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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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tichtet / dadurch Christus verworffen wird / wie Mahomets Reich selbs erwehlte Gottesdienst hat / eigene Werck / dadurch sie für Gott vermeinen heilig vnd from zu werden / vnnd halten nicht / daß man allein durch den Glauben an Christum gerecht werde.

Also wird das Bapsthumb auch ein stücke vom Reich Antichristi, so es lehret durch Menschen Gebot Vergebung der Sünde zu erlangen / vnd Gott versünen. Denn da wird Christo sein Ehre genommen / wenn sie lehren / daß wir nicht durch Christum / ohne Verdienst gerecht werden / durch den Glauben / sondern durch solche Gottesdienst / sonderlich wenn sie lehren / daß solch selbs erwehlte Gottesdienst nicht allein nütz sey / sondern auch nöthig / wie sie denn oben im Achten Artickel halten / da sie das verdammen / daß wir gesagt / Zu rechter Einigkeit der Kirchen sey nicht noth / daß allenthalben gleichförmige Menschen Satzungen seyn.

Daniel im 11. Cap. malet das Reich Antichristi also ab / daß er anzeiget / daß solche new Gottesdienst von Menschen erfunden / werden die Politia, vnd das recht Wesen des Antichristischen Reichs seyn / denn also sagt er: Den Gott Maosim wird er ehren / vnd dem Gott / den seine Väter nicht gekennet haben / wird er mit Gold / Silber / vnd Edelgesteinen dienen. Da beschreibet er solche newe Gottesdienst / denn er sagt von einem solchen Gott / dauon die Väter nichts gewust haben.

Denn die heiligen Väter / wiewol sie auch Ceremonien vnd Satzungen gehabt / so haben sie doch nicht dafür gehalten / daß solche Ceremonien nütz vnd nötig weren zur Seligkeit / so haben sie doch damit Christum nicht vntergedruckt / sondern haben gelehret / daß vns Gott vmb Christus willen gnedig sey / nicht vmb solcher Gottesdienst willen. Aber dieselbigen Satzungen / haben sie gehalten von wegen Leiblicher vbung / Als die Feste / daß das Volck wüste / wenn es solt zusammen kommen / daß in den Kirchen alles ördentlich vnd züchtiglich / vmb guter Exempel willen zugienge / daß auch das gemein grobe Volck in einer feinen Kinderzucht gehalten würde. Denn solch Vnterscheid der Zeit / vnd solch mancherley Gottesdienst dienen das Volck in Zucht zu behalten / vnd zu erinnern der Historien. Diese Vrsachen haben die Väter gehabt / Menschliche Ordnung zu erhalten.

Vnd auff die weise fechten wirs auch nicht an / daß man gute Gewonheit halte. Vnd wir können vns nicht gnugsam wundern / daß die Wiedersacher / wieder alle Schrifft der Apostel / wieders Alt vnd New Testament / lehren dürffen / Daß wir durch solch Gottesdienst

tichtet / dadurch Christus verworffen wird / wie Mahomets Reich selbs erwehlte Gottesdienst hat / eigene Werck / dadurch sie für Gott vermeinen heilig vnd from zu werden / vnnd halten nicht / daß man allein durch den Glauben an Christum gerecht werde.

Also wird das Bapsthumb auch ein stücke vom Reich Antichristi, so es lehret durch Menschen Gebot Vergebung der Sünde zu erlangen / vnd Gott versünen. Denn da wird Christo sein Ehre genommen / wenn sie lehren / daß wir nicht durch Christum / ohne Verdienst gerecht werden / durch den Glauben / sondern durch solche Gottesdienst / sonderlich wenn sie lehren / daß solch selbs erwehlte Gottesdienst nicht allein nütz sey / sondern auch nöthig / wie sie denn oben im Achten Artickel halten / da sie das verdammen / daß wir gesagt / Zu rechter Einigkeit der Kirchen sey nicht noth / daß allenthalben gleichförmige Menschen Satzungen seyn.

Daniel im 11. Cap. malet das Reich Antichristi also ab / daß er anzeiget / daß solche new Gottesdienst von Menschen erfunden / werden die Politia, vnd das recht Wesen des Antichristischen Reichs seyn / denn also sagt er: Den Gott Maosim wird er ehren / vnd dem Gott / den seine Väter nicht gekennet haben / wird er mit Gold / Silber / vnd Edelgesteinen dienen. Da beschreibet er solche newe Gottesdienst / denn er sagt von einem solchen Gott / dauon die Väter nichts gewust haben.

Denn die heiligen Väter / wiewol sie auch Ceremonien vnd Satzungen gehabt / so haben sie doch nicht dafür gehalten / daß solche Ceremonien nütz vnd nötig weren zur Seligkeit / so haben sie doch damit Christum nicht vntergedruckt / sondern haben gelehret / daß vns Gott vmb Christus willen gnedig sey / nicht vmb solcher Gottesdienst willen. Aber dieselbigen Satzungen / haben sie gehalten von wegen Leiblicher vbung / Als die Feste / daß das Volck wüste / wenn es solt zusammen kommen / daß in den Kirchen alles ördentlich vnd züchtiglich / vmb guter Exempel willen zugienge / daß auch das gemein grobe Volck in einer feinen Kinderzucht gehalten würde. Denn solch Vnterscheid der Zeit / vnd solch mancherley Gottesdienst dienen das Volck in Zucht zu behalten / vnd zu erinnern der Historien. Diese Vrsachen haben die Väter gehabt / Menschliche Ordnung zu erhalten.

Vnd auff die weise fechten wirs auch nicht an / daß man gute Gewonheit halte. Vnd wir können vns nicht gnugsam wundern / daß die Wiedersacher / wieder alle Schrifft der Apostel / wieders Alt vnd New Testament / lehren dürffen / Daß wir durch solch Gottesdienst

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/512>, abgerufen am 22.11.2024.