Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 116, Czernowitz, 18.05.1904.18. Mai 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] das Geschenk dankend an und bald darauf verkündete der Draht die frohe Botschaft dem heiligen Rußland. Was den Aberglauben der Volksmassen anbelangt, so liegen Berichte vor, denen zufolge unter den Soldaten Kuropaktins die Meinung verbreitet ist, die Japaner seien alle miteinander Zauberer und folglich unüberwindlich. Unter der Ackerbau treibenden Bevölkerung des weiten Reiches, die zum größten Teile noch nie von Japan gehört, nie eine Karte gesehen und selbstverständlich keine Ahnung davon hat, weswegen eigentlich dieser blutige Krieg geführt wird, sind noch viele seltsamere Ansichten im Schwunge. Der Berichterstatter einer russischen Zeitung, welcher in den Gouvernements Moskau, Kursk, Charkow, Podolien und Cherson eine Anzahl von Bauern in Bezug auf ihre Anschauungen über den Krieg interviewt hat, erzählt z. B., daß ihm in einem Dorfe die Bauern gesagt hätten, es sei so schwierig mit dem Japaner zu kämpfen, "weil man ihn nicht sehen könne". "Warum denn nicht?" "Ja, ganz einfach darum, Euer Gnaden, weil er eine Hier atmete das Bäuerlein tief auf. -- "Ich wollte meinen Ohren nicht trauen", erzählt der Unwahrscheinlich ist diese kleine Probe des bäuerlichen Blüten amerikanischen Humors. "O Georg," Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 17. Mai 1904. Rennen bei Czernowitz. Am 22. und 24. Mai finden hier die Pferderennen Es konnte für diese Veranstaltung wohl keine günstigere An den beiden Renntagen wird außer dem fahrplan- Durch diese treffliche Verbindung des Rennplatzes mit Die wertvollen schönen Preise haben zahlreiche Außer den einheimischen Besitzern von Rennpferden -- Außerdem haben mehrere bekannte Herrenreiter zugesagt, Hoch interessant versprechen die Steeplechases zu werden, Am ersten Renntage wird auch das zweispännige Der Rennplatz ist derart günstig gelegen und die Tri- Jedoch nicht nur auf die rein sportlichen Momente hat Auf dem Rennplatze selbst sind Tribünen, Sattelraum, Wenn er dann befriedigt von all dem Gesehenen und Von seiten der elektrischen Straßenbahn sind auch schon So sehen wir heuer das Czernowitzer Pferderennen, Landeskommission zur Hebung des Fremden- verkehrs. Heute nachmittags sprach eine Deputation des Vom deutschen Schulverein. Die ordentliche Einsicht in das Erwerbsteuerregister. Die Sterbefall. Im Alter von 61 Jahren starb heute Kellerbrand in der Spitalsgasse. Zu dem Vereinsnachrichten. Sonntag, den 22. Mai 1904 Sterblichkeit in Czernowitz. Im Verlaufe des 18. Mai 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] das Geſchenk dankend an und bald darauf verkündete der Draht die frohe Botſchaft dem heiligen Rußland. Was den Aberglauben der Volksmaſſen anbelangt, ſo liegen Berichte vor, denen zufolge unter den Soldaten Kuropaktins die Meinung verbreitet iſt, die Japaner ſeien alle miteinander Zauberer und folglich unüberwindlich. Unter der Ackerbau treibenden Bevölkerung des weiten Reiches, die zum größten Teile noch nie von Japan gehört, nie eine Karte geſehen und ſelbſtverſtändlich keine Ahnung davon hat, weswegen eigentlich dieſer blutige Krieg geführt wird, ſind noch viele ſeltſamere Anſichten im Schwunge. Der Berichterſtatter einer ruſſiſchen Zeitung, welcher in den Gouvernements Moskau, Kursk, Charkow, Podolien und Cherſon eine Anzahl von Bauern in Bezug auf ihre Anſchauungen über den Krieg interviewt hat, erzählt z. B., daß ihm in einem Dorfe die Bauern geſagt hätten, es ſei ſo ſchwierig mit dem Japaner zu kämpfen, „weil man ihn nicht ſehen könne“. „Warum denn nicht?“ „Ja, ganz einfach darum, Euer Gnaden, weil er eine Hier atmete das Bäuerlein tief auf. — „Ich wollte meinen Ohren nicht trauen“, erzählt der Unwahrſcheinlich iſt dieſe kleine Probe des bäuerlichen Blüten amerikaniſchen Humors. „O Georg,“ Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 17. Mai 1904. Rennen bei Czernowitz. Am 22. und 24. Mai finden hier die Pferderennen Es konnte für dieſe Veranſtaltung wohl keine günſtigere An den beiden Renntagen wird außer dem fahrplan- Durch dieſe treffliche Verbindung des Rennplatzes mit Die wertvollen ſchönen Preiſe haben zahlreiche Außer den einheimiſchen Beſitzern von Rennpferden — Außerdem haben mehrere bekannte Herrenreiter zugeſagt, Hoch intereſſant verſprechen die Steeplechaſes zu werden, Am erſten Renntage wird auch das zweiſpännige Der Rennplatz iſt derart günſtig gelegen und die Tri- Jedoch nicht nur auf die rein ſportlichen Momente hat Auf dem Rennplatze ſelbſt ſind Tribünen, Sattelraum, Wenn er dann befriedigt von all dem Geſehenen und Von ſeiten der elektriſchen Straßenbahn ſind auch ſchon So ſehen wir heuer das Czernowitzer Pferderennen, Landeskommiſſion zur Hebung des Fremden- verkehrs. Heute nachmittags ſprach eine Deputation des Vom deutſchen Schulverein. Die ordentliche Einſicht in das Erwerbſteuerregiſter. Die Sterbefall. Im Alter von 61 Jahren ſtarb heute Kellerbrand in der Spitalsgaſſe. Zu dem Vereinsnachrichten. Sonntag, den 22. Mai 1904 Sterblichkeit in Czernowitz. Im Verlaufe des <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">18. Mai 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.