[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.Gottes zu solchem rechten seligen brauch geheiliget werden / 1. Tim. 4. Gott hat die Creaturen geschaffen zu gebrauchen mit Dancksagung den Gleubigen / Denn alle Creatur Gottes ist gut / vnd nichts verwerfflich / das mit Dancksagung empfangen wird / Denn es wird geheiliget durch das Wort Gottes vnd Gebet. In diesem Spruch ist die gantze Lehre gar schön begriffen: Wir wöllen kürtzlich die fürnemsten Stück anzeigen / Vnd ist das Erste / daß wir aus Gottes Worte erkennen vnd wissen sollen / daß Gott / nach dem er die Creaturen geschaffen / dieselben dem Menschen zu gebrauchen vergönnet vnd gegeben hat / Gen. 1. Denn sonst hetten wir zu dem Gebrauch der Creaturen / die nicht vnser / sondern Gottes sind / kein recht noch macht / Vnd das ist das Wort Gottes / dauon der Spruch Pauli redet / dadurch die Creaturen zu vnserm Brauch geheiliget werden: Vnd in demselbigen Worte sol sonderlich das betrachtet werden / Da von wegen der Sünde der Mensch solch Priuilegium verwircket hatte / daß Gott aus Gnaden / vmb des HErrn Christi willen / dasselbige vns wiederumb restituieret hat / Genes. 9. Zum Andern / saget dieser Spruch Pauli / Daß die Creaturen also durchs Wort vnd Gebet geheiliget werden / nicht der meinung / als weren sie sonst verfluchet / böse / oder vom Teuffel besessen / Denn er spricht außdrücklich / Alle Creatur Gottes ist gut / vnd nichts verwerfflich / Sondern darzu wird sie also / wie gesagt / durch das Wort geheiliget / daß wir derselbigen / die Gottes / vnd nicht vnser sind / mit gutem Gewissen / aus gutem gnedigen willen des Himmlischen Vaters / seliglich brauchen können / Denn wenn man sonst eines frembden Guts mit des Herren vngnad vnd vnwillen gebraucht / so bekömpts nicht wol. Zum Dritten / Weil den Vngleubigen vnd Vnreinen alles vnrein ist / Tit. 1. so setzt Paulus das Gebet darzu / Nemlich / wenn wir die Creaturen Gottes brauchen wöllen / daß wir in vnserm Gebet des jetzt gemelten Priuilegij vns erinnern sollen / vnd bekennen / daß wir sonst von vns selbs kein recht oder macht daran hetten / vnd in rechtem Glauben bitten / daß der Himlische Vater vmb Christus willen / vns solchen Brauch seiner Creaturen segenen wölle / daß er vns seliglich möge seyn / daß wir solche seine Gaben / nicht wie Vnchristen / mit seiner Vngnad vnd vnwillen jhm rauben / Sondern wie seine Kinderchen / aus seiner milden Hand / mit seinem gnedigen guten Willen / vnd mit seinem Göttlichen Segen empfangen vnd brauchen mögen. Zum Vierden / spricht Paulus / sol darauff folgen die Dancksagung für solch sein Priuilegium, vnd für seinen Segen. Letzlich / setzet Paulus auch das dabey / das sonderlich wol sol gemercket werden / daß Gottes zu solchem rechten seligen brauch geheiliget werden / 1. Tim. 4. Gott hat die Creaturen geschaffen zu gebrauchen mit Dancksagung den Gleubigen / Denn alle Creatur Gottes ist gut / vnd nichts verwerfflich / das mit Dancksagung empfangen wird / Denn es wird geheiliget durch das Wort Gottes vnd Gebet. In diesem Spruch ist die gantze Lehre gar schön begriffen: Wir wöllen kürtzlich die fürnemsten Stück anzeigen / Vnd ist das Erste / daß wir aus Gottes Worte erkennen vnd wissen sollen / daß Gott / nach dem er die Creaturen geschaffen / dieselben dem Menschen zu gebrauchen vergönnet vnd gegeben hat / Gen. 1. Denn sonst hetten wir zu dem Gebrauch der Creaturen / die nicht vnser / sondern Gottes sind / kein recht noch macht / Vnd das ist das Wort Gottes / dauon der Spruch Pauli redet / dadurch die Creaturen zu vnserm Brauch geheiliget werden: Vnd in demselbigen Worte sol sonderlich das betrachtet werden / Da von wegen der Sünde der Mensch solch Priuilegium verwircket hatte / daß Gott aus Gnaden / vmb des HErrn Christi willen / dasselbige vns wiederumb restituieret hat / Genes. 9. Zum Andern / saget dieser Spruch Pauli / Daß die Creaturen also durchs Wort vnd Gebet geheiliget werden / nicht der meinung / als weren sie sonst verfluchet / böse / oder vom Teuffel besessen / Denn er spricht außdrücklich / Alle Creatur Gottes ist gut / vnd nichts verwerfflich / Sondern darzu wird sie also / wie gesagt / durch das Wort geheiliget / daß wir derselbigen / die Gottes / vnd nicht vnser sind / mit gutem Gewissen / aus gutem gnedigen willen des Himmlischen Vaters / seliglich brauchen können / Denn wenn man sonst eines frembden Guts mit des Herren vngnad vnd vnwillen gebraucht / so bekömpts nicht wol. Zum Dritten / Weil den Vngleubigen vnd Vnreinen alles vnrein ist / Tit. 1. so setzt Paulus das Gebet darzu / Nemlich / wenn wir die Creaturen Gottes brauchen wöllen / daß wir in vnserm Gebet des jetzt gemelten Priuilegij vns erinnern sollen / vnd bekennen / daß wir sonst von vns selbs kein recht oder macht daran hetten / vnd in rechtem Glauben bitten / daß der Himlische Vater vmb Christus willen / vns solchen Brauch seiner Creaturen segenen wölle / daß er vns seliglich möge seyn / daß wir solche seine Gaben / nicht wie Vnchristen / mit seiner Vngnad vnd vnwillen jhm rauben / Sondern wie seine Kinderchen / aus seiner milden Hand / mit seinem gnedigen guten Willen / vnd mit seinem Göttlichen Segen empfangen vnd brauchen mögen. Zum Vierden / spricht Paulus / sol darauff folgen die Dancksagung für solch sein Priuilegium, vnd für seinen Segen. 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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/98>, abgerufen am 16.02.2025. |