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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Von den Menschlichen Satzungen in der Kirchen.

IM XV. Artickel lassen sie jnen gefallen / Da wir sagen / die Ceremonien vnd Satzungen sol man halten in der Kirchen / die man mit gutem Gewissen ohne Sünde halten kan / vnd die zu guter Ordnung vnd Friede dienen. Das ander Stücke verdammen sie / da wir sagen / daß die Satzungen / welche auffgerichtet seyn / Gott zu versünen / vnd Vergebung der Sünde zu erlangen / stracks wieder das Euangelium seyn. Wiewol wir in der Confession von vnterscheid der Speise / vnd von Satzungen viel gesagt haben / so müssen wir es doch hie wiederholen.

Wiewol wir gedacht / daß die Wiedersacher andere vrsachen suchen würden / die Menschlichen Satzungen zu schützen / so hetten wir doch nicht gemeint / daß sie diesen Artickel / Nemlich / durch Menschen Tradition verdienet niemands Vergebung der Sünde / verdammen solten. Dieweil aber derselb gantz Artickel vnuerschampt verdammet ist / So haben wir ein leichte / schlechte Sache / Denn das ist öffentlich Jüdisch / das heist öffentlich mit des Teuffels Lehre das Euangelium vnterdrücken. Denn die heilige Schrifft / vnd Paulus nennen solche Satzungen denn erst rechte Teuffels Lehre / wenn man sie dafür rhümet / daß sie sollen dienen / dadurch Vergebung der Sünde zu erlangen. Denn da sind sie stracks wieder Christum / wieder das Euangelium / wie Fewer vnd Wasser wieder einander seyn.

Das Euangelium lehret / Daß wir durch den Glauben an Christum ohne Verdienst / Vergebung der Sünde erlangen / vnd GOtt versünet werden. Die Wiedersacher aber setzen ein andern Mittler / Nemlich / Menschen Gesetz / durch die wollen sie vergebung der Sünde erlangen / durch die wollen sie den Zorn Gottes versünen. Aber Christus sagt klar: Sie dienen mir vergeblich durch Menschen Gebot.

Droben haben wir reichlich angezeigt / daß wir durch den Glauben für GOtt gerecht werden / wenn wir gleuben / daß wir ein gnedigen Gott haben / nicht durch vnsere Werck / sondern durch Christum.

Von den Menschlichen Satzungen in der Kirchen.

IM XV. Artickel lassen sie jnen gefallen / Da wir sagen / die Ceremonien vnd Satzungen sol man halten in der Kirchen / die man mit gutem Gewissen ohne Sünde halten kan / vnd die zu guter Ordnung vnd Friede dienen. Das ander Stücke verdammen sie / da wir sagen / daß die Satzungen / welche auffgerichtet seyn / Gott zu versünen / vnd Vergebung der Sünde zu erlangen / stracks wieder das Euangelium seyn. Wiewol wir in der Confession von vnterscheid der Speise / vnd von Satzungen viel gesagt haben / so müssen wir es doch hie wiederholen.

Wiewol wir gedacht / daß die Wiedersacher andere vrsachen suchen würden / die Menschlichen Satzungen zu schützen / so hetten wir doch nicht gemeint / daß sie diesen Artickel / Nemlich / durch Menschen Tradition verdienet niemands Vergebung der Sünde / verdammen solten. Dieweil aber derselb gantz Artickel vnuerschampt verdam̃et ist / So haben wir ein leichte / schlechte Sache / Denn das ist öffentlich Jüdisch / das heist öffentlich mit des Teuffels Lehre das Euangelium vnterdrücken. Denn die heilige Schrifft / vnd Paulus nennen solche Satzungen denn erst rechte Teuffels Lehre / weñ man sie dafür rhümet / daß sie sollen dienen / dadurch Vergebung der Sünde zu erlangen. Denn da sind sie stracks wieder Christum / wieder das Euangelium / wie Fewer vnd Wasser wieder einander seyn.

Das Euangelium lehret / Daß wir durch den Glauben an Christum ohne Verdienst / Vergebung der Sünde erlangen / vnd GOtt versünet werden. Die Wiedersacher aber setzen ein andern Mittler / Nemlich / Menschen Gesetz / durch die wollen sie vergebung der Sünde erlangen / durch die wollen sie den Zorn Gottes versünen. Aber Christus sagt klar: Sie dienen mir vergeblich durch Menschen Gebot.

Droben haben wir reichlich angezeigt / daß wir durch den Glauben für GOtt gerecht werden / wenn wir gleuben / daß wir ein gnedigen Gott haben / nicht durch vnsere Werck / sondern durch Christum.

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[241/0509] Von den Menschlichen Satzungen in der Kirchen. IM XV. Artickel lassen sie jnen gefallen / Da wir sagen / die Ceremonien vnd Satzungen sol man halten in der Kirchen / die man mit gutem Gewissen ohne Sünde halten kan / vnd die zu guter Ordnung vnd Friede dienen. Das ander Stücke verdammen sie / da wir sagen / daß die Satzungen / welche auffgerichtet seyn / Gott zu versünen / vnd Vergebung der Sünde zu erlangen / stracks wieder das Euangelium seyn. Wiewol wir in der Confession von vnterscheid der Speise / vnd von Satzungen viel gesagt haben / so müssen wir es doch hie wiederholen. Wiewol wir gedacht / daß die Wiedersacher andere vrsachen suchen würden / die Menschlichen Satzungen zu schützen / so hetten wir doch nicht gemeint / daß sie diesen Artickel / Nemlich / durch Menschen Tradition verdienet niemands Vergebung der Sünde / verdammen solten. Dieweil aber derselb gantz Artickel vnuerschampt verdam̃et ist / So haben wir ein leichte / schlechte Sache / Denn das ist öffentlich Jüdisch / das heist öffentlich mit des Teuffels Lehre das Euangelium vnterdrücken. Denn die heilige Schrifft / vnd Paulus nennen solche Satzungen denn erst rechte Teuffels Lehre / weñ man sie dafür rhümet / daß sie sollen dienen / dadurch Vergebung der Sünde zu erlangen. Denn da sind sie stracks wieder Christum / wieder das Euangelium / wie Fewer vnd Wasser wieder einander seyn. Das Euangelium lehret / Daß wir durch den Glauben an Christum ohne Verdienst / Vergebung der Sünde erlangen / vnd GOtt versünet werden. Die Wiedersacher aber setzen ein andern Mittler / Nemlich / Menschen Gesetz / durch die wollen sie vergebung der Sünde erlangen / durch die wollen sie den Zorn Gottes versünen. Aber Christus sagt klar: Sie dienen mir vergeblich durch Menschen Gebot. Droben haben wir reichlich angezeigt / daß wir durch den Glauben für GOtt gerecht werden / wenn wir gleuben / daß wir ein gnedigen Gott haben / nicht durch vnsere Werck / sondern durch Christum.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/509>, abgerufen am 22.11.2024.