</hi></fw><lb/><cb/> das Geſchenk dankend an und bald darauf verkündete der<lb/> Draht die frohe Botſchaft dem heiligen Rußland. Was den<lb/> Aberglauben der Volksmaſſen anbelangt, ſo liegen Berichte<lb/> vor, denen zufolge unter den Soldaten Kuropaktins die<lb/> Meinung verbreitet iſt, die Japaner ſeien alle miteinander<lb/> Zauberer und folglich unüberwindlich. Unter der Ackerbau<lb/> treibenden Bevölkerung des weiten Reiches, die zum größten<lb/> Teile noch nie von Japan gehört, nie eine Karte geſehen und<lb/> ſelbſtverſtändlich keine Ahnung davon hat, weswegen eigentlich<lb/> dieſer blutige Krieg geführt wird, ſind noch viele ſeltſamere<lb/> Anſichten im Schwunge. Der Berichterſtatter einer ruſſiſchen<lb/> Zeitung, welcher in den Gouvernements Moskau, Kursk,<lb/> Charkow, Podolien und Cherſon eine Anzahl von Bauern in<lb/> Bezug auf ihre Anſchauungen über den Krieg interviewt hat,<lb/> erzählt z. B., daß ihm in einem Dorfe die Bauern geſagt<lb/> hätten, es ſei ſo ſchwierig mit dem Japaner zu kämpfen, „weil<lb/> man ihn nicht ſehen könne“.</p><lb/> <p>„Warum denn nicht?“</p><lb/> <p>„Ja, ganz einfach darum, Euer Gnaden, weil er eine<lb/> Art von Inſekt iſt; er iſt klein und lebt nur in der Nacht<lb/> auf. Er verbirgt ſich im Graſe mit ſeinem Stachel, und da<lb/> ſoll man ihn noch finden! Eine wahre Plage für unſere<lb/> Soldaten! Er kriecht ihnen in die Stiefelſchäfte hinein und<lb/> ſaugt ihnen das Blut aus. Hat er ſich mal vollgeſogen, der<lb/> Elende, ſo kriecht er heraus. Der arme Soldat haucht aber<lb/> ſeine Seele aus. Und da ſoll man ſich noch mit dieſen<lb/> Unholden herumſchlagen.“</p><lb/> <p>Hier atmete das Bäuerlein tief auf. —</p><lb/> <p>„Ich wollte meinen Ohren nicht trauen“, erzählt der<lb/> Korreſpondent. „Anfangs neigte ich dem Glauben zu,<lb/> daß der Bauer mich zum Narren halten wollte, ſpäter aber<lb/> wurde es mir klar, daß der arme Teufel ganz treuherzig<lb/> geredet hatte ...“</p><lb/> <p>Unwahrſcheinlich iſt dieſe kleine Probe des bäuerlichen<lb/> Aberglaubens nicht. In einem Lande, wo die Oberbefehls-<lb/> haber zu Waſſer und zu Lande mit wundertätigen Heiligen-<lb/> bildern beladen in den Streit ziehen, erſcheint es keineswegs<lb/> wunderbar, wenn der Bauer ſeinerſeits ſich die Ereigniſſe der<lb/> Weltgeſchichte durch Zauberei und durch das perſönliche Ein-<lb/> greifen des Teufels erklärt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Blüten amerikaniſchen Humors.</hi> </head> <p>„O Georg,“<lb/> rief die junge Frau ſchmerzbewegt, „geſtern war es nach<lb/> Mitternacht, als du nach Hauſe kamſt.“ — „Aber, Schatz,<lb/> müſſen die Frauen immer ſo wetterwendiſch ſein? Als wir<lb/> noch nicht verheiratet waren, haſt du dich nie im geringſten<lb/> darum gekümmert, wann ich heimkam, ſo oft ich bei euch auf<lb/> Beſuch war.“ — — Lehrerin: „Ich mußte dich in deinem<lb/> eigenen Intereſſe züchtigen Johnnie; nun ſage mir, ob du das<lb/> einſiehſt und was du darüber denkſt?“ — Johnnie: „Ich<lb/> werde mich hüten; — damit ich wieder Schläge bekomme!“<lb/> — — „Iſt Miß Stiliſh mit ihrem Bräutigam über den Tag<lb/> der Hochzeit bereits einig?“ — „Nein, aber mit ihrer<lb/> Schneiderin.“ — — „Der Schriftſteller Griſcom klagte mir,<lb/> daß er bis in die Nacht hinein arbeiten müſſe und dann<lb/> regelmäßig an Schlafloſigkeit leide.“ — „Weshalb lieſt er<lb/> das, was er geſchrieben, nicht noch einmal durch?“ — —<lb/> Lehrerin: „Ich bemerke es nun ſchon zum dritten Male, daß<lb/> du deinem Nachbar etwas zuflüſterſt, Charlie.“ — Charlie<lb/> (ein beſonders ſchlauer Junge): „O, Fräulein, entſchuldigen<lb/> Sie, — ich habe ihm bloß geſagt, daß Sie heute eine ſo ge-<lb/> ſchmackvolle Toilette tragen.“ Die erwartete Strafe blieb aus.<lb/> — — „Wie iſt es doch dieſen Plains gelungen, in ſo vor-<lb/> nehme Geſellſchaft zu kommen?“ — „Plains hatte das Glück,<lb/> vorgeſtern dreimal wegen Schnellfahrens in ſeinem Automobil<lb/> verhaftet zu werden.“ — — „Charakter und Erziehung ſind<lb/> Nebenſache bei einer Frau. Die Männer lieben nur gedanken-<lb/> loſe und oberflächliche Frauen.“ — „Ob Sie da nicht die<lb/> Männer nach Ihrem Gemahle beurteilen, Mrs. Rox?“ —<lb/> — „Denke dir, meine Frau fand heute die Locke, die du mir<lb/> als Pfand deiner Liebe geſchenkt haſt.“ — „Himmel, und<lb/> was haſt du für eine Ausrede gefunden?“ „Ich ſagte ihr,<lb/> es ſei eine Locke eines Pudels.“ — „Nun, und ſie?“ —<lb/> „Sie fragte, ſeit wann es Sitte ſei, daß Pudel ſich das Haar<lb/> färben.“ — — „Mr. Tawkingt<supplied>o</supplied>n ſcheint ein Gemütsmenſch<lb/> zu ſein.“ — „Wieſo?“ — „Er zog mich geſtern in eine<lb/> ſtille Ecke und fragte mich eindringlich, ob ich mich auch ge-<lb/> hörig auf den Tod vorbereitet hätte.“ — „Ach ſo; — der<lb/> Mann wird ſich ſchon wieder melden: er iſt Verſicherungs-<lb/> agent.“ — — Mrs. Collier: „Bridget, als wir geſtern aus<lb/> dem Theater nach Hauſe kamen, ſah ich es deutlich, wie ein<lb/> Mann ſich aus der Küche ſchlich. Was bedeutet das?“ —<lb/> Bridget: „Offenbar, daß das Theater geſtern viel früher aus<lb/> war als gewöhnlich.“</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Czernowitzer Angelegenheiten.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Czernowitz,</hi> 17. Mai 1904.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Rennen bei Czernowitz.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Am 22. und 24. Mai finden hier die Pferderennen<lb/> ſtatt, welche vom Pferdezucht-Komitee der Bukowina ver-<lb/> anſtaltet werden.