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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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vnd Schaff schlachten im Gesetz hat bedeut den Tod Christi / vnd das Predigampt des Euangelij / dadurch der alte Adam täglich getödtet werde / vnd das newe vnd ewig Leben sich anfehet.

Aber die Wiedersacher deuten allenthalben das wort Opffer oder Sacrificium allein auff die Ceremonien der Meß. Von dem Predigampt des Euangelij / vom Glauben / vom dancken vnd anruffen Göttlichs Nahmens / reden sie gar nichts / so doch die Ceremonia darumb ist eingesetzt / so doch das New Testament eytel Geistlich Opffer hat inwendig des Hertzens / vnd nicht solch Opffer / wie das Leuitisch Priesterthumb.

Auch so ziehen die Wiedersacher an / das Iuge Sacrificium, das ist / das tägliche Opffer / vnd sagen / wie im Gesetz Mosi sey gewesen ein täglich Opffer / also sey die Messe / Iuge Sacrificium des Newen Testaments / Wenn die Sache mit Allegorien außzurichten were / so würde jederman Allegorien finden / jhm dienlich. Aber alle Verstendige wissen / daß man in solchen hochwichtigen Sachen für Gott gewiß vnd klar Gottes Wort haben muß / vnd nicht tunckel vnd frembde Sprüche herzu ziehen mit Gewalt / Solche vngewisse deutungen halten den Stich nicht für Gottes Gericht.

Wiewol wir wolten den Wiedersachern zu gefallen noch die Messe wol Iuge Sacrificium oder täglich Opffer nennen lassen / wenn sie die gantze Messen / das ist / die Ceremonia mit der Dancksagung / mit dem Glauben im Hertzen / mit dem Hertzlichen anruffen Göttlicher Gnade / Iuge Sacrificium nenneten / Denn das alles zusammen möcht Iuge Sacrificium des Newen Testaments heissen / Denn die Ceremonia der Meß / oder des Abendmals / ist vmb des alles willen auffgericht / Denn sie ist vmb des Predigens willen eingesetzt / Wie Paulus sagt: So offt jhr das Brod esset / vnd den Kelch trincket / solt jhr den Tod des HERRN verkündigen. Das folget aber gar nicht aus der Figur des täglichen Opffers / daß die Messe sey ein solch Opffer / das ex opere operato Gott versüne / Oder / das man für andere halten / oder thun könne / jhnen Vergebung der Sünde zu erlangen.

Vnd wenn man Iuge Sacrificium, oder das täglich Opffer recht ansiehet / so malets ab / vnd bedeut nicht allein die Ceremonien / sondern auch die Predigt des Euangelij. Denn im 4. Buch Mosi am 28. werden gesetzt drey Stücke / die zu denselbigen täglichen Opffer gehöreten. Erstlich ward geopffert ein Lamb zu einem Brandopffer / vnd ward Wein darauff gossen. Darnach ward auch geopffert ein Kuch mit Semmel Mehl vnd Oele gemenget.

vnd Schaff schlachten im Gesetz hat bedeut den Tod Christi / vñ das Predigampt des Euangelij / dadurch der alte Adam täglich getödtet werde / vnd das newe vnd ewig Leben sich anfehet.

Aber die Wiedersacher deuten allenthalben das wort Opffer oder Sacrificium allein auff die Ceremonien der Meß. Von dem Predigampt des Euangelij / vom Glauben / vom dancken vnd anruffen Göttlichs Nahmens / reden sie gar nichts / so doch die Ceremonia darumb ist eingesetzt / so doch das New Testament eytel Geistlich Opffer hat inwendig des Hertzens / vnd nicht solch Opffer / wie das Leuitisch Priesterthumb.

Auch so ziehen die Wiedersacher an / das Iuge Sacrificium, das ist / das tägliche Opffer / vnd sagen / wie im Gesetz Mosi sey gewesen ein täglich Opffer / also sey die Messe / Iuge Sacrificium des Newen Testaments / Wenn die Sache mit Allegorien außzurichten were / so würde jederman Allegorien finden / jhm dienlich. Aber alle Verstendige wissen / daß man in solchen hochwichtigen Sachen für Gott gewiß vnd klar Gottes Wort haben muß / vnd nicht tunckel vnd frembde Sprüche herzu ziehen mit Gewalt / Solche vngewisse deutungen halten den Stich nicht für Gottes Gericht.

