat die entsetzliche
Tat aus Eifersucht begangen. Er und das Mädchen wurden
in hoffnungslosem Zustande ins Krankenhaus gebracht.

KB. [Große Brandkatastrophe.]

Aus Krementschug
(Gouvernement Poltawa) wird uns telegraphiert: Hier wütete
seit gestern eine heftige Feuerbrunst, der bereits
2 Sägemühlen, 10 größere Bau- und Brenn-
holzniederlagen,
sowie eine große Anzahl Wohnhäuser
zum Opfer gefallen sind. Gegen 1000 Familien sind
obdach[l]os.

KB. [Automobilunfälle.]

Aus Danzig, 24, d.
wird uns telegraphiert: Ein im schnellen Tempo heute früh
die Breitegasse durchfahrendes Automobil überfuhr beim
Krahntor das eiserne Geländer und stürzte in die Mottlau.
Zwei von den vier Insassen sind ertrunken. -- Aus Oschatz,
24. d. wird uns telegraphiert: Gestern nachmittags fuhr auf
der Warnsdorfer Chaussee ein Automobil in voller Fahrt
gegen einen Baum und flog im Bogen in's Feld. Die beiden
Insassen des Automobils, zwei Leipziger Kaufleute, namens
Eugenberg und Krieg, blieben befinnungslos liegen, erholten
sich jedoch bald, Der Chauffeur trug keine erheblichen Ver-
letzungen
davon, da er rechtzeitig abgesprungen war. Eugen-
berg erlitt Quetschungen, Krieg Quetschungen und einen
Armbruch. Das Automobil ist schwer beschädigt. -- Aus New-
York
wird telegraphiert: Bei einem sechsstündigen Automobil-
rennen in Indianopolis fuhr gestern das Automobil von
[Spaltenumbruch] Merz durch einen Zaun. Der Chauffeur und drei Zuschauer
wurden getötet. Das Automobil von Lyttle überschlug sich
später an derselben Stelle. Mit welchen Folgen, ist noch un-
bekannt.

[Verhaftung des dritten Fiumaner Bank-
räubers].

Aus Budapest wird berichtet: Die Grenzbehörde
von Marmarosziget erhielt heute die Photographie des Fium[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]er
Bankräubers Michael Spektor. Ein Gendarm erinnerte sich,
einen ähnlichen Herrn mit einer elegant gekleideten Dame
heute nach Körösmezö abfahren gesehen zu haben. Die Grenz-
bebörde in Körösmezö wurde verständ[i]gt und verhaftete Sp[e]ktor
und die mitfahrende Dame. Der Bankräuber wies einen
italienischen Paß vor und gab an, nach Rußland zu reisen.




Unsere geehrten P. T. Abonnenten
werden aus Anlaß des - - - - - - -
Monatswechsels
dringend gebeten, das Abonnement durch Ein-
sendung des Pränumerationsbetrages recht-
zeitig zu erneuern. Rückstände ersuchen wir
gleichfalls bis zum 15. September zu begleichen.
Zugleich laden wir zum Bezuge unseres Blattes
höflichst ein. Neueintretende Abonnenten er-
halten auf Wunsch die bereits erschienenen
Teile des laufenden Romans gratis nachgeliefert.




Czernowitzer Angelegenheiten.


Von der Betriebsleitung.

Das Eisenbahnmini-
sterium hat das Projekt für den Zufahrtsweg zur Personen-
und Badestelle Argiu km 12 9/13·3 der Lokalbahn Ber-
hometh a./S.-Mezebrody-Lopuszna zur Amtshandlung der
Landesregierung übermittelt. Dieselbe ordnete hierüber die
Vornahme der politischen Begehung nach Maßgabe dir ein-
schlägigen Bestimmungen der Ministerialverordnung vom
25. Jänner 1879 an und verfügte, daß die mit der Durch-
fühzung der vorbezeichneten Amtshandlung betraute Kommission
am Mittwoch, den 1. September 1909 um 12 Usr mittags
unter der Leitung des Amtsvorstandes der Bezirkshauptmann-
schaft Wiznitz oder eines von demselben zu entsenden Ver-
treters an Ort und Stelle zusammenzutretenden habe.

Die Unzukömmlichkeiten dei der Pruthfluß-
regulierung.

Der vom Arbeitsministerium mit der
Leitung der Pruthflußregulierung betraute Baurat Otto
Kleinhaus hat die Bereisung der einzelnen Bauplätze des
Pruth bereits beendet.

Remonten.

Das Ministerium für Landesverteidigung
hat bestimmt, behufs Hebung der Remontenzucht gelegentlich der
am 17. September 1909 in Sereth, 21. September 1909 in
Suczawa und 22. September 1909 in Radautz stattfindenden
Pferdeprämiierungen die Prämiierung von zwei- und dreijährigen
Stut- und Wallachfohlen, welche die Eignung zu Zuchtstutten




[Spaltenumbruch]

ist. Es trifft das auch für die -- wenn man sagen darf --
Luxusgeschäfte, die Konditoreien und Bäckereien u. dgl. zu
und es ist das umso auffälliger, als in diesen Läden doch
mehr das gebildete, das in Bezug auf saubere und appetitliche
Behandlung von Eßwaren anspruchsvollere Publikum zu ver-
kehren pflegt.

Das Berühren derartiger Eßwaren kann aber auch ge-
sundheitsschädliche Folgen haben, insoferne dabei krankheits-
erregende Keime auf die Ware deponiert werden. In kleineren
Geschäften, Greislereien, Auskochereien, geschieht der Verkauf
nicht selten durch Familienmitglieder; oft ist es die Frau des
Haushaltes, welche neben dem Verkaufe, womöglich noch er-
krankte Familienmitglieder pflegt. Solche Fälle gibt es genug
und jedem inspizierenden Sanitätsbeamten begegnen sie in
unliebsamer Häufigkeit. Bei unserer heutigen Kenntnis von
dem Uebertragungsmodus pathogener Keime durch die Hände
muß es eigentlich als ein Wunder erscheinen, wenn unter
solchen Umständen eine Weiterverschleppung der Krankheits-
keime durch die Ware nicht erfolgen sollte. Ich darf daran
erinnern, daß pathogene Keime auf Eßwaren aller Art je
nach dem Feuchtigkeitsgrade derselben kürzere oder längere
Zeit lebensfähig bleiben können. Cholerabazillen halten sich,
nach den Untersuchungen, auf trockenen Früchten bis zu
einem, auf feuchten bis zu 7 Tagen, in Milch länger als
24 Stunden, auf verschiedenen Sorten von Konfitüren länger
als 30 Stunden auf. Und nun vergegenwärtige man sich die
Rolle, welche die sogenannte Fingerinfektion bei der Ver-
breitung nachstehender Krankheiten spielt und man wird die
Gefahr nicht unterschätzen oder gar verkennen wollen. Aus
diesen Erwägungen heraus erging, nachdem die Cholera im
Jahre 1892 und 1894 hierorts herrschte, das Verbot der
Einfuhr von Obst, besonders Marillen, aus den verseuchten
Gegenden Galiziens (Sniatyner Bezirk) und Bukowina nach
Czernowitz. Erst in jüngster Zeit hat im hygienischen Institute
in Berlin Dr. H. Clanditz eine Reihe von Versuchen an-
gestellt, um die Frage zu entscheiden, ob eine Typhusinfektion
durch Pflanzen möglich sei, insbesondere ob Typhusbazillen
in das Innere von Pflanzen eindringen können. Als Objekt
für diese Untersuchungen wurden Radieschen, Kresse und
Salat gewählt, Gemüse, welche, da sie roh genossen werden,
am leichtesten Infektionen hervorrufen können.