</p><lb/> <p>Es konnte für dieſe Veranſtaltung wohl keine günſtigere<lb/> Zeit gewählt werden, als die Pfingſtzeit. Mit großer<lb/> Sicherheit läßt ſich auf das ſchönſte Wetter rechnen, ſo daß<lb/> die beiden Renntage wahrhafte Frühlingsfeſte zu werden<lb/> verſprechen, umſo mehr, da heuer das Rennen auf der Alt-<lb/> Zuczkaer Hutweide ſtattfindet, die nur wenige Minuten von<lb/> der Bahnſtation Sadagura der Czernowitz—Nowoſielitzaer<lb/> Bahn entfernt iſt.</p><lb/> <p>An den beiden Renntagen wird außer dem fahrplan-<lb/> müßigen Zuge um 1 Uhr 48 Minuten Bahnzeit, das iſt<lb/> 3 Uhr 32 Minuten Ortszeit alſo vor dem fahrplanmäßigen<lb/> Zuge, nach Bedarf 10 Minuten ſpäter auch ein Extrazug<lb/> von Czernowitz abgelaſſen werden. Die Ankunft erfolgt um<lb/> einviertel 4 Ortszeit, beziehungsweiſe einige Minuten ſpäter<lb/> in der Bahnſtation Sadagura. Der Anfang der Rennen<lb/><cb/> iſt auf halb 4 Uhr feſtgeſetzt. Man kann alſo wohl be-<lb/> haupten, daß es für jedermann leicht möglich ſein wird,<lb/> ohne große Koſten und Mühe auf den Rennplatz zu ge-<lb/> langen.</p><lb/> <p>Durch dieſe treffliche Verbindung des Rennplatzes mit<lb/> Czernowitz wird das Rennen den Anblick gewähren, den wir<lb/> in der Freudenau bei Wien an den Tagen der großen<lb/> Rennen ſehen können. Ganz Czernowitz wird hinausſtrömen,<lb/> und die duftigen Frühjahrstoiletten der Damen im Vereine<lb/> mit den bunten Uniformen des Militärs werden in der land-<lb/> ſchaftlich ſo hübſchen Umgebung des Rennplatzes das präch-<lb/> tige Bild ſo beleben, daß dies an und für ſich das Schauen<lb/> lohnte, wenn nicht die ſportlichen Ereigniſſe der beiden Tage<lb/> die meiſten Augen auf ſich lenkten.</p><lb/> <p>Die wertvollen ſchönen Preiſe haben zahlreiche<lb/> Nennungen zur Folge gehabt, die recht intereſſante Kämpfe<lb/> in Ausſicht ſtellen.</p><lb/> <p>Außer den einheimiſchen Beſitzern von Rennpferden —<lb/> wir nennen hier die Herren von Gorzycki, Graf Merveldt,<lb/> von Grigorcea, Geſtüt Zadobrowka, Oberleutnant Savel<lb/> nnd a. m. — haben auch eine ganze Anzahl auswärtiger<lb/> Rennſtallbeſitzer Pferde genannt, ſo der bekannte Rennreiter<lb/> Oberleutnant Hagelin, Rittmeiſter Wraubeck, Leutnant Graf<lb/> Schönborn, Leutnant Baron Derczeny, Leutnant Oſadzinski.</p><lb/> <p>Außerdem haben mehrere bekannte Herrenreiter zugeſagt,<lb/> zu Neu-Zuczka in den Sattel zu ſteigen.</p><lb/> <p>Hoch intereſſant verſprechen die Steeplechaſes zu werden,<lb/> bei welchen nicht nur die üblichen Hinderniſſe zu nehmen<lb/> ſind, ſondern auch das zweimalige Ueberqueren eines Baches<lb/> genug Momente der Spannung bieten wird.</p><lb/> <p>Am erſten Renntage wird auch das zweiſpännige<lb/> Herrenfahren ſtattfinden, bei welchem die beſten Traber<lb/> der Bukowina um die Fahne des Sieges ſtreiten werden.</p><lb/> <p>Der Rennplatz iſt derart günſtig gelegen und die Tri-<lb/> bünen ſo trefflich plaziert, daß von jedem Platze aus das<lb/> ganze Rennen in all ſeinen Phaſen wird verfolgt werden<lb/> können.</p><lb/> <p>Jedoch nicht nur auf die rein ſportlichen Momente hat<lb/> das Komitee Rückſicht genommen, auch für die Bequem-<lb/> lichkeit und die Wünſche des Publikums hat es in jeder<lb/> Weiſe geſorgt. Von der bequemen Hinfahrt haben wir ſchon<lb/> geſprochen — der Fahrpreis beträgt hin <hi rendition="#aq">III.</hi> Klaſſe 30 h,<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> Klaſſe 50 h, <hi rendition="#aq">I.</hi> Klaſſe 90 h. —</p><lb/> <p>Auf dem Rennplatze ſelbſt ſind Tribünen, Sattelraum,<lb/> Gabentempel u. ſ. w., ein gutes Buffet wird die Hungrigen<lb/> ſättigen, die Durſtigen tränken und ein Totaliſateur wird<lb/> jedem Gelegenheit bieten, auf billige Art Geld zu gewinnen,<lb/> oder auch zu verlieren. Kurz was ſich an improviſiertem<lb/> Komfort beſchaffen läßt, wird vorhanden ſein, um jedem ein<lb/> paar genußreiche Stunden zu bieten.</p><lb/> <p>Wenn er dann befriedigt von all dem Geſehenen und<lb/> müde von der lauen Maienluft an die Heimkehr denkt, dann<lb/> ſteht ſchon wenige Minuten vom Rennplatze wieder der Zug<lb/> bereit, der ihn nach Hauſe bringt. Um 5 Uhr 55 Min.<lb/> Bahn- das iſt 6 Uhr 39 Min. Ortszeit geht der fahrplan-<lb/> mäßige Zug von Sadagura nach Czernowitz. Nach Bedarf<lb/> wird, wie bei der Hinfahrt auch zurück 10 Min. ſpäter ein<lb/> Separatzug verkehren.</p><lb/> <p>Von ſeiten der elektriſchen Straßenbahn ſind auch ſchon<lb/> Vorkehrungen getroffen worden, um die Bewältigung des<lb/> Maſſenverkehrs vom Bahnhofe zur Stadt klaglos bewältigen<lb/> zu können.</p><lb/> <p>So ſehen wir heuer das Czernowitzer Pferderennen,<lb/> das 3. ſeit der Einführung derſelben, unter ſo günſtigen<lb/> Auſpizien in Szene geſetzt, daß wir nur wünſchen können,<lb/> ein jeder, der Sinn für freie Natur und freien Sport hegt,<lb/> möge hinausfahren und nicht nur ſich einige fröhliche<lb/> Stunden bereiten, ſondern auch mit dazu beitragen, daß<lb/> das Pferderennen eine alljährlich wiederkehrende Veran-<lb/> ſtaltung wird, die Czernowitz den Fremden bekannt macht<lb/> und ſo dieſe und mit ihnen Geld in unſere immermehr<lb/> großſtädtiſches Leben zeigende Vaterſtadt bringt.</p><lb/> <byline> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </byline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Landeskommiſſion zur Hebung des Fremden-<lb/> verkehrs.