Wiewol wir wolten den Wiedersachern zu gefallen noch die Messe wol Iuge Sacrificium oder täglich Opffer nennen lassen / wenn sie die gantze Messen / das ist / die Ceremonia mit der Dancksagung / mit dem Glauben im Hertzen / mit dem Hertzlichen anruffen Göttlicher Gnade / Iuge Sacrificium nenneten / Denn das alles zusammen möcht Iuge Sacrificium des Newen Testaments heissen / Denn die Ceremonia der Meß / oder des Abendmals / ist vmb des alles willen auffgericht / Denn sie ist vmb des Predigens willen eingesetzt / Wie Paulus sagt: So offt jhr das Brod esset / vnd den Kelch trincket / solt jhr den Tod des HERRN verkündigen. Das folget aber gar nicht aus der Figur des täglichen Opffers / daß die Messe sey ein solch Opffer / das ex opere operato Gott versüne / Oder / das man für andere halten / oder thun könne / jhnen Vergebung der Sünde zu erlangen.

Vnd wenn man Iuge Sacrificium, oder das täglich Opffer recht ansiehet / so malets ab / vnd bedeut nicht allein die Ceremonien / sondern auch die Predigt des Euangelij. Denn im 4. Buch Mosi am 28. werden gesetzt drey Stücke / die zu denselbigen täglichen Opffer gehöreten. Erstlich ward geopffert ein Lamb zu einem Brandopffer / vnd ward Wein darauff gossen. Darnach ward auch geopffert ein Kuch mit Semmel Mehl vnd Oele gemenget.

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[0566] vnd Schaff schlachten im Gesetz hat bedeut den Tod Christi / vñ das Predigampt des Euangelij / dadurch der alte Adam täglich getödtet werde / vnd das newe vnd ewig Leben sich anfehet. Aber die Wiedersacher deuten allenthalben das wort Opffer oder Sacrificium allein auff die Ceremonien der Meß. Von dem Predigampt des Euangelij / vom Glauben / vom dancken vnd anruffen Göttlichs Nahmens / reden sie gar nichts / so doch die Ceremonia darumb ist eingesetzt / so doch das New Testament eytel Geistlich Opffer hat inwendig des Hertzens / vnd nicht solch Opffer / wie das Leuitisch Priesterthumb. Auch so ziehen die Wiedersacher an / das Iuge Sacrificium, das ist / das tägliche Opffer / vnd sagen / wie im Gesetz Mosi sey gewesen ein täglich Opffer / also sey die Messe / Iuge Sacrificium des Newen Testaments / Wenn die Sache mit Allegorien außzurichten were / so würde jederman Allegorien finden / jhm dienlich. Aber alle Verstendige wissen / daß man in solchen hochwichtigen Sachen für Gott gewiß vnd klar Gottes Wort haben muß / vnd nicht tunckel vnd frembde Sprüche herzu ziehen mit Gewalt / Solche vngewisse deutungen halten den Stich nicht für Gottes Gericht. Wiewol wir wolten den Wiedersachern zu gefallen noch die Messe wol Iuge Sacrificium oder täglich Opffer nennen lassen / wenn sie die gantze Messen / das ist / die Ceremonia mit der Dancksagung / mit dem Glauben im Hertzen / mit dem Hertzlichen anruffen Göttlicher Gnade / Iuge Sacrificium nenneten / Denn das alles zusammen möcht Iuge Sacrificium des Newen Testaments heissen / Denn die Ceremonia der Meß / oder des Abendmals / ist vmb des alles willen auffgericht / Denn sie ist vmb des Predigens willen eingesetzt / Wie Paulus sagt: So offt jhr das Brod esset / vnd den Kelch trincket / solt jhr den Tod des HERRN verkündigen. Das folget aber gar nicht aus der Figur des täglichen Opffers / daß die Messe sey ein solch Opffer / das ex opere operato Gott versüne / Oder / das man für andere halten / oder thun könne / jhnen Vergebung der Sünde zu erlangen. Vnd wenn man Iuge Sacrificium, oder das täglich Opffer recht ansiehet / so malets ab / vnd bedeut nicht allein die Ceremonien / sondern auch die Predigt des Euangelij. Denn im 4. Buch Mosi am 28. werden gesetzt drey Stücke / die zu denselbigen täglichen Opffer gehöreten. Erstlich ward geopffert ein Lamb zu einem Brandopffer / vnd ward Wein darauff gossen. Darnach ward auch geopffert ein Kuch mit Semmel Mehl vnd Oele gemenget.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/566>, abgerufen am 25.11.2024.