[Spaltenumbruch]

Die Versuche ergaben nun, daß Typhuskeime nicht in
das Innere der Pflanzungen übergehen, daß aber diese
Bakterien an der Außenfläche von Gemüse so lange und fest
halten können, daß das [e]infache Abspülen bei roh zu essenden
Pflanzen nicht genügt, um sich vor Infektion zu schützen.
Beispiele von tatsächlicher Uebertragung der Krankheitserreger
durch Eßwaren, Früchte u. dgl. finden wir nicht selten in
der Literatur und wurde auch nicht selten, besonders während
der Choleraepidemie und bei Ruhrkranken in unserem Stadt-
gebiete nachgewiesen. Daß unreine Finger Krankheitskeime
ablagern können, was immer sie berühren mögen, geht schon
allein aus der Qualität des Nagelschmutzes hervor, in welchem
viele Autoren, wie z. B. Fürbinger, Ahlfeld u. a., Eiter-
bakterien und den Erreger der Wundrose feststellen konnten.
Und mit solchen schmutzigen Nägeln werden Butter-, Käse-,
Honigproben usw. zum Kosten auf dem Markte entnommen
und dieselben Nägel prüfen durch kräftigen Fingerdruck das
Fleisch, Wurstsachen oder die Backwaren auf ihre Eichheit!
Es sollte mit allen Mitteln gegen die abscheuliche Unsitte zu
Felde gezogen werden.

Unerklärlich ist es ferner, daß selbst das gebildete
Publikum es duldet, daß die Verkäufer in Bäckereien, Kondi-
toreien, Gemischtwarenhandlungen u. s. w., die Fingerspitzen
in den Mund führen, bevor sie das Einwickelpapier nehmen.
Man denke nun, hundert und mehr Mal am Tage belecken
in diesen Geschäften die Verkäufer ihre Finger und mit eben
diesen Fingern schütten sie die Waren in die Tüten, welche,
ohne gesäubert worden zu sein, von anderen genossen werden
sollen. So wird der Mundspeichel auf die Backwaren, Kuchen,
Konfekt und anderen Eßwaren deponiert und das Publikum
duldet es. Zu dem Ekelhaften dieser Unsitte kommt noch die
gesundheitsschädliche Seite, denn der Speichel ist bei Tuber-
kulösen, welche auswerfen, ferner bei Personen mit Mund-
krankheiten, mitunter spezifischer Natur, mit kariosen Zähnen,
mit Zahngeschwüren, zweifellos infektiös. Die mit Speichel
benetzten Fingerspitzen mögen ja leichter an dem geschichtetem
Einwickelpapier adhärieren und so das Abreißen oder Ab-
nehmen desselben erleichtern. Aber die Dinge können ja auf
andere Weise benützt werden. Es empfiehlt sich, das Einwickel-
papier schräg aufeinander zu schichten, so daß die Papier-
kanten einander dachziegelartig überragen; es wird so auch
[Spaltenumbruch] ohne befeuchtete Fingerspitzen leicht entnommen werden können
oder es wäre das Einwickelpapier von Papierrollen, wie es
jetzt in den Apotheken üblich ist, zu entnehmen. Das Einwickel-
papier selbst muß sauber und ohne Flecken sein. Makulatur,
die schon durch ihren Namen qualifiziert wird,
eignet sich nicht zum Einwickeln von Eßwaren.
Zeitungspapier ist direkt gesundheitsschädlich für diese Zwecke,
weil die Druckerschwärze einen Oelfirnis enthält, welcher durch
Kochen von Lein-, Mohn- oder Hanföl mit dem stark giftigen
Bleioxyd gewonnen wird. Und doch, wie oft sehen wir die
Abdrücke dieser Druckerschwärze auf eingewickelten Eßwaren,
Butter- und Käsestücken. Reines, einwandfreies Einwickelpapier
wird jetzt fabriksmäßig so billig hergestellt, daß die Benützung
von Makalaturen zum Einwickeln von Eßwaren verboten
werden müßte.

Das Dütenpapier ist gewöhnlich sauber, doch darf die
Düte nie mit dem Munde aufgeblasen werden. Auch die durch
Waschen gesäuberten Hände können jedes unnötige Berühren
der Eßwaren vermeiden. Die Ware kann dem jedenfalls auch
sauber zu haltenden Aufbewahrungsbehälter entnommen werden,
indem es mit dem Einwickelpapier bedeckt oder von der mit
Papier bedeckten Hand angefaßt wird. Kleinere Gegenstände,
feines Gebäck, Früchte etc. können mit zweckmäßig geformten
Zangen oder Hornlöffeln gefaßt werden, Kuchen mit der
Kuchenschippe zerteilt und zugeteilt werden. Sehr zweckmäßig
zur Vermeidung der Fingerberührung der Backwaren, Semmeln,
Brode etc. durch das Publikum sind die Expeditionsfenster,
durch welche die Ware dem Publikum hindurchgereicht wird.

Einem Einwande dürfte hier begegnet werden, welcher
erwartet wird, nämlich der Hinweis, daß die Eßware ja doch
schon vor dem Handverkaufe vielfach von Händen berührt
worden sei, und zwar bei der Herstellung der Ware (in
Bäckereien, Konditoreien u. s. w.), beim Pflücken und Sammeln
des Obstes u. s. w. Dieser Einwand ist ja sicherlich berechtigt.
Wir haben es eben mit einer ganzen Reihe von hygienischen
Uebelständen zu tun, wenn wir auch die Produktionsweise der
Eßware mit berücksichtigen.

