[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.gereicht / das mit vnserm Munde mit Essen vnd Trincken empfangen wird / allein Brod vnd Wein sey? Darauff antwortet der / der die Warheit selber ist / Das / nemlich das da gegenwertig ist / das durch die Hand des Dieners gereichet / vnd mit vnserm Munde empfangen wird / Das ist mein Leib / Das ist mein Blut. Vnd daß wir ja nicht zweiffeln dürfften / ob diese Wort einfeltig / wie sie nach den Buchstaben lauten / solten verstanden werden / Oder / ob man jhnen eine andere deutung geben solte: So hat der HErr Christus solche Wort seines Testaments an etlichen örtern in der Schrifft wiederholet / vnd selber die Außlegung dabey gesetzt / mit deutlichen klaren Worten / Es ist der mein Leib / der für euch gegeben wird / Es ist das mein Blut / das zur Vergebung ewrer Sünden vergossen ist. Vnd Paulus 1. Corinth. 10. Das Brod das wir brechen / ist participatio corporis CHRISTI, Eine gemeine Außtheilung vnd niessung des Leibs Christi / Das ist doch ja deutlich vnd klar gnug / den Text mit der Glossa gegeben / was das sey / das im Abendmal mit Hand vnd Munde gereicht / vnd empfangen wird / Ob der Leib vnd Blut CHristi allein Geistlicher weise / durch den Glauben / empfangen? Item / Ob wir müssen hinauff gen Himmel steigen / wenn wir den Leib vnd das Blut Christi empfangen wöllen? Oder / Ob Christus zu vns kömpt / vnd allhie auff Erden in seinem Abendmal vns seinen Leib vnd Blut reiche vnd gebe? Denn auff diese Fragen alle gibt Christus richtige klare antwort / das euch im Abendmal hie auff Erden gereichet wird / das jhr mit ewrem Munde empfanget / Das ist mein Leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein Blut / das für euch vergossen wird / zur Vergebung der Sünden: Nicht aber essen wir den Leib Christi also Natürlicher weise / wie ein stück Rindfleisch / das mit den Zeenen zerkewet / eingeschlungen / im Magen verdewet wird / etc. Sondern / weil Christus spricht / Nehmet / esset / das ist mein Leib / so gleuben wir / obs gleich nicht Natürlicher weise geschicht / daß es dennoch gleichwol warhafftig geschehe / auff vbernatürliche Himlische weise / welche dem Stiffter dieses Abendmals allein bekant ist: Wir gleuben / was ER saget / Modum aber / wie es geschehe / befehlen wir dem / ders gesagt hat. Vnd hie sol vns nicht jrren / daß solchs vnser Vernunfft wünderlich / seltzam / vnd vngereympt düncket seyn / denn die ist in GOttes sachen eine Närrin / 1. Corinth. 1. vnd 2. vnd muß gefangen genommen werden / vnter den Gehorsam Christi / 2. Corinth. 10. So ists auch wieder keinen Artickel des Glaubens / Denn daß die Caluinischen mit hohen prechtigen Worten fürgeben / weil es nicht ist eine gereicht / das mit vnserm Munde mit Essen vnd Trincken empfangen wird / allein Brod vnd Wein sey? Darauff antwortet der / der die Warheit selber ist / Das / nemlich das da gegenwertig ist / das durch die Hand des Dieners gereichet / vnd mit vnserm Munde empfangen wird / Das ist mein Leib / Das ist mein Blut. Vnd daß wir ja nicht zweiffeln dürfften / ob diese Wort einfeltig / wie sie nach den Buchstaben lauten / solten verstanden werden / Oder / ob man jhnen eine andere deutung geben solte: So hat der HErr Christus solche Wort seines Testaments an etlichen örtern in der Schrifft wiederholet / vnd selber die Außlegung dabey gesetzt / mit deutlichen klaren Worten / Es ist der mein Leib / der für euch gegeben wird / Es ist das mein Blut / das zur Vergebung ewrer Sünden vergossen ist. Vnd Paulus 1. Corinth. 10. Das Brod das wir brechen / ist participatio corporis CHRISTI, Eine gemeine Außtheilung vnd niessung des Leibs Christi / Das ist doch ja deutlich vnd klar gnug / den Text mit der Glossa gegeben / was das sey / das im Abendmal mit Hand vnd Munde gereicht / vnd empfangen wird / Ob der Leib vnd Blut CHristi allein Geistlicher weise / durch den Glauben / empfangen? Item / Ob wir müssen hinauff gen Himmel steigen / wenn wir den Leib vnd das Blut Christi empfangen wöllen? Oder / Ob Christus zu vns kömpt / vnd allhie auff Erden in seinem Abendmal vns seinen Leib vnd Blut reiche vnd gebe? Denn auff diese Fragen alle gibt Christus richtige klare antwort / das euch im Abendmal hie auff Erden gereichet wird / das jhr mit ewrem Munde empfanget / Das ist mein Leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein Blut / das für euch vergossen wird / zur Vergebung der Sünden: Nicht aber essen wir den Leib Christi also Natürlicher weise / wie ein stück Rindfleisch / das mit den Zeenen zerkewet / eingeschlungen / im Magen verdewet wird / etc. Sondern / weil Christus spricht / Nehmet / esset / das ist mein Leib / so gleuben wir / obs gleich nicht Natürlicher weise geschicht / daß es dennoch gleichwol warhafftig geschehe / auff vbernatürliche Himlische weise / welche dem Stiffter dieses Abendmals allein bekant ist: Wir gleuben / was ER saget / Modum aber / wie es geschehe / befehlen wir dem / ders gesagt hat. Vnd hie sol vns nicht jrren / daß solchs vnser Vernunfft wünderlich / seltzam / vnd vngereympt düncket seyn / denn die ist in GOttes sachen eine Närrin / 1. Corinth. 1. vnd 2. vnd muß gefangen genommen werden / vnter den Gehorsam Christi / 2. Corinth. 10. So ists auch wieder keinen Artickel des Glaubens / Denn daß die Caluinischen mit hohen prechtigen Worten fürgeben / weil es nicht ist eine <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0091" n="33"/> gereicht / das mit vnserm Munde mit Essen vnd Trincken empfangen wird / allein Brod vnd Wein sey? Darauff antwortet der / der die Warheit selber ist / Das / nemlich das da gegenwertig ist / das durch die Hand des Dieners gereichet / vnd mit vnserm Munde empfangen wird / Das ist mein Leib / Das ist mein Blut. 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Vnd hie sol vns nicht jrren / daß solchs vnser Vernunfft wünderlich / seltzam / vnd vngereympt düncket seyn / denn die ist in GOttes sachen eine Närrin / 1. Corinth. 1. vnd 2. vnd muß gefangen genommen werden / vnter den Gehorsam Christi / 2. Corinth. 10. So ists auch wieder keinen Artickel des Glaubens / Denn daß die Caluinischen mit hohen prechtigen Worten fürgeben / weil es nicht ist eine
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