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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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de handeln / so würde man wol zu thun krigen alle hende vol / daß man dieweil wol würde vergessen des Kinderspiels vnd Narrenwercks / von langen Röcken / grossen Platten / breiten Gürteln / Bischoffs vnd Cardinals Hüten oder Steben / vnd dergleichen Geuckeley. Wenn wir zuuor hetten Gottes Gebot vnd befehl außgericht im Geistlichen vnd Weltlichen Stande / so wolten wir zeit gnug finden / die Speise / Kleider / Platten vnd Casel zu reformieren. Wenn wir aber solche Camelen verschlingen / vnd dafür Mücken seigen / die Balcken lassen stehen / vnd die Splitter richten wollen / so möchten wir wol auch mit dem Concilio zu frieden seyn.

Darumb hab ich wenig Artickel gestellet / denn wir on das von Gott so viel befehl haben / in der Kirchen / in der Obrigkeit / im Hause zu thun / daß wir sie nimermehr außrichten können. Was sols denn? oder wozu hilffts? daß man darüber viel Decret vnd Satzungen im Concilio machet. Sonderlich / so man diese Heuptstück von Gott geboten / nicht achtet noch helt. Gerade als müste Er vnser Gauckelspiel feyren / dafür / daß wir seine ernste Gebot mit Füssen tretten. Aber vnser Sünde drücken vns / vnd lassen Gott nicht gnedig vber vns seyn / Denn wir büssen auch nicht / wollen dazu noch allen Grewel verthedingen. Ach lieber HErr Jesu Christe / halt du selber Concilium, vnd erlöse die deinen / durch deine herrliche Zukunfft / es ist mit dem Bapst vnd den seinen verlorn. Sie wollen dein nicht. So hilff du vns Armen vnd Elenden / die wir zu dir seufftzen / vnd dich suchen mit ernst / nach der Gnade / die du vns gegeben hast / durch deinen heiligen Geist / Der mit dir vnd dem Vater lebet vnd regieret ewiglich gelobet / Amen.

de handeln / so würde man wol zu thun krigen alle hende vol / daß man dieweil wol würde vergessen des Kinderspiels vnd Narrenwercks / von langen Röcken / grossen Platten / breiten Gürteln / Bischoffs vnd Cardinals Hüten oder Steben / vnd dergleichen Geuckeley. Wenn wir zuuor hetten Gottes Gebot vnd befehl außgericht im Geistlichen vnd Weltlichen Stande / so wolten wir zeit gnug finden / die Speise / Kleider / Platten vnd Casel zu reformieren. Wenn wir aber solche Camelen verschlingen / vnd dafür Mücken seigen / die Balcken lassen stehen / vnd die Splitter richten wollen / so möchten wir wol auch mit dem Concilio zu frieden seyn.

Darumb hab ich wenig Artickel gestellet / denn wir on das von Gott so viel befehl haben / in der Kirchen / in der Obrigkeit / im Hause zu thun / daß wir sie nimermehr außrichten können. Was sols denn? oder wozu hilffts? daß man darüber viel Decret vnd Satzungen im Concilio machet. Sonderlich / so man diese Heuptstück von Gott geboten / nicht achtet noch helt. Gerade als müste Er vnser Gauckelspiel feyren / dafür / daß wir seine ernste Gebot mit Füssen tretten. Aber vnser Sünde drücken vns / vnd lassen Gott nicht gnedig vber vns seyn / Denn wir büssen auch nicht / wollen dazu noch allen Grewel verthedingen. Ach lieber HErr Jesu Christe / halt du selber Concilium, vnd erlöse die deinen / durch deine herrliche Zukunfft / es ist mit dem Bapst vnd den seinen verlorn. Sie wollen dein nicht. So hilff du vns Armen vnd Elenden / die wir zu dir seufftzen / vnd dich suchen mit ernst / nach der Gnade / die du vns gegeben hast / durch deinen heiligen Geist / Der mit dir vnd dem Vater lebet vnd regieret ewiglich gelobet / Amen.

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[292/0613] de handeln / so würde man wol zu thun krigen alle hende vol / daß man dieweil wol würde vergessen des Kinderspiels vnd Narrenwercks / von langen Röcken / grossen Platten / breiten Gürteln / Bischoffs vnd Cardinals Hüten oder Steben / vnd dergleichen Geuckeley. Wenn wir zuuor hetten Gottes Gebot vnd befehl außgericht im Geistlichen vnd Weltlichen Stande / so wolten wir zeit gnug finden / die Speise / Kleider / Platten vnd Casel zu reformieren. Wenn wir aber solche Camelen verschlingen / vnd dafür Mücken seigen / die Balcken lassen stehen / vnd die Splitter richten wollen / so möchten wir wol auch mit dem Concilio zu frieden seyn. Darumb hab ich wenig Artickel gestellet / denn wir on das von Gott so viel befehl haben / in der Kirchen / in der Obrigkeit / im Hause zu thun / daß wir sie nimermehr außrichten können. Was sols denn? oder wozu hilffts? daß man darüber viel Decret vnd Satzungen im Concilio machet. Sonderlich / so man diese Heuptstück von Gott geboten / nicht achtet noch helt. Gerade als müste Er vnser Gauckelspiel feyren / dafür / daß wir seine ernste Gebot mit Füssen tretten. Aber vnser Sünde drücken vns / vnd lassen Gott nicht gnedig vber vns seyn / Denn wir büssen auch nicht / wollen dazu noch allen Grewel verthedingen. Ach lieber HErr Jesu Christe / halt du selber Concilium, vnd erlöse die deinen / durch deine herrliche Zukunfft / es ist mit dem Bapst vnd den seinen verlorn. Sie wollen dein nicht. So hilff du vns Armen vnd Elenden / die wir zu dir seufftzen / vnd dich suchen mit ernst / nach der Gnade / die du vns gegeben hast / durch deinen heiligen Geist / Der mit dir vnd dem Vater lebet vnd regieret ewiglich gelobet / Amen.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/613>, abgerufen am 22.11.2024.