Allein wir dürfen es schon als Fortschritt einen betrachten
wenn wir zunächst einen Teil dieser Uebelstände, und zwar den,
welcher offenkundig unter unseren Augen sich vollzieht und
Aergernis erregt, aus der Welt schaffen. Alsdann wird auch


25. Auguſt 1909. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch]

ſehr groß. Die Verletzten werden auf allen verfügbaren
Wagen und Hotelomnibuſen in das Spital gebracht.
Die Gasfabrik ſteht in Flammen. In der Stadt
herrſcht große Aufregung, alle Kaufläden ſind ge-
ſchloſſen.

9 Uhr 25 Min: Bis 8 Uhr abends waren aus den
Trümmern der Gasanſtalt 7 Leichen und 15 Ver-
wundete
geborgen. Ingenieur Roguat ſtarb einige
Minuten nach ſeiner Auffindung. Alle Opfer ſind gräßlich
verſtümmelt, faſt unkenntlich. In den benachbarten Häuſern
ſind etwa 50 Perſonen durch Glasſplitter verwundet. Die
erſte Hilfe wurde den Verwundeten in den Bureaus der
Anſtalt zu teil, wo mehrere Aerzte tätig waren. Die
Urſache der Kataſtrophe iſt noch nicht mit Sicherheit
feſtgeſtellt. Das Gebäude iſt gänzlich zertrümmert. Mehrere
Gebäude ſind ſchwer beſchädigt. Trotz der vorgerückten Abend-
ſtunde hat ſich eine gewaltige Menſchenmenge vor der Gas-
anſtalt angeſammelt.




Eine Hayduzentenarfeier.
Ein Handſchreiben des Kaiſers an Graf Stürgkh.

KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Die „Wiener Zeitung“ meldet: Der Kaiſer erließ auf
Grund eines über den Verlauf der in der letzten Woche in
Mais veranſtalteten Haydnzentenarfeier erſtatteten
alleruntertänigſten Vortrages des Miniſters für Kultus und
Unterricht folgendes Handſchreiben:

„Lieber Graf Stürgkh! Ich habe den Mir von Ihnen
erſtatteten Bericht über den Verlauf der Haydnzentenarfeier
mit Intereſſe zur Kenntnis genommen und gebe Meiner
Befriedigung darüber Ausdruck, daß dieſe patriotiſche Feier
in ſo würdiger Weiſe und bei ſo reger Teilnahme ſtatt-
gefunden hat.“




Der Generalſtreik in Schweden.

Langſam aber ununterbrochen
erfolgt die Wiederaufnahme der Arbeit durch die Streikenden
hier wie in verſchiedenen anderen Teilen des Landes. Das
reguläre Staatsbahnperſonal hat teilweiſe die Arbeit wieder
übernommen. Der Betrieb wird täglich ausgedehnt. Bei der
Südbahngeſellſchaft haben ſich 400 Arbeitswillige angemeldet,
wovon aber anfangs nur 100 angenommen werden konnten.
Aus der Provinz wird berichtet, daß überall die Arbeit all-
mählich wieder aufgenommen wird. Der ſchwediſche Arbeiter-
bund mit 10.000 Mitgliedern hat gleichfalls beſchloſſen, die
Arbeit wieder aufzunehmen. Arbeitswilligen in Malmo wurde
gedroht, daß ſie aus den Krankenkaſſen ausgeſchloſſen würden,
wenn ſie arbeiten. Der Straßenverkehr iſt lebhafter, und der
Touriſtenſtrom wird täglich größer.




[Ein heimtückiſcher Mord].

Wie uns berichte
wird, wurde in Langen ein heimtückiſcher Mord an Michael
Skoromeliuk verübt. Skoromeliuk ging geſtern abends mit
ſeinem Schwager Grabowiecki ins Feld, um Heu zu mähen.
Ungefähr um 10 Uhr nachts erſchien Grabowiecki beim
Gendarmeriepoſten und erzählte, daß Skoromeliuk von unbe-
kannten Leuten überfallen und ermordet wurde. Ein Gendarm
begab ſich ſofort in Begleitung eines Arztes und einer
großen Menſchenmenge in die Wohnung des Skoromeliuk,
[Spaltenumbruch] wo die Leiche des Ermordeten, welche Grabowiecki dorthin
gebracht hatte, auf einem Wagen lag. Der anweſende Arzt
konſtatierte fünf Axthiebe auf dem Hinterſchädel und außerdem
ſechs Schußwunden, welche mit einem ſchwerkalibrigen Revolver
zugefügt waren. Motiv der Tat und die Perſon des Mörders
ſind bis jetzt noch nicht bekannt.

[Ein Unfall bei den Manövern].

Aus G[r]odno
23. Auguſt wird uns berichtet: Bei den Militärmanövern in
der Gegend von Brzesz Kujawski wurde aus Unvorſichtigkeit
ein Hauptmann, namens Poſnanski, erſchoſſen.

[Wiederauffindung der Univerſitätsfahne
von Meſſina].

Aus Rom wird berichtet: Aus den Ruinen
des eingeſtürzten Univerſitätsgebäudes in Meſſina wurde geſtern
die altehrwürdige Univerſitätsfahne hervorgezogen. Sie wurde
von einer großen Anzahl von Profeſſoren, darunter auch vom
Profeſſor und Deputierten Fulci, ſowie Studenten, im Triumphe
eingeholt und im feierlichen Zuge durch die Stadt getragen.
Dem Zuge ſchloß ſich eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge
an, welche unausgeſetzt Hochrufe auf die Unwerſität aus-
brachte. In allen Straßen, durch die ſich der Zug bewegte,
entblößten die Paſſanten vor der Fahne das Haupt und
brachten minutenlange Ovationen dar.

[Ein folgenſchwerer Scherz].

Wieder hat die
gefährliche Unſitte, die geladene Waffe „aus Spaß“ auf einen
Menſchen zu richten, ein Opfer gefordert. Man berichfet
darüber aus Liegnitz: Der Gutsbeſitzer Floeter in Conrads-
waldau ſaß heute früh auf einem Birnbaum, um Birnen zu
pflücken, als ſein Nachbar, der Gutsbeſitzer Hanke, mit ſeinem
Jagdgewehr vorbeikam, um auf den Anſtand zu gehen. Im
Scherz legte Hanke auf Floeter an, der Schuß ging un-
glücklicherweiſe los, Floeter ſtürzte, in den Unterleib getroffen,
vom Baume und war binnen wenigen Minuten tot.