</hi> </head> <p>Heute nachmittags ſprach eine Deputation des<lb/> Gemeinderates (Bürgermeiſter Baron <hi rendition="#g">Kochanowski,</hi> Vize-<lb/> bürgermeiſter Regierungsrat Dr. <hi rendition="#g">Reiß</hi> und GR. Dr. <hi rendition="#g">Norſt</hi><lb/> als Referent) beim Landespräſidenten Prinzen <hi rendition="#g">Hohenlohe</hi><lb/> vor, um denſelben zur Teilnahme an der Vorbeſprechung ein-<lb/> zuladen. Bürgermeiſter Baron <hi rendition="#g">Kochanowski</hi> überreichte Sr.<lb/> Durchlaucht die Statuten und die Tagesordnung, betonte den<lb/> Wert der Schaffung einer Fremdenkommiſſion und erwähnte,<lb/> daß die Anregung hiezu von Dr. <hi rendition="#g">Norſt</hi> gegeben wurde. Der<lb/> Landespräſident entgegnete, daß die Bukowina viel Sehens-<lb/> wertes für den Fremden biete und ſprach die Anſicht aus,<lb/> daß eine Fremdenkommiſſion viel zur Hebung des Fremden-<lb/> verkehrs beitragen könne. Se. Durchlaucht verſprach ſchließlich,<lb/> der Einladung Folge zu leiſten und die auf die Hebung des<lb/> Fremdenverkehrs in der Bukowina gerichteten Beſtrebungen<lb/> wirkſam zu unterſtützen, ſowie auch ſeinen Einfluß beim gr.-<lb/> or. Religionsfonde in dieſem Sinne geltend zu machen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vom deutſchen Schulverein.</hi> </head> <p>Die ordentliche<lb/> Jahresverſammlung der Czernowitzer Ortsgruppe des deutſchen<lb/> Schulvereines fand am 30. April 1904 ſtatt. Vorſitzender<lb/> begrüßt die Anweſenden, verlieſt das Begrüßungstelegramm<lb/> der Hauptleitung des Vereines in Wien und den Jahres-<lb/> bericht über die Tätigkeit und Gebarung der Ortsgruppen<lb/> im Jahre 1903. Dem letzteren entnehmen wir folgende An-<lb/> gaben: Die Einnahmen an Mitgliedsbeiträgen waren in der<lb/> Frauenortsgruppe von 53 Mitgliedern 122 Kronen, in der<lb/> allgemeinen Ortsgruppe von 123 Mitgliedern 292 Kronen<lb/> und die Bukowiner Sparkaſſa ſpendete 50 Kronen, ſo daß<lb/> nach Abzug der Auslagen für das Einſammeln der Jahres-<lb/> beiträge und die Einladungen zur Jahresverſammlung von<lb/> im ganzen 17 Kronen 32 Heller an die Vereinsleitung 446<lb/> Kronen 68 Heller abgeführt werden konnten. Hingegen<lb/> wurden von der Vereinsleitung in Wien der Schule in<lb/> Unterſtaneſtie wie alljährlich 100 Kronen, der Schule in<lb/> Alexanderdorf 70 Kronen und dem deutſchen Schülerheim in<lb/><cb/> Czernowitz 600 Kronen, alſo im ganzen für die Bukowina<lb/> 780 Kronen gewidmet. Nachdem der Bericht noch der im<lb/> Jahre 1903 verſtorbenen Mitglieder Univerſitätsprofeſſor<lb/> Dr. Anton <hi rendition="#g">Puchta,</hi> Sparkaſſarechnungsrat Jakob <hi rendition="#g">Mayer,</hi><lb/> Hausbeſitzer Jakob <hi rendition="#g">Kohn</hi> und Univerſitätsbibliothekar Dr.<lb/> Karl <hi rendition="#g">Reifenkugel</hi> gedacht und die Anweſenden ſich zum<lb/> Zeichen der Trauer von den Sitzen erhoben hatten, wurde<lb/> zum zweiten Punkt der Tagesordnung übergangen, und Dr.<lb/> Max <hi rendition="#g">Goldenberg</hi> zum Vertreter der Czernowitzer Orts-<lb/> gruppe bei der am Pfingſtſonntag den 22. Mai in Marien-<lb/> bad ſtattfindenden Hauptverſammlung des deutſchen Schul-<lb/> vereines gewählt. Bei der darauffolgenden Neuwahl der<lb/> Ausſchüſſe wurden alle bisherigen Ausſchußmitglieder wieder-<lb/> gewählt. Zum letzten Punkte der Tagesordnung, freie An-<lb/> träge der Mitglieder, führte Herr Profeſſor Dr. Karl <hi rendition="#g">Wolf</hi><lb/> in längerer Rede aus, wie ſehr auch in der Bukowina eine<lb/> lebhafte Teilnahme am deutſchen Schulvereine nötig und<lb/> erwünſcht wäre, welche auch die weitere Errichtung und<lb/> Unterſtützung deutſcher Schulen ermöglichen würde, und wies<lb/> darauf hin, daß ſowohl die Ausſchüſſe als alle einzelnen<lb/> Mitglieder das möglichſte tun mögen, um zunächſt die An-<lb/> werbung weiterer Mitglieder eifrig zu betreiben. In der Be-<lb/> ſprechung dieſer Frage wurde er von Herrn Vikar G.<lb/><hi rendition="#g">Fauſt</hi> lebhaft unterſtützt. Schließlich wurde von der Ver-<lb/> ſammlung noch der Bukowiner Sparkaſſe für ihre Spenden<lb/> und den deutſchen Czernowitzer Tagesblättern für die den<lb/> Ortsgruppen gewährte freundliche Unterſtützung einſtimmig<lb/> der Dank ausgeſprochen. — Die Einladung zur Hauptver-<lb/> ſammlung in Marienbad iſt vom Hauptausſchuſſe bereits<lb/> hieher ergangen und zwar an die Herren. Dr. Max<lb/><hi rendition="#g">Goldenberg</hi> und Univerſitätsprofeſſor Dr. <hi rendition="#g">Handel</hi><lb/> für die Allgemeine- und die Männerortsgruppe Czernowitz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Einſicht in das Erwerbſteuerregiſter.</hi> </head> <p>Die<lb/> Steueradminiſtration verlautbart, daß das Erwerbſteuerregiſter,<lb/> welches die den einzelnen Erwerbſteuerpflichtigen der Stadt<lb/> Czernowitz ſamt Vorſtädten für die Veranlagungsperiode<lb/> 1904/1905 bemeſſenen Steuerſätze enthält, wurde bei der ge-<lb/> fertigten Steuerbehörde zur Einſicht jedes Steuerpflichtigen der<lb/> betreffenden Steuerklaſſe aufgelegt und kann durch 14 Tage,<lb/> d. i. vom 16. Mai bis inkluſive 29. Mai l. J. während der<lb/> Zeit von 9 bis inkluſive 12 Uhr vormittags in den Amts-<lb/> lokalitäten dieſer Steuerbehörde eingeſehen werden. Dies wird<lb/> hiemit zur Kenntnis der Steuerpflichtigen der betreffenden Er-<lb/> werbſteuerklaſſe gebracht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Sterbefall.