[Mord und Selbſtmordverſuch aus Eifer
ſucht].

Aus Dresden wird berichtet: In einem Hauſe der
Flemmingſtraße lockte ein Arbeiter ſeine Tänzerin vom Tanzſaal
in den Hausflur. Dort verſetzte er ihr fünf Stiche in die
Bruſt und den Rücken und ſtieß ſich dann das Meſſer durch
die Kehle und in die Bruſt. Der Burſche hat die entſetzliche
Tat aus Eiferſucht begangen. Er und das Mädchen wurden
in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht.

KB. [Große Brandkataſtrophe.]

Aus Krementſchug
(Gouvernement Poltawa) wird uns telegraphiert: Hier wütete
ſeit geſtern eine heftige Feuerbrunſt, der bereits
2 Sägemühlen, 10 größere Bau- und Brenn-
holzniederlagen,
ſowie eine große Anzahl Wohnhäuſer
zum Opfer gefallen ſind. Gegen 1000 Familien ſind
obdach[l]os.

KB. [Automobilunfälle.]

Aus Danzig, 24, d.
wird uns telegraphiert: Ein im ſchnellen Tempo heute früh
die Breitegaſſe durchfahrendes Automobil überfuhr beim
Krahntor das eiſerne Geländer und ſtürzte in die Mottlau.
Zwei von den vier Inſaſſen ſind ertrunken. — Aus Oſchatz,
24. d. wird uns telegraphiert: Geſtern nachmittags fuhr auf
der Warnsdorfer Chauſſee ein Automobil in voller Fahrt
gegen einen Baum und flog im Bogen in’s Feld. Die beiden
Inſaſſen des Automobils, zwei Leipziger Kaufleute, namens
Eugenberg und Krieg, blieben befinnungslos liegen, erholten
ſich jedoch bald, Der Chauffeur trug keine erheblichen Ver-
letzungen
davon, da er rechtzeitig abgeſprungen war. Eugen-
berg erlitt Quetſchungen, Krieg Quetſchungen und einen
Armbruch. Das Automobil iſt ſchwer beſchädigt. — Aus New-
York
wird telegraphiert: Bei einem ſechsſtündigen Automobil-
rennen in Indianopolis fuhr geſtern das Automobil von
[Spaltenumbruch] Merz durch einen Zaun. Der Chauffeur und drei Zuſchauer
wurden getötet. Das Automobil von Lyttle überſchlug ſich
ſpäter an derſelben Stelle. Mit welchen Folgen, iſt noch un-
bekannt.

[Verhaftung des dritten Fiumaner Bank-
räubers].

Aus Budapeſt wird berichtet: Die Grenzbehörde
von Marmarosziget erhielt heute die Photographie des Fium[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]er
Bankräubers Michael Spektor. Ein Gendarm erinnerte ſich,
einen ähnlichen Herrn mit einer elegant gekleideten Dame
heute nach Körösmezö abfahren geſehen zu haben. Die Grenz-
bebörde in Körösmezö wurde verſtänd[i]gt und verhaftete Sp[e]ktor
und die mitfahrende Dame. Der Bankräuber wies einen
italieniſchen Paß vor und gab an, nach Rußland zu reiſen.




Unſere geehrten P. T. Abonnenten
werden aus Anlaß des ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Monatswechſels
dringend gebeten, das Abonnement durch Ein-
ſendung des Pränumerationsbetrages recht-
zeitig zu erneuern. Rückſtände erſuchen wir
gleichfalls bis zum 15. September zu begleichen.
Zugleich laden wir zum Bezuge unſeres Blattes
höflichſt ein. Neueintretende Abonnenten er-
halten auf Wunſch die bereits erſchienenen
Teile des laufenden Romans gratis nachgeliefert.




Czernowitzer Angelegenheiten.


Von der Betriebsleitung.

Das Eiſenbahnmini-
ſterium hat das Projekt für den Zufahrtsweg zur Perſonen-
und Badeſtelle Argiu km 12 9/13·3 der Lokalbahn Ber-
hometh a./S.-Mezebrody-Lopuszna zur Amtshandlung der
Landesregierung übermittelt. Dieſelbe ordnete hierüber die
Vornahme der politiſchen Begehung nach Maßgabe dir ein-
ſchlägigen Beſtimmungen der Miniſterialverordnung vom
25. Jänner 1879 an und verfügte, daß die mit der Durch-
fühzung der vorbezeichneten Amtshandlung betraute Kommiſſion
am Mittwoch, den 1. September 1909 um 12 Usr mittags
unter der Leitung des Amtsvorſtandes der Bezirkshauptmann-
ſchaft Wiznitz oder eines von demſelben zu entſenden Ver-
treters an Ort und Stelle zuſammenzutretenden habe.

Die Unzukömmlichkeiten dei der Pruthfluß-
regulierung.

Der vom Arbeitsminiſterium mit der
Leitung der Pruthflußregulierung betraute Baurat Otto
Kleinhaus hat die Bereiſung der einzelnen Bauplätze des
Pruth bereits beendet.

Remonten.

Das Miniſterium für Landesverteidigung
hat beſtimmt, behufs Hebung der Remontenzucht gelegentlich der
am 17. September 1909 in Sereth, 21. September 1909 in
Suczawa und 22. September 1909 in Radautz ſtattfindenden
Pferdeprämiierungen die Prämiierung von zwei- und dreijährigen
Stut- und Wallachfohlen, welche die Eignung zu Zuchtſtutten




[Spaltenumbruch]

iſt. Es trifft das auch für die — wenn man ſagen darf —
Luxusgeſchäfte, die Konditoreien und Bäckereien u. dgl. zu
und es iſt das umſo auffälliger, als in dieſen Läden doch
mehr das gebildete, das in Bezug auf ſaubere und appetitliche
Behandlung von Eßwaren anſpruchsvollere Publikum zu ver-
kehren pflegt.

Das Berühren derartiger Eßwaren kann aber auch ge-
ſundheitsſchädliche Folgen haben, inſoferne dabei krankheits-
erregende Keime auf die Ware deponiert werden. In kleineren
Geſchäften, Greislereien, Auskochereien, geſchieht der Verkauf
nicht ſelten durch Familienmitglieder; oft iſt es die Frau des
Haushaltes, welche neben dem Verkaufe, womöglich noch er-
krankte Familienmitglieder pflegt. Solche Fälle gibt es genug
und jedem inſpizierenden Sanitätsbeamten begegnen ſie in
unliebſamer Häufigkeit. Bei unſerer heutigen Kenntnis von
dem Uebertragungsmodus pathogener Keime durch die Hände
muß es eigentlich als ein Wunder erſcheinen, wenn unter
ſolchen Umſtänden eine Weiterverſchleppung der Krankheits-
keime durch die Ware nicht erfolgen ſollte. Ich darf daran
erinnern, daß pathogene Keime auf Eßwaren aller Art je
nach dem Feuchtigkeitsgrade derſelben kürzere oder längere
Zeit lebensfähig bleiben können. Cholerabazillen halten ſich,
nach den Unterſuchungen, auf trockenen Früchten bis zu
einem, auf feuchten bis zu 7 Tagen, in Milch länger als
24 Stunden, auf verſchiedenen Sorten von Konfitüren länger
als 30 Stunden auf. Und nun vergegenwärtige man ſich die
Rolle, welche die ſogenannte Fingerinfektion bei der Ver-
breitung nachſtehender Krankheiten ſpielt und man wird die
Gefahr nicht unterſchätzen oder gar verkennen wollen. Aus
dieſen Erwägungen heraus erging, nachdem die Cholera im
Jahre 1892 und 1894 hierorts herrſchte, das Verbot der
Einfuhr von Obſt, beſonders Marillen, aus den verſeuchten
Gegenden Galiziens (Sniatyner Bezirk) und Bukowina nach
Czernowitz. Erſt in jüngſter Zeit hat im hygieniſchen Inſtitute
in Berlin Dr. H. Clanditz eine Reihe von Verſuchen an-
geſtellt, um die Frage zu entſcheiden, ob eine Typhusinfektion
durch Pflanzen möglich ſei, insbeſondere ob Typhusbazillen
in das Innere von Pflanzen eindringen können. Als Objekt
für dieſe Unterſuchungen wurden Radieschen, Kreſſe und
Salat gewählt, Gemüſe, welche, da ſie roh genoſſen werden,
am leichteſten Infektionen hervorrufen können.


[Spaltenumbruch]

Die Verſuche ergaben nun, daß Typhuskeime nicht in
das Innere der Pflanzungen übergehen, daß aber dieſe
Bakterien an der Außenfläche von Gemüſe ſo lange und feſt
halten können, daß das [e]infache Abſpülen bei roh zu eſſenden
Pflanzen nicht genügt, um ſich vor Infektion zu ſchützen.
Beiſpiele von tatſächlicher Uebertragung der Krankheitserreger
durch Eßwaren, Früchte u. dgl. finden wir nicht ſelten in
der Literatur und wurde auch nicht ſelten, beſonders während
der Choleraepidemie und bei Ruhrkranken in unſerem Stadt-
gebiete nachgewieſen. Daß unreine Finger Krankheitskeime
ablagern können, was immer ſie berühren mögen, geht ſchon
allein aus der Qualität des Nagelſchmutzes hervor, in welchem
viele Autoren, wie z. B. Fürbinger, Ahlfeld u. a., Eiter-
bakterien und den Erreger der Wundroſe feſtſtellen konnten.
Und mit ſolchen ſchmutzigen Nägeln werden Butter-, Käſe-,
Honigproben uſw. zum Koſten auf dem Markte entnommen
und dieſelben Nägel prüfen durch kräftigen Fingerdruck das
Fleiſch, Wurſtſachen oder die Backwaren auf ihre Eichheit!
Es ſollte mit allen Mitteln gegen die abſcheuliche Unſitte zu
Felde gezogen werden.

Unerklärlich iſt es ferner, daß ſelbſt das gebildete
Publikum es duldet, daß die Verkäufer in Bäckereien, Kondi-
toreien, Gemiſchtwarenhandlungen u. ſ. w., die Fingerſpitzen
in den Mund führen, bevor ſie das Einwickelpapier nehmen.
Man denke nun, hundert und mehr Mal am Tage belecken
in dieſen Geſchäften die Verkäufer ihre Finger und mit eben
dieſen Fingern ſchütten ſie die Waren in die Tüten, welche,
ohne geſäubert worden zu ſein, von anderen genoſſen werden
ſollen. So wird der Mundſpeichel auf die Backwaren, Kuchen,
Konfekt und anderen Eßwaren deponiert und das Publikum
duldet es. Zu dem Ekelhaften dieſer Unſitte kommt noch die
geſundheitsſchädliche Seite, denn der Speichel iſt bei Tuber-
kulöſen, welche auswerfen, ferner bei Perſonen mit Mund-
krankheiten, mitunter ſpezifiſcher Natur, mit karioſen Zähnen,
mit Zahngeſchwüren, zweifellos infektiös. Die mit Speichel
benetzten Fingerſpitzen mögen ja leichter an dem geſchichtetem
Einwickelpapier adhärieren und ſo das Abreißen oder Ab-
nehmen desſelben erleichtern. Aber die Dinge können ja auf
andere Weiſe benützt werden. Es empfiehlt ſich, das Einwickel-
papier ſchräg aufeinander zu ſchichten, ſo daß die Papier-
kanten einander dachziegelartig überragen; es wird ſo auch
[Spaltenumbruch] ohne befeuchtete Fingerſpitzen leicht entnommen werden können
oder es wäre das Einwickelpapier von Papierrollen, wie es
jetzt in den Apotheken üblich iſt, zu entnehmen. Das Einwickel-
papier ſelbſt muß ſauber und ohne Flecken ſein. Makulatur,
die ſchon durch ihren Namen qualifiziert wird,
eignet ſich nicht zum Einwickeln von Eßwaren.
Zeitungspapier iſt direkt geſundheitsſchädlich für dieſe Zwecke,
weil die Druckerſchwärze einen Oelfirnis enthält, welcher durch
Kochen von Lein-, Mohn- oder Hanföl mit dem ſtark giftigen
Bleioxyd gewonnen wird. Und doch, wie oft ſehen wir die
Abdrücke dieſer Druckerſchwärze auf eingewickelten Eßwaren,
Butter- und Käſeſtücken. Reines, einwandfreies Einwickelpapier
wird jetzt fabriksmäßig ſo billig hergeſtellt, daß die Benützung
von Makalaturen zum Einwickeln von Eßwaren verboten
werden müßte.