</hi> </head> <p>Im Alter von 61 Jahren ſtarb heute<lb/> hier der Uhrmacher Eduard <hi rendition="#g">Kaplonski,</hi> Vater des<lb/> k. k. Regimentsarztes Dr. Franz Kaplonski, ein allſeits ge-<lb/> achteter Czernowitzer Bürger.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kellerbrand in der Spitalsgaſſe.</hi> </head> <p>Zu dem<lb/> geſtern nach Schluß des Blattes gemeldeten Brande berichtet<lb/> der heutige Frührapport des ſtädtiſchen Feuerwehrkommandos:<lb/> Geſtern gegen halb 8 Uhr abends brach im Hauſe des Forſt-<lb/> rates <hi rendition="#g">Tarnaveanu,</hi> Spitalsgaſſe 8, ein Braud aus. Der<lb/> über Aviſo ſofort ausgerückte erſte Löſchtrain der ſtädtiſchen<lb/> Feuerwehr unter Führung des Kommandanten <hi rendition="#g">Wieſe</hi> fand,<lb/> daß im Holzkeller mehrere Kubikmeter dünner Tannenbrettchen<lb/> lichterloh brannten, ſodaß die Flammen meterlang zum Keller-<lb/> fenſter hinausſchlugen und die darüber befindliche Holzveranda<lb/> in Brand zu ſetzen drohten. Da die durch das intenſive Feuer<lb/> entwickelte Hitze eine derartige war, daß man die hölzerne<lb/> Kellerſtiege ohne Lebensgefahr nicht betreten konnte, mußte die<lb/> Feuerwehr, nachdem die Flammen zum Teile gedämpft wor-<lb/> den waren, ſich der mitgeführten Rauchhauben und Lufzu-<lb/> führungsſchläuche bedienen, bis der Brand gegen halb 12 Uhr<lb/> nachts vollſtändig gelöſcht war. Aufgabe des Kommandos war<lb/> es, zu verhindern, daß die Kellerſtiege und die darüberliegende<lb/> Bodenſtiege nicht in Brand gerate, was trotz der Anwendung<lb/> von zwei durch Hydranten aus der Waſſerleitung geſpeiſten<lb/> Schlauchlinien wegen der ſtarken Rauchentwicklung nur mit<lb/> großer Mühe gelang. Der Brand entſtand durch einen Kamin-<lb/> brand, indem brennende Rußteile in den mit keinem „Putz-<lb/> türl“ verſchloſſenen Schlauch in den Keller fielen, und die da-<lb/> neben aufgeſchichteten weichen Brettchen ſo Feuer fingen. Der<lb/> durch den Brand angerichtete Schaden iſt kaum nennenswert.<lb/> Am Brandplatze waren durch mehrere Stunden Vizebürger-<lb/> meiſter Regierungsrat Dr. <hi rendition="#g">Reiß</hi> und Polizeiinſpektor Dr.<lb/><hi rendition="#g">Mironowicz</hi> anweſend. Die Ordnung auf dem Brand-<lb/> platze wurde durch die Polizei und die Feuerbereitſchaft des<lb/> 41. Inf.-Reg. unter Kommando des Leutnants <hi rendition="#g">Lautſal</hi><lb/> aufrecht erhalten. Um dreiviertel 12 Uhr nachts verließ der<lb/> Löſchtrain die Brandſtätte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vereinsnachrichten.</hi> </head> <p>Sonntag, den 22. Mai 1904<lb/> um 3 Uhr nachmittags findet im Volksküchenſaale eine<lb/> Generalverſammlung der Gremial-Krankenkaſſe mit folgenden<lb/> Verhandlungsgegenſtänden ſtatt: 1. Rechenſchaftsbericht und<lb/> Rechnungslage pro 1903 und Beſchlußfaſſung hierüber;<lb/> 2. Anträge. — Am 22. Mai l. J. um halb 4 Uhr nach-<lb/> mittags findet im Volksküchenſaale (Neuegaſſe 10) eine<lb/> Gehilfen-Verſammlung ſtatt: 1. Bericht über die Tätigkeit<lb/> des Gehilfenausſchuſſes im abgelaufenen Jahre; 2. Wahl<lb/> von 6 Gehilfenvertretern; 3. Wahl von 4 Mitglieder und<lb/> 2 Erſatzmännern in den Vorſtand der Gremialkrankenkaſſe;<lb/> 4. Wahl von 4 Mitglieder und 2 Erſatzmännern in den<lb/> Ueberwachungsausſchuß der Gremialkrankenkaſſe; 5. Wahl<lb/> von 2 Mitglieder und eines Erſatzmannes in den ſchieds-<lb/> gerichtlichen Ausſchuß; 6. Anträge betreffend die Wahr-<lb/> nehmung und Förderung der Intereſſen der kaufmänniſchen<lb/> Gehilfen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Sterblichkeit in Czernowitz.</hi> </head> <p>Im Verlaufe des<lb/> Monates April ſind im ganzen Czernowitzer Stadtbezirke<lb/> 130 Todesfälle (gegen 132 im Vormonate) vorgekommen.<lb/> Es entfallen ſomit auf die einheimiſche Bevölkerung von<lb/> 70.352 Einwohner 18·5 <hi rendition="#aq">pro mille.</hi> Die Geſamtzahl der<lb/> Todesfälle (130) verteilt ſich: <hi rendition="#aq">a)</hi> nach den Stadtteilen, wie<lb/> folgt: in Roſch 16, in Klokuczka 14, in Kaliczanka 6, in<lb/> Horecza 1 und in Manaſteriska 10, zuſammen 47 Sterbe-<lb/> fälle, mithin bleiben für die innere Stadt 83 Sterbefälle.<lb/><hi rendition="#aq">b)</hi> Nach dem Geſchlechte: 41 männlich, 28 weiblich und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
18. Mai 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.
das Geſchenk dankend an und bald darauf verkündete der
Draht die frohe Botſchaft dem heiligen Rußland. Was den
Aberglauben der Volksmaſſen anbelangt, ſo liegen Berichte
vor, denen zufolge unter den Soldaten Kuropaktins die
Meinung verbreitet iſt, die Japaner ſeien alle miteinander
Zauberer und folglich unüberwindlich. Unter der Ackerbau
treibenden Bevölkerung des weiten Reiches, die zum größten
Teile noch nie von Japan gehört, nie eine Karte geſehen und
ſelbſtverſtändlich keine Ahnung davon hat, weswegen eigentlich
dieſer blutige Krieg geführt wird, ſind noch viele ſeltſamere
Anſichten im Schwunge. Der Berichterſtatter einer ruſſiſchen
Zeitung, welcher in den Gouvernements Moskau, Kursk,
Charkow, Podolien und Cherſon eine Anzahl von Bauern in
Bezug auf ihre Anſchauungen über den Krieg interviewt hat,
erzählt z. B., daß ihm in einem Dorfe die Bauern geſagt
hätten, es ſei ſo ſchwierig mit dem Japaner zu kämpfen, „weil
man ihn nicht ſehen könne“.
„Warum denn nicht?“
„Ja, ganz einfach darum, Euer Gnaden, weil er eine
Art von Inſekt iſt; er iſt klein und lebt nur in der Nacht
auf. Er verbirgt ſich im Graſe mit ſeinem Stachel, und da
ſoll man ihn noch finden! Eine wahre Plage für unſere
Soldaten! Er kriecht ihnen in die Stiefelſchäfte hinein und
ſaugt ihnen das Blut aus. Hat er ſich mal vollgeſogen, der
Elende, ſo kriecht er heraus. Der arme Soldat haucht aber
ſeine Seele aus. Und da ſoll man ſich noch mit dieſen
Unholden herumſchlagen.“
Hier atmete das Bäuerlein tief auf. —
„Ich wollte meinen Ohren nicht trauen“, erzählt der
Korreſpondent. „Anfangs neigte ich dem Glauben zu,
daß der Bauer mich zum Narren halten wollte, ſpäter aber
wurde es mir klar, daß der arme Teufel ganz treuherzig
geredet hatte ...“
Unwahrſcheinlich iſt dieſe kleine Probe des bäuerlichen
Aberglaubens nicht. In einem Lande, wo die Oberbefehls-
haber zu Waſſer und zu Lande mit wundertätigen Heiligen-
bildern beladen in den Streit ziehen, erſcheint es keineswegs
wunderbar, wenn der Bauer ſeinerſeits ſich die Ereigniſſe der
Weltgeſchichte durch Zauberei und durch das perſönliche Ein-
greifen des Teufels erklärt.
Blüten amerikaniſchen Humors. „O Georg,“
rief die junge Frau ſchmerzbewegt, „geſtern war es nach
Mitternacht, als du nach Hauſe kamſt.“ — „Aber, Schatz,
müſſen die Frauen immer ſo wetterwendiſch ſein? Als wir
noch nicht verheiratet waren, haſt du dich nie im geringſten
darum gekümmert, wann ich heimkam, ſo oft ich bei euch auf
Beſuch war.“ — — Lehrerin: „Ich mußte dich in deinem
eigenen Intereſſe züchtigen Johnnie; nun ſage mir, ob du das
einſiehſt und was du darüber denkſt?“ — Johnnie: „Ich
werde mich hüten; — damit ich wieder Schläge bekomme!“
— — „Iſt Miß Stiliſh mit ihrem Bräutigam über den Tag
der Hochzeit bereits einig?“ — „Nein, aber mit ihrer
Schneiderin.“ — — „Der Schriftſteller Griſcom klagte mir,
daß er bis in die Nacht hinein arbeiten müſſe und dann
regelmäßig an Schlafloſigkeit leide.“ — „Weshalb lieſt er
das, was er geſchrieben, nicht noch einmal durch?“ — —
Lehrerin: „Ich bemerke es nun ſchon zum dritten Male, daß
du deinem Nachbar etwas zuflüſterſt, Charlie.“ — Charlie
(ein beſonders ſchlauer Junge): „O, Fräulein, entſchuldigen
Sie, — ich habe ihm bloß geſagt, daß Sie heute eine ſo ge-
ſchmackvolle Toilette tragen.“ Die erwartete Strafe blieb aus.
— — „Wie iſt es doch dieſen Plains gelungen, in ſo vor-
nehme Geſellſchaft zu kommen?“ — „Plains hatte das Glück,
vorgeſtern dreimal wegen Schnellfahrens in ſeinem Automobil
verhaftet zu werden.“ — — „Charakter und Erziehung ſind
Nebenſache bei einer Frau. Die Männer lieben nur gedanken-
loſe und oberflächliche Frauen.“ — „Ob Sie da nicht die
Männer nach Ihrem Gemahle beurteilen, Mrs. Rox?“ —
— „Denke dir, meine Frau fand heute die Locke, die du mir
als Pfand deiner Liebe geſchenkt haſt.“ — „Himmel, und
was haſt du für eine Ausrede gefunden?“ „Ich ſagte ihr,
es ſei eine Locke eines Pudels.“ — „Nun, und ſie?“ —
„Sie fragte, ſeit wann es Sitte ſei, daß Pudel ſich das Haar
färben.“ — — „Mr. Tawkington ſcheint ein Gemütsmenſch
zu ſein.“ — „Wieſo?“ — „Er zog mich geſtern in eine
ſtille Ecke und fragte mich eindringlich, ob ich mich auch ge-
hörig auf den Tod vorbereitet hätte.“ — „Ach ſo; — der
Mann wird ſich ſchon wieder melden: er iſt Verſicherungs-
agent.“ — — Mrs. Collier: „Bridget, als wir geſtern aus
dem Theater nach Hauſe kamen, ſah ich es deutlich, wie ein
Mann ſich aus der Küche ſchlich. Was bedeutet das?“ —
Bridget: „Offenbar, daß das Theater geſtern viel früher aus
war als gewöhnlich.“
Czernowitzer Angelegenheiten.
Czernowitz, 17. Mai 1904.
Rennen bei Czernowitz.
Am 22. und 24. Mai finden hier die Pferderennen
ſtatt, welche vom Pferdezucht-Komitee der Bukowina ver-
anſtaltet werden.
Es konnte für dieſe Veranſtaltung wohl keine günſtigere
Zeit gewählt werden, als die Pfingſtzeit. Mit großer
Sicherheit läßt ſich auf das ſchönſte Wetter rechnen, ſo daß
die beiden Renntage wahrhafte Frühlingsfeſte zu werden
verſprechen, umſo mehr, da heuer das Rennen auf der Alt-
Zuczkaer Hutweide ſtattfindet, die nur wenige Minuten von
der Bahnſtation Sadagura der Czernowitz—Nowoſielitzaer
Bahn entfernt iſt.
An den beiden Renntagen wird außer dem fahrplan-
müßigen Zuge um 1 Uhr 48 Minuten Bahnzeit, das iſt
3 Uhr 32 Minuten Ortszeit alſo vor dem fahrplanmäßigen
Zuge, nach Bedarf 10 Minuten ſpäter auch ein Extrazug
von Czernowitz abgelaſſen werden. Die Ankunft erfolgt um
einviertel 4 Ortszeit, beziehungsweiſe einige Minuten ſpäter
in der Bahnſtation Sadagura. Der Anfang der Rennen
iſt auf halb 4 Uhr feſtgeſetzt. Man kann alſo wohl be-
haupten, daß es für jedermann leicht möglich ſein wird,
ohne große Koſten und Mühe auf den Rennplatz zu ge-
langen.
Durch dieſe treffliche Verbindung des Rennplatzes mit
Czernowitz wird das Rennen den Anblick gewähren, den wir
in der Freudenau bei Wien an den Tagen der großen
Rennen ſehen können. Ganz Czernowitz wird hinausſtrömen,
und die duftigen Frühjahrstoiletten der Damen im Vereine
mit den bunten Uniformen des Militärs werden in der land-
ſchaftlich ſo hübſchen Umgebung des Rennplatzes das präch-
tige Bild ſo beleben, daß dies an und für ſich das Schauen
lohnte, wenn nicht die ſportlichen Ereigniſſe der beiden Tage
die meiſten Augen auf ſich lenkten.
Die wertvollen ſchönen Preiſe haben zahlreiche
Nennungen zur Folge gehabt, die recht intereſſante Kämpfe
in Ausſicht ſtellen.
Außer den einheimiſchen Beſitzern von Rennpferden —
wir nennen hier die Herren von Gorzycki, Graf Merveldt,
von Grigorcea, Geſtüt Zadobrowka, Oberleutnant Savel
nnd a. m. — haben auch eine ganze Anzahl auswärtiger
Rennſtallbeſitzer Pferde genannt, ſo der bekannte Rennreiter
Oberleutnant Hagelin, Rittmeiſter Wraubeck, Leutnant Graf
Schönborn, Leutnant Baron Derczeny, Leutnant Oſadzinski.