Das Dütenpapier iſt gewöhnlich ſauber, doch darf die
Düte nie mit dem Munde aufgeblaſen werden. Auch die durch
Waſchen geſäuberten Hände können jedes unnötige Berühren
der Eßwaren vermeiden. Die Ware kann dem jedenfalls auch
ſauber zu haltenden Aufbewahrungsbehälter entnommen werden,
indem es mit dem Einwickelpapier bedeckt oder von der mit
Papier bedeckten Hand angefaßt wird. Kleinere Gegenſtände,
feines Gebäck, Früchte ꝛc. können mit zweckmäßig geformten
Zangen oder Hornlöffeln gefaßt werden, Kuchen mit der
Kuchenſchippe zerteilt und zugeteilt werden. Sehr zweckmäßig
zur Vermeidung der Fingerberührung der Backwaren, Semmeln,
Brode ꝛc. durch das Publikum ſind die Expeditionsfenſter,
durch welche die Ware dem Publikum hindurchgereicht wird.

Einem Einwande dürfte hier begegnet werden, welcher
erwartet wird, nämlich der Hinweis, daß die Eßware ja doch
ſchon vor dem Handverkaufe vielfach von Händen berührt
worden ſei, und zwar bei der Herſtellung der Ware (in
Bäckereien, Konditoreien u. ſ. w.), beim Pflücken und Sammeln
des Obſtes u. ſ. w. Dieſer Einwand iſt ja ſicherlich berechtigt.
Wir haben es eben mit einer ganzen Reihe von hygieniſchen
Uebelſtänden zu tun, wenn wir auch die Produktionsweiſe der
Eßware mit berückſichtigen.

Allein wir dürfen es ſchon als Fortſchritt einen betrachten
wenn wir zunächſt einen Teil dieſer Uebelſtände, und zwar den,
welcher offenkundig unter unſeren Augen ſich vollzieht und
Aergernis erregt, aus der Welt ſchaffen. Alsdann wird auch