Außerdem haben mehrere bekannte Herrenreiter zugeſagt,
zu Neu-Zuczka in den Sattel zu ſteigen.
Hoch intereſſant verſprechen die Steeplechaſes zu werden,
bei welchen nicht nur die üblichen Hinderniſſe zu nehmen
ſind, ſondern auch das zweimalige Ueberqueren eines Baches
genug Momente der Spannung bieten wird.
Am erſten Renntage wird auch das zweiſpännige
Herrenfahren ſtattfinden, bei welchem die beſten Traber
der Bukowina um die Fahne des Sieges ſtreiten werden.
Der Rennplatz iſt derart günſtig gelegen und die Tri-
bünen ſo trefflich plaziert, daß von jedem Platze aus das
ganze Rennen in all ſeinen Phaſen wird verfolgt werden
können.
Jedoch nicht nur auf die rein ſportlichen Momente hat
das Komitee Rückſicht genommen, auch für die Bequem-
lichkeit und die Wünſche des Publikums hat es in jeder
Weiſe geſorgt. Von der bequemen Hinfahrt haben wir ſchon
geſprochen — der Fahrpreis beträgt hin III. Klaſſe 30 h,
II. Klaſſe 50 h, I. Klaſſe 90 h. —
Auf dem Rennplatze ſelbſt ſind Tribünen, Sattelraum,
Gabentempel u. ſ. w., ein gutes Buffet wird die Hungrigen
ſättigen, die Durſtigen tränken und ein Totaliſateur wird
jedem Gelegenheit bieten, auf billige Art Geld zu gewinnen,
oder auch zu verlieren. Kurz was ſich an improviſiertem
Komfort beſchaffen läßt, wird vorhanden ſein, um jedem ein
paar genußreiche Stunden zu bieten.
Wenn er dann befriedigt von all dem Geſehenen und
müde von der lauen Maienluft an die Heimkehr denkt, dann
ſteht ſchon wenige Minuten vom Rennplatze wieder der Zug
bereit, der ihn nach Hauſe bringt. Um 5 Uhr 55 Min.
Bahn- das iſt 6 Uhr 39 Min. Ortszeit geht der fahrplan-
mäßige Zug von Sadagura nach Czernowitz. Nach Bedarf
wird, wie bei der Hinfahrt auch zurück 10 Min. ſpäter ein
Separatzug verkehren.
Von ſeiten der elektriſchen Straßenbahn ſind auch ſchon
Vorkehrungen getroffen worden, um die Bewältigung des
Maſſenverkehrs vom Bahnhofe zur Stadt klaglos bewältigen
zu können.
So ſehen wir heuer das Czernowitzer Pferderennen,
das 3. ſeit der Einführung derſelben, unter ſo günſtigen
Auſpizien in Szene geſetzt, daß wir nur wünſchen können,
ein jeder, der Sinn für freie Natur und freien Sport hegt,
möge hinausfahren und nicht nur ſich einige fröhliche
Stunden bereiten, ſondern auch mit dazu beitragen, daß
das Pferderennen eine alljährlich wiederkehrende Veran-
ſtaltung wird, die Czernowitz den Fremden bekannt macht
und ſo dieſe und mit ihnen Geld in unſere immermehr
großſtädtiſches Leben zeigende Vaterſtadt bringt.
Jac.
Landeskommiſſion zur Hebung des Fremden-
verkehrs. Heute nachmittags ſprach eine Deputation des
Gemeinderates (Bürgermeiſter Baron Kochanowski, Vize-
bürgermeiſter Regierungsrat Dr. Reiß und GR. Dr. Norſt
als Referent) beim Landespräſidenten Prinzen Hohenlohe
vor, um denſelben zur Teilnahme an der Vorbeſprechung ein-
zuladen. Bürgermeiſter Baron Kochanowski überreichte Sr.
Durchlaucht die Statuten und die Tagesordnung, betonte den
Wert der Schaffung einer Fremdenkommiſſion und erwähnte,
daß die Anregung hiezu von Dr. Norſt gegeben wurde. Der
Landespräſident entgegnete, daß die Bukowina viel Sehens-
wertes für den Fremden biete und ſprach die Anſicht aus,
daß eine Fremdenkommiſſion viel zur Hebung des Fremden-
verkehrs beitragen könne. Se. Durchlaucht verſprach ſchließlich,
der Einladung Folge zu leiſten und die auf die Hebung des
Fremdenverkehrs in der Bukowina gerichteten Beſtrebungen
wirkſam zu unterſtützen, ſowie auch ſeinen Einfluß beim gr.-
or. Religionsfonde in dieſem Sinne geltend zu machen.
Vom deutſchen Schulverein. Die ordentliche
Jahresverſammlung der Czernowitzer Ortsgruppe des deutſchen
Schulvereines fand am 30. April 1904 ſtatt. Vorſitzender
begrüßt die Anweſenden, verlieſt das Begrüßungstelegramm
der Hauptleitung des Vereines in Wien und den Jahres-
bericht über die Tätigkeit und Gebarung der Ortsgruppen
im Jahre 1903. Dem letzteren entnehmen wir folgende An-
gaben: Die Einnahmen an Mitgliedsbeiträgen waren in der
Frauenortsgruppe von 53 Mitgliedern 122 Kronen, in der
allgemeinen Ortsgruppe von 123 Mitgliedern 292 Kronen
und die Bukowiner Sparkaſſa ſpendete 50 Kronen, ſo daß
nach Abzug der Auslagen für das Einſammeln der Jahres-
beiträge und die Einladungen zur Jahresverſammlung von
im ganzen 17 Kronen 32 Heller an die Vereinsleitung 446
Kronen 68 Heller abgeführt werden konnten. Hingegen
wurden von der Vereinsleitung in Wien der Schule in
Unterſtaneſtie wie alljährlich 100 Kronen, der Schule in
Alexanderdorf 70 Kronen und dem deutſchen Schülerheim in
Czernowitz 600 Kronen, alſo im ganzen für die Bukowina
780 Kronen gewidmet. Nachdem der Bericht noch der im
Jahre 1903 verſtorbenen Mitglieder Univerſitätsprofeſſor
Dr. Anton Puchta, Sparkaſſarechnungsrat Jakob Mayer,
Hausbeſitzer Jakob Kohn und Univerſitätsbibliothekar Dr.
Karl Reifenkugel gedacht und die Anweſenden ſich zum
Zeichen der Trauer von den Sitzen erhoben hatten, wurde
zum zweiten Punkt der Tagesordnung übergangen, und Dr.
Max Goldenberg zum Vertreter der Czernowitzer Orts-
gruppe bei der am Pfingſtſonntag den 22. Mai in Marien-
bad ſtattfindenden Hauptverſammlung des deutſchen Schul-
vereines gewählt. Bei der darauffolgenden Neuwahl der
Ausſchüſſe wurden alle bisherigen Ausſchußmitglieder wieder-
gewählt. Zum letzten Punkte der Tagesordnung, freie An-
träge der Mitglieder, führte Herr Profeſſor Dr. Karl Wolf
in längerer Rede aus, wie ſehr auch in der Bukowina eine
lebhafte Teilnahme am deutſchen Schulvereine nötig und
erwünſcht wäre, welche auch die weitere Errichtung und
Unterſtützung deutſcher Schulen ermöglichen würde, und wies
darauf hin, daß ſowohl die Ausſchüſſe als alle einzelnen
Mitglieder das möglichſte tun mögen, um zunächſt die An-
werbung weiterer Mitglieder eifrig zu betreiben. In der Be-
ſprechung dieſer Frage wurde er von Herrn Vikar G.
Fauſt lebhaft unterſtützt. Schließlich wurde von der Ver-
ſammlung noch der Bukowiner Sparkaſſe für ihre Spenden
und den deutſchen Czernowitzer Tagesblättern für die den
Ortsgruppen gewährte freundliche Unterſtützung einſtimmig
der Dank ausgeſprochen. — Die Einladung zur Hauptver-
ſammlung in Marienbad iſt vom Hauptausſchuſſe bereits
hieher ergangen und zwar an die Herren. Dr. Max
Goldenberg und Univerſitätsprofeſſor Dr. Handel
für die Allgemeine- und die Männerortsgruppe Czernowitz.
Einſicht in das Erwerbſteuerregiſter. Die
Steueradminiſtration verlautbart, daß das Erwerbſteuerregiſter,
welches die den einzelnen Erwerbſteuerpflichtigen der Stadt
Czernowitz ſamt Vorſtädten für die Veranlagungsperiode
1904/1905 bemeſſenen Steuerſätze enthält, wurde bei der ge-
fertigten Steuerbehörde zur Einſicht jedes Steuerpflichtigen der
betreffenden Steuerklaſſe aufgelegt und kann durch 14 Tage,
d. i. vom 16. Mai bis inkluſive 29. Mai l. J. während der
Zeit von 9 bis inkluſive 12 Uhr vormittags in den Amts-
lokalitäten dieſer Steuerbehörde eingeſehen werden. Dies wird
hiemit zur Kenntnis der Steuerpflichtigen der betreffenden Er-
werbſteuerklaſſe gebracht.
Sterbefall. Im Alter von 61 Jahren ſtarb heute
hier der Uhrmacher Eduard Kaplonski, Vater des
k. k. Regimentsarztes Dr. Franz Kaplonski, ein allſeits ge-
achteter Czernowitzer Bürger.
Kellerbrand in der Spitalsgaſſe. Zu dem
geſtern nach Schluß des Blattes gemeldeten Brande berichtet
der heutige Frührapport des ſtädtiſchen Feuerwehrkommandos:
Geſtern gegen halb 8 Uhr abends brach im Hauſe des Forſt-
rates Tarnaveanu, Spitalsgaſſe 8, ein Braud aus. Der
über Aviſo ſofort ausgerückte erſte Löſchtrain der ſtädtiſchen
Feuerwehr unter Führung des Kommandanten Wieſe fand,
daß im Holzkeller mehrere Kubikmeter dünner Tannenbrettchen
lichterloh brannten, ſodaß die Flammen meterlang zum Keller-
fenſter hinausſchlugen und die darüber befindliche Holzveranda
in Brand zu ſetzen drohten. Da die durch das intenſive Feuer
entwickelte Hitze eine derartige war, daß man die hölzerne
Kellerſtiege ohne Lebensgefahr nicht betreten konnte, mußte die
Feuerwehr, nachdem die Flammen zum Teile gedämpft wor-
den waren, ſich der mitgeführten Rauchhauben und Lufzu-
führungsſchläuche bedienen, bis der Brand gegen halb 12 Uhr
nachts vollſtändig gelöſcht war. Aufgabe des Kommandos war
es, zu verhindern, daß die Kellerſtiege und die darüberliegende
Bodenſtiege nicht in Brand gerate, was trotz der Anwendung
von zwei durch Hydranten aus der Waſſerleitung geſpeiſten
Schlauchlinien wegen der ſtarken Rauchentwicklung nur mit
großer Mühe gelang. Der Brand entſtand durch einen Kamin-
brand, indem brennende Rußteile in den mit keinem „Putz-
türl“ verſchloſſenen Schlauch in den Keller fielen, und die da-
neben aufgeſchichteten weichen Brettchen ſo Feuer fingen. Der
durch den Brand angerichtete Schaden iſt kaum nennenswert.
Am Brandplatze waren durch mehrere Stunden Vizebürger-
meiſter Regierungsrat Dr. Reiß und Polizeiinſpektor Dr.
Mironowicz anweſend. Die Ordnung auf dem Brand-
platze wurde durch die Polizei und die Feuerbereitſchaft des
41. Inf.-Reg. unter Kommando des Leutnants Lautſal
aufrecht erhalten. Um dreiviertel 12 Uhr nachts verließ der
Löſchtrain die Brandſtätte.
Vereinsnachrichten. Sonntag, den 22. Mai 1904
um 3 Uhr nachmittags findet im Volksküchenſaale eine
Generalverſammlung der Gremial-Krankenkaſſe mit folgenden
Verhandlungsgegenſtänden ſtatt: 1. Rechenſchaftsbericht und
Rechnungslage pro 1903 und Beſchlußfaſſung hierüber;
2. Anträge. — Am 22. Mai l. J. um halb 4 Uhr nach-
mittags findet im Volksküchenſaale (Neuegaſſe 10) eine
Gehilfen-Verſammlung ſtatt: 1. Bericht über die Tätigkeit
des Gehilfenausſchuſſes im abgelaufenen Jahre; 2. Wahl
von 6 Gehilfenvertretern; 3. Wahl von 4 Mitglieder und
2 Erſatzmännern in den Vorſtand der Gremialkrankenkaſſe;
4. Wahl von 4 Mitglieder und 2 Erſatzmännern in den
Ueberwachungsausſchuß der Gremialkrankenkaſſe; 5. Wahl
von 2 Mitglieder und eines Erſatzmannes in den ſchieds-
gerichtlichen Ausſchuß; 6. Anträge betreffend die Wahr-
nehmung und Förderung der Intereſſen der kaufmänniſchen
Gehilfen.
Sterblichkeit in Czernowitz. Im Verlaufe des
Monates April ſind im ganzen Czernowitzer Stadtbezirke
130 Todesfälle (gegen 132 im Vormonate) vorgekommen.
Es entfallen ſomit auf die einheimiſche Bevölkerung von
70.352 Einwohner 18·5 pro mille. Die Geſamtzahl der
Todesfälle (130) verteilt ſich: a) nach den Stadtteilen, wie
folgt: in Roſch 16, in Klokuczka 14, in Kaliczanka 6, in
Horecza 1 und in Manaſteriska 10, zuſammen 47 Sterbe-
fälle, mithin bleiben für die innere Stadt 83 Sterbefälle.
b) Nach dem Geſchlechte: 41 männlich, 28 weiblich und
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(2018-01-26T13:38:42Z)
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