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[3/0003] 25. Auguſt 1909. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. ſehr groß. Die Verletzten werden auf allen verfügbaren Wagen und Hotelomnibuſen in das Spital gebracht. Die Gasfabrik ſteht in Flammen. In der Stadt herrſcht große Aufregung, alle Kaufläden ſind ge- ſchloſſen. 9 Uhr 25 Min: Bis 8 Uhr abends waren aus den Trümmern der Gasanſtalt 7 Leichen und 15 Ver- wundete geborgen. Ingenieur Roguat ſtarb einige Minuten nach ſeiner Auffindung. Alle Opfer ſind gräßlich verſtümmelt, faſt unkenntlich. In den benachbarten Häuſern ſind etwa 50 Perſonen durch Glasſplitter verwundet. Die erſte Hilfe wurde den Verwundeten in den Bureaus der Anſtalt zu teil, wo mehrere Aerzte tätig waren. Die Urſache der Kataſtrophe iſt noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt. Das Gebäude iſt gänzlich zertrümmert. Mehrere Gebäude ſind ſchwer beſchädigt. Trotz der vorgerückten Abend- ſtunde hat ſich eine gewaltige Menſchenmenge vor der Gas- anſtalt angeſammelt. Eine Hayduzentenarfeier. Ein Handſchreiben des Kaiſers an Graf Stürgkh. KB. Wien, 24. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Die „Wiener Zeitung“ meldet: Der Kaiſer erließ auf Grund eines über den Verlauf der in der letzten Woche in Mais veranſtalteten Haydnzentenarfeier erſtatteten alleruntertänigſten Vortrages des Miniſters für Kultus und Unterricht folgendes Handſchreiben: „Lieber Graf Stürgkh! Ich habe den Mir von Ihnen erſtatteten Bericht über den Verlauf der Haydnzentenarfeier mit Intereſſe zur Kenntnis genommen und gebe Meiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß dieſe patriotiſche Feier in ſo würdiger Weiſe und bei ſo reger Teilnahme ſtatt- gefunden hat.“ Der Generalſtreik in Schweden. Stockholm, 22. Auguſt. Langſam aber ununterbrochen erfolgt die Wiederaufnahme der Arbeit durch die Streikenden hier wie in verſchiedenen anderen Teilen des Landes. Das reguläre Staatsbahnperſonal hat teilweiſe die Arbeit wieder übernommen. Der Betrieb wird täglich ausgedehnt. Bei der Südbahngeſellſchaft haben ſich 400 Arbeitswillige angemeldet, wovon aber anfangs nur 100 angenommen werden konnten. Aus der Provinz wird berichtet, daß überall die Arbeit all- mählich wieder aufgenommen wird. Der ſchwediſche Arbeiter- bund mit 10.000 Mitgliedern hat gleichfalls beſchloſſen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Arbeitswilligen in Malmo wurde gedroht, daß ſie aus den Krankenkaſſen ausgeſchloſſen würden, wenn ſie arbeiten. Der Straßenverkehr iſt lebhafter, und der Touriſtenſtrom wird täglich größer. [Ein heimtückiſcher Mord]. Wie uns berichte wird, wurde in Langen ein heimtückiſcher Mord an Michael Skoromeliuk verübt. Skoromeliuk ging geſtern abends mit ſeinem Schwager Grabowiecki ins Feld, um Heu zu mähen. Ungefähr um 10 Uhr nachts erſchien Grabowiecki beim Gendarmeriepoſten und erzählte, daß Skoromeliuk von unbe- kannten Leuten überfallen und ermordet wurde. Ein Gendarm begab ſich ſofort in Begleitung eines Arztes und einer großen Menſchenmenge in die Wohnung des Skoromeliuk, wo die Leiche des Ermordeten, welche Grabowiecki dorthin gebracht hatte, auf einem Wagen lag. Der anweſende Arzt konſtatierte fünf Axthiebe auf dem Hinterſchädel und außerdem ſechs Schußwunden, welche mit einem ſchwerkalibrigen Revolver zugefügt waren. Motiv der Tat und die Perſon des Mörders ſind bis jetzt noch nicht bekannt. [Ein Unfall bei den Manövern]. Aus Grodno 23. Auguſt wird uns berichtet: Bei den Militärmanövern in der Gegend von Brzesz Kujawski wurde aus Unvorſichtigkeit ein Hauptmann, namens Poſnanski, erſchoſſen. [Wiederauffindung der Univerſitätsfahne von Meſſina]. Aus Rom wird berichtet: Aus den Ruinen des eingeſtürzten Univerſitätsgebäudes in Meſſina wurde geſtern die altehrwürdige Univerſitätsfahne hervorgezogen. Sie wurde von einer großen Anzahl von Profeſſoren, darunter auch vom Profeſſor und Deputierten Fulci, ſowie Studenten, im Triumphe eingeholt und im feierlichen Zuge durch die Stadt getragen. Dem Zuge ſchloß ſich eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge an, welche unausgeſetzt Hochrufe auf die Unwerſität aus- brachte. In allen Straßen, durch die ſich der Zug bewegte, entblößten die Paſſanten vor der Fahne das Haupt und brachten minutenlange Ovationen dar. [Ein folgenſchwerer Scherz]. Wieder hat die gefährliche Unſitte, die geladene Waffe „aus Spaß“ auf einen Menſchen zu richten, ein Opfer gefordert. Man berichfet darüber aus Liegnitz: Der Gutsbeſitzer Floeter in Conrads- waldau ſaß heute früh auf einem Birnbaum, um Birnen zu pflücken, als ſein Nachbar, der Gutsbeſitzer Hanke, mit ſeinem Jagdgewehr vorbeikam, um auf den Anſtand zu gehen. Im Scherz legte Hanke auf Floeter an, der Schuß ging un- glücklicherweiſe los, Floeter ſtürzte, in den Unterleib getroffen, vom Baume und war binnen wenigen Minuten tot. [Mord und Selbſtmordverſuch aus Eifer ſucht]. Aus Dresden wird berichtet: In einem Hauſe der Flemmingſtraße lockte ein Arbeiter ſeine Tänzerin vom Tanzſaal in den Hausflur. Dort verſetzte er ihr fünf Stiche in die Bruſt und den Rücken und ſtieß ſich dann das Meſſer durch die Kehle und in die Bruſt. Der Burſche hat die entſetzliche Tat aus Eiferſucht begangen. Er und das Mädchen wurden in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht. KB. [Große Brandkataſtrophe.] Aus Krementſchug (Gouvernement Poltawa) wird uns telegraphiert: Hier wütete ſeit geſtern eine heftige Feuerbrunſt, der bereits 2 Sägemühlen, 10 größere Bau- und Brenn- holzniederlagen, ſowie eine große Anzahl Wohnhäuſer zum Opfer gefallen ſind. Gegen 1000 Familien ſind obdachlos. KB. [Automobilunfälle.] Aus Danzig, 24, d. wird uns telegraphiert: Ein im ſchnellen Tempo heute früh die Breitegaſſe durchfahrendes Automobil überfuhr beim Krahntor das eiſerne Geländer und ſtürzte in die Mottlau. Zwei von den vier Inſaſſen ſind ertrunken. — Aus Oſchatz, 24. d. wird uns telegraphiert: Geſtern nachmittags fuhr auf der Warnsdorfer Chauſſee ein Automobil in voller Fahrt gegen einen Baum und flog im Bogen in’s Feld. Die beiden Inſaſſen des Automobils, zwei Leipziger Kaufleute, namens Eugenberg und Krieg, blieben befinnungslos liegen, erholten ſich jedoch bald, Der Chauffeur trug keine erheblichen Ver- letzungen davon, da er rechtzeitig abgeſprungen war. Eugen- berg erlitt Quetſchungen, Krieg Quetſchungen und einen Armbruch. Das Automobil iſt ſchwer beſchädigt. — Aus New- York wird telegraphiert: Bei einem ſechsſtündigen Automobil- rennen in Indianopolis fuhr geſtern das Automobil von Merz durch einen Zaun. Der Chauffeur und drei Zuſchauer wurden getötet. Das Automobil von Lyttle überſchlug ſich ſpäter an derſelben Stelle. Mit welchen Folgen, iſt noch un- bekannt. [Verhaftung des dritten Fiumaner Bank- räubers]. Aus Budapeſt wird berichtet: Die Grenzbehörde von Marmarosziget erhielt heute die Photographie des Fium_er Bankräubers Michael Spektor. Ein Gendarm erinnerte ſich, einen ähnlichen Herrn mit einer elegant gekleideten Dame heute nach Körösmezö abfahren geſehen zu haben. Die Grenz- bebörde in Körösmezö wurde verſtändigt und verhaftete Spektor und die mitfahrende Dame. Der Bankräuber wies einen italieniſchen Paß vor und gab an, nach Rußland zu reiſen. Unſere geehrten P. T. Abonnenten werden aus Anlaß des ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ Monatswechſels dringend gebeten, das Abonnement durch Ein- ſendung des Pränumerationsbetrages recht- zeitig zu erneuern. Rückſtände erſuchen wir gleichfalls bis zum 15. September zu begleichen. Zugleich laden wir zum Bezuge unſeres Blattes höflichſt ein. Neueintretende Abonnenten er- halten auf Wunſch die bereits erſchienenen Teile des laufenden Romans gratis nachgeliefert. Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 24. Auguſt. Von der Betriebsleitung. Das Eiſenbahnmini- ſterium hat das Projekt für den Zufahrtsweg zur Perſonen- und Badeſtelle Argiu km 12 9/13·3 der Lokalbahn Ber- hometh a./S.-Mezebrody-Lopuszna zur Amtshandlung der Landesregierung übermittelt. Dieſelbe ordnete hierüber die Vornahme der politiſchen Begehung nach Maßgabe dir ein- ſchlägigen Beſtimmungen der Miniſterialverordnung vom 25. Jänner 1879 an und verfügte, daß die mit der Durch- fühzung der vorbezeichneten Amtshandlung betraute Kommiſſion am Mittwoch, den 1. September 1909 um 12 Usr mittags unter der Leitung des Amtsvorſtandes der Bezirkshauptmann- ſchaft Wiznitz oder eines von demſelben zu entſenden Ver- treters an Ort und Stelle zuſammenzutretenden habe. Die Unzukömmlichkeiten dei der Pruthfluß- regulierung. Der vom Arbeitsminiſterium mit der Leitung der Pruthflußregulierung betraute Baurat Otto Kleinhaus hat die Bereiſung der einzelnen Bauplätze des Pruth bereits beendet. Remonten. Das Miniſterium für Landesverteidigung hat beſtimmt, behufs Hebung der Remontenzucht gelegentlich der am 17. September 1909 in Sereth, 21. September 1909 in Suczawa und 22. September 1909 in Radautz ſtattfindenden Pferdeprämiierungen die Prämiierung von zwei- und dreijährigen Stut- und Wallachfohlen, welche die Eignung zu Zuchtſtutten iſt. Es trifft das auch für die — wenn man ſagen darf — Luxusgeſchäfte, die Konditoreien und Bäckereien u. dgl. zu und es iſt das umſo auffälliger, als in dieſen Läden doch mehr das gebildete, das in Bezug auf ſaubere und appetitliche Behandlung von Eßwaren anſpruchsvollere Publikum zu ver- kehren pflegt. Das Berühren derartiger Eßwaren kann aber auch ge- ſundheitsſchädliche Folgen haben, inſoferne dabei krankheits- erregende Keime auf die Ware deponiert werden. In kleineren Geſchäften, Greislereien, Auskochereien, geſchieht der Verkauf nicht ſelten durch Familienmitglieder; oft iſt es die Frau des Haushaltes, welche neben dem Verkaufe, womöglich noch er- krankte Familienmitglieder pflegt. Solche Fälle gibt es genug und jedem inſpizierenden Sanitätsbeamten begegnen ſie in unliebſamer Häufigkeit. Bei unſerer heutigen Kenntnis von dem Uebertragungsmodus pathogener Keime durch die Hände muß es eigentlich als ein Wunder erſcheinen, wenn unter ſolchen Umſtänden eine Weiterverſchleppung der Krankheits- keime durch die Ware nicht erfolgen ſollte. Ich darf daran erinnern, daß pathogene Keime auf Eßwaren aller Art je nach dem Feuchtigkeitsgrade derſelben kürzere oder längere Zeit lebensfähig bleiben können. Cholerabazillen halten ſich, nach den Unterſuchungen, auf trockenen Früchten bis zu einem, auf feuchten bis zu 7 Tagen, in Milch länger als 24 Stunden, auf verſchiedenen Sorten von Konfitüren länger als 30 Stunden auf. Und nun vergegenwärtige man ſich die Rolle, welche die ſogenannte Fingerinfektion bei der Ver- breitung nachſtehender Krankheiten ſpielt und man wird die Gefahr nicht unterſchätzen oder gar verkennen wollen. Aus dieſen Erwägungen heraus erging, nachdem die Cholera im Jahre 1892 und 1894 hierorts herrſchte, das Verbot der Einfuhr von Obſt, beſonders Marillen, aus den verſeuchten Gegenden Galiziens (Sniatyner Bezirk) und Bukowina nach Czernowitz. Erſt in jüngſter Zeit hat im hygieniſchen Inſtitute in Berlin Dr. H. Clanditz eine Reihe von Verſuchen an- geſtellt, um die Frage zu entſcheiden, ob eine Typhusinfektion durch Pflanzen möglich ſei, insbeſondere ob Typhusbazillen in das Innere von Pflanzen eindringen können. Als Objekt für dieſe Unterſuchungen wurden Radieschen, Kreſſe und Salat gewählt, Gemüſe, welche, da ſie roh genoſſen werden, am leichteſten Infektionen hervorrufen können. Die Verſuche ergaben nun, daß Typhuskeime nicht in das Innere der Pflanzungen übergehen, daß aber dieſe Bakterien an der Außenfläche von Gemüſe ſo lange und feſt halten können, daß das einfache Abſpülen bei roh zu eſſenden Pflanzen nicht genügt, um ſich vor Infektion zu ſchützen. Beiſpiele von tatſächlicher Uebertragung der Krankheitserreger durch Eßwaren, Früchte u. dgl. finden wir nicht ſelten in der Literatur und wurde auch nicht ſelten, beſonders während der Choleraepidemie und bei Ruhrkranken in unſerem Stadt- gebiete nachgewieſen. Daß unreine Finger Krankheitskeime ablagern können, was immer ſie berühren mögen, geht ſchon allein aus der Qualität des Nagelſchmutzes hervor, in welchem viele Autoren, wie z. B. Fürbinger, Ahlfeld u. a., Eiter- bakterien und den Erreger der Wundroſe feſtſtellen konnten. 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Zeitungspapier iſt direkt geſundheitsſchädlich für dieſe Zwecke, weil die Druckerſchwärze einen Oelfirnis enthält, welcher durch Kochen von Lein-, Mohn- oder Hanföl mit dem ſtark giftigen Bleioxyd gewonnen wird. Und doch, wie oft ſehen wir die Abdrücke dieſer Druckerſchwärze auf eingewickelten Eßwaren, Butter- und Käſeſtücken. Reines, einwandfreies Einwickelpapier wird jetzt fabriksmäßig ſo billig hergeſtellt, daß die Benützung von Makalaturen zum Einwickeln von Eßwaren verboten werden müßte. Das Dütenpapier iſt gewöhnlich ſauber, doch darf die Düte nie mit dem Munde aufgeblaſen werden. Auch die durch Waſchen geſäuberten Hände können jedes unnötige Berühren der Eßwaren vermeiden. Die Ware kann dem jedenfalls auch ſauber zu haltenden Aufbewahrungsbehälter entnommen werden, indem es mit dem Einwickelpapier bedeckt oder von der mit Papier bedeckten Hand angefaßt wird. Kleinere Gegenſtände, feines Gebäck, Früchte ꝛc. können mit zweckmäßig geformten Zangen oder Hornlöffeln gefaßt werden, Kuchen mit der Kuchenſchippe zerteilt und zugeteilt werden. Sehr zweckmäßig zur Vermeidung der Fingerberührung der Backwaren, Semmeln, Brode ꝛc. durch das Publikum ſind die Expeditionsfenſter, durch welche die Ware dem Publikum hindurchgereicht wird. Einem Einwande dürfte hier begegnet werden, welcher erwartet wird, nämlich der Hinweis, daß die Eßware ja doch ſchon vor dem Handverkaufe vielfach von Händen berührt worden ſei, und zwar bei der Herſtellung der Ware (in Bäckereien, Konditoreien u. ſ. w.), beim Pflücken und Sammeln des Obſtes u. ſ. w. Dieſer Einwand iſt ja ſicherlich berechtigt. Wir haben es eben mit einer ganzen Reihe von hygieniſchen Uebelſtänden zu tun, wenn wir auch die Produktionsweiſe der Eßware mit berückſichtigen. Allein wir dürfen es ſchon als Fortſchritt einen betrachten wenn wir zunächſt einen Teil dieſer Uebelſtände, und zwar den, welcher offenkundig unter unſeren Augen ſich vollzieht und Aergernis erregt, aus der Welt ſchaffen. Alsdann wird auch

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1684, Czernowitz, 25.08.1909, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer1684_1909/3>, abgerufen am 24